Tag 12 Donnerstag 2.10.2008 Heute geht es mit dem Zug nach Takamatsu, wir verlassen also die Hautinsel Honshu und fahren über eine riesige Eisenbahnbrücke auf die südliche Insel Shikoku.
Gegen Mittag sind wir da. Über HRS hatten wir von Kyoto aus das Hotel No.1 für eine Nacht gebucht, das nicht weit vom Bahnhof entfernt liegt, mit Rollenkoffer sind 10 Minuten zu Fuß ja kein Problem. Das Hotel ist ein typisches Businesshotel, ausländische Gäste sind nahezu eine Sensation, man merkt dass die Angestellten am Empfang leicht in Panik geraten als sie uns sehen. Gut dass mein Freund auf japanisch sagen kann dass wir ein Zimmer reserviert haben, hier spricht praktisch niemand englisch. Das Zimmer ist ein ganz normales westliches Hotelzimmer und riecht leider etwas nach Zigaretten, also gleich mal das Fenster aufreißen.
Das Ziel heute ist der Ritsurien Koen Garten. Vom Hotel aus kann man mit einer Art S-Bahn fahren, es ist nicht weit.
Im Park angekommen fallen uns zuerst Unmengen von Spinnen auf, was ein Glück dass wir beide keine Angst vor Spinnen haben, denn diese Tiere werden uns im Süden Japans überall begegnen
es sind auffallend schöne Tiere, gelb und rot gemustert, der Körper so etwa 2-4 cm groß, also nicht eben winzig. Außerdem gibt es rote Libellen, das habe ich auch noch nie gesehen
Der Park ist wirklich schön angelegt
Wie immer gibt es im Teich Karpfen, die gefüttert werden wollen, hier schwimmen zusätzlich Schildkröten
Der Park ist hügelig angelegt mit schönen alten Bäumen, einem Minitempel und angepflanzten Inseln
Eine Hochzeitspaar wird fotografiert:
Hier kann man schön ein zwei Stunden spazieren aber ehrlich gesagt gegen die Tempelgärten Kyotos kommt er nicht an. Immerhin ist blendendes Wetter…Im Park spricht uns ein älterer Mann an und fragt woher wir kommen, es stellt sich heraus, dass er vor etlichen Jahren in Deutschland gearbeitet hat und spricht ein paar Worte deutsch. Es ist uns im Urlaub öfter aufgefallen, dass einen ältere Menschen eher ansprechen als junge, das hätten wir eigentlich andersherum erwartet. Wir dachten, dass jüngere Leute eher englisch sprechen als ältere Leute, zumindest bei uns ist das ja so.
Es ist früher Nachmittag, weitere touristisch interessante Ziele gibt es eigentlich nicht also gehen wir an den Strand. Dieser ist allerdings überwiegend Industriehafen, einen kleinen Park gibt es mit schönen Blumen und wieder ein Hochzeitspaar, diesmal in westlicher Tracht:
Danach geht es durch eine Shopping Mall zurück ins Hotel.
Schönes Mosaik in der Shopping Mall
Verschmuste Mietzekatze im Haushaltswarengeschäft, sie lässt sich gerne streicheln
Takamatsu ist insgesamt optisch ansprechender als die bisherigen Orte, die Häuser sehen moderner aus und gepflegter. Ausländer sieht man überhaupt keine wir sind definitiv die einzigen.
Zurück im Hotel gehen wir zum Abendessen ins Hotelrestaurant. Hier wird es schwierig: die Karte ist ohne Bilder und rein japanisch beschriftet. Man kann eigentlich nur die Zahlen lesen, das wird spannend. Die meisten Dinge auf der Karte kosten so 3 oder 5 Euro das werden wohl Getränke sein, aber es gibt zwei Posten die 12 Euro kosten (umgerechnet) und wo ein längerer Satz dabei steht, mein Freund meint dass eines der Zeichen Fleisch und eines Fisch bedeutet, den Rest kennt er nicht, aber der Preis würde ja passen, also wird das jetzt einfach beides bestellt.
Tatsächlich bringt der Kellner 2 Tabletts mit Essen, Bingo! Es schmeckt auch ganz gut, eines ist wirklich mit Fisch und das andere mit Fleisch.
Danach folgt das nächste Experiment: Wir wollen ins Rotemburo (das Gemeinschaftsbad). In HRS stand dass das Hotel über ein Bad auf dem Dach verfügt mit Blick auf die Sterne, das wollen wir natürlich ausprobieren. Also mit dem Aufzug aufs Dach (etwa 12 Stockwerke). Leider sind Frauen und Männer wieder getrennt und die Tür zum Damenbad ist abgesperrt.
Ich fahre also runter an die Rezeption und frage nach dem Schlüssel fürs Rotemburo. Die Dame am Empfang versteht kein Wort Englisch aber immerhin hat sie begriffen dass ich ins Bad will und legt mir einen Schlüssel hin und einen Zettel auf dem (auf englisch) steht, dass man nach dem Bad den Schlüssel in der Briefkasten neben der Tür werfen soll, es gibt also ab und zu doch ein paar Ausländer hier. Im Damenbad bin ich alleine, das Becken mit heißem Wasser ist wirklich unter freiem Himmel, leider ist aber ein blickdichter hoher Zaun drumrum so dass man zwar den Himmel und die Sterne sieht aber nicht über die Stadt blicken kann, schade!