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Autor Thema: Doc in Afrika - Namibia 2009  (Gelesen 22163 mal)

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DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #75 am: 03.11.2009, 23:55 Uhr »
15.9.09 Straußenballett und Köcherbäume

Auch an diesem Morgen ging ganz überraschend die Sonne auf:


Into the light:


An meinem letzten Tag im Kgalagadi hatte ich noch Zeit für einen Morning Drive bevor ich mich auf den Weg nach Ketmannshoop zu den Köcherbäumen machen musste.

Außer dem Sonnenaufgang gab es zunächst nicht viel zu sehen aber am 13. oder 14. Bohrloch entdeckte ich oben auf dem Hügel ein paar Giraffen im Gegenlicht.



Nach und nach tauchten weitere auf und schließlich habe ich von den 11 Tieren, die es laut Parkbroschüre im Kgalagadi gibt, 8 gesehen. Kein schlechter Schnitt! ;)
Nach und nach wanderte auch die Sonne weiter und ich konnte ein paar Bilder mit halbwegs vernünftigem Licht machen.





Der Geier wartete übrigens vergebens ;).

So langsam wurde es jetzt Zeit, den Rückweg Richtung Parkausgang anzutreten. Der wurde allerdings durch diese Gepardendame deutlich verlangsamt.



Besonders weil sie nicht alleine war, sondern von ihrem Nachwuchs begleitet wurde.



Leider waren die drei relativ weit weg und ich hatte auch nicht so viel Glück wie am Vortag. Statt auf mich zu zu kommen, verschwanden sie langsam aber sicher in die andere Richtung.

Ein paar Springböcke und Gnus winkten mir zum Abschied zu.





Kurz vor Mata Mata hat mich dieser Straußenhahn eine Weile unterhalten. Ich weiß nicht, ob er eine Identitätskrise hatte und nachsehen musste, ob er Männlein oder Weiblein war, oder ob er nur sein Outfit kontrolliert hat. Ist halt doof, wenn man keinen Spiegel hat ;).



In Mata Mata gingen 6 fantastische Tage im Kgalagadi Tranfrontier NP zu Ende. Schon jetzt (nach gerade einer Woche) habe ich mich gefragt, warum es eigentlich 45 Jahre gedauert hat, das erste Mal nach Afrika zu kommen, und war mit sicher, dass der nächste Besuch nicht annähernd so lange auf sich warten lassen wurde.

Die Fahrt nach Ketmannshoop war höflich ausgedrückt ereignislos (man könnte auch stinklangweilig sagen).







Endlich tauchten die ersten Köcherbäume auf den Bergen neben der Straße auf.



Übernachtet habe ich direkt am Köcherbaumwald. Nach Check-In und Anmeldung zum Abendessen war noch recht viel Zeit bis zum Sonnenuntergang, so dass ich die paar km zum Giants Playground gefahren bin. Sieht wirklich so aus, als hätte ein Riese dort eine Kiste Bauklötze ausgeschüttet (Bauklötze aus Granit).





Auch dort wachsen ein paar schöne Köcherbäume.





Zum warm werden war das schon mal sehr schön. Aber jetzt war es Zeit zum Hauptziel des heutigen Tages zu fahren: Dem Köcherbaumwald.
Leider kamen etwa gleichzeitig mit mir 2 Kleinbusse von Safari-Unternehmen dort an,  so dass es etwas schwierig war, eine Position zu finden, aus der man interessante Motive fotografieren konnte, ohne dass dauernd Leute durchs Bild latschen. Das eine oder andere "ungestörte" Bild kann ich aber zeigen:









Gelegentlich hörte man zwischendurch raschelnde Geräusche in den Felsen aber es dauerte relativ lange bis ich die Quelle entdeckte:



Klippschliefer oder Rock Dassies - sehen aus wir Murmeltiere, sind aber keine Nagetiere sondern Verwandte von Elefanten und Seekühen.

Das Abendessen war keine Offenbarung aber essbar. Im Gespräch mit einigen Deutschen habe ich erfahren, dass ich scheinbar mit meinem AUto durchaus Glück hatte. Sie hatten bei der selben Firma gebucht wie ich (allerdings in Südafrika) und inzwischen (nach nicht mal 2 Wochen) schon das dritte Auto nach 2 "Totalschäden" (Getriebedefekt, Ausfall der Lichtmaschine).

Ich war relativ früh im Bettchen, weil ich natürlich am nächsten Morgen möglichst vor Sonnenaufgang noch einmal bei den Köcherbäumen sein wollte.

Zum Abschluss noch eine Dosis Kitsch:

Gruß
Dirk

EasyAmerica

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #76 am: 04.11.2009, 18:35 Uhr »

Ein paar Springböcke und Gnus winkten mir zum Abschied zu.



Vielleicht wollte er es den Springböcken ja gleichtun und dir auch mit dem Hinterteil zuwinken.  :)



Viele Grüße
Heinz

Wilder Löwe

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #77 am: 04.11.2009, 22:21 Uhr »
Absolut beeindruckende Bilder, die es mir echt schwer machen. Da wir nur zwei Wochen Zeit zur Verfügung haben werden, muss ich mich zwischen Norden (Etoscha) und Süden (Kalahari) entscheiden, denn beides werden wir wohl nicht schaffen. Nun hatte ich mich eigentlich nach einigem hin und her für den Norden entschieden. Aber nach diesen Bildern bin ich doch wieder am schwanken.
Viele Grüße
Katrin

Redwingfan

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #78 am: 04.11.2009, 22:33 Uhr »
Absolut beeindruckende Bilder, die es mir echt schwer machen. Da wir nur zwei Wochen Zeit zur Verfügung haben werden, muss ich mich zwischen Norden (Etoscha) und Süden (Kalahari) entscheiden, denn beides werden wir wohl nicht schaffen. Nun hatte ich mich eigentlich nach einigem hin und her für den Norden entschieden. Aber nach diesen Bildern bin ich doch wieder am schwanken.

Wart lieber bis die Bilder vom Norden da sind. Sonst musst wieder zurückschwanken 8)

Gruss

Stephan
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DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #79 am: 04.11.2009, 23:53 Uhr »
Absolut beeindruckende Bilder, die es mir echt schwer machen. Da wir nur zwei Wochen Zeit zur Verfügung haben werden, muss ich mich zwischen Norden (Etoscha) und Süden (Kalahari) entscheiden, denn beides werden wir wohl nicht schaffen. Nun hatte ich mich eigentlich nach einigem hin und her für den Norden entschieden. Aber nach diesen Bildern bin ich doch wieder am schwanken.

Wart lieber bis die Bilder vom Norden da sind. Sonst musst wieder zurückschwanken 8)

Das könnte durchaus passieren ;)

Der Tierreichtum im Etosha ist noch größer als im Kgalagdi. Außerdem gibt es dort auch noch Elefanten und Nashörner. ALso bevor Du umplanst, warte noch ein wenig.

Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #80 am: 04.11.2009, 23:53 Uhr »
Schön, dass Euch die Köcherbaumbilder gefallen. ihr müsst nämlich noch einige davon ertragen ;)

16.9.09 - Wüstenpferde

Auch heute ging wieder die Sonne auf, diesmal nicht "überraschend" sondern lange erwartet. Ich war schon fast eine Stunde vor Sonnenaufgang wieder im Quivertree Forest und hatte ihn diesmal (fast) für mich alleine.
Im erstem Dämmerlicht wirkten die Bäume wieder ganz anders, fast mystisch.







Als sie dann von den ersten Sonnenstrahlen getroffen wurden, fingen sie regelrecht an zu glühen.







Es war einfach traumhaft schön, dort in aller Ruhe (und ohne größere Reisegruppen) den Sonnenaufgang zu genießen. Ich habe in etwas über einer Stunde über 80 Bilder gemacht.

Anschließend habe ich in Ruhe gefrühstückt, die Bilder gesichert und ein wenig den Camper aufgeräumt. Dann ging es auf die Straße Richtung Lüderitz. Mein Ziel heute war Aus am Rande der Namib oder genauer die Klein Aus Vista Lodge. Zur Abwechslung war die heutige Etappe mal wieder komplett asphaltiert. War ich schon gar nicht mehr gewohnt ;).
So kam ich flott voran. Die Landschaft unterwegs beeindruckte mich immer wieder durch ihre unglaubliche Weite. Viele Highlights, die sich im Bild hätten festhalten lassen, gab es aber nicht.

12:17h


13:13 h


14:18h


Mir hat die Fahrt trotzdem gut gefallen. Ich mag diese endlosen, eintönigen Wüstenlandschaften einfach.

In der Lodge angekommen habe ich nachgefragt, ob nicht doch ein Chaket der Eagles Nest Lodge frei war (ich hatte einen Campground gebucht, stand aber auf der Warteliste). Natürlich nicht - wäre ja auch zu schön gewesen.
Dafür bot mir die Dame an der Rezeption die Geisterschlucht-Cabin an. Eigentlich ist das eine Gruppenunterkunft, die alleine in einer einsamen Schlucht liegt. Da sie die nächsten Tage frei war, konnte ich sie haben. Nach kurzem Blick auf ein paar Bilder habe ich zugeschlagen.

Zunächst habe ich sie nur kurz in Besitz genommen, etwas Gepäck abgeladen und die Keramikabteilung "besichtigt". Anschließend habe ich mich gleich wieder auf den Weg gemacht, um einigen Wüstenbewohnern einen Besuch abzustatten, die man hier wirklich nicht erwarten würde.

Die "Wild Horses of the Namib"

Mitten in der Namib-Wüste lebt eine Herde von etwa 150 Wildpferden, die von entlaufenen oder freigelassenen Pferden der deutschen "Schutztruppe" abstammt und siet über 90 Jahre hier überlebt und sich sogar vermehrt.

Bei Gharub gibt es ein Wasserloch, an dem man sie fast jeden Tag zu Gesicht bekommen kann. Von der Straße nach Lüderitz rumpelt man ein paar km über eine zimelich holprige Schotterpiste zu einem Parkplatz mit einem überdachten Beobachtungsstand. und tatsächlich waren im weiteren Umkreis des Wasserlochs über 100 Pferde zu sehen.



Eigentlich unglaublich, dass die in dieser lebensfeindlichen Umgebung überleben können. Wenn man sie mitten in der Wüste sieht, fällt es fast noch schwerer es zu glauben als wenn man nur darüber liest. Es ist gnadenlos heiß und trocken hier, es gibt Hyänen und den einen oder anderen Leopard und doch schaffen sie es. Die Sterblichkeit bei den Fohlen ist allerdings extrem hoch, so dass die Herde nur langsam wächst.

Obwohl ich eigentlich nicht so der Pferdefan bin habe ich etwa 11/2 Stunden dort verbracht und die Tierchen beobachtet und fotografiert. Leider hatte ich nicht das Glück, dass sie nahe an den Unterstand herankamen (was wohl häufiger passiert) aber mit dem Tele kam ich auch so zurecht.







Zwischendurch taten mir zwei der Leithengste den Gefallen auszutesten, wer der Boss ist. Ging ganz schön zur Sache.





Ich hääte noch länger zuschauen könne aber irgendwann haben sie sich beruhigt (der rote hatte gewonnen) und so langsam begann die Herde weiter zu ziehen.



Zurück in "meiner" Geisterschlucht habe ich ein wenig die Umgebung erforscht. So sah mein Domizil für die nächsten 2 Nächte aus:



Die Cabin besteht aus einer halboffenen Küche mit großen Esstisch, zwei Schlafsälen mit je 5 aus groben Balken gezimmerten Etagenbetten und einem Bad mit 2 Toiletten und 2 Duschen. Für mich alleine also etwas eng aber mit etwas Einschränkung ging es schon.

Der Blick aus der Schlucht heraus



Frühere Gäste sind wohl deutlich länger geblieben als nur zwei Nächte



Nach ein oder zwei kalten Bierchen habe ich alles fürs Abendessen vorbereitet (Salat geschnibbelt, Feuerholz aufgeschichtet, Fleisch gewürzt, Rotwein geöffnet) und abe mich noch einmal auf den Weg aus dem Canyon heraus gemacht, um den Sonnenuntergang zu genießen.



Der Blick in meine Schlucht




Das eigentlich Schauspiel begann aber erst als die Sonne hinter dem Horizont versank. Nun begann der Himmel zu brennen.





Und auch fast eine Stunde nach Sonneuntergang glühten die Felsen noch nach.



Just another african sunset ;)

Nach dem Essen wurde es bald kühl, so dass ich wohl gesättigt und dank Bier und Rotwein mit der nötigen Bettschwere ausgestattet wieder nicht allzu spät im Bett war.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #81 am: 05.11.2009, 23:21 Uhr »
Haben die Köcherbäume und die Wildpferde nicht gefallen?

Egal, es geht trotzdem weiter ;)

17.9.09 Jede Menge Sand, alte Steine und Schusseligkeit

An diesem Tag fiel der Sonnenaufgang aus. Das heißt, stattgefunden hat er sicherlich aber ohne mich. Ich hatte gestern darauf verzichtet, den Wecker zu stellen und tatsächlich mal bis 7:30h gepennt.

Heute standen Kolmannskoop, die alte Diamanten-Geisterstadt und Lüderitz auf dem Programm.

Die Straße nach Lüderitz ist asphaltiert und so waren die 150 km zügig geschafft. Unterwegs habe ich diversen alten Bahnhöfe mit deutscher Beschriftung bewundert. Die Bahnlinie nach Lüderitz, die Anfang des 20. Jhdts von den deutschen Kolonialherren gebaut wurde verläuft parallel zur Straße und wurde gerade instand gesetzt.

Je weiter ich Richtung Lüderitz kam, umso sandiger und windiger wurde es.



Diverse Bulldozer waren aktiv, um die Sandverwehungen, die sich der Straße näherten wieder zu entfernen, sonst wäre wohl irgendwann der 4WD nötig gewesen. Sand gibt es dort auf jeden Fall genug.



Da ich faul bin, zitiere ich zur GEschichte von Kolmannskuppe mal Wikipedia:

Kolmanskuppe (Afrikaans: Kolmanskop, im Deutschen oft auch „Kolmannskuppe“, mit zwei n geschrieben) ist eine ehemalige Siedlung in Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia. Der Ort ist ca. 10 km östlich von der Hafenstadt Lüderitz in Namibia gelegen und nach dem Nama Coleman benannt, der dort 1905 mit seinem Ochsenkarren in einer Düne stecken blieb und verdurstete.

Die Lüderitz-Eisenbahn erreichte den Ort auf ihrem Weg nach Aus ebenfalls 1905. Er verdankt seine Entstehung den Eisenbahnarbeitern August Stauch und Zacharias Lewala, welche am benachbarten Bahnhof Grasplatz 1908 zufällig die ersten Diamanten fanden. Der dadurch ausgelöste Boom sorgte für ein schnelles Wachstum dieser zunächst nur als Diamantsucher-Camp gedachten Siedlung an der Nordgrenze des Diamantensperrgebiets. Der auf Diamanten gründende Reichtum der Bewohner ließ einen Ort entstehen, in dem aller Luxus vorhanden war, der damals für Geld zu bekommen war - und das in einer Umgebung, die trostloser und lebensfeindlicher wohl kaum gedacht werden kann. Es gab hier kein Wasser, keinen Regen, keine Erde, in der auch nur das Geringste hätte wachsen können, keinerlei Infrastruktur - nur Sand, regelmäßig heftige Sandstürme und eine unbarmherzige Hitze.


So um 1930 war Schluss mit lustig (Diamantenabbau) und die Stadt wurde verlassen. Der letzte ging in den 60 er jahre, machte das Licht aus und überließ die Gebäude der Wüste, die bis heute dabei ist, sie zu verschlucken.

Im ehemaligen Casino mit Restaurant, Kegelbahn, Theater und Turnhalle habe ich meinen Rundgang begonnen.



Drinnen war es noch auszuhalten aber draußen wurde man kontinuierlich "gesandstrahlt", weshalb es auch nur recht wenig Außenaufnahmen gibt.



Man kann anhand der verfallenden Häuder gut nachvollziehen, dass es sich hier trotz der widrigen Klimabedingungen früher gut leben ließ.

Innen sieht man alle Stadien des Verfalls. Besonders die langsam verblassenden Farben der einst sicher prächtigen Tapeten und Wandanstriche haben mir gut gefallen. Außerdem natürlich der in alle Häuser eindringende Wüstensand. Sich selbst überlassen wäre hier wahrscheinlich in wenigen Jahrzehnten nichts mehr von der Stadt zu sehen.





Möchte jemand ein Bad nehmen?


Ich habe Foto nach Foto gemacht. Da ich mal annehme, dass Ihr nicht unbedingt 200 Bilder sehen wollt, habe ich mich mal im wesentlichen auf das Thema Türen und Sand beschränkt (ich hätte auch noch eine Serie über Waschbecken, Klos und Badewannen oder eine über Elektroinstallationen anzubieten, falls Ihr den Hals nicht voll kriegen könnt ;)).





   

   

"Ich habe DIr schon tausend mal gesagt, Du sollst die Tür zu machen! Sonst kommt doch der ganze Dreck rein!"




Es hat einfach unheimlich Spaß gemacht, in den diversen Häusern herum zu klettern. Teilweise hatte ich zwar etwa 3 Pfund Sand in jedem Schuh aber was macht das schon.



Das wichtigste Haus im Ort ;)




Auch schöne Details gab es zu entdecken. Selbt abblätternde Farbe kann interessant aussehen.


Bis hierhin fuhr einmal das oben schon erwähnte Bähnchen




In der unteren Häuserzeile gabe es einige deutlich besser erhaltene Gebäude, die zum Teil als eine Art Museum genutzt wurden.
Hier konnte man sehen, wie nett und deutsch-gemütlich man einst an diesem gottverlassenen Ort gelebt hat.





Nach drei Stunden hatte ich genug. Ich hatte Sand an Stellen, von denen ich nie gedacht hätte, dass da welcher hinkommen könnte, meine Haut war weich und zart nach einem stundenlangen Peeling und ich hatte einen ordentlichen Brand. Nach einem letzten Blick zurück



zog mich das kleine Restaurant im Kasino magisch an. Dort gab es erst einen halben Liter Wasser, dann ein herrlich kühles Bier und eine Portion Fish& Chips. Auch wenn wir mitten in der Wüste sind, ist das Meer ja nur 10 km entfernt.

Und das wollte ich mir jetzt genauer ansehen. Nur war leider mein Auto dagegen.
Auf der Hinfahrt hatte ich im Sandsturm das Licht eingeschaltet und offensichtlich hat der Toyota keinen Warnton, der einen daran erinnert, es auch wieder auszuschalten. Lange Rede, kurzer Sinn: Als ich am Zündschlüssel drehte, passierte gar nichts. Na prima!

Zum Glück habe ich ein südafrikanisches Pärchen gefunden, dass ein Starthilfekabel im Auto hatte, sonst sähe mein Camper wohl inzwischen so aus, wie die Häuser oben.

Nur musste ich natürlich erstmal eine Weile fahren, um die Batterie wieder aufzuladen. Da der Wind außerdem eher zu- las abnahm, habe ich auf Lüderitz verzichtet und bin die 150 km nach Aus zurück gefahren.

Dort wehte lediglich ein laues Lüftchen und die Sonne schien vom blauen Himmel. Also habe ich mich mit einem guten Buch vor meine Hütte in die Sonne gehauen und bin später noch etwas in den Felsen herumgekraxelt (allerdings ohne Kamera).

Davon wurde ich so hungrig, dass ich schon früh mein Grillfeuer angeworfen habe.
Also werden fehlende Sonnenaufgangsbilder durch keine Sonnenuntergangsbilder ausgeglichen. In dem engen Canyon sind schon eine Stunde vor Sonnenuntergang nur noch Schatten.

2 Stunden vor Sonnenuntergang sieht es so aus und danach habe ich kein Bild mehr gemacht.

Gruß
Dirk

Redwingfan

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #82 am: 06.11.2009, 08:54 Uhr »
Hallo Drik,

Ich seh schon, ich muss nicht nur noch den Norden von Etosha machen sondern auch den Süden.....

Aber so ist das halt. Namibia ist leider zu gross für einen einzigen Urlaub. :(

Gruss

Stephan
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Susan26

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #83 am: 06.11.2009, 09:38 Uhr »
Also mir gefällt die Tour noch immer, Dirk!
Schon Irre, wie weit die deutsche Gemütlichkeit es so treiben kann, aber es hat ja auch was, wenn man in seinem Wohnzimmer nicht auf der ollen Couch sitzen muss, sondern es sich bequem auf der Strandliege oder dem handtuch gemütlich machen kann  :lol:

Toll, toll, toll! Und die kitschigen Sonnenuntergangsbilder kommentier ich mal einfach gar nicht ... einfach Wahnsinn und unbeschreiblich, da wär ich gern vor Ort gewesen!
Susan
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Katja

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #84 am: 06.11.2009, 18:25 Uhr »
Die Köcherbaumbilder finde ich wunderschön, die Pferde wären auf jeden Fall was für mich, und die Bilder mit den Türen im Sand sind einfach klasse!

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #85 am: 11.11.2009, 02:19 Uhr »
Aber so ist das halt. Namibia ist leider zu gross für einen einzigen Urlaub. :(

Ehrlich gesagt plane ich auch schon wieder den nächsten Trip ;)




Sorry für die lange Pause aber ich hatte am WE Besuch und keine Zeit fürs Forum.

18.9.09 - Wüstenschloss und Wüstensand

Zum zweiten mal hintereinander den Sonnenaufgang verpennt  :EEK: Kurz danach war ich aber wach und konnte nach einem schnellen Frühstück recht früh starten.

In dem kleinen Örtchen Aus habe ich getankt und mich nach einem Kaffee im der Tankstelle angeschlossenen Lebensmittel- und Andenkenladen/Restaurant/Coffeshop/etc. auf den Weg Richtung Norden gemacht.

Die Tirasberge, die sicher einen Besuch wert gewesen wären, waren leider dem verlängerten Aufenthalt im Kgalagadi zum Opfer gefallen aber man kann halt nicht alles haben. Dafür ging es heute rein vom Luxus der Übernachtung her sicher zum absoluten Highlight dieser Reise: Der Wolwedans Lodge im Namib Rand Nature Reserve. Dieses Reserve ist der Beweis, dass die Welt einfach mehr Verrückte braucht. Hier hat ein deutschstämmiger Namibier vor ca. 15 Jahre mehrere Farmen mit privatem Geld aufgekauft, um daraus (initial ohne jegliche Unterstützung) ein privates Naturschutzgebiet zu machen. Absolut verrückt aber solche Menschen "make the world a better place"!

Den Asphalt durfte ich heute wieder verlassen und es ging über recht gute Schotterpisten weiter hinein in die Namib.





Vor den roten Dünen von Wolwedans wollte ich mir eine ganz besondere Kuriosität anscheuen, die ich in dieser Umgebung niemals erwartet hätte. Ein mehr oder weniger originalgetreues mittelalterliches Schloss mitten in der Wüste! :EEK: Irgendwie hatte ich das gar nicht glauben wollen als ich im Reiseführere darüber gelesen hatte. ABer tatsächlich, das Ding gab es wirklich.



Nicht nur von außen sah es aus wie eine Burg, auch von innen gab es alles, was man sich so vorstellt, incl. Rittersaal.



Ein deutscher Schutztruppenoffizier hat sich das Ding Anfang des 19. Jahrhunderts hier hin bauen lasen.



Der Garten war hübsch, der Rest eigentlich eigentlich in dieser Umgebung eher monströs aber irgendwie doch faszinierend. Der Speisesaal incl. Portraits der kaiserlichen Famile:



Sogar die Besuchertoiletten hatten "Stil" (dafür war die Klospülung defekt ;)).



Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das war, in dieser Hütte zu leben und bei jedem Schritt vor die Tür aus dem deutschen Mittelalter ind die afrikanische Wüste zu treten. Immer noch kopfschüttlend stieg ich wieder ins Auto und fuhr weiter.

Zumindest der Sand der Straße wurde schon mal immer röter.





Nach etwa einer weiteren Stunde erreichte ich den Abzweig ins Namib Rand Nature Reserve zur Wolwedans Lodge. Von dort waren es noch 20-30 km über eine schmale Dirtraod bis zur Rezeption. Zumindest die ersten 2 oder 3 km dienten mit einer Menge spitzer Steine wohl eher der Abschreckung zufälliger Besucher. Wenn man gebucht und schon bezalht hatte, blieb einem ja nichts anderes übrig als weiter zu hoppeln.

Ein paar km hinter der Abfahrt von der öffentlichen Straße erwartete mich das erste Empfangskomitee in Form einer Zebraherde.





Das war doch schon mal sehr nett und auch die Landschaft näherte sich immer mehr dem, was ich mir vorgestellt hatte.



Kurz bevor ich das "Village" mit der Rezeption erreicht hatte sagte noch eine Gruppe Oryx guten Tag.





Bei der Ankunft an der Rezeption wurde ich von dem Guide in Empfang genommen, der die nächsten 3 Tage für mich zuständig sein sollte. Sein Name war Denish und wir haben uns sofort nett unterhalten. Nach etwa einer halben Stunde haten wir die Formalitäten erledigt und das Programm für die nächsten Tage grob festgelegt.
Anschließend braucht ich eine hlabe Stunde, um aus den diversen Fächern und Schränken des Campers die Sachen rauszusuchen, die ich die nächsten Tage brauchen würde. Das eigene Auto böleibt nämlich dort stehen und man wird mit dem Land Rover zur Dune Lodge gefahren, wo ich die erste Nacht verbringen würde (eigentlich wollte ich in das etwas günstigere Dune Camp aber dort waren keine drei Nächte mehr zu bekommen, so dass ich zwischendurch umziehen musste). Schade, hätte bestimmt Spaß gemacht, sich selbst durch den Sand dorthin zu wühlen (ob der Hilux das geschafft hätte?).

Meine "bescheidene Unterkunft" bestand aus einigen Holzwänden und Zeltplanen, einem separaten Badezimmer und einem großen Holzdeck auf dem Kamm einer Düne. Einfach traumhaft!







Ich hatte noch etwa eine Stunde Zeit, mein Domizil zu erforschen, zu duschen und die Aussicht zu genießen bevor die Sundownerfahrt startete. Duschen sollte man beser abends, weil die Warmwasserbereitung über das im oberen Bild erkennbare Solarpanel läuft und daher morgens u.U. das Wasser nicht mehr allzu warm ist.

Die Aussicht von "meinem" Sonnendeck war übrigens nicht übel.



Innerlich und äußerlich erfrischt (ich hatte noch ein kaltes Bierchen aus dem Kühlschrank meines Campers mitgenommen) war ich pünktlich zur Abfahrt bereit. Mit insgesamt 5 anderen Gästen (einem englischen Ehepaar, einem Amerikaner und einem französichen "Paar" bestehend aus Vater und Tochter, wurden wir in einem Landrover kräftig durchgeschüttelt bevor wir eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang einen wunderschönen Aussichtspunkt erreichten. Dort glühten die Kamera-Auslöser.







Aber auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Wein, Bier, Gin-Tonic, Wodka-Lemon, es gab alles, was das Trinkerherz begehrt. Wenn man unbedingt gewollt hätte, wären sicher auch antialkoholische Getränke zu haben gewesen aber wer will das schon? ;)

Auch nach Sonnenuntergang war das Schauspiel noch lange nicht vorbei sondern es folgte dank einzelner Wolken der (inzwischen schon gewohnte) Farbenrausch.





Zurück in der Lodge versammelte man sich zum Aperitif am Lagerfeuer an der Lodge. Das Essen wurde an mehreren großen Tischen gemeinsam eingenommen. War seeeehr lecker und sehr unterhaltsam. Nach dem Essen saß ich noch eine ganze Weile mit der Französin und ihrem Vater zusammen und habe mich über Gott und die Welt unterhalten und ein oder zwei Malt Whisky genossen (oder waren es drei? ;)). War recht lustig. Sie lebte in London und sprach fließend englisch, ihr Vater fast kein englisch und mein französisch ist auch nicht der Rede wert. Also musste sie dolmetschen. Interessant wurde es, wenn er doch mal was auf englisch verstand, auf französich antwortete, ich zumindest glaubte verstanden zu haben, was er gesagt hat und wieder auf englisch antwortete. Dann war sie jedes mal völlig verwirrt.   :knockout:
Als zwischendurch auch noch ein belgisches Paar dazu kam, das auch nur mäßig englisch oder französisch sprach und ich versucht habe, die eine oder andere englische Vokael ins flämische zu übersetzen, war die babylonische Sprachverwirrung komplett.   :lachen07:

War ein sehr netter Abend.
Gruß
Dirk

EasyAmerica

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #86 am: 11.11.2009, 12:15 Uhr »
Interessant wurde es, wenn er doch mal was auf englisch verstand, auf französich antwortete, ich zumindest glaubte verstanden zu haben, was er gesagt hat und wieder auf englisch antwortete. Dann war sie jedes mal völlig verwirrt.   :knockout:
Als zwischendurch auch noch ein belgisches Paar dazu kam, das auch nur mäßig englisch oder französisch sprach und ich versucht habe, die eine oder andere englische Vokael ins flämische zu übersetzen, war die babylonische Sprachverwirrung komplett.   :lachen07:

War ein sehr netter Abend.
Schön!  :) Einfach schön, solche Komplikationen".  :lol:
Viele Grüße
Heinz

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #87 am: 12.11.2009, 00:25 Uhr »
19.9.09 - Wüstenspinne, Wüstenschumi und das Hard Rock Cafe

Vom Bett aus habe ich den Sonnenaufgang zwar nicht genossen und statt Tee gab es Kaffee aber sonst hat Stephan schon recht.

Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang klingelte der Handywecker. Erst blieb ich noch ein wenig im herrliche bequemen Bett liegen aber dann hörte ich den dienstbaren Geist, der eine Thermosflasche mit heißem Wasser vor dem Eingang abstellte. Also raus aus der Falle, angezogen, Kaffee aufgebrüht und mit Kamera und Stativ raus aufs Sonnendeck. Dort habe ich auf einer der Liegen das folgende Himmelsschauspiel genossen.





Bald tauchten auch die ersten Oryx am Lodge-eigenen Wasserloch auf.



Nachdem die Sonnenaufgangsbilder geschossen, der Kaffee getrunken und die Guten-Morgen-Zigarette geraucht war, habe ich schnell geduscht und bin rüber ins Restaurant zum Frühstück. Dort gab es ein kaltes Buffet, selbstgebackenes Brot und Eier nach Wunsch frisch zubereitet. Alles sehr lecker.

Bald danach tuchte auch schon Denish mit dem Landy auf, um uns (die Franzosen von gestern Abend, ein älteres englisches Ehepaar mit ihrem Guide und mich) zu einer Ganztagestour abzuholen.

In durchaus flotter Fahrweise ging es zunächst auf und ab über diverse Dünen. Ich bin in der letzten Reiha ganz schön auf und ab gehüpft. Gut, dass ich Achterbahn fahren mag.
Später hörte ich von anderen Guides, dass Denish bei ihnen nur "Deseert-Schumi" genannt wird. Treffend! ;)

Als erstes erzählte er uns, dass er von Oryx & Co. nur wenig verstehen würde, uns aber dafür alles über die kleinen 6- und 8-beinigen Wüstenbewohner erzählen könnte. Das klang interessant.

An der nächsten Düne sind wir ausgestiegen und er hat als erstes eine Grille "erbeutet". Dann fiel er plötzlich auf die Knie und begann zu buddeln.



Nach einer Weile tauchte am Ende eines Tunnel aus Spinnennetz eine hübsche sehr blasse Dame auf.
Darf ich vorstellen: Die White Lady:



Ich fand sie sehr hübsch und habe musste sie natürlich auch mal auf der Hand halten.



Endlich mal eine Lady, die mir nur auf der Hand und nicht auf der Nase rumtanzt ;)

Ein mit weißem Wachs als SOnnenschutz beschichter schwarzer Käfer fand sich auch noch.



Auf der weiteren Fahrt sahen wir einiges an Wildlife.
Löffelhunde, Squirrels und ein paar kleinere Trappen gesehen.







Das Rennen mit diesem Oryx hat unser Schumi übrigens locker gewonnen! Und das, obwohl an der Windschutzscheibe ein Zettel klebte, auf dem so etwas stanf wie Max.-Speed in the Dunes 20kmh.
Konnte ich aber bei dem Gewackel nicht so genau erkennen ;).



Nach diesem wunderschönen großen Webervogelnest (geschätzt eine halbe Tonne schwer) und jeder menge beeindruckender Gegend haben wir schließlich unsereren Lunchspot erreicht.





Der mitgebrachte Lunch bestehend aus sehr leckerem kalten Braten, Salaten, Brot und Dessert wurde stilgerecht an einem mit Tischtuch gedeckten Tisch im Hard Rock Cafe eingenommen.





Unter diesem Felsenbaldachin hat man auch Überreste einer uralten Buschmannsiedlung gefunden. Hard Rock Cafés erfreuen sich also schon lange großer Beliebtheit, vor allem wenn sie den einzigen Schatten weit und breit liefern.

Auf dem Rückweg haben wir immer mal angehalten und Denish ist wortlos suchend in irgendeine Richtung verschwunden. Er hat nie verraten, was er da eigentlich gesucht und nicht gefunden hat.



Ein bisschen Feenzauber hat er uns auch noch gezeigt.



Diese kreisrunden kahlen Stellen wie hier neben unserem Landy sieht man dort überall und sie werden Fairy Circles genannt und niemand weiß genau, wie sie entstanden sind. Neben diversen wissenschaftlichen Theorien (s. Link) gibt es bei den Himba die Vorstellung sie seien von Göttern oder Geistern angelegt worden. Ich persönlich glaube ja mehr an Landeplätze von Aliens ;)

Untwegs sah man immer wieder Oryx und Springböcke, die jetzt fast nur noch im Schatten der Bäume anzutreffen waren.



Schließlich näherten wir uns dem letzten Ziel unserer Rundfahrt, dem Euphorbia-Forest (mehr als drei Bäume auf einer Fläche von einem Hektar stellen hier schon einen Wald dar).



Bei diesem Fotostop hörte man ein störendes zischendes Geräusch, dessen Quelle schnell gefunden war.



Als nächstes stellte sich heraus, dass der Wagen zwar mit zwei Ersatzrädern und einem stabilen High-Jack ausgestattet war aber leider nicht mit einem passenden Schraubenschlüssel. Also wurde über Funk Hilfe herbei gerufen, während Denish sich über seine schlampigen Kollegen ausließ. Wenn er mal nicht selber derjenige war, der das Teil irgendwo liegen gelassen hat . Bei seiner Fahrweise waren Plattfüße sicher an der Tagesordnung ;).

Nach etwa 20 Minuten tauchte Wilhelm von der benachbarten Farm auf. Leider passte sein Kreuzschlüssel nicht und er verschwand wieder, um mehr Werkzeug zu holen. Beim zweiten Versuch hatte er sicher 7 oder 8 verscheidene dabei und einer passte auch. Während er den Reifen wechselte, musste Denish sich jede Menge Frotzeleien von Wilhelm und seinem Helfer anhören (der Herr rechts mit dem weißen T-Shirt, auf dem übrigens Gymnasium Konstanz stand). Wilhelm fuhr nämlich einen Land Cruiser und hat kräftig über Land Rover gelästert. An der Stoßstange seines Autos pappte ein netter Aufkleber mit der Aufschrift "Land Rover Trauma Center", darunter 7 Striche. Einen für jeden Land Rover, dem er schon Erste Hilfe geleistet hatte  :gg:



War eine lustige Aktion.

Danach fuhren wir ohne weitere Verzögerung durch zum "Village", wo ich an der Rezeption abgesetzt wurde. Von dort fuhr mich eine Jack Russel Hündin zum Desert Camp. Sie saß natürlich nur auf dem Schoß ihres Herrchens aber es war klar, wer von den beiden das Sagen hatte ;).

Mein Gepäck war inzwischen schon in mein neues zuhause transportiert worden.



Mir hat es hier noch besser gefallen als in der (teureren) Lodge. Die Lage war noch schöner und es war alles etwas kleiner und intimer. Es gibt nur 6 Zelte, so dass man abends mit max. 12 Leuten an einem gemiensamen Tisch isst. So hat man die Chance, mit jedem ins Gespräch zu kommen.
Zur Begrüßung gab es erstmal ein kühles Bier (und noch ein zweites, das ich mit ins Zelt genommen habe). So gestärkt bin ich zum Sonnenaufgang auf die umliegenden Dünen geklettert.







Vor dem Essen trafen sich alle Gäste zum Aperitiv am Camp Fire. War eine sehr lustige und buntgemischte Runde. Ein Amerikaner,der für eine Organistation namnes "The Nature Conservancy" in Namibia arbeitete, ein deutsches Paar, das nach Südafrika ausgewandert war, ein englisches Paar und ein holländisches (beide hießen lustigerweise Mike und Margret). Dazu ein französisches Paar mit ihrem Guide, die sich aber den ganzen Abend ziemlich abgeschottet und am allgemeinen Gespräch nicht beteiligt haben. Er ist sogar beim Essen schon nach der Vorspeise verschwunden.

Das Essen wurde wie auch schon gestern auf englisch und in der lokalen Klick-Sprache präsentiert. Klang interessant.

Der Hauptgang war ein Oryx-Filet, das sicher zu den 2 oder 3 besten Stück Fleisch gehörte, die ich in meinem Leben gegessen habe (die anderen beiden natürlich in den USA).

Nach dem Essen habe ich mich noch lange mit Mike und Margret (den holländischen) unterhalten. Er war ebenfalls Hobby-Fotograf bzw. eigentlich schon eher ein Profi und wir stellten fest, dass unsere weitere Route recht ähnlich war. Ich habe sie dann auch später im Etosha wieder getroffen.

War ein toller Abend mit etwas zu viel zu trinken ;).

Zurück im Zelt habe ich mich noch am Star Trails versucht. Aber leider hatte ich meinen Kabelauslöser zu hause vergessen und länger als 5 Minuten auf de Auslöser zu drücken, habe ich nicht durchgehalten (eigentlich braucht man Belichtungszeiten von 15-20 Minuten oder mehr).



Edit: Fehlendes Reifenwechselpic eingefügt.
Gruß
Dirk

americanhero

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #88 am: 12.11.2009, 00:42 Uhr »
Puh, kaum mal eine gute Woche nicht da, dann jagt ja ein Highlight das Naechste. Ich bin absolut begeistert von den tollen Aufnahmen. Die Sensationellen Sunsets sind eingach genial, die Tierfotos der absolute Oberknaller. :daumen:

Aber trotzdem ist dieses unscheinbare Bild hier mein absolutes Highlight:

Zitat

das ist einfach fantastisch. Diese tollen Farben, der Sand, das Schlichte. Eine tolle Momentaufnahme.


Die Spinne war hoffentlich harmlos? Die sieht ja schon irgendwie gruselig aus. Aber okay, ich habe eine Arachnophobie, da sehen die immer gruselig aus.
Wie lange hast du die Star Trails belichtet? Die sind klasse geworden. Jedenfalls besser als meine vom MV, von dann leider ein Flieger durchgefegt war.....  :oops:

DocHoliday

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Re: Doc in Afrika - Namibia 2009
« Antwort #89 am: 12.11.2009, 00:46 Uhr »
Hi Yvonne,
die Spinne war ungiftig (glaube ich wenigstens) und ganz friedlich.
Die Star Trails sind mit 5 Minuten zu kurz belichtet (f5,6, Iso 200). Länger hat mein Finger auf dem Auslöser nicht durchgehalten.
Das Türenbild gehört auch zu meinen Favoriten.
Gruß
Dirk