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Autor Thema: Große Japan-Rundreise Herbst 2008  (Gelesen 20180 mal)

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Angie

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #30 am: 12.11.2011, 00:33 Uhr »
@Angie: ich glaube wir sind aus dem gleichen Holz. Ich hatte sogar Koffeintabletten dabei falls es nicht genug Kaffee gibt, für mich gilt der Spruch "instant human just add coffee"

Sieht so aus, als ob wir aus  dem gleichen Holz wären :abklatsch:


Die Bilder von den Affen sind soooo süß!! Und insgesamt ist dein Bericht sehr interessant.

Witzig ist die Ableitung von kohi - (c)koffee = kohi.
bento = Lunchbox
bataa = Butter

Ich bin mir sicher, dass all jene, die diesen Reisebericht mitlesen, am Ende die wichtigsten japanischen Wörter beherrschen :D
Wenn wir schon dabei sind, für mich besonders wichtig ist auch Cola light. Wie heißt denn das auf japanisch? "Cola" wird als Markenname vermutlich gleich bleiben, aber "light"?


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #31 am: 12.11.2011, 07:48 Uhr »
Tag 5 Donnerstag 25.9.08
 
Im Ryokan ( so heißen traditionelle japanische Gasthäuser) gibt es japanisches Frühstück mit Reis und Fisch im Speisesaal, das automatische Klavier spielt dazu, eine alte Frau bewundert meine blonden Haare, leider kann sie kein Englisch. Irgendwie witzig, wenn einem eine Frau über den Kopf streicht als ob man ein kleines Kind wäre...
 
Wir fahren mit dem Zug zurück nach Nagano und weiter nach Matsumoto.
 

 
Auch hier finden wir am Bahnhof wieder Schließfächer für unsere Koffer, so schwierig wie in den Reiseführen angekündigt ist die Gepäckunterbringung zum Glück doch nicht. In Matsumoto steht eine berühmte Burg, die wollen wir besichtigen. Die Burg ist ganz aus Holz, ziemlich dunkel und leider ohne Inneneinrichtung. Wir müssen die Schuhe ausziehen und auf Strümpfen die Burg besichtigen, es ist heute ziemlich kalt, zum Glück habe ich dicke Wollstrümpfe an.
 
 

 

 
Die Burg ist nicht sonderlich groß, nach einer Stunde hat man eigentlich alles gesehen, wir haben noch Zeit bis der nächste Zug fährt. Laut Reiseführer gibt es noch eine Kunsthochschule zu besichtigen, allerdings ist dies ein äußerst uninteressantes Gebäude unserer Meinung nach nicht der Rede wert. Matsumoto ist zwar eine relativ große Stadt mit über 200.00 Einwohnern aber außer der Burg ist nicht viel geboten.
Weiter geht unsere Fahrt in die japanischen Alpen nach Kamikochi. Wir fahren erst ein paar Stationen mit einem Regionalzug und dann weiter mit dem Bus
 

 
Leider ist das Wetter ziemlich schlecht, kalt und windig. In Kamikochi haben wir wieder eine typisch japanische Unterkunft gebucht die Nishi-Itoya Mountain Lodge. Das war noch die erschwinglichste Unterkunft, wenn man ein eigenes Zimmer wollte und nicht in einem Schlafsaal übernachten will. Die Unterkunft gibt es nur mit Halbpension (was Sinn macht, denn außer ein paar ähnlichen Hotelunterkünften und einem Andenkenshop gibt es hier nichts, man ist mitten in der Natur, es gibt keinen Ort), Infos zu Kamikochi: http://www.kamikochi.or.jp/english/index.php
 
von dieser Website stammt folgende Karte:
 

 
Unser Zimmer hat sogar einen Balkon aber leider regnet und stürmt es, da haben wir nichts davon. Diesmal habe ich daran gedacht ein Foto von der Unterkunft zu machen:
 

 
So wie hier sah das Zimmer in Yudanaki auch aus (und auch in den folgenden japanischen Unterkünften): es gibt immer ein Zimmer, das mit Bastmatten ausgelegt ist (und man nicht mit Schuhen betreten darf), darauf steht ein Tisch mit der Höhe eines Hockers und davor Stühle ohne Beine. Ich weiß nie wohin mit meinen Beinen, das Sitzen ist wirklich sehr unbequem. Abends kommt jemand, der Tisch und Stühle zur Seite räumt und statt dessen zwei Betten bereitet, dazu wird zuerst eine Art dickere Isomatte hingelegt, darauf eine dickere weiche Auflage und dazu dann Bettdecke und Kissen. Man schläft vorzüglich darauf! Im Hintergrund sieht am einen kleinen Wintergarten mit Teppichboden, normalem Tisch und zwei normalen Stühlen, auch das war in allen Unterkünften so. Was man nicht sieht ist dass die Fenster einfach verglast sind und nur so einigermaßen dicht (auch das war überall so). Die Heizung die man links hinten sieht war nur lauwarm und ließ sich auch nicht höher drehen, so richtig gemütlich war das nicht. Richtige Heizungen gab es nirgends eigentlich waren es immer nur Klimaanlagen, die wahlweise auch heiße Luft pusten, ich möchte nicht wissen wie kalt das im Winter wird (das heißt hier nicht nur Alpen, es liegt im Winter genauso viel Schnee wie in Bayern!)
Hier mal der Blick aus unserem Zimmer raus:
 

 

 

 
 
Bald danach werden wir zum Abendessen gerufen, das ist nun wirklich ein Erlebnis: ein großer Speisesaal wieder mit Bastmatten und niedrigen Tischen, aber wie die Speisen angerichtet werden, das grenzt an ein Stilgemälde.
 

 

 
 
Das Essen war absolut köstlich und es wurden nach und nach noch weitere Schälchen gebracht, auf einem lag ein kleines Steak, das hatte vielleicht 100 Gramm war aber das beste Fleisch, das ich je gegessen habe! Normalerweise wird in Japan ja alles klein geschnitten serviert, da man ja kein Messer zum Schneiden hat, aber dieses Fleisch war so zart, dass man es mit Stäbchen zerteilen konnte, unglaublich! Spätestens jetzt fanden wir den Preis von ca 150 € pro Nase und Tag angebracht! Und ständig wuselte ein Kellner rum, der einem noch ein Häppchen brachte. Auch hier hat man wieder nur ganz junge Angestellte gesehen.
 
Ich habe leider schon die ganze Zeit einen Schnupfen, der jetzt so richtig lästig wird mit dicker grüner Soße, die aus der Nase rinnt. In Japan besonders störend, da man sich nicht in Anwesenheit anderer Menschen die Nase putzen darf (woran ich mich nicht halte, es geht einfach nicht, versuche halt dezent zu sein). Wir gehen nach dem frühen Abendessen noch in den Andenkenshop und versorgen uns mit Snacks und landestypischen alkoholischen Getränken (irgendwas zwischen Wein und Likör nicht weiter identifizierbar) und verziehen uns angesichts des schlechten Wetters in die Hotellobby, dort gibt es kostenlosen Kaffee und WLAN sowie einen PC mit Internet für die Gäste so kann ich eine Mail in die Heimat schreiben (mein Freund hatte damals schon ein Smartphone mit Internetbrowser, ich noch so ein simples Nokia mit SMS und Foto und sonst nix, kommt einem heute vor wie 19. Jhdt). In unserem Hotelzimmer war mittlerweile schon das Bett gemacht.
 
Unser Zimmer hatte zwar ein eigenes Bad aber dieses Hotel hat ein Onsen, dass muss ich jetzt doch mal ausprobieren. So ein Gemeinschaftsbad ist in Weiblein und Männlein getrennt, es gibt einen Vorraum mit Schließfächern wo man seine Klamotten reintut, im großen Baderaum sind dann an einer Seite Hocker, Eimerchen und Brauseschläuche, da hockt man sich auf so einen Schemel und schrubbt sich von oben bis unten mit Seife ab und duscht das ganze ab (oder kippt Wasser aus dem Eimerchen über sich was die Japaner scheinbar lieber machen als den Brauseschlauch zu benutzen) und danach geht man dann in das üblicherweise Babyschwimmbecken große Bad, das eigentlich mit sehr heißem Wasser gefüllt sein soll, hier war es aber nur noch lauwarm. Die beiden Japanerinnen die noch im Wasser waren flüchten als ich einsteige (das habe ich leider öfter erlebt) aber das Wasser ist eh nicht mehr warm genug. Es gibt noch eine kleine Sauna, die hat definitiv mehr als 100 Grad, nach 5 Minuten hält man es nicht mehr aus, aber jetzt ist mir wenigstens warm!
Glücklicherweise kennen die Japaner (als bisher einziges Volk außerhalb des deutschen Sprachraumes) Daunendecken so dass ich im Bett wenigstens nicht frieren muss.
 
Unsere Lektion heute: Zentralheizung ist in Japan ein Fremdwort…
 
Tag 6 Freitag 26.09.08
 
Das Frühstück ist genauso toll wie das Abendessen gestern:
 

 
Das Wetter dafür umso schlechter, es regnet durchgehend, es stürmt, es ist kalt, genau das falsche Wetter für meinen Schnupfen. Für heute hatten wir eine Wanderung geplant, die fällt buchstäblich ins Wasser. Wir hocken uns in dem Aufenthaltsraum während unser Zimmer gemacht wird, anschließend verbringe ich den Tag in die Dauendecke gewickelt auf dem richtigen Stuhl in unserem Zimmer und lese.
 
Mein Freund geht mittags mal für einen Stunde raus und berichtet dass einem im Wald Affen begegnen aber selbst ihm ist das Wetter für einen längeren Aufenthalt draußen zu schlecht. Wir Europäer sind wohl richtige Weicheier, die Japaner beschweren sich nicht nur nicht über die Heizung (uns hat man beschieden die Heizung sei an und nicht etwa defekt, tja das ist dann wohl so) die machen sich sogar fertig zum wandern schultern ihren Rucksack und ziehen los, wir sind die einzigen die hier bleiben…
 
Tja wir futtern unsere gestern gekauften Süßigkeiten: Schokoladenmochis sind sehr lecker (weiche Reisküchlein) und freuen uns aufs Abendessen das genauso gut wird wie gestern aber auf komplett anderem Geschirr (die müssen eine riesige Küche haben hier), danach geht es wieder ins Bad, diesmal ist nur eine japanischstämmige Amerikanerin hier (die Japaner baden vor dem essen) und das Wasser ist diesmal heiß. Ich unterhalte mich mit der Amerikanerin über die Sauna, hier geht man da nur einmal rein. Ich erzähle ihr wie das bei uns funktioniert und dass mir die Liegen zum Ausruhen fehlen, sie ist ganz erstaunt „ah You do it over and over again“ das ist wohl auch in Amerika nicht üblich. Außerdem amüsiert es sie, dass ich im Schlafanzug unterm Yukatan (eine Art Kimono den jeder Gast bekommt) rumlaufe, das ist wohl auch nicht angesagt, na egal. Danach gehe ich gleich ins Bett. Die Sauna hat mir gut getan, der Schnupfen wird langsam besser. Gut dass ich heute nicht draußen war, obwohl ich natürlich auch gern gesehen hätte wie Affen statt Eichhörnchen durch die Bäume turnen…
 
Was haben wir heute gelernt: Nur die Harten kommen in den Garten!
 

paula2

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #32 am: 12.11.2011, 08:08 Uhr »
Hallo Angie!
Ich Kämpfe Grade mit den Tücken der Technik.
Mein Laptop hat schlappgemacht, das ist wohl auf dem Weg in die ewigen Jagdgründe...
Drum hab ich heute und morgen nur ein iPad zum arbeiten, da funktioniert die Zitatfunktion nicht. Ich würde Steve Jobs ja hauen aber der ist es ja schon in besagten  Jagdgründen ( hoffe das klingt jetzt nicht zu respektlos)
Es freut mich dass die Affenfotos  so gut ankommen. In ein paar Tagen kommen noch mal welche :)

Ich überlege wie das mit Cola war, aber das fällt mir nicht mehr ein. In Japan stehen alle 100m Getränkeautomaten, die sind mit allem möglichen gefüllt, da haben wir uns immer bedient. Im Restaurant habe ich nie eine Cola light bestellt.

Mary, darf ich die Frage an dich weitergeben? Wie sprechen die Japaner Cola light aus?

Anti

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #33 am: 12.11.2011, 10:17 Uhr »
Ich war mal in Finnland. Da war das Saunieren ähnlich wie bei uns. Allerdings gab es Bier, was wir schnell trinken mussten, damit es nicht kochend heiss wird... :wink: Und als Stärkung zwischen den Gängen gab es Popcorn und gegrillte Würstchen. Okay, ich gebe ja zu, dass es eine deutsch-finnische Studierendentruppe war und deswegen vielleicht nicht ganz repräsentativ. Aber gelernt habe ich, dass sich die Männer und Frauen bei den Saunagängen immer abwechseln, wobei es die Männer weniger stört, wenn eine Frau bei ihnen sitzt... Ach ja, und die meisten Wohnblöcke besitzen eine Gemeinschaftssauna und es ist durchaus üblich, die regelmäßig zu besuchen. Und hier gucken die Leute lieber fern... :roll:

Besonders fies war übrigens das Wälzen im Schnee nach dem Saunagang. Das hat nach einer Weile so gebrannt, dass man am liebsten in die 100 Grad heiße Sauna zum Abkühlen gegangen wäre...

QMaryII

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #34 am: 12.11.2011, 12:54 Uhr »
Zitat
Mary, darf ich die Frage an dich weitergeben? Wie sprechen die Japaner Cola light aus?

Das sind ja Fragen    :wink:  :think:

Wenn wir hier essen gehen, bestellen wir meist ein Menue. Man bekommt dann ein leeres Glas gebracht und kann sich an der Getränkestation soviel Cola, grünen Tee, Wasser .... zapfen wie man möchte. Soll heißen: ich hab keine Ahnung wie Cola light ausgesprochen wird.  :pfeifen:

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich aber sagen, dass auf jeden Fall noch ein o oder ein e an das Wort "Lait" gehängt wird, da ein jap. Wort immer auf einen Vokal endet.

VG
Mary

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #35 am: 12.11.2011, 13:22 Uhr »
@Andrea: das die Finnen begeisterte Saunierer sind ist ja bekannt, auch dass die Sauna da extrem heiß ist, aber dass da Männer und Frauen getrennt gehen überrascht mich echt. Bier zur Sauna tät mir auch gefallen  8)

@Mary: danke für die Info, also Angie: probier mal Cola laite, Cola laito und Teste was kommt  :D

paula2

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #36 am: 13.11.2011, 08:00 Uhr »
Tag 7 Samstag 27.9.2008
 
Das Frühstück war wieder sehr gut, die Sonne kommt raus, es regnet nicht mehr und es ist auch ein bisschen wärmer als gestern. Wir machen einen kurzen Rundgang am Fluß entlang, dann müssen wir leider abreisen.
Hier sieht man unsere Lodge von außen
 

 
und anschließend ein paar Bilder von unserem kurzen Weg, schaut doch echt aus wie in unseren Alpen oder?
 

 

 

 
 
Mit dem Bus geht es nun nach Takayama (ist auf der Karte von gestern auch aufgezeichnet)
 
Hier haben wir zwei Übernachtungen im Rickshaw Inn gebucht. Die Website des Hotels versprach dass man englisch spricht (wirklich konnte ungefähr ein Angestellter halbwegs die Sprache) und außerdem gab es eine Gästewaschmaschine, genau das was ich nach einer Woche Urlaub brauche! Die wurde sofort mit einem Koffer Klamotten vollgestopft, die Bedienungsanleitung war zum Glück auch englisch aufgedruckt. Die Maschinen sind übrigens genauso primitiv wie in USA, das Wort „Kochwäsche“ existiert in beiden Ländern nicht, wie gut dass man das im Urlaub mit den ganzen Polyester-Funktionskleidungsstücken gar nicht brauchen kann.
 
Weil es uns in den letzten beiden Hotels so gut gefallen hat entscheiden wir uns wieder für ein japanisches Zimmer (hier gibt es auch Zimmer mit richtigen Betten!), das Zimmer hat außerdem den Vorteil dass es wirklich beheizt ist (zwar nur mit einem Warmluftgebläse aber das bläst richtig heiße Luft, es wird schön warm im Zimmer). Das Hotel hat einen wunderschönen Aufenthaltsraum und daneben sogar eine Kochnische mit Geschirr, Mikrowelle und Spüle, hier darf man sich etwas zu essen machen
 

 
 
Gekocht haben wir zwar nicht, aber einen  Kaffee gemacht, ich kann das Hotel sehr empfehlen. (http://www.rickshawinn.com/e/index.html)  Es liegt außerdem in Fußgehweite zum Bahnhof. Dahin gehen wir nun auch noch mal zurück und nehmen den Bus zum Museumsdorf Hida no Sato, es sind nur ein paar Minuten Fahrt. Am Eingang gibt es einen See in dem eine Unmenge Karpfen darauf wartet gefüttert zu werden:
 
 

 
 
Im Museumsdorf stehen lauter für die Region typische alte Häuser (Originale die abgebaut und hier wieder aufgebaut wurden) wie sie vor hundert Jahren noch bewohnt waren. Die Häuser sind aus Holz gebaut und mit Reet gedeckt, es gibt weder Glasfenster noch Stahlnägel:
 

 

 
In einem der Häuser steht ein Modell eines Rohbaus:
 

 
Und hier sieht man die Kochstelle, die gleichzeitig die einzige Heizung ist:
 

 
Es ist kalt heute ich schätze so 16 Grad und in diesem Raum ist es durch dieses Minifeuer um kein Grad wärmer dafür stinkt es penetrant nach Rauch.
In einer der Erläuterungen steht dass durch den Rauch Ungeziefer im Haus verhindert wird (wieviele der Bewohner lungenkrank wurden steht nirgends), wie kalt muss es hier im Winter sein? Außerdem ist es dunkel, den Grund sieht man auf dem nächsten Bild:
 

 
die Fenster sind mit weißem Papier bespannt, mich wundert dass das Papier bei Regen und Sturm hält, aber vielleicht wird es ja auch öfter gewechselt, wärmeisolierend ist das ganze jedenfalls nicht. In der Mitte des Ortes war ein Ausguck wie auf einem Schiff, da musste immer jemand Wache schieben und schauen ob irgendwo ein Haus abbrennt (was wegen der offenen Feuer öfter vorgekommen ist).
Das Leben muss dort sehr hart gewesen sein, da hatten wir es in Deutschland doch um Klassen besser. Was wir gar nicht gesehen haben waren Toiletten, keine Ahnung wie das hier funktioniert hat, Klohäuschen waren definitiv keine vorhanden.
Auf dem letzten Bild sieht man das „göttliche Reisfeld“, es ist typischerweise rund (der Reis ist hier schon abgeerntet und hängt am Rand zum Trocknen)
 

 
 
Das ganze ist zwar sehr interessant aber auch ein bisschen schockierend wenn man sich vorstellt dass unter solch primitiven Umständen Menschen leben mussten…
Danach bummeln wir durch den Ort, es gibt im Zentrum eine kleine Tempelanlage (Kokubunji Tempel),
 

 
er ist berühmt für seinen 1200 Jahre alten Ginkobaum, der hinter dem Glockenturm steht, er ist wirklich riesig.
 

 
Im Tempelgarten wächst ein Granatapfelbaum, hier muss es also ziemlich warm werden
 

 
 
Immer wieder verwundern mich die billig anmutenden Häuser während die Autos immer wie geleckt aussehen:
 

 
Durch Takayama fließt ein Fluß, die Böschung ist wieder mal betoniert.
 

 
Auf diesem Bild kann man schön sehen was für besessene Gärtner die Japaner sind, nie haben wir eine wildwachsende Hecke gesehen, alle Bäume und Büsche sind perfekt beschnitten auch auf dieser Uferbrüstung:
 

 
Hier ist die Haupteinkaufsstraße im alten Stadtzentrum, es gibt viele Kunstwerkgeschäfte, die Häuser sind teils mehrere hundert Jahre alt.
 

 
Wie immer wird es schnell dunkel, hier sieht man noch eine „Policebox“, diese kleinen Polizeistationen sieht man oft in Stadtzentren, meist gerade so groß dass ein Schreibtisch und eine Person reinpassen.
 

 
In einem der Läden haben wir Sake gekauft (7 % Alkohol), den kippen wir nun in dem schönen Aufenthaltsraum unseres Hotels, schmeckt lecker das Zeug. So angeheitert und (mit Luftgebläseheizung) im 25 Grad warmen Zimmer schlafe ich heute früh ein, meiner Erkältung Tribut zollend.
.
Heute haben wir gelernt, dass die Japaner früher ein hartes Leben hatten…
                          

Anti

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #37 am: 13.11.2011, 08:53 Uhr »
Hm, vielleicht kamen die Japaner damals aber auch nur erschöpft von der Arbeit draußen ins Haus, wo es dann etwas warmes zu essen gab und anschließend nur noch geschlafen wurde. Da war es sicher wärmer als draußen. Trotzdem übel. Aber wie war das denn in Deutschland früher? Gab es überhaupt Fenster? Wurden die mit dickem Stoff zu gehangen? Glasscheiben gibt es ja noch nicht so ewig lange, oder doch?

Die offenen Karpfenmünder in dem Teich finde ich total lustig! Da ist nix von vornehmer Zurückhaltung zu sehen... Haben die denn das Schlange stehen nicht gelernt????  :wink:

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #38 am: 13.11.2011, 09:21 Uhr »
Guten Morgen Andrea,
auch eine Frühaufsteherin  :roll:

Warst du mal in einem Bauernmuseumsdorf z.B. Glenleitn? Da haben alle Fenster Glasscheiben. Ich glaub Glas gibt's schon lange zumindest so Butzenscheiben. Und einen richtigen Ofen gab es auch immer da drin war es gemütlich warm! Daran hab ich gedacht als ich das Dorf in Japan besichtigt hab.

Ja die Fische sind heiß die hätten sich fast gegenseitig aufgefressen. Versteh ich auch nicht dass sich die Japaner so ungehörige Haustiere halten  :D


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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #39 am: 13.11.2011, 09:55 Uhr »
Ich war als 14jährige oder so mal in Detmold im Bauernhofmuseum, lange ist es her! Und dabei wohne ich jetzt fast um die Ecke... :oops: Ja, die Butzenscheiben, du hast recht! Auch Kirchen sind ja immer prunkvoll mit verschiedenen "Fensterbildern" ausgestattet. Ich dachte nur so gerade an Schottland, wo es in den Hütten nur kleine Fenster gab. Allerdings waren das keine gepflegten Überreste, die ich dort gesehen habe, sondern nur noch die Ruinen. Daher weiß ich nicht, ob da auch mal Glas verwendet wurde.

Frühaufsteherin... Komisch, vor unserem USA-Urlaub war ich mein Leben lang eine Nachteule. Selten vor 2 Uhr im Bett. Und jetzt? Meist so gegen Mitternacht und deswegen um 8 natürlich auch ausgeschlafen... Ist das das Alter? Denn sonst hat sich an meinen Lebensumständen eigentlich nichts geändert. *grübel*

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #40 am: 13.11.2011, 09:58 Uhr »
Jetzt fällt es mir ein: Fensterläden! Aus Holz! Wenn´s kalt ist, einfach zu machen. Dann ist es zwar dunkel, aber bestimmt wärmer als mit Papier...

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #41 am: 13.11.2011, 10:11 Uhr »

Frühaufsteherin... Komisch, vor unserem USA-Urlaub war ich mein Leben lang eine Nachteule. Selten vor 2 Uhr im Bett. Und jetzt? Meist so gegen Mitternacht und deswegen um 8 natürlich auch ausgeschlafen... Ist das das Alter? Denn sonst hat sich an meinen Lebensumständen eigentlich nichts geändert. *grübel*

Alter? Tja kann sein, wenn man die 40 überschritten hat....Willkommen im Club :lachen07:

Und mit den Fensterläden hast du natürlich recht, zumindest bei einem Tempel hatte ich welche gesehen

Und ich entschuldige mich bei Steve Jobs: zitieren geht doch, war whl ein blöder Anwederinnenfehler :oops:

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #42 am: 14.11.2011, 08:25 Uhr »
Liebe Reisefans,

Ich muss mich leider 1,2 Tage abmelden, ein Virus hat mich voll erwischt, ich liege flach.  :x
Wenn mein Brummschädel wieder besser ist, mache ich weiter mit dem Bericht.

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #43 am: 14.11.2011, 08:32 Uhr »
Ach herrje! Das hatte ich letzte Woche auch ganz heftig und bin auch noch nicht richtig durch. Wünsche dir, dass es dir schneller wieder besser geht als mir.

Gute Besserung!

Andrea

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Re: Große Japan-Rundreise Herbst 2008
« Antwort #44 am: 14.11.2011, 10:28 Uhr »

Gute Besserung auch von mir   :winke:

Viele Grüße

Mary