Dienstag, 23. August 2011
Auch heute waren wir schon wieder früh aufgewacht und um 06.00 h auf den Beinen.
Wie schon in der ersten Nacht hatten wir immer wieder ein Piepsen und Rascheln gehört, wussten aber weder, woher es genau kam noch was es sein sollte. Da Joanne von einer Maus in ihrem Zimmer erzählt hatte, vermuteten wir auch etwas Ähnliches oder sogar Grösseres. Da klopfte Sky an unsere Türe und fragte, ob er mal im Badezimmer die Bodenluke öffnen dürfe, er vermute, einer seiner Hunde habe Junge unter unserer „cabin“ geworfen.
Und wirklich, nach kurzer Zeit brachte er 5 kleine Border Collies mit. Ein wirklich „herziger“ Anblick!
frisch geworfen...
und nach ein paar Tagen..
Frühstück war wie bereits gestern auf 07.00 h angekündigt, aber auch heute dauerte es bis circa 07.30 h, bis alle eintrafen (das sollte sich auch den ganzen Urlaub über durchziehen; die Uhren gehen anderst und Zeiten sind immer relativ…).
Die Pferde warteten schon im „corral“ auf uns und Marlis erhielt „Frito“ und ich „Prince“.
Wie schon gestern trieben (eher begleiteten, die wissen den Weg ja) wir die „cavy“ ein paar Minuten in Richtung Weide und schwenkten dann ab, um wiederum Kühe zu suchen.
Die folgenden Stunden werde ich nur in „geraffter Form“ wiedergeben:
Meine Frau Marlis drehte einen kleinen Videoclip von uns drei anderen Gästen und entlässt uns mit „you can go now, bye“. Ich mache einen U-Turn und reite weiter. Da höre ich „Lärm“ und ein galoppierendes Pferd.
Als ich mich im Sattel umdrehte, sah ich Marlis auf mich zu galoppieren und auf der Seite des Pferdes hängen. Ich dachte nur, weg hier, sonst fällt sie unter mein Pferd.
Nachdem ich gestoppt hatte, sah ich Marlis am Boden liegen. Sofort eilten wir alle zu ihr und ich versuchte, sie anzusprechen: erfolglos!
Sky hielt ihren Kopf in seinem Schoss, Sylvan tränkte seine Bandana mit Wasser und wusch bzw kühlte ihr Gesicht, Joanne hielt die Pferde und Jake ritt anscheinend (das merkte ich nicht) auf die Ranch zurück.
Nach gefühlten zwei bis drei Minuten gab Marlis mir Antwort, konnte Finger und Zehen bewegen, sah die richtige Anzahl Finger vor ihrem Gesicht, aber wusste nicht mehr, wo sie war, wer die anderen „Gesichter“ waren oder was passiert war.
Irgendwann kam dan Jake mit dem Pickup und wir fuhren über „Stock und Stein“ rumpelnd auf die Ranch zurück, wo sich meine Frau auf’s Bett legte und „nur schlafen, bin so müde“ meinte. In’s Spital wollte sie nicht.
Sylvan drängte aber darauf und bald hielt Jennifer mit Ihrem „Suburban“ vor unserer cabin und fuhr mit uns nach Lovell in’s Spital. Während der 75-minütigen Fahrt schlief meine Frau mehr oder weniger.
Wir hielten vor der Notaufnahme und sofort kamen Leute rausgesprungen, fragten was los sei und untersuchten sie rasch im Auto, bis jemand mit einem Rollstuhl erschien.
Dann ab in den „emergency room“, wo sie genau untersucht (röntgen, CT) und befragt wurde. Unterdessen wurde ich von S.W. mit den Worten begrüsst: „hi, I’m S.W. from the Financial Department, how do you want to make your deposit and how much do you want to pay?”…
Ich akzeptierte Ihren Vorschlag von USD 2,000.—und gab ihr meine VISA.
Unterdessen war auch Iris, welche natürlich informiert worden war, im Spital eingetroffen und wir warteten in der Cafeteria auf Neuigkeiten.
Schlussendlich, nach zwei oder drei Stunden, kam Marlis zu uns und teilte uns mit, dass sie entlassen und alles in Ordnung sei mit ihr: keine inneren Blutungen, Brüche, etc. Auch das Kurzzeitgedächtnis funktionierte wieder. Ich heulte vor Freude!!!
Was das Reiten anbelangt: „take it easy for the next two or three days“, meinte der Chefarzt.
Und noch eine gute Nachricht dazu: Iris hat unseren Koffer gefunden! Der Koffer war irgendwo bei FedEx, da sie ohne Telefonnummer nicht auslieferten. Anscheinend hat die Dame am Flughafen diese FedEx nicht mitgeteilt, obwohl ich ja extra Fest- und Mobil-Nummer angeben musste!!!!!
Auf der Fahrt zurück sahen wir dann das FedEx Auto weiter vor uns und amvereinbarten Treffpunkt wurde uns wirklich der fehlende Koffer übergeben. Ende gut – alles gut.
(Bis heute kann meine Frau aber nicht sagen, was genau passierte. Wahrscheinlich hat ein Reiter, der an ihr vorbeitrabte, während sie die Kamera versorgen wollte, ihr Pferd dazu verleitet, auch anzutraben, woraufhin sie aus dem linken Steigbügel und auf die Seite rutschte, was Frito noch mehr verwirrte und er angaloppierte, um dem anderen Pferd zu folgen….)
Zurück auf der Ranch legten wir uns hin und Marlis war auch sofort wieder eingeschlafen. Kurz darauf kamen die anderen zurück, trieben ein paar Kühe an unserer „cabin“ vorbei und erzählten uns, sie hätten einen Bären gesehen, inmitten der Kühe!
Wenigstens zeigten sie uns Fotos..
finde den Fehler im Bild bzw. was gehört nicht in eine Kuhherde?
genau: verschwinde!
Ausgerechnet, wo wir nicht dabei waren: seit 1992 warten wir darauf, einen „richtigen“ Bären in freier Wildbahn zu sehen. Bad luck!
Das Nachtessen liess sich Marlis aber nicht entgehen, wenn auch nur kurz. Dann wieder früh zu Bett, um ein paar zusätzliche Stunden Schlaf zu ergattern