Tag 18 Mittwoch 8.10.2008
Zum Frühstück gehen wir ins gleiche Lokal wie am 3. Tag, das war lecker und billig und wir fühlen uns schon wie zuhause. Danach geht es wie letztes Mal zu Starbucks: Frühstück ohne Kaffee geht bei uns nicht. Danach fahren wir mit der U-Bahn in den UENO Park, das ist gar nicht weit weg von unserem Hotel in Asakusa
Wir gehen ins Nationalmuseum, wo es einen sehr guten kurzen Abriß der japanischen Geschichte und Kultur gibt (das ist speziell für Ausländer gemacht).
Hier ein paar Bilder:
das hätte ich eher in Südamerika vermutet
das nächste scheint eher japanisch
Das hier ist eine Darstellung der Hölle
Letzteres sind „Spielkarten“
Besonders witzig fanden wir folgendes:
Da diesmal keine englische Beschilderung vorhanden war konnten wir nicht feststellen ob das ein Ausstellungsstück oder noch ein Gebrauch war.
Die Ausstellung hat uns sehr gut gefallen, sie ist überschaubar und ist genau das richtige wenn man etwas über japanische Kunst und Geschichte erfahren will aber nicht den ganzen Tag im Museum verbringen will
Das wollten wir in der Tat nicht, tja aber als wir aus dem Museum rauskommen regnet es mal wieder in Strömen so ein Mist! Was macht man in so einem Fall? man geht erst mal im Museumscafe was essen bzw Kaffee trinken, aber auch danach regnet es noch und es schaut auch nicht so aus als ob es demnächst besser wird, was tun? Da wir überhaupt keine Lust haben durch den Regen zu laufen und vor dem Museum riesige Werbeschilder für eine Kunstausstellung berühmter japanischer Künstler werben (diesmal aber für japanisches Publikum nicht nur für Ausländer) beschließen wir diese Ausstellung zu besichtigen, ehrlich gesagt: ausschlaggebend war dabei dass wir nur ins Nachbargebäude gehen müssen…
Ihr findet das klingt nach Notlösung? Weit gefehlt! Die Ausstellung war so fantastisch, dass ich mir den Katalog gekauft habe obwohl davon nur ein paar wenige Seiten englisch sind und das Ding bestimmt 2 Kilo wiegt. Mein Freund ist genauso begeistert und ersteht einen teuren Druck eines der Bilder (ein Tiger auf Stoff gedruckt, es hängt nun zuhause im Wohnzimmer). Wenn ich die spärliche englische Beschriftung richtig verstanden habe,handelt es sich um eine vergleichende Ausstellung der zwei wichtigsten Künstler Japans, sie haben ähnliche Motive gemalt stammen jedoch aus unterschiedlichen Jahrhunderten und verkörpern daher unterschiedliche Stilrichtungen. Es war rammelvoll in dieser Ausstellung und fotografieren verboten, drum kann ich keine Bilder präsentieren.
Da haben wir diesmal wirklich vom schlechten Wetter profitiert und richtig Glück gehabt. In dem Katalog blättere ich heute noch oft. Sollte ich noch mal nach Japan fahren stehen definitiv ein paar Kunstmuseen auf der Liste!
Als wir hier glücklich und zufrieden rauskommen ist das Wetter tatsächlich etwas besser zwar noch stark bewölkt aber es regnet nicht mehr. Mein Freund möchte nun noch nach Shinjuku, Hochhäuser fotografieren und in einem Fotoladen Filme kaufen, die mitgebrachten Diafilme sind mittlerweile alle voll.
Nach einer Weile finden wir den gesuchten BIC-Laden und kaufen einen Vorrat Filme. Mir ist dieses Viertel definitiv zu laut.
Danach geht es noch mal in die Shopping Meile vor dem Tempel in der Nähe unseres Hotels wo wir am ersten Tag schon mal waren, hier werden nun die restlichen Andenken eingekauft. Zum Abendessen gehen wir ins koreanische Restaurant Bamboo Garden im UENO Park, das wir heute dort entdeckt haben. Koreanisch essen wir beide sehr gerne. Erstaunlicherweise sind gar keine koreanischen Gäste hier, alles Japaner, die mögen das wohl auch, es war auch wirklich lecker.
Tag 19 Donnerstag 9.10.2008Zum Frühstück geht es heute in ein Frühstückslokal ganz in der Nähe des Tempels, das wir gestern entdeckt haben. Hier gibt es zum typisch japanischen Frühstücks Kaffe und Saft, genau das richtige. Restaurants und Imbisse gibt es in Tokio wie Sand am Meer. Und morgens sind auch immer viele Japaner dort. Wir vermuten dass es den meisten zu viel Arbeit ist morgens schon zu kochen (schließlich gibt es Reis und Suppe zum Frühstück), da frühstückt man eben auswärts.
Danach geht es noch mal in den UENO Park: ich will unbedingt in den Zoo, mein Freund hat eine Ausstellung moderner Kunst im UENO Park entdeckt und entscheidet sich dafür.
Vor dem Zooeingang posiert eine Schulklasse:
Leider ist der Panda Bär Ling Ling am 30. April gestorben, aber es gibt japanische Schwarzbären aus dem Norden Japans
und Hokkaido Braunbären
und einen japanischen Riesensalamander.
Letzterer etwa einen Meter lang!
Besonders schön war die Chamäleon Ausstellung:
Putzig auch diese einheimischen Tierchen (leider ohne englischen Namen):
Am interessantesten jedoch dieser Vogel, dessen Name ich leider nicht aufgeschrieben habe:
Dieser große Vogel ist eines der gefährlichsten Zootiere weltweit weil er die Angewohnheit hat mit seiner großen Kralle den Wärtern den Bauch aufzuschlitzen, es hat schon etliche Tote gegeben… Diese Warnung stand in mehreren Sprachen am Käfig…
Die üblichen Löwen, Affen und sonstige Zootiere gab es natürlich auch. Dagegen war die moderne Kunstaustellung ein ziemlicher Reinfall, wäre er mal mit in den Zoo gekommen…
Danach fahren wir noch nach Shibuja, dort steht das Denkmal für den treuen Hund Hatchiko (er hat sein Herrchen immer abends an der U-Bahn erwartet und hat noch Jahre nach dem Tod des Mannes dort auf ihn gewartet), die Japaner sind manchmal schon seltsam…
Shibuja ist ein gigantisch großer Bahnhof und ein hässliches lautes Viertel!
In einem Internet Cafe suchen wir die Zugverbindung für die Fahrt zum Flughafen morgen raus und fahren dann noch zum Park Kitanumaro (neben dem kaiserlichen Palast). Hübscher kleiner Park mit schöner Wiese, die von etlichen Musikgruppen zum Proben benutzt wird (heute ist es trocken und warm). Wir hören uns ein Mandolinenkonzert an und genießen die Ruhe im Park. Mir reicht es jetzt eigentlich mit der lärmigen Großstadt Tokio.
Letzter Besichtigungspunkt wird der berüchtigte Yasukuni Jinja Schrein ganz in der Nähe, wo auch Kriegsverbrecher geehrt werden.
Ein schöner Schrein, die politische Bedeutung erschließt sich einem ausländischen Besucher nicht.
In einem Nebengebäude ist eine wunderschöne Ikebana Ausstellung, das ist ein passendes Ende für diesen letzten Urlaubstag:
Zum Abendessen geht es in ein running sushi Lokal in der Nähe des Hotels, so was haben wir lange gesucht und ist in Japan längst nicht so verbreitet wie in Deutschland. Es war außerdem eins der teuersten Abendessen. Am Nachbartisch sitzt ein älterer Mann der englisch spricht und mit dem wir uns unterhalten. Er beneidet uns um unsere 3 Wochen Urlaub…