| Antigua & Barbuda 29. Januar 2013 Teil 1: Antigua |
Heute war es dann endlich soweit: Mit Antigua stand die erste von 6 Inseln auf dem Programm.
Land in Sicht!!!
Pünktlich um 8:00 Uhr machte die Emerald Princess am Pier fest. Kurz vor uns hatte bereits die
Vision of the Seas angelegt.
Vision of the Seas
Die Insel
Antigua (ausgesprochen /AN TI GA/, also ohne u) gehört zu den Kleinen Antillen.
Zusammen mit der Nachbarinsel Barbuda und dem unbewohnten Felsen Redonda bildet sie den
British West Indies Inselstaat "Antigua und Barbuda".
St. John's
Auf Antigua befindet sich auch die Hauptstadt St. John's mit dem Heritage Quay, an dem die Kreuzfahrtschiffe
festmachen. Benannt wurde die Insel von Kolumbus nach einer Marienstatue in der Kathedrale von Sevilla, Spanien:
"Santa Maria de la Antigua".
Der höchste Berg der Insel ist 402 Meter hoch und nennt sich Mount Obama. Ursprünglich hieß er Boggy Peak, wurde im
August 2009 aber zu Ehren von US-Präsident Barack Obama umbenannt.
Gray's Farm - im Hintergrund: Mount Obama
Welcome to Antigua
Nun konnte man das Schiff auch mal in voller Größe von außen betrachten:
Die Emerald Princess im Hafen von St. John's
Zur Inselerkundung auf eigene Faust hatte ich mich für einen Mietwagen von Hertz entschieden. Gebucht war Economy
(ECAR), bekommen habe ich einen Toyota Corolla (Intermediate ICAR). Der hatte aber die besten Jahre eindeutig schon
hinter sich: 43.000 Meilen auf der Uhr, Kratzer und Beulen, Spur stark verstellt, Reifen ohne Profil ... das soll Hertz sein?
Naja, für einen Tag wird es wohl gehen. Bei Regen wäre der Wagen in diesem Zustand aber in Kombination mit den hiesigen
"suboptimalen" Straßenverhältnissen regelrecht gefährlich gewesen.
Da es für die kleinen Antillen weder von TomTom noch von Garmin Kartenmaterial gibt, ich aber auf GPS nicht verzichten
wollte, habe ich auf Google Offline Maps zurückgegriffen. Die entsprechenden Inseln wurden also zuvor daheim gespeichert
und waren so offline auf dem Handy verfügbar. Ein 3G-Netz war zwar meistens vorhanden, aber teures Daten-Roaming kam
natürlich nicht in Frage, ebenso wenig das Beschaffen einer lokalen SIM-Karte. Das lohnt einfach nicht für einen Tag. Der
Nachteil der Offline-Maps von Google ist, dass sie keine Start-Ziel-Navigation bieten. Stattdessen hat man lediglich eine
"Moving-Map", welche die aktuelle Position und Bewegungsrichtung auf der Karte darstellt. Auf jeden Fall besser als nichts.
Die Straßen hier sind wirklich abenteuerlich, und Beschilderung scheint überflüssiger Luxus zu sein.
Der erste geplante Stop am heutigen Tag war Betty's Hope.
Betty's Hope ist Antiguas älteste Zuckerrohrplantage (anno 1650). Von der Plantage sieht man heute nicht mehr viel,
jedoch wurden zwei Windmühlen sorgfältig restauriert.
Betty's Hope Sugar Mill
Hier lebten einst über 300 Sklaven aus Westafrika. Das Ende der Sklaverei im Jahr 1834 bedeutete dann quasi das Ende
des Zuckerrohranbaus in der gesamten Karibik.
An einer Mühle fanden gerade Bauarbeiten statt. Ein derart unsicheres Baugerüst habe ich auch noch nie gesehen!
Statt Sicherheitsschuhen hatten die Arbeiter natürlich auch Badelatschen an. Andere Länder, andere Sitten. Aber immerhin trug
einer von ihnen einen Bauhelm.
Baugerüst - karibische Version / Bananenbaum
Die Fahrt ging weiter zur Ostseite der Insel. Hier an der Atlantikküste befindet sich die Devil's Bridge, ein Natursteinbogen
den die Wellen mit der Zeit in den Kalkstein ausgewaschen haben.
Devil's Bridge
Atlantikküste von Antigua
Das nächste Ziel war die Half Moon Bay. Auf dem Weg dorthin bot sich ein schöner Blick auf die Willoughby Bay und die Berge Antiguas.
Willoughby Bay
Die Half Moon Bay ist ein sichelförmiger Strand im Südosten der Insel. Genaugenommen sind es sogar gleich zwei
sichelförmige Strände nebeneinander.
Half Moon Bay
Die Einheimischen hier behaupten immer gerne, dass Antigua 365 Strände hat - einen für jeden Tag im Jahr.
Dieser malerische Strand ist als Nationalpark geschützt, somit soll u.A. sichergestellt werden dass er nicht mit Hotels
zugebaut wird.
Einsamer Sandstrand
Als nächstes wollte ich zu den Shirley Heights im Süden der Insel. Sie gehören zum Nelson's Dockyard National Park und
bieten tolle Blicke auf English Harbour und Falmouth Harbour. Eintritt: 8 USD. Zuerst stoppte ich aber am Dow's Hill.
Falmouth Harbour
Antiguas natürlich geschützte Häfen und eine strategisch günstige Lage waren ausschlaggebend dafür, dass die Engländer
hier damals ihren größten Marinestützpunkt der Kleinen Antillen errichteten.
Blick vom Dow's Hill auf Nelson's Dockyard
Hier oben befindet sich neben den Ruinen eines alten Forts auch ein Interpretive Center - ganz nach Vorbild des
US National Park Service.
Küste und Fortruinen am Dow's Hill
Red Bougainvillea
Eine Dead-End-Road führt von hier aus noch weiter bis zu den Shirley Heights.
Dies ist wohl der spektakulärste Aussichtspunkt von Antigua, er ist auch entsprechend gut besucht.
Blick von Shirley Heights auf English Harbour
Turk's Head Cactus
Erstaunt war ich über die Tatsache, dass man hier in der Karibik auch einige Kakteen vorfindet.
Organ Pipe Cactus
Steilküste mit Dagger Tree (Agave)
Auf dem Dockyard Drive erreicht man Falmouth Harbour und Nelson's Dockyard. Benannt ist der ehemalige Marinehafen
nach "Horatio Nelson, 1. Viscount Nelson, 1. Baron Nelson of the Nile, KB, Herzog von Bronte", besser bekannt als
Lord Nelson.
Zweimast-Clipper in Falmouth Harbour
Auffallend auf Antigua und vielen anderen karibischen Inseln sind immer wieder die vielen knallbunten Häuser.
Buntbemalte Holzhäuser
Durch den Regenwald und die Berge im Südwesten der Insel führt der "Fig Tree Drive". Mit Figs meinen die Einwohner jedoch
keine Feigen sondern Bananen.
Regenwald am Fig Tree Drive
Inzwischen war es Nachmittag geworden. Höchste Zeit für mich zurück nach St. John's zu fahren, denn ich wollte
heute auch noch Hubschrauber fliegen.
Der 2. Teil vom Antigua-Besuch folgt demächst auf diesem Sender.