Ein herzliches Willkommen an die beiden Neuzugänge.
Dann wollen wir mal los.
30.04.2016 die Anreise und Las Vegas DowntownEs geht looohoooos! ….Ne, in der Erinnerung war das irgendwie anders.
Viel zu früh als der Wecker klingelt. Ob man nochmal 10 Minuten… Hm. Gestern abend ist mein Mann tatsächlich erst gegen 23 Uhr von der Arbeit gekommen, ungefähr zur gleichen Zeit habe ich den letzten Koffer geschlossen. Natürlich musste dann bei Pediküre und Rotwein noch 25 mal erörtert werden, ob wir denn auch wirklich alles dabei haben. Die Vorfreude tat ihr übriges dazu, dass sich die Äuglein erst mitten in der Nacht schlossen.
Wir schaffen es jedenfalls pünktlich zum Flughafen. In Düsseldorf ist P4 für uns reserviert. Parken für 4 Wochen ist nicht wirklich billiger als Taxi fahren. Trotzdem eine gute Entscheidung. Ohne Taxifahrer kann man deutlich hemmungsloser im Sekundentakt kundtun, wie aufgeregt man ist. Delta soll uns über Atlanta nach Las Vegas bringen. Die Mitarbeiterin am Baggage Drop Off fragt, wer die Koffer gepackt hat, wer Zugriff darauf hatte, ob wir Geschenke dabei haben und all sowas – und das so herrlich in Small Talk verpackt, dass ich Delta für die Ausbildung der Mitarbeiter jetzt schon einen Orden verleihen möchte.
Den Flug habe ich gebucht, weil es – wie immer – ein prima Schnäppchen war. Schatzi hat sich aber – auch wie immer – im Nachgang die Bestätigungsmail geschnappt und Premium/XL-Seats, bei Delta heißt es „Comfort+“ dazu gebucht. Jetzt im Flieger bin ich natürlich insgeheim froh über den größeren Sitzabstand. Ich habe halt lange Beine und mein Mann ist noch größer und …äh… ein Pfundskerl, wenn ihr versteht was ich meine.
Der Flug verläuft ruhig, das Essen ist halt Flugzeug-Essen und ich kann zwischen wirklich vielen deutschen Filmen wählen. Ich entscheide mich zur Einstimmung auf den Südwesten für „127 Hours“, wo im Canyonlands-Park ein junger Mann in eine Felsspalte stürzt, dort festsitzt, weil er eingeklemmt ist und sich zu guter letzt seinen Arm abschneidet um sich mit letzter Kraft zu befreien. Hm… Ich fand den Film langweilig, habe aber durchgehalten und mich dann meinem Kindle gewidmet.
Endlich landen wir in Atlanta. Ei, die Schlange an der Immigration ist nicht gerade klein. Geschätzte 200 Leute sind vor uns und werden von 5 Officern bedient. Während mein Mann warten muss, suche ich die Automaten, die wir aus vorherigen Urlauben kennen und werde fündig. Abgesperrt. Später berichtet „unser“ Officer, dass sie eine neue Software bekommen haben, die aber (zumindest heute) nicht funktioniert. Nach knapp 2(!) Stunden sind wir durch und die Schlange hinter uns ist nun dreimal so lang. Wir bekommen natürlich mit, dass viele Menschen irgendwas zwischen frustriert und verärgert sind, weil sie ihre Anschlussflüge verpassen und sind erstmalig froh, dass Delta unsere Flugzeiten im Vorfeld mehrmals verschoben hat und wir knapp 4 Stunden Aufenthalt haben. Koffer holen und ein paar Meter weiter wieder aufgeben. In unserem Terminal angekommen, muss jetzt aber un-be-dingt mal eine Zigarette sein. Wir werden in ein Restaurant geschickt, im oberen Bereich soll Rauchen erlaubt sein. So machen die das also in Atlanta. Angekommen trifft uns der Schlag. Leute, so eine Räucher-Höhle habt ihr noch nie erlebt! Clubs und Kneipen der 90er und frühen 2000er sind nichts dagegen. Ihr werdet gerade Zeuge, wie zwei eingefleischte Raucher nach mittlerweile fast 15 stündiger Abstinenz nach 3 hektischen Zügen ihre Kippen ausdrücken und fluchtartig das Weite suchen. Das schlimmste ist, dass es Menschen gibt, die dort ihre Burger verspeisen. Bah! Wir wollen noch zum Delta-Schalter und nach Sitzen nebeneinander fragen, weil es die beim Online-Check-In nicht gab (im Vorfeld einfach vergessen). Leider ist der Flieger überbucht und wir müssen mit einem Fensterplatz und einem Gang-Platz in der Reihe dahinter Vorlieb nehmen. Gibt Schlimmeres.
Ich darf mir im Flugzeug dann anhand der schon sitzenden Nachbarn aussuchen, ob ich Gang oder Fenster nehme und verbanne meinen Mann ans Fenster.
Ich schaffe es tatsächlich ein Stündchen zu schlafen und als ich aufwache fragen die beiden Jungs neben mir sogleich ziemlich aufgeregt, ob sie mal raus dürfen. Klar. Wie süß, haben mich schlafen lassen, obwohl sie pinkeln müssen. Die beiden bleiben dann ein paar Minuten zu zweit auf Klo. Ein Schelm wer böses denkt.
Jetzt aber: Vegas, Baby!
Der Flughafen empfängt uns ….mit Spielautomaten!
Wir sollten diese verrückte Stadt in den nächsten Wochen ja noch kennenlernen und finden dieses Statement im Nachgang nur logisch und konsequent.
Wir warten nur ganz wenige Minuten auf unsere Koffer, gönnen uns im Freien eine Zigarette und suchen dann mal dem Shuttle zum Rental-Car-Center. Dort angekommen, sind wir noch nicht am Ziel, denn wir haben bei Sixt gebucht. Sixt ist auf der anderen Straßenseite und bietet vom Rental-Car-Center einen weiteren Shuttle auf die andere Straßenseite an. Wir wollen die 200m laufen, denken, diese doppelte Shuttle-Lösung hat nur mit der Lauffaulheit der Amis zu tun. Nöööö, klärt uns schnell der Fahrer vom ersten Shuttle auf, wenn wir erwischt werden, während wir über die Straße laufen, kostet das 200$ Strafe. Ok, dann nicht.
Bei Sixt sind wir sofort dran und ich frage die junge Frau ob mein Mann als Zusatzfahrer frei ist, weil er ja nach Nevada-Recht eh fahren darf. Zu meiner Überraschung bejaht sie das sofort und wir freuen uns weil ich ja vorab von Sixt Deutschland eine anderslautende Nachricht bekommen habe. Erst Tage später haben wir auf der Rechnung gesehen, dass für den Zusatzfahrer 99$ hinzugekommen sind. Unsere Daten werden eingetippert und wir werden zu einem roten Cadillac SRX begleitet. Mir gefällt das Auto sofort. Super gepflegt, alles in Leder und eingebautes Navi. Was will man mehr. Schatzi bemängelt die Bodenfreiheit. Wie recht er behalten soll.
Vom Hof runter und zweimal rechts und wir sind auf dem Strip, fahren ihn von Süden nach Norden an allen bekannten Hotels vorbei. Wahnsinn. Alles glitzert, blitzt und blinkt. Stop and Go. Zum Gucken super. Neben uns meist Limos oder Werbe-Wagen, die Blinke-Schilder von Nachtclubs oder Shows durch die Gegend fahren.
Ab dem Strato soll das Navi übernehmen und uns in unser erstes Hotel, das
Four Queens in Downtown bringen. Für die erste Nacht brauchen wir nur unseren Handgepäck-Trolley (clever gepackt) und so laufen wir müde aber entspannt die paar Meter vom Parkhaus zur Fremont Street um den tollen Glitzer-Haupteingang zu nehmen. Sagte ich schon, dass hier alles glitzert? Am Eingang sollen wir einen komischen großen Slot for free drehen, das überfordert uns gerade alles (soviel Glitzer) und wir lehnen ab. Zur Rezeption fragen wir uns durch und sind 10 Minuten später in unserem Zimmer.
Das Four Queens ist nun keine Nobel-Herberge und so ganz genau in jede Ecke gucke ich hier auch nicht. Aber wir sind zufrieden. Dafür, dass wir für diese erste Nacht direkt auf der Fremont gerade mal 75 Euros (am Wochenende!) löhnen, ist das Zimmer richtig klasse.
Und der Ausblick ist … nun ja, auch sehr zentral auf das „Dach“ der Fremont.
Müde und glücklich sitzen wir um 23 Uhr im Magnolia, dem 24/7-Restaurant des Hotels. Essen ist okay.
Jetzt aber schnell vor die Haustür. Kiss stehen gerade auf der Bühne und wären wir nicht sooo müde, würden wir noch viel länger hier stehen bleiben.
Eine Runde auf der Fremont muss sein, bevor wir irgendwann nach 1 Uhr tot ins Bett fallen.