So, wir sind wieder gelandet und entsprechend folgt noch ein (bilderloser) Bericht vom Reisetag.
Der Wecker klingelt bereits um 06:30 Uhr, damit wir gegen 8 Uhr auf dem Weg zum Airport sind. Der Weather Channel meldet eine Tornado Warnung, die aber 200km nördlich von Orlando durchzieht. Das letzte amerikanische Contintal Breakfast beschliesse ich mit einer frischgebackenen Waffel - gleichzeitig auch die erste des Urlaubs. Diese Waffeleisen schon toll
.
Wir geplant sitzen wir um 8 Uhr im Wagen - es schüttet und der Himmel ist schwarz-grau. So fällt der Abschied leicht.
Die Beschilderung des Flughafens ist sehr gut gemacht, wir finden Terminal und Rental Car Return sofort. Alamo gibt mir die Quittung - der HAMMER! Wir haben tatsächlich in den 2 Wochen 1600 Meilen geschafft! Und das in einem einzigen Bundesstaat. Was da so zusammenkommt... Wieder fällt mir die Tankfüllung auf, die ich ja am Anfang irgendwie mitbuchen musste. Ich beschliesse, nichts zu sagen oder zu fragen. Der nächste Wagen wird aber nicht mehr bei Alamo gebucht.
Im Terminal sind wir ratzfatz eingecheckt. Bei Northwest zieht der Kunden seinen Reisepass durch den Scanner und bestätigt Sitzplätze, Flug und Anzahl der Gepäckstücke. Dann kommt eine fleissige Angestellte, pappt die baggage tags an die Koffer (der Schwerste wiegt 50,5 Pfund
) und das wars. Wir hätten locker noch 'ne Stunde pennen können
.
So sitzen wir die Zeit im Flughafen ab, erst draussen mit Kaffee und Blick auf den aufklarenden Himmel, dann im völlig "entkleideten" Gate. Die komplette Decke und die Pfeiler sind ohne Verblendung, alles wirkt schmutzig und dunkel.
Pünktlich steigen wir in die 757 älterer Bauart - und dann beginnt der Horror der nächsten Stunden. NIE, WIRKLICH NIE WIEDER fliegen wir an einem Sonntag von Orlando auf einem Domesticflight mit. Kinder aller Altersklassen - von den Parks noch völlig aufgezogen - plärren, lachen, heulen, schreien, rennen und treten (vor allem von hinten gegen die Sitze
). Ich entziehe mich dem Getöse mit dem IPOD, aber selbst der kann nicht alle Restgeräusche ausschalten. Annabell mag keine Musik hören und liest lieber. Ein Kind schafft es tatsächlich, den gesamte Flug durchzuplärren. Wir haben nichts gegen Kinder -aber das ist wirklich deutlich zu viel. Wir sind froh, als die Maschine in Detroit landet.
Wir sind zwar etwas zu früh, durch den vielen Schnee hier geht aber alles etwas langsamer. Schlussendlich brauchen wir von Orlando nach Detroit bis zum Ausstieg weit über 3 Stunden.
Wir haben bis zum Weiterflug noch viel Zeit und müssen das Terminal nicht wechseln, also keine weitere Sicherheitskontrolle. Das nutzen wir mit einer letzten amerikanischen Pizza, dem Duty Shopping und einem letzten Sam Adams Boston Lager in der Sportsbar, wo gerade Football läuft.
Um 17:10 soll unser Flieger nach Frankfurt starten. Die Maschine ist auch on-time, wobei bei dem Schneechaos wohl keine Maschine zeitgerecht abhebt. So verschiebt sich dann auch bei uns der Abflug. Zwischen Gate und Runway wird noch das de-icing eingeschoben, Premiere fürs uns. Mit weit über einer Stunde Verspätung heben wir ab.
Neben uns schon wieder Kinder, 4 Stück in der näheren Umgebung. Aber alle sind wohlerzogen und ruhig. Als der Flug zwischendurch unruhig wird müssen sich zwei der kleinen sogar übergeben & es wird dennoch nicht geplärrt! Der nette amerikanische Papa erbittet von uns in recht gutem Deutsch (mit starkem Akzent) um unsere Tüten, sehr sympatisch der Mann.
Der Service auf dem Rückflug ist nicht berauschend, er wird von Trainees durchgeführt. Er fragt Annabell, was sie trinken möge und dann mich. Annabell wünscht Wasser, ich frage höflich nach einem Bier. Das habe er nicht auf dem Wagen, er wird mir aber schnellstmöglich eines bringen. Dann geht er weiter - ohne das Wasser auszuhändigen. Das bestelle ich schnell noch & das Bier sehe ich nie (hab' mir dann selbst eins geholt). Das gute Essen vom Hinflug wird durch den schlechten Geschmack auf dem Rückflug eliminiert. Auch der Snack am morgen, bestehend aus einem kalten kleinen Brötchen mit Ei und Käse ist nicht wirklich lecker.....Nach 3 Filme und eigentlich ganz bequemen 8 Stunden Flug (die Sitzabstände sind absolut okay und vor mir saß niemand, der meine Knie gefährden konnte) landen wir mit einer Stunde Verspätung in Frankfurt.
Im Terminal 2 sind wir das einzige Flugzeug beim baggage claim. Irgendwann stoppt das Band und ca. 20 Leute vermissen teilweise Ihr Gepäck, uns fehlt auch ein Koffer. Da scheint ein Container nicht verladen worden zu sein, der Flieger draussen ist leer. In deutscher Langsamkeit nimmt nun ein Mitarbeiter nach und nach die "Vermisstenanzeigen" auf und um 10:30 Uhr kommen wir dann in die Halle. Hier wartet unser Freund Peter, der uns dann nach Hause bringt.....
Kleines Fazit zum Schluss:
Wir hätten es wettermässig nicht besser treffen können, somit war die Entscheidung im Dezember nach Florida zu fahren absolut richtig. Wir haben eine neue Seite der USA kennengelernt. Florida bietet keine spannenden Städte wie Chicago, NYC oder SFO. Miami ist nach unserem persönlichen Empfinden nicht sooooo spektakulär.
Am besten gefallen haben uns Key West (die Insel hat etwas, was sich schwer in Worte fassen lässt), die Everglades (schön, das Trockenzeit ist), die Strände am Golf (besonders Captiva, auch wenn man nicht auf den Inseln wohnen muss) und Tampa/Ybor City.
Die gefahrenen 1600 Meilen waren so nicht geplant und eigentlich zuviel. Wie immer fällt das in diesem Land aber nicht auf.
Der Sprit ist zwischenzeitlich sehr teuer geworden, die Bandbreite reichte von $2,87 bis $3,29.
Aufgeregt hat uns, dass inzwischen jeder 2. beim Autofahren telefoniert und damit den Verkehr wirklich behindert. Schön, dass das bei uns nicht so ist.
Wir würden wieder im Dezember nach Florida fahren - aber nicht so schnell. Gut, dass wir uns die ganzen Parks aufgespart haben. Wenn das Wetter besser wäre, würden wir uns wahrscheinlich für die Südküste am Golf entscheiden.
In allen anderen Jahreszeiten bevorzugen wir den Südwesten des Landes....
In diesem Sinne MERRY XMAS!
Annabell & Sascha
PS: Der Koffer ist noch immer nicht da!