Donnerstag, 15.03. Sesriem Teil IIAls wir dann wieder zurückfahren wollen, muss Christian aber schon beim Anfahren ein paar Mal zurücksetzen, um voranzukommen. Dann geht es zuerst relativ gut, aber in der Tiefsandpassage wählt Christian leider die falsche Spur, so dass wir – auch nach Zurücksetzen und Einsatz des Spatens - nicht mehr vorwärts kommen.
Wir zögern, den L 4 – Modus einzusetzen, weil wir eben nicht sicher sind, dass wir definitiv keine Freilaufnaben haben. Leider konnten wir weder beim Parkplatz jemanden ansprechen noch ist jetzt jemand da. Aus dem Motorraum kommt ein Gestank wie verbrannter Gummi, was uns zusätzlich Unwohlsein einjagt. Nachdem wir jedoch eine Weile unter der sengenden Sonne vergeblich gewartet haben, entscheiden wir –wenn auch mit einem mulmigen Bauchgefühl -, dass der Hilux wohl keine Freilaufnaben hat, die man fest stellen muss und wechseln auf L4. Etwas mühselig wühlt sich der Hilux aus dem Sand, aber wir kommen vorwärts. Ohne uns noch mal festzufahren, erreichen wir den 2x4-Parkplatz. Hier schnappen wir uns einen der Shuttleservice-Fahrer und uns fällt ein Stein von Herzen, als er uns nach kurzer Inspektion des Fahrzeugs bestätigt, dass wir nichts manuell einstellen müssen.
Auf dem Rückweg halten wir an der Düne 45 für ein paar Aufnahmen, zum Besteigen fehlt uns die Energie.
Vielleicht auch ganz gut so, denn es türmen sich langsam Regenwolken auf. Regen im Sossusvlei? Tatsächlich, wir sind noch nicht am Gate und es beginnt zu tröpfeln, was sich sehr bald zu einem stärkeren Regen entwickelt. Unser Plan, uns im Pool abzukühlen, ist nun hinfällig. So entschließen wir uns zum Sesriem Canyon zu fahren, in der Hoffnung, dass der Regen bald aufhört. Ca 1 h warten wir, dann lässt der Regen nach bis er sogar ganz aufhört und wir „steigen“ in den Canyon ab.
Sicherlich nicht ganz so beeindruckend und anders wie die Dünenlandschaft, aber dafür, dass er nur 5 km vom Campingplatz entfernt liegt, wäre es schade, ihn völlig unberücksichtigt zu lassen, wenn man die Zeit dazu hat. Uns gefällt er, sicher spielt auch das Wasser eine Rolle.
Völlig begeistert sind wir, als Christian auf einem Felsvorsprung ein dösendes Stachelschwein entdeckt. Um es fotografieren zu können, nimmt mich Christian auf seine Schultern – ihr seht, wir scheuen keine Mühen.
Am Canyonrand laufen wir auch noch ein wenig entlang, bevor wir zurückfahren. Wir tanken, überprüfen den Reifendruck, bauen in Ruhe unser Zelt auf und Christian grillt unser Abendessen. Wir genießen den Regenbogen und den anschließenden Sonnenuntergang, bevor wir uns ins Dachzelt zurückziehen.
Tageskilometer: 139
ÜN: Sesriem CP