Das L'Ambroisie ist das dritte 3-Sterne-Restaurant auf dieser Tour und vermutlich das teuerste Restaurant der Welt. Kein subventioniertes Restaurant, sondern noch ein richtiges Familienunternehmen. Daher wohl auch die extrem hohen Preise in dem Restaurant. Ob die Exklusivität diese exorbitanten Preise rechtfertigt, muss jeder Gast für sich selbst entscheiden. Meine Meinung dazu: die Preise spiegeln die Kochkunst, die teuren Produkte und den hohen Personalaufwand wieder. Viele Sterne-Restaurants können auf Grund dieser hohen Kosten gar nicht profitabel wirtschaften. Deshalb gehören viele Sterne-Restaurants zu Hotels, die vom Hotelbetrieb subventioniert werden, u.a. das Epicure im Hôtel Le Bristol, Le Cinq im Four Seasons Hotel George V oder Alain Ducasse at Plaza Athénée im Hôtel Plaza Athénée usw. Das Preis-Leistungsverhältnis bezeichne ich als sehr gut, wenn man Sterne-Küche mit Systemgastronomie vergleicht, wo einem teils minderwertige Ware von lustlosen Personal serviert wird.
In den Räumen des L'Ambroise fühlt man sich (fast) wie in einem Wohnzimmer und nicht wie in einem Restaurant. Tolles Ambiente. Hier isst man nicht, sondern zelebriert die Kunst der französischen Haute Cuisine. Im L’Ambroisie gibt es, wie sonst in Sterne-Restaurants üblich, kein Menü, sondern nur à la carte. Die Preise für einen (!) Hauptgang liegen zwischen 90 und 160 EUR. Da kann man sich ausrechnen, wie hoch die Rechnung bei einem dreigängigen Mittagsmenü mit Aperitif u. Wein am Ende ausfallen wird. Ich wähle die Klassiker.... als Vorspeise: Feuillantine de Langoustines aux Graines de Sésame, Sauce Curry. Als Hauptgang: Escalopines de bar à l’Èmincé d’Artichaut, Nage réduite et Caviar Golden. Als Dessert: Tarte fine Sablée au Chocolat, Crème Glacée à la Vanille Bourbon oder einfach übersetzt Kaisergranat auf Spinat zwischen Sesamgebäck (fantastisch!), Wolfsbarsch auf Artischocken und Kaviar (überragend!), sowie Schokokuchen mit Eis (ein Traum!). Als Amuse Bouche gibt es Ravioli gefüllt mit Hummer und bestreut mit Trüffel.
L'Ambroisie (3 Michelin Sterne)
Stolzer Preis für einen Gang Fisch mit Kaviar: 160 € (links oben)
Ohne Zweifel ist die Küche im L’Ambroisie überragend (!!!)... alle Gerichte waren eine 10/10. Die Küche ist aber im Vergleich zur experimentierfreudigen Fusionsküche à la Alinea in Chicago, Saison in San Francisco oder Arzak in San Sebastian etwas angestaubt. Man muss diese klassische französische Küche mögen. Was mittlerweile inflationär überhand nimmt, sind Kopien der Originale. Man wirbt mit dem Namen um Gäste anzulocken. Beispiel: Le Meurice Alain Ducasse - natürlich ist dort Alain Ducasse nicht der Grand Chef, sondern im Alain Ducasse at Plaza Athénée. Das gilt ebenso für Joël Robuchon, dessen Ableger man in Hongkong, Las Vegas, London oder New York findet. Wer die Kochkunst von Pierre Gagnaire genießen möchte, besucht nicht die Kopie in Berlin, Dubai oder Moskau, sondern das Original in Paris.
L'Ambroisie Video....