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Autor Thema: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010  (Gelesen 23421 mal)

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Angie

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #30 am: 12.06.2010, 23:09 Uhr »

Hi Thomas,

Hi Angie,
ich habe 6 Fotobücher von der Reise zusammengestellt und ich hatte auch Probleme die besten Fotos rauszusuchen. Hier ist es ja noch schwieriger.

Und ich teile deine Meinung mit der Gewitterstimmung. Ich liebe auch solche Bilder. Die Atmosphäre ist viel dramatischer als bei Sonnenschein und blauem Himmel.

Wowwww, 6 Fotobücher von dieser Reise? Toll! Aber es stimmt schon, hier im Forum ist es noch schwieriger, sich für Fotos zu entscheiden.
Sonnenschein und blauer Himmel hat schon was, aber Gewitterstimmung hat - für mich und offenbar für dich auch - halt mehr.

P.S.: Das du noch so ruhig hier mitlesen kannst. Ich wäre bestimmt total aufgeregt so kurz vor dem Hawaii Urlaub. Aber du bist ja auch ein alter Hase, was Hawaii angeht. :D

Aber klar kann ich ruhig mitlesen, die Reise und der Plan ist ja schon längst unter Dach und Fach. Vieles brauche ich nicht mehr planen, das geht automatisch. Schwieriger ist es dann schon mit ganz außergewöhnlichen Dingen, von denen es im kommenden Urlaub auch ein paar geben wird, zumindest ist auch das so geplant :D


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

thomashh

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #31 am: 13.06.2010, 09:29 Uhr »
02.05

Heute schlafen wir mal länger. Es wird erst 6 Uhr 30 aufgestanden. Eine Stunde später geht es dann auch schon los. Wir fahren zunächst auf den Capitol Reef Scenic Drive. Wir sehen am Eingang noch 2 Autos mit ca. 10 Personen mit grosser Fotoausrüstung. Leider ist es bewölkt und die Farben sind eher blass.
Capitol Reef Scenic Drive



Wir fahren dann bis zum Ende der Teerstrasse und fahren ca. 4km eine Dirt Road in die Capitol Gorge hinein:



Da wir nicht wissen, was auf dieser Strasse noch kommt, drehen wir wieder um und fahren zurück. Wir sehen aber die Fotogruppe wieder. Jeder hat ein Stativ aufgebaut. Wir können erst gar nicht sehen, was da so Schönes sein soll. Aber ja doch, die fotografieren Blumen, Sträucher usw. Ist schon ein lustiges Bild, die so zu sehen. Mit ihren Nasen berühren sie fast den Boden.
Wir sind nicht wirklich begeistert vom Capitol Reef und somit geht es ein kurzes Stück weiter zum Hickman Bridge Trail. Der Trail ist ca. 2,6km lang. Anfangs gehts durchaus ein wenig steil bergauf und später eben auf Felslandschaft mit kleinen Klettereinlagen. Aber echt easy.
Mike fängt jetzt auch an jede Pflanze zu fotografieren: :roll:
Trail Hickman Bridge



Und dann erreichen wir die Hickman Bridge



Hier machen wir auch eine Frühstückspause. Wir treffen ein Ehepaar aus Chicago und unterhalten uns ganz nett. Ein toller Arch, wie wir finden:



Dann geht es auf nach Moab. 3,5 Stunden Fahrt liegen vor uns. Die Fahrt ist nicht so spektakulär. Hier ein Viewpoint auf der Strecke Capitol Reef - Moab



Wir fahren zunächst in unser Hotel, was wir für 3 tage gebucht haben. Das Aarchway Inn.
Obwohl wir vor der Check-In Zeit da sind, dürfen wir schon in das Zimmer. Auch hier sind wir sehr zufrieden. Und einen tollen Swimming Pool gibt es hier.
Wir kaufen esrtmal im Supermarkt ein. Moab hat ne lange Main Street gesäumt mit Hotels, Geschäften und Restaurants.
Dann gehts auf in den Arches NP. Ziel ist der Delicate Arch. Wir halten vorher auch gar nicht an. Am Parkplatz angekommen erstmal ein Schock. Zig Reisebusse und kein Parkplatz zu bekommen. Wir müssen an der Strasse parken. Wir steigen aus und plötzlich fängt es an zu regnen. So ein Mist. Was machen? Wir warten 10 Minuten und es hört auf. Wir wollen es versuchen. Der Trail ist als schwierig eingestuft und mit 3 Stunden Zeit empfohlen.
Zunächst geht es moderat bergauf, aber kein Problem. Und auf einmal kommt die Sonne hervor. Toll. Glück gehabt. Dann kommen wir zu der Stelle, wo es von da an lange stetig bergauf geht. Trail Delicate Arch:



Mittlerweile ist nur noch blauer Himmel und von daher auch mächtig heiss. Die Hitze ist das eigentlich Anstrengende. Nach dieser Stelle geht es wieder auf Felslandschaft und gut begehbar weiter. Nach nur 50 Minuten erreichen wir den Delicate Arch:
Boah, ist das Schön. Ich bekomme Gänsehaut. Phantastisch.
Die meisten Leute sitzen oben und bestaunen diesen Arch. Andere wiederum sitzen direkt vor dem Arch, was ich als sehr ärgerlich empfinde. Ich möchte ein Foto von dem Arch alleine haben und nicht mit fremden Personen. Auch stellen sich immer wieder Personen vor dem Arch, um sich ganz toll fotografieren zu lassen. Besonders nervt ne Tussi, die meint die Schönste auf der Welt zu sein. Ihr Lover fotografiert sie bestimmt 1000 Mal. Das nervt alle, die oben stehen. Und als sie endlich mal weggeht, brandet ein Riesenbeifall von oben auf. Fand ich lustig. Einige Fotos sind mir aber ohne nervige Leute gelungen:
Delicate Arch:







Wahnsinn. Wir machen erstmal ein Picknick hier mit Sandwich und Obstsalat. Wir lernen ein deutsche Ehepaar kennen. Der regt sich auch darüber auf, dass es so schwer ist, den Arch ohne störende Personen zu fotografieren.

Hier die Weitansicht vom Delicate Arch:





Dann ist da schon wieder ein Pärchen, was sich ne halbe Stunde vor dem Arch tümmelt. Der Deutsche ist so verärgert, dass er hinuntergeht und sich direkt neben oder hinter die Frau stellt. Immer wenn sie sich wegbewegen will, geht er hinterher. So steht er ständig im Bild bei denen. Alle Leute oben amüsiert das und alle lachen und es gibt Standing Ovations für ihn. Die Frau ist jetzt richtig genervt und verschwindet endlich. Juchu freie Fotobahn:





Auch der Hintergrund mit den schneebedeckten La Sal Mountains ist phantastisch.
Wir halten uns hier 3 Stunden auf und es ist jetzt 18 Uhr. Eigentlich wollten wir bis zum Sonnenuntergang bleiben, aber als auch noch 3 Schulklassen kommen, brechen wir auf. Wir können uns gar nicht trennen von dem Anblick.
Nach ca. 5 Minuten sehen wir auf dem Trail links ein Loch in der Felswand. Mit ein wenig Kletterkunst auf allen Vieren und auf dem Po kann man von hier aus auch den Delicate Arch sehen:





Der Delicate Arch gehört zu den Top Ten Highlights auf meiner Reise.

Für den Rückweg benötigen wir nur 45 Minuten. Ich finde den Trail überhaupt nicht so schwer, wie er immer beschrieben wird.

Auf dem Rückweg zum Hotel halten wir am Balanced Rock. Wie lange der wohl noch steht?



Ja und dann geniessen wir die Abendstimmung im Arches NP. Glühend rote Felsen in allen Farben. Traumhaft. Hier Bilder vom Sunset im Arches NP:





Ach ist das schön hier.





Hier leuchtet der Felsen richtig in Gold:



Und noch 2 Fotos in der Abenddämmerung:





Diese Viewpoints liegen so ca. 5 km vor dem Eingang.
Total begeistert fahren wir dann nach Moab rein. Wir wählen Jay's Pasta als unser heutiges Restaurant. Es gibt vorweg Käsebrot mit lecker Knoblauchbutter. Als Hauptspeise esse ich Nudeln mit Meatballs und Mike Spaghetti mit Garnelen. Als Nachtisch gibt es Eis.
Wir sitzen draußen. Nette Bedienung und tolle Atmosphäre. Kann ich nur empfehlen:
Jay's Pasta
Dann gehts zurück zum Hotel. Auf der Terrasse noch einige Zigaretten geraucht, Fotos bestaunt und dann schlafen.

Platz 4 von 17 (auch wegen dem Delicate Arch und der Sunsetstimmung)

Der morgige Tag gilt als Archeshuntertag. Und ein gefährliches Drama wird sich abspielen.
Also bleibt dabei!

Inspired

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #32 am: 13.06.2010, 09:37 Uhr »
Sehr schöne Bilder aus dem Arches NP!

Das Gemoser wegen der Leute vor dem Arch scheint ja dort normal zu sein. Wenn man dann einige Bilder im Kasten hat vom Arch ohne Leute, finde ich persönlich es ganz amüsant zu sehen, wie die Leute dort posieren ud was da so abgeht. Teilweise echt ´ne gute Show!

Übrigens: Ich hatte Bilder vom Arch ohne Leute nach Hause geschickt, was bei manchen weniger "ooooooh, aaaaaah" hervorrief als Bilder mit Leuten, weil man durch die Leute auch erst so richtig begreift, wie die Größenverhältnisse dort so sind...

thomashh

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #33 am: 13.06.2010, 09:52 Uhr »
Hi Inspired,
ich war ja 3 Stunden vor Ort. Ich rege mich nicht darüber auf, wenn Leute sich vor dem Arch fotografieren lassen. Ich rege mich über die auf, die dafür eine halbe Stunde brauchen oder Gruppen, die sich direkt vor den Arch plazieren und dort Picknicken. Das finde ich nicht in Ordnung. Ansonsten gebe ich dir teilweise recht, daß es durchaus lustig ist, wie die Leute da posieren z.B. in roten Stöckelschuhen und weißem Kleid.

Es wäre nur schön, wenn man mal 10 Minuten freie Sicht hätte.
Ich hatte auch gar nicht erwartet, daß da soviel los ist. Ist das da immer so voll? Wie gesagt, es kamen ja auch noch Schulklassen.

Inspired

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #34 am: 13.06.2010, 10:49 Uhr »
Als ich dort war, war teilweise richtig Party dort, mit Picknick, und Gitearrenspiel.

Ich meine das jetzt nicht als Kritik, dass da gebuht und geschimpft wird. Ich kann die Fotografen ebenso verstehen wie diejenigen, die sich gerne mal unter dem Arch knipsen lassen wollen. Zu letzterem gehört ja entweder eine ordentliche Portion Ignoranz oder starke Nerven, weil ja immer auch ein Aufstöhnen durch die Reihen geht, sofern jemand dort länger als 10 Sekunden verharrt.

Witzig war auch, dass einige dort richtig gehend Schlange standen um auch mal geknipst zu werden ;)

thomashh

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #35 am: 13.06.2010, 12:46 Uhr »
Da heute Sonntag ist und ich Zeit habe, setze ich ausnahmsweise mal nen 2. Tag rein.

03.05. 1 Teil

Heute gehört der Tag dem Arches NP. Unzählige Arches sollen entdeckt werden. Ich hoffe, ihr sucht mit. :)
Um 5 Uhr 45 stehen wir auf. Auch wenn Urlaub ist, aber das frühe Aufstehen ist für uns kein Problem. Wir wollen ja auch so viel wie möglich sehen.
Eine Stunde dauert die Fahrt vom Hotel zum Devils Garden Parkplatz. Hmm... wir sind nicht die Ersten hier. Paar Verrückte sind wohl noch früher aufgestanden.
So Essen und Getränke in den Rucksack. Kurze Hose an, denn obwohl erst kurz nach 7 ist es schon sehr warm. Die Sonne strahlt bei blauem Himmel.
Auf gehts. Die Arches Jagd kann losgehen.

11,5km liegen vor uns. :lol:

Nach kurzer Zeit erreichen wir schon die Abzweigung zu den ersten beiden Arches.
Der Tunnel Arch ist das erste Ziel.





Schöner Beginn. Nicht weit von hier ist auch schon der Pine Tree Arch



Das Licht steht am frühen Morgen nicht optimal, wie ich finde. Aber dennoch toll:



Nach ca. 2km erreichen wir nach relativ leichtem Weg den Landscape Arch. Sehr beeindruckend, was die Natur so formen kann.
Landscape Arch





Puh, ist das heiss. Hier nehmen wir erstmal unser Frühstück ein und geniessen dabei die Aussicht auf den beeindruckenden Arch. Die Ruhe wird schnell gestört, als eine Gruppe von Asiaten kommt. Wie die Ameisen rennen sie wild und hektisch und laut durch die Gegend. Allerdings haben wir gar nicht so viele Asiaten bisher gesehen. Bei uns waren immer dutzende von Franzosen anwesend. Die sind doch sehr anstrengend.
Während wir noch Frühstücken, rennen die Asiaten den Weg weiter. Auf Felsen geht es da hoch hinauf. Wohl zu hoch, denn die Asiaten drehen plötzlich um. Kommen an uns vorbei und drücken ihre Schultern nach unten. Heisst wohl: "Geht nicht" auf japanisch oder chinesisch.
Geht nicht gilt bei uns nicht.
Eigentlich zieren aufeinandergestapelte Steinchen den Weg. Sind die Wegweiser.



Ich sage, dass wir die Felswand hochlaufen müssen. Mike meint aber, dass wir durch eine schmale Felsspalte gehen müssen. Ist ziemlich eng. Ich bin schon ein wenig pummelig, aber dick oder gar fett bin ich nicht. Dennoch habe ich Probleme da durchzukommen. Auf einmal geht es steil nach oben. Mike kommt hoch. Ich aber nicht. Das kann nicht der richtige Weg sein. Mich wundert auch, dass Mike bei seiner Höhenangst gar keine Angst hatte. Ich schimpfe und drehe wieder um und quetsche mich zurück und gehe wie anfangs gewollt den anderen Weg. Teilweise ne anstrengende Kletterpartie, aber oben treffe ich Mike.
Die Wegweiser sind nicht immer gleich zu finden und wir müssen manchmal echt suchen, um den Weg zu finden. Dann erreichen wir den Partition Arch:



Sehr schön hier. Wir geniessen erstmal die Aussicht. Ich bin auch schon ein wenig kaputt.





Als ich vom Boden aufstehen will, plötzlich ein stechender Schmerz in meinem Rücken. Die Schmerzen gehen bis in meine Beine. Kann kaum noch laufen. Wir packen die meisten Sachen aus meinem Rucksack in Mikes seinem. Damit ich nicht so viel Gewicht mitschleppe. Aufgeben will ich aber nicht. Nach einer Schmerztablette humpel ich weiter zum nächsten Arch.
Navajo Arch



Hier kann man durchgehen und von der anderen Seite sieht es so aus.



Hmm, der überzeugt mich nicht so. Vielleicht auch, weil mich die Schmerzen immer noch beeinträchtigen.
Weiter gehts mit einigen schwereren Kletterpartien. Die Hitze tut ihr übriges, dass es echt anstrengend wird. Ich könnte meinen, dass die Kommentare zu diesem Trail überwiegend als einfach beschrieben sind. Dem kann ich nicht so zustimmen. Oder ich bin ein Weichei. :(
Nach gefühlten 100 Kilometern erreichen wir den Double O Arch.





Und aus einer anderen Perspektive:



Mittlerweile ist es so heiss, dass uns der Schweiss nur so von der Stirn tropft. Wir machen erstmal Pause im Schatten. 10 weitere personen sind inzwischen da. Alle gehen den gleichen Weg aber wieder zurück. Wir haben aber vor den Primitive Loop Trail zu gehen, der von hier startet. Bisschen komisch, dass das die Anderen nicht machen.
Die wegweisenden Steine sind wie gesagt nicht immer leicht zu finden. Ab und an nehmen wir den falschen Weg und müssen wieder zurück. Etwas genervt und immer noch mit Schmerzen finden wir aber dann den Private Arch.



Überzeugt mich auch nicht, zumal das Licht auch sehr ungünstig ist.

Weiter gehts. Wir kommen dann an eine schräge Felswand, wo wir uns auf allen Vieren entlangkraxeln. Mike hat schon Schiss. Aber wir schaffen es. Überglücklich, dass wir nicht abgestürzt sind geht es weiter. Ja und dann kommt die Stelle.
Erneut eine schräge Felswand. Hier soll man sich auf ca. 4cm Platz für die Füße entlang hangeln. Man kann sich gar nicht festhalten, da die Wand senkrecht ist. Man würde ca. 5m in die Tiefe fallen. Unten steht übrigens eine Gruppe von ca. 15 älteren Personen. Die gucken uns zu.
Dann beginnt das Drama. Ich stelle meine Füsse seitwärts, habe aber kaum halt. Mike kommt hinterher. Auf einmal fängt er an zu schreien. Ich erschrecke mich so, dass ich fast abstürze. Mike hängt da und kommt nach 3 Metern nicht weiter. Er schreit und fängt an zu weinen. Völlig verzweifelt und Todesangst in den Augen gerät er in völlige Panik. Ich kann ihm auch nicht helfen, da ich mich selber halten muss. Er schreit immer lauter. Die Personen unten halten die Hände vor den Mund. Keiner von denen traut sich hoch, um uns zu helfen. Mike hält sich so krampfhaft an den Felsen, dass er schon an Armen und Beinen blutet.
Mit letzter Kraft schaffe ich es zu ihm und halte ihn. Er schreit weiterhin panisch vor sich hin. Man, tut der mir Leid. Ja und dann kommen plötzlich hinter uns ein Schweizer Pärchen. Sie sehen das Drama. Die Frau will Mike beruhigen, was ihr nicht gelingt. Sie nimmt uns die Rucksäcke ab und die gibt sie ihrem Mann. Die Frau geht hinter Mike, was gar nicht möglich war. Aber sie schafft es, wie eine Bergziege hat sie Halt und drückt Mike gegen die wand, damit er nicht herunterfällt. Ich halte Mikes rechten Arm und sie schiebt von hinten. Aber Mike schreit und heult immer noch panisch. Er zittert immer mehr und blutet immer mehr.
Ca. 20 Meter sind nur zu überwinden. Aber das sind eine Ewigkeit. Sie sagt, dass Mike die Schuhe ausziehen soll. Die hätten kein Profil, das wäre auch unser Problem. Das schafft er aber nicht. Mike bettelt sie immer wieder an: " Halte mich bitte fest, lass mich nicht fallen." Da kommen mir auch die Tränen. Sie drückt Mike weiter von hinten und wir kommen voran. An einer besonders glatten Stelle rutschen wir fast alle ab. Die Frau hatte Mordskräfte und führt uns letztendlich ins Sichere. Mike bedankt sich hundertmal bei der Schweizerin, die uns mitteilt, dass sie Bergsteigerin ist. Die anderen Personen machen erst gar keine Anstalten den Weg zu nehmen und gehen wieder zurück. Die Schweizer begleiten uns erstmal und Mike ist immer noch ganz aufgewühlt. Ich hätte euch gerne ein Foto gezeigt, aber bei der ganzen Aufregung haben wir gar keines machen können. Auf einmal kommt eine Stelle mit einem Wasserloch. Links und rechts wieder schräge Felswand. Die Schweizer nehmen unsere Rucksäcke und hüpfen wie Känguruhs über die felsen. Ich probiere es, aber schaffe es nicht. Tja, Schuhe ausziehen und durchs Wasser. Boa, ist das kalt. Die Hose wird zwar nass, aber wir kommen alle durch, auch die älteren Personen. Wasserloch:



Die älteren Personen sagen, dass der Weg ab hier leicht ist. Die Schweizer verlassen uns. Wir bedanken uns nochmal ganz herzlich bei ihnen. Ganz Ganz Nette. Nochmal vielen Dank, falls ihr das hier zufällig lesen solltet.
Das nächste Foto habe ich 4 Tage später gemacht.



Mike hatte überall Abschürfungen. An Armen, Beinen und Bauch. Und überall blaue Flecken.
Einige von euch sind doch bestimmt auch diesen Trail gegangen. Hattet ihr denn keine Probleme?

Vom Wasserloch aus ist der Weg dann wirklich einfach. Aber wir konnten die Landschaft nicht wirklich geniessen. Hier einige Fotos vom Primitive Loop:







Nach gefühlten unendlichen Stunden erreichen wir zunächst wieder den Landscape Arch. Und von da aus noch ca. 2,6km bis zum Parkplatz. Völlig kaputt setzen wir uns erstmal ne halbe Stunde auf eine Bank und picknicken. Mein Rücken schmerzt auch noch immer.

Statt geplanter 5 Stunden haben wir 6,5 Stunden benötigt.
Ja das war unser Drama. Und wir haben noch soviel weiteres vor heute. Das folgt im Teil 2



Schmihei

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #36 am: 13.06.2010, 13:56 Uhr »
Hallo Thomas,

interessanter Reisebericht, spannend zu lesen und prima Fotos. Das weckt die Reiselust, wir haben noch ca. 2 Monate bis es bei uns los geht. Wir haben auch 2 Tage für den Arches geplant und wollen nach Möglichkeit alle Trails dort gehen. Auf jeden Fall wollen wir auch die Mammuttour mit den 11.5 km, die über die ganzen Arches führt machen. Bin schon gespannt wie war das erleben werden. Ich hatte bisher noch keine Berichte gefunden, nachdem der Weg all zu beschwerlich und der Trail zum Private Arch gefährlich sein sollte. Wir werden uns dann vor Ort selbst überzeugen und wenn es uns als nicht machbar erscheint, umdrehen, damit haben wir auch kein Problem. Eigentlich klettern wir ganz gerne und machen auch schwierige längere Wanderungen. Es ist gut, dass Du von Euren Erfahrungen berichtest, denn viele Leute lassen das Unangenehme einfach weg und kehren es unter den Tisch. Wenn was schief geht, verschweigen die Leute das oft. Danke, für Deine ehrlichen Bericht!!!!
Bin schon gespannt auf die Fortsetzung! Weiter so!

LG Heidi

Mig

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #37 am: 13.06.2010, 14:02 Uhr »
hi Thomas,
super, dass Du die Wege ausführlich beschreibst! danke!
wir sind in 2 Monaten im Arches NP und wollten auch so einige Trails laufen - wahrscheinlich müssen wir uns aber mit den leichteren begnügen, da ich momentan nach einer Fußkorrektur sowieso darum bangen muss, überhaupt schmerzfrei laufen zu können (der Bruch muss jetzt erstmal wieder heilen)
naja, sind ja noch ein paar Tage hin...

ich freue mich schon auf die Fortsetzung des Berichts  :D

Inspired

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #38 am: 13.06.2010, 14:12 Uhr »
Mann, Mann, Mann, da hättet ihr ja fast den Schlagzeilen um überforderte Wanderer noch eine weitere hinzugefügt. Hoffe, alles ist inzwischen wieder verheilt? SWo ein Glück, dass da Profis kamen, die euch unterstützen konnten!

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es der Weg ist, auf dem ich umgedreht bin, aber ich fand den auch nicht ohne.

Vielleicht war ich nur schlecht drauf oder so, aber im Gegensatz zu dem Marsch zum Delicate Arch, den ich am Vortag gemacht hatte, fand ich´s ziemlich haarig, während andere da mit riesigen Rucksäcken auf dem Buckel, Monster-Stativen in der Hand und kleinen Kindern an der Hand entlang gingen. Mich hatte schon genervt, dass es teilweise einfach auch sehr sandig war.

PrivatePaula

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #39 am: 13.06.2010, 14:18 Uhr »
Sehr aufregender Tag,und ich bin auch der neue Mitleser! :groove:
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

thomashh

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #40 am: 13.06.2010, 15:31 Uhr »
Hallo Heidi,

Zitat
Ich hatte bisher noch keine Berichte gefunden, nachdem der Weg all zu beschwerlich und der Trail zum Private Arch gefährlich sein sollte.

Der eigentliche Weg vom Landscape Arch bis zum Double O Arch ist zwar anspruchsvoll, aber nicht wirklich gefährlich. Man muss zwar ein wenig klettern, aber das ist gut zu schaffen.

Am Double O Arch kann man den gleichen Weg dann entweder zurückgehen oder man nimmt wie wir den Primitive Loop Trail, der am Landscape Arch endet. Der Private Arch ist nur über den Primitive Loop Trail zu erreichen. Der Weg vom Double O Arch bis zur Private Arch ist auch okay. Allerdings kann man leicht die Orientierung verlieren.
Die 3 gefährlichen Stellen beginnen dann ca. 20 Minuten nach der Private Arch, wo man eben an 3 steilen Felswänden entlangkraxeln muss.

Bei uns kamen aber 2 Faktoren hinzu, die es für uns so gefährlich machten.

1. Die Höhenangst von Mike
2. Wir hatten nur Turnschuhe an mit zu wenig Profil und somit war die Angelegenheit zu rutschig für uns. Also am besten mit richtigen Wanderschuhen ausgerüstet sein.

Wären die Schweizer nicht gekommen, hätten wir umdrehen müssen. Wobei Mike sich ja nicht mal traute nach den 3 Metern zurückzugehen. Der hing panisch fest.
Das Wasserloch auf dem Trail wird aber wohl nicht immer da sein. Der Rest des Primitive Loops ist dann ja auch echt einfach gewesen.


Hi Inspired,
Zitat
Vielleicht war ich nur schlecht drauf oder so, aber im Gegensatz zu dem Marsch zum Delicate Arch, den ich am Vortag gemacht hatte, fand ich´s ziemlich haarig,

Stimme ich vollkommen zu. Der Trail zum Delicate Arch ist ein Kinderspiel dagegen.

Hi Mig,
wünsche dir gute Besserung für deinen Fuss. Schmerzfrei solltest du schon sein beim Wandern.

Hi Paula,
schön, dass du mitfährst.

Teil 2 folgt gleich

Mig

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #41 am: 13.06.2010, 15:33 Uhr »
danke!  :D
(hatte mich oben vertan, sind noch ca. 3 Monate bis zum Arches NP - vielleicht passen bis dahin die Wanderstiefel, sonst müssen Hikingschuhe ausreichen)

thomashh

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #42 am: 13.06.2010, 16:21 Uhr »
03.05. Teil 2

Obwohl ziemlich kaputt und müde geht es weiter auf Archesjagd.
Nach 30 Minuten Pause am Parkplatz haben wir uns abreagiert und sind runtergekommen vom Adrenalin. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Skyline Arch. Der Trail von 1km Länge ist einfach und eben.
Skyline Arch



Sehr fotogen, wie ich finde.



Dann gehts zum Parkplatz von Sanddune Arch und Broken Arch.

Nach kurzer Wegstrecke erreichen wir die Abzweigung zum Sanddune Arch. Ca. 500m führt der Trail durch tiefen Sand zur Arch. Der tiefe Sand war wie Gift für unsere müden Beine.





Wieder auf dem Haupttrail geht es 2,6km zur Broken Arch. Der Trail ist leicht und führt durch Prärielandschaft. Die Sonne brennt allerdings enorm auf unsere Köpfe, so dass wir sehr langsam gehen. Broken Arch



Auch ein sehr schöner Arch. Die Lichtverhältnisse sind nicht optimal. (ca. 16:00)



Den gleichen Weg nehmen wir wieder zurück. Irgendwie können wir aber jetzt nicht mehr. Dennoch fahren wir noch zur Windows Section. Es gibt dort 2 Parkplätze. Der obere war proppenvoll, so dass wir wieder ein Stück runterfahren müssen. Zum Parkplatz am Double Arch. Ein kurzer Trail (ca. 800m) führt uns zum Arch.
Auch hier ist Gegenlicht. Wird nicht empfohlen hier am späten Nachmittag zu sein?
Auf jeden fall für mich einer der schönsten Arches. Double Arch







Wieder zurück zum Parkplatz. Da wir ja unten sind, müssen wir jetzt erstmal ein kurzes Stück hoch zu den letzten Arches. Dieses kurze Stück wird aber ziemlich lang, da wir mit unseren Kräften am Ende sind. Schliesslich erreichen wir aber den North and South Window Arch:





Wir verzichten auf die Wanderrung direkt zu den Arches. Aber die Weitansicht beeindruckt ja auch so. Der letzte Arch soll der Turret Arch sein. Erst sind wir enttäuscht, da Gegenlicht herrscht und die Fotos nichts werden. Dann sehen wir aber Leute, die durch den Arch klettern. Aso nochmal klettern und auf die andere Seite. Oh ja. Hier ist gut.
Turret Arch



Wir klettern wieder zurück und sehen zur anderen Seite hin dieses Fotomotiv. Ein schöner Abschluss des Tages:



Im Hintergrund wieder die La Sal Mountains



Mit letzter Kraft schleppen wir uns zum Auto.
Aus Spaß sage ich zu Mike, dass wir jetzt noch den Delicate Arch zum Sonnenuntergang machen. Ihr hättet mal seinen Blick sehen sollen. :lol:

Einige machen ja das volle Programm, also zum Schluss noch den Delicate Arch. Für solch eine Leistung meinen gehörigen Respekt.
Beim nächsten Mal würde ich unseren heutigen Tag aber auf 2 tage aufteilen, war schon anstrengend.
So, wenn jetzt jemand erzählt, dass ich einen Arch verpasst habe..... der bekommt auf die Finger. :x

Wir fahren zum Hotel zurück und nehmen erstmal ein Bad im Pool. Ach, das tut richtig gut. Entspannung ist angesagt. Gegen 20 Uhr fahren wir wieder zu Jays Pasta.
Tja, wir bestellen, warten, warten warten. Nach 55 Minuten  :( kommt die Bedienung und sagt, dass die Küche uns vergessen hat. Wir haben keine Lust nochmal zu warten und gehen. Die bekommenen Getränke müssen wir nicht bezahlen. Also, das erste mal Mc Donald im Urlaub. Hat auch geschmeckt.

Das Ranking ist schwierig. Platz 10 von 17
Versteht das nicht falsch. Der Tag war phantastisch und bekäme als Note eine 1-, aber wir haben so viele schöne Tage gehabt.

Morgen gehts in den Canyonlands NP, Dead Horse Point SP, Corona Arch und Fisher Towers.

Freut euch drauf

Stefanie_GZ

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #43 am: 13.06.2010, 16:37 Uhr »
Toller Bericht mit schönen Fotos.

Witzig, wir waren auch am 2.5 am Delictae Arch. Ein Ähnliches Schauspiel mit den Leuten im Arch hatten wir auch, oder sogar das Gleiche :D





thomashh

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Re: 15 phantastische Tage Südwesten USA im Mai 2010
« Antwort #44 am: 13.06.2010, 17:23 Uhr »
Hi Stefanie,
ich hoffe, du warst nicht die Frau mit den roten Stöckelschuhen und dem weißen Kleid. :lol: :lol: