Independence Day !
Wie versprochen hängt am Morgen frisches Brot an unserer Tür und mit einem selbstgemachten Kaffee gönnen wir uns erst mal ein leckeres Frühstück bevor wir uns auf zu den Feierlichkeiten machen. Ein bisschen geschmückt sind die Häuser, aber noch ist relativ ruhig.
Unser erster Weg führt zur Halgrimskirche.
Auch hier ist noch relativ ruhig, abgesehen von den Aufzügen zum Turm. Hier stehen zwei bis drei Busse asiatischer Touristen Schlange. Das dauert uns dann doch zu lange, wir haben noch ein paar andere Sachen auf dem Zettel. Theoretisch sollten um kurz vor zehn alle Glocken in der Stadt läuten, aber irgendwie haben wir das entweder falsch verstanden (wirklich misszuverstehen war's eigentlich nicht) oder es fiel dieses Jahr aus mysteriösen Gründen aus oder die Glocken sind sehr sehr leise. Egal, unser nächster Stopp heisst National Museum of Iceland. Der Besuch hier kostet heute keinen Eintritt und so schlendern wir erst mal eine ganze Weile durch die zwei Stockwerke des Museums, dass sich mit der Geschichte Islands in all seinen Phasen beschäftigt, von der frühen Besiedlung, über die Christianisierung, das Leben auf dem Land und als Fischer, bis in die heutige Zeit.
Sehr interessant gemacht und zweisprachig ausgezeichnet, so dass man auch als nicht des Isländischen Mächtiger was versteht. So mit Wissen gestärkt geht es zurück in Richtung Hafen. So langsam beginnt auch die Stadt sich zu füllen. Man sieht viele Isländer in Tracht von und zu Festlichkeiten gehen.
Als wir im Hafen ankommen, beginnt gerade die Classic Car Parade auf dem Parkplatz einzutreffen. Da sind ein paar sehr schöne Fahrzeuge aus zum Teil weit zurückliegenden Jahrzehnten dabei.
Die Autos produzieren einiges an Auflauf und auch wir sind einige Zeit mittendrin, dann wollen wir aber zur Parade auf der Hauptstrasse. Wir suchen uns unser Plätzchen und begrüßen dann die Fahnen:
Im Wesentlichen besteht die Parade aus den zwei Motorrädern, den Fahnenträgern und einer Marschkapelle dahinter ... sehr übersichtlich. An der Harpa biegen die Fahnenträger in die eine Richtung ab, die Musik in die andere - was die Fahnenträger ziemlich verwirrt weitermarschieren lässt
Kurzer Blick auf die Uhr. Die Parade war unerwartet schnell vorbei, wir hätten also noch Zeit für das Viking Museum. Also gut, ein kleiner Spaziergang rund um den Hafen und wir gönnen uns noch dieses kleine Museum, dass sich - wie nicht anders zu vermuten - mit der maritimen Geschichte Islands beschäftigt, hauptsächlich dem Fischfang.
Interessant, aber jetzt nicht ein absolutes "Muss" Museum.
Aber nun genug der Museen, es geht zurück zur Harpa. Hier dürfen wir zu einem Nationalfeiertagskonzert nicht nur ins Gebäude, sondern in den eigentlichen Konzertsaal. So richtig glücklich fühlt sich mein Autofocus hier drin nicht, aber mal der Versuch eines Eindrucks:
Als erstes spielt die Samuel Jon Samuelsson Big Band ... und wer die Art Musik mag, die Jungs sind richtig gut und machen gut Stimmung. Sie weisen auch ein paar mal drauf hin, dass man ihre neue Platte kaufen kann
Es gibt auch Beispiele auf youtube, wer mal reinhören möchte. Danach kommt ein isländischer Sänger mit Chor auf die Bühne und sie singen ein paar (ich würde vermuten patriotische Volks-) Lieder plus zweimal die Hymne. Er redet relativ viel (isländisch) und das Publikum lacht und singt laut mit. Man muss nicht alles verstehen, um es zu geniessen.
Und draussen geht die Party auf einer Bühne weiter. Zunächst mit einem Kinder- und Jugendprogramm mit Hip-Hop und Dance auftritten, Gesang und ein paar Einlagen ...
Weiss jemand, was das oragene Tier darstellen soll? Wir vermuten dass es irgendetwas aus dem isländischen Kinderfernsehen sein könnte.
Danach kommt erst Bollywood ...
... und dann diverse isländische Bands, bei denen ich erst versuchen müsste mit Youtube die Sänger zu identifizieren. Falls also jemand von euch jemanden erkennt
....
Die Innenstadt ist mittlerweile gut gefüllt ...
Und es sind nach wie vor auch viele Familien unterwegs
Es ist wirklich ein schönes kleines Fest, schön entspannt, nicht so überbordend schmalzig patriotisch aber mit traditionellen Anklängen. Mehr ein grosses Stadtfest. Zumindest wirkt es so auf uns. In der Stadt ist sehr viel los, an verschiedenen Orten, Bühnen und Veranstaltungsorten. Viele Strassen sind auch (zumindest zeitweise) gesperrt. Wir haben also alles richtig gemacht mit gestern die "formellen" Dinge erledigen. Man sieht einige Touristen mit Trolleys durchs Gewühl irren. Und wir haben auch von Mitreisenden gehört, dass die Busse vom Flughafen mit grosser Verzögerung fuhren. Wir geniessen einfach nur den Feiertag und lassen ihn bei einer leckeren Suppe im Brotlaib ausklingen. Dazu noch ein isländisches Bier. Auf dem Rückweg machen wir noch unser obligatorisches Denkmalsfoto ..
... und laufen zurück zu unserem Hotel um Fertigzupacken ...