11. TAG
2. Teil: Skylight Arch (inkl. Stud Horse Point) - Cathedral Wash - Page, AZ
Caro hatte vor langer Zeit mal dieses schon etwas
älter anmutende Foto in den Weiten des Internets gefunden und den darauf abgebildeten Arch auf unsere ToDo-Liste gesetzt. Man sieht ja auf dem Foto sehr deutlich, wo der Arch liegt und weiß auch, dass man unten an ihm schon dutzende Male vorbeigefahren ist. Bei der Recherche für unsere 2012er Tour wurde dann aber schnell klar, dass dort noch niemand oben war und darüber auch geschrieben hat bzw. beschrieben hat, wie er dort hingekommen ist. Irgendwann fand ich noch ein Foto auf der Seite von Peter Felix Schäfer, das ihn auf dem Arch zeigt. Mehrere vage Wegbeschreibungen gab es nur zu einem Zugang von unten, der eine Klettertour auf das Plateau beinhaltet. Es ist übrigens dasselbe Plateau, auf dem auch der Studhorse Point liegt. Wir haben uns dann also anhand von Topo-Maps einen Weg zurechtgelegt, weil uns klar war, dass man da auch recht nah mit dem Auto dran kommen musste.
Wir biegen also auf dem Weg nach Page rechts in die bekannte Dirt Road ab, die auch zum Stud Horse Point führt. Da wir bekanntermaßen ohne GPS unterwegs sind, müssen wir ein wenig aufpassen, um uns in dem Gewirr von Dirt Roads nicht zu verfahren. Kurz vor dem Stud Horse Point kommen wir an einen Zaun. Caro versucht erst allein ihn zu öffnen, schafft es aber nicht. Ich steige aus, um ihr zu helfen. Und tatsächlich: er ist so fest gespannt, dass wir ihn nur mit vereinten Kräften auf- und vor allem hinter uns wieder zu bekommen. Ein paar Minuten später erreichen wir den Parkplatz am Stud Horse Point und laufen den Hügel hinunter zu den Hoodoos. Ein schöner Ort ist das hier.
Stud Horse Point Trailhead Parking
Stud Horse Point
Wir fahren wir weiter. Das Geflecht von Dirt-Roads wird nun immer unübersichtlicher. Zweimal passiert es uns, dass wir falsch abbiegen. Die Fehler bemerken wir aber glücklicherweise recht schnell. Es ist 14 Uhr als wir den Wagen abstellen und unseren Rucksack für den Hike packen. Nur zwei Meilen sind es übrigens vom Studhorse Point bis zum Parkplatz am Trailhead des Skylight Arch. 4WD ist für den Weg hierher nicht nötig, nur etwas Bodenfreiheit für die paar kurzen stufigen Stellen. Wir folgen nun der deutlich sichtbaren Quad-Spur immer geradeaus weiter auf den recht schmalen Arm des Plateaus hinaus.
Quad-Spur auf dem Plateau
Bald ist ein sehr steiler Hügel zu überqueren, der bei der Hitze ganz schön auf die Pumpe geht. Vom linken Rand des Plateaus haben wir einen sehr schönen Blick auf das Amangiri und das Tal, in dem es liegt.
Amangiri Resort
Wir folgen weiter der Quad-Spur und stehen etwas später an Abbruchkante des Plateaus und blicken auf den Highway 89 unter uns.
Zwei Arme des Plateaus reichen links und rechts von uns noch etwas weiter an den Highway heran. In dem linken Arm liegt der Skylight Arch. Sehen kann man ihn von hier aus noch nicht. Wir gehen weiter und erreichen etwa auf halber Höhe unser Ziel. In das große Loch, das vor ihm liegt, sollte man nach Möglichkeit nicht hineinfallen. Dieses und den Arch sieht man eigentlich erst, wenn man schon fast direkt davor steht.
Skylight Arch
Wir setzen uns erstmal auf einen Stein und genießen den traumhaften Ausblick, die unendliche Weite und die absolute Ruhe hier oben. Dann bauen wir unser Stativ auf und beginnen eine ausgedehnte Fotosession.
Skylight Arch
Hier noch ein paar andere Ausblicke vom Plateau:
Um es kurz zu machen: wir sind absolut begeistert von diesem Ort. Der Ausblick ist phantastisch, endlos weit. Der Arch (übrigens ein sogenannter "inverted arch") ist ein tolles Fotomotiv, da man durch ihn den Highway 89 und über ihm den Lone Rock im Lake Powell sehen kann. Der Navajo Mountain thront majestätisch in der Ferne. Als Zugabe gibt es auf dieser Tour noch den Studhorse Point - an dem man automatisch vorbeikommt - und außerdem noch schöne Ausblicke in das Tal, in dem das Amangiri Resort liegt. Der Zeitaufwand ist gering, es muss nicht weit gewandert werden und auch an Auto und Fahrer werden keine sonderlichen Anforderungen gestellt.
Eine detaillierte Wegbeschreibung (auch als pdf zum Download und garantiert ohne GPS-Daten) gibt es HIER bei den Trip-Tipps auf unserer Website. Um 16 Uhr sind wir wieder an unserem Wagen. Etwas mehr als drei Kilometer sind wir insgesamt gelaufen. Auf dem Rückweg ist jetzt noch mal unsere volle Aufmerksamkeit gefragt, um den Weg zurück zum Highway zu finden und nicht an einem der vielen Abzweige falsch abzubiegen.
Uns kommt es vor als hätte der Tag schon 48 Stunden gehabt. Aber es ist immer noch früh und genug Zeit für eine weitere kleine Unternehmung. Die Wanderung zum Cathedral Wash steht schon länger auf unserer Liste. Also machen wir uns auf den Weg in Richtung Marble Canyon. Beim Passieren des Horseshoe Bend-Parkplatz zeigt sich ein weiteres Mal, wie viele Menschen diese Ecke mittlerweile besuchen. Bei unserem ersten Besuch hier gab es noch kein Schild am Highway und keinen befestigten Parkplatz. Heute reicht selbst dessen Kapazität nicht mehr und die Autos stehen sogar bis weit auf den Highway. Es herrscht eine wahre Völkerwanderung.
Der Cathedral Wash ist Luftlinie gar nicht weit entfernt von Page. Um ihn zu erreichen muß man allerdings den riesigen Bogen über die 89 und die 89 A fahren. Und die Länge dieses Schlenkers haben wir irgendwie total unterschätzt. Die Fahrt zieht sich wie Kaugummi. Erst um 17:30 Uhr erreichen wir den Trailhead in der Nähe von Lees Ferry. Unsere Trailbeschreibung gibt einen Zeitaufwand von 2-3 Stunden an. Wir müssen uns also etwas beeilen, um noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück am Auto zu sein.
Wir packen reichlich Wasser in den Rucksack und steigen in den Wash, der nun in leichten Windungen Richtung Colorado River führt. Je weiter wir kommen, desto höher und steiler werden die links und rechts aufragenden Canyonwände und desto schmaler wird der Slot. Immer wieder gibt es Überhänge, unter denen man nur gebückt laufen kann und Pools oder Felsen, die den Weg versperren.
Cathedral Wash
Glücklicherweise ist der Weg gut gecairnt, so dass man immer auf der richtigen Seite stufenweise am Canyonrand nach oben steigen kann, um all die Hindernisse zu überwinden. Hier und da müssen wir ein bißchen klettern.
Kurz vor dem Ziel wird der Canyon wieder weiter und auch hören wir jetzt schon das Rauschen des Flußes. Auf dem letzten Stück liegen riesige Felsblöcke auf dem sandigen und steinigen Boden. Dann stehen wir am Ufer des friedlich vor sich hin fließenden Colorado. Ein phantastischer Ort, den wir heute ganz für uns alleine haben.
Colorado River
Auch den Rückweg gehen wir sehr strammen Schrittes an und sind nach insgesamt etwa 90 Minuten gegen 19 Uhr wieder an unserem Auto. Auch dies ist eine wunderschöne Wanderung, die alles hat was einen guten Hike ausmacht: einen wunderbaren Canyon mit außergewöhnlichen Formen und Farben, ein bisschen Kletterei und damit Abwechslung und am Ende mit dem Colorado Ufer ein sehr schönes Ziel.
Um kurz vor Acht sind wir mit Sonnenuntergang wieder am Hotel. Wir machen uns frisch, wechseln unsere total verschwitzen Klamotten und gehen mit Taschenlampe querfeldein zu Fuß zum Glen Canyon Steakhouse. Der große Trubel ist hier heute schon vorbei und wir sind bald die einzigen Gäste. Unsere Steaks sind ganz in Ordnung, allerdings hatten wir diese und das Ambiente irgendwie in besserer Erinnerung. Den Abschluß dieses großartigen Tages kann uns aber sowieso fast nichts mehr vermiesen. Nach einigen weiteren Bierchen gehen um 23 Uhr die Lichter aus.
Hotel: Courtyard by Marriott / Page, AZ
Gefahrene Meilen: 133