Sa 30.09.2006 Das Wetter ist weiterhin bescheiden. Stark bewölkt, kühl, nicht das erhoffte Strandwetter.
Abends hatte ich noch vom “Wahrzeichen” von Morro Bay, dem Felsen vor dem Hafen gelesen, und dachte, „an dem kleinen Felsen sind wir bestimmt im Dunkeln schon vorbeigefahren, den sehen wir wahrscheinlich gar nicht“. Als ich morgens aus dem Zimmer gehe, liegt er genau vor mir, quasi zum Greifen nahe und unerwartet groß. Wie man sich manchmal täuschen kann.
Unterwegs fällt uns wieder mal die Leichtbauweise der Amerikaner ins Auge.
Sieht doch alles nur nach „
Spanplatten“ aus, welche man dann nur noch
anstreicht.
Unser erstes Ziel ist das Madonna Inn mit seinen über 100 Themenzimmern.
Wir schauen uns die frei zugänglichen Bereiche nahe des Restaurants an.
Die
Herrentoilette erkenne ich wieder (natürlich auch durch vorhandene Fotos von ’92).
Nächstes Ziel ist Pismo Beach. Einziger befahrbarer Strand im Westen an dem gecampt werden darf (lt.Grundmann-Reisef.).
Wir wollen nicht ins Wasser, haben kein Quad oder ähnliches Gefährt für wilde Sandfahrten dabei und wollen auch hier nicht campen, aber das bunte Treiben der Amis am Wochenende wollen wir uns schon ansehen. Wir zahlen unsere $5, schalten vorsichtshalber den 4WD ein, man kann ja nie wissen, und los geht’s.
Man kann es einem ja nie Recht machen. Meistens will man wenig Menschen und viel Ruhe und viel Gegend, heute hatte ich mit viel Trubel und unterschiedlichsten Gefährten gerechnet. Aber es ist erst mal ziemlich leer…
Einige wenige Autos und andere
Fortbewegungsmittel, die mir als Reiter natürlich hier auch gefallen könnten. Wir steigen aus und laufen ein bisschen den Strand entlang. Wir beobachten einige
Pelikane und menschliche Wellenreiter.
Da die Piste bisher gut zu befahren ist und einige Fahrzeuge auch diese Richtung nehmen, entschliessen wir uns noch ein wenig weiter zu fahren … vielleicht kommt ja noch was…?
„Ganz schön wenig los für einen Samstag“, denken wir noch, da kommt von der Seite eine zusätzliche Zufahrt, und auf einmal sind wir im dicksten Verkehr. Überall Quads,
Buggys, Motorräder, große und größere Pick-Ups. Wow, geht doch.
Wir fahren staunend an den vielen Gefährten vorbei, werden von Papas mit ihren kleinen
Söhnen (auf passenden kleinen Mopeds und Quads) überholt.
Irgendwann drehen wir um. Und auf einmal heißt es auch vorsichtiger zu fahren.
Schon auf der „inneren Fahrbahn“ ist der Sand deutlich tiefer. Da wir keine echte 4WD-Erfahrung haben, wissen wir nicht so genau, wie sicher wir hier im Sand sind. Wir sehen den einen oder anderen Pick-Up mit Anhänger beim Rangieren in Schwierigkeiten und auch ein PKW hat sich schön tief eingegraben.
http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13265/normal_S%FCdwesten_9-2006-Tag27-14.JPGIrgendwann sind wir aber auch wieder runter vom Strand und es geht nach Solvang, einem kleinen dänischen Örtchen.
Wir machen einen Spaziergang, schauen uns die Auslagen der Souvenirläden an, können aber mit dem angebotenen Kitsch nichts anfangen. Wir haben den Eindruck, daß hier besonders viele Amerikaner zum gemütlichen Bummeln hinfahren, wir hören nur wenige andere Nationalitäten. Allerdings schallt uns auch Heinz-Rudolf Kunze aus einem deutschen Restaurant entgegen.
Auf unserer Fahrt nach Süden erreichen wir als nächstes Santa Barbara. Ziel ist die alte Mission aus dem 19.Jahrhundert. Aber vorher kommen wir durch die Innenstadt und hier ist viel Volk auf den Beinen. Diverse Künstler zeigen ihre Fähigkeiten. Wir parken am Ende des Hauptstroms und laufen die State Street einmal rauf und wieder runter. Mittendrin eine Menschentraube, wir kommen näher, ein Ranger (oder so ähnlich) hat ein gutes Dutzend Schlangen dabei und sammelt Geld für eine Station die sich wohl um verletzte Tiere kümmert. Er fragt mich, ob ich auch eine Schlange nehmen möchte und legt mir dann eine kleine Schlange um den Hals.
VideoUli möchte wohl eher nicht, aber schwupps hat auch Uli eine Schlange um den Hals gelegt bekommen.
Sie fühlen sich gut an, halt nicht glitschig oder so, sondern außen weich mit hartem „Kern“.
Die Mission besuchen wir natürlich auch noch. Die Gebäude sind interessant, aber aus meiner Sicht kein muß. Ein paar Fotos machen wir natürlich trotzdem.
Anschließend fahren wir nach Camarillo. Hier wollen wir noch ein Outletcenter ansteuern. Vorher suchen wir aber im Hellen noch ein Motel. Im Couponbook ist das nächste und günstigste Motel zur Mall das Candlelight Motel. Gesucht, gefunden, genommen. Das war ja wieder einfach.
Nun haben wir etwa 2h Zeit für die Geschäfte (19-21 Uhr). Sie sind in einem Quarré angeordnet, so kann man kein Geschäft verpassen. Beim Eintreten in die Geschäfte fröstelt es uns immer, die Klimaanlagen laufen amerikatypisch auf Hochtouren, dabei ist es draußen schon nicht sonderlich warm. Ich werde bei Levis und Tevasandalen fündig, aber wir hatten auch Eddie Bauer in der Liste gelesen, aber noch nicht gesehen. Wir glaubten alle Geschäfte gesehen zu haben, da kommt an einer Ecke ein zweites gleich großes Quarré zum Vorschein. Kurz vor 21 Uhr können wir hier nur noch per Auto entlang fahren, zu mehr reicht die Zeit nicht.
Wir essen noch eine Kleinigkeit, wo wissen wir nicht mehr, und ab zum Motel. Im Fernseher läuft noch eine Folge von Desperates Housewifes und dann geht auch das Licht aus.
Fahrstrecke 193mi
Peeple Beach $5
Candlelight Motel $63,80