| Golf von Alaska, Yakutat Bay & Hubbard Glacier |
Nachdem wir in der Nacht den Prince William Sound am Cape Hinchinbrook passiert hatten, ging die Fahrt weiter Richtung
Osten durch den Golf von Alaska. Auch auf dieser Pazifik-Etappe auf offener See gab es keinen nennenswerten Wellengang.
Wie schade.
Das heutige Wetter war grau und nass, also genau so wie es sich für diese Region gehört.
Um auf die richtige Betriebstemperatur zu kommen, habe ich heute Morgen mal das Horizon Court Buffet zum Frühstück
angetestet. Wow. Es gab so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann: Continental, Full American, aber auch asiatische
Speisen (Reis- und Nudelsuppen). Am Buffet gab es keinerlei Warteschlangen, und auch die Suche nach einem freien Tisch
war schnell erledigt. Und das, obwohl ich quasi zur "Peak Breakfast Time" gegen 9 Uhr erschienen bin.
Diese Kreuzfahrt war übrigens komplett ausgebucht, also waren wohl annähernd alle 1.970 Passagiere an Bord.
Warteschlangen beim Essen gab es während der gesamten Fahrt nicht. Weder am Buffet noch in den Main Dining Rooms.
Da war ich doch sehr positiv überrascht. Auch hat man Abends nie lange auf sein Essen warten müssen, für mich ist das
immer wieder eine logistische Meisterleistung.
American Champagne Breakfast im Horizon Court Buffet
Zur Feier des Tages durfte es ruhig mal ein Sektfrühstück sein. Ich muss ja heute schließlich nicht fahren.
Die Kalorien kann man dann zum Beispiel auf dem Promenadendeck wieder loswerden:
2,8 Schiffsumrundungen entsprechen eine Meile. Ein paar Jogger haben täglich von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
Promenade Deck 7
Und wir wären nicht in Amerika, wenn selbst auf Schiffsdecks die unvermeidbaren "Caution - Wet Floor" Warnschilder
fehlen würden.
Im Bug des Schiffes befindet sich auf Deck 6 und 7 das Princess Theater mit knapp 700 Plätzen.
Neben Theaterproduktionen liefen hier auch immer mal aktuelle Hollywood-Spielfilme.
Princess Theater
Im Atrium spielte tagsüber entweder ein Streichtrio oder eine Pianistin.
Es handelte sich dabei um die übliche "Holiday Inn Fahrstuhlmusik".
Ich liebe Klischees.
Atrium
Die Wheelhouse Bar ist eine von den 7 Bars an Bord.
Wheelhouse Bar
Übrigens ist in allen Kabinen und vielen öffentlich Bereichen Wi-Fi verfügbar.
Das war leider nicht ganz billig, je nach Rate Plan zahlt man zwischen 35 und 75 Cent. Je Minute wohlgemerkt.
Für 250 Minuten ist man dann schonmal schnell 100 Dollar los. So richtig schnell ist das verfügbare Internet natürlich
auch nicht, es war aber noch akzeptabel. Da war schon so manches Hotel-"Highspeed" Internet langsamer.
Neben Internet funktionieren natürlich auch Handys überall an Bord. Satellitenkommunikation und ein eigenes
Bordnetz machen es möglich. CellAtSea Netzbetreiber ist MCP (Maritime Communications Partner). Über O2 Roaming
bezahlt man dann z.B. 1,81 Euro pro Minute für Gespräche nach Deutschland.
Auf dem Sun Deck ist ein 28 qm großer Big Screen installiert. Movies under the Stars nennt sich das Ganze.
Abends laufen hier dann Freiluft-Kinofilme.
Lido Pool mit dem "Movies under the Stars" Big Screen
Die sonst auf Schiffen so begehrten Pools sind bei Alaska-Kreuzfahrten naturgemäß eher verwaist. Ab und zu
sah man aber mal ein paar Leute in den Hot Tubs.
Lotus Pool
Gegen 15 Uhr war dann das Ziel des heutigen Tages erreicht: Der Hubbard Glacier in der Yakutat Bay. Über 122
Kilometer lang, an seiner Front sage und schreibe 10 Kilometer breit und über 90 Meter hoch über dem Wasserspiegel.
Wahrhaft gigantisch!
Der Hubbard Glacier aus ca. 10 Meilen Entfernung. Das Foto zeigt dabei nur ca. 3/4 der 10 Kilometer breiten Gletscherfront.
Auch mit Weitwinkelobjektiv hat man kaum eine Chance.
Ein Panorama aus 6 Einzelaufnahmen
Dieser Gletscher zieht sich im Zuge der globalen Erwärmung übrigens nicht zurück: Er wächst nun schon seit einem
Jahrhundert mehr oder wenig kontinuierlich. Das Eis benötigt dabei ca. 400 Jahre, um sich über die volle Länge
hinunterzubewegen.
Blick vom Baja Deck 11
Der Hubbard Glacier gehört zum Wrangell-St. Elias National Park und wird unter Anderem von der Ostflanke des
5.959 Meter hohen Mt. Logan genährt, dem höchsten Berg Kanadas.
Das Maskottchen auf der Brücke der Coral Princess
Ein geologisches Ereignis: Im Frühjahr 2002 hatte der Gletscher durch Eis und Geschiebe die Passage von der
Disenchantment Bay zum benachbarten Russell Fjord komplett versperrt. Durch die Zuflüsse entstand dadurch im Laufe
des Sommers ein 18 Meter hoher See, der Lake Russell. Am 8. Oktober brach dieser natürlich Damm schließlich wieder,
innerhalb der nächsten 24 Stunden entleerten sich 5,3 Kubikkilometer Wasser in die Yakutat Bay. Der Russell Fjord war
nun wieder mit dem Pazifischen Ozean verbunden. Der Vorgang nennt sich "Glacial Lake Outburst Flood", oder auf
deutsch weniger dramatisch "Gletscherlauf". Laut Geologen wird sich dieses Ereignis höchstwahrscheinlich irgendwann
wiederholen.
Russell Fjord und Variegated Glacier
Eine über 90 Meter hohe Wand aus Eis
Das meiste Eis befindet sich noch unterhalb der Wasseroberfläche: Wenn es sich hier löst, schnellt es als plötzlich
auftauchender Eisberg an die Wasseroberfläche. Aus diesem Grund ist hier für Schiffe äußerste Vorsicht geboten.
Während der 4 Stunden am Gletscher wurde ein Foto- & Videoteam im Beiboot ins Wasser gelassen. Es wurden
Außenaufnahmen vom Schiff gemacht, welche dann auf der Cruises Reflections DVD verewigt wurden.
Das Foto- & Videoteam im Beiboot
Ein Video habe ich auch zusammengestellt:
Ein paar aus dem Beiboot gefilmten Szenen sind natürlich
nichtvon mir, sondern von der Cruise Reflections DVD gerippt.
(C) 2011 Princess CruisesIch war heute (wie viele andere auch) mehrere Stunden an Deck, solch einen spektakulären Gletscher sieht man ja
nicht alle Tage. Der ein oder andere Longdrink sorgte dabei für innere Wärme.
Eisberg
Gegen 19 Uhr steuerte der Captain das Schiff dann wieder hinaus aus der Yakutat Bay.
Heute Abend war das "Captain's Welcome Dinner", der erste von 2 formellen Abenden auf dieser Reise. Wer im Urlaub auf
formelle Kleidung keine Lust oder keinen Platz im Koffer hat, kann natürlich auch normal gekleidet essen gehen: Im Horizon
Court Buffet, im The Grill & Bar, in der Princess Pizzeria, per 24h Room Service, im Bayou Café & Steakhouse oder im
Sabatini's. Bei den letzten beiden genannten Optionen handelt es sich um Specialty-Restaurants: Dort gibt es dann (gegen
Aufpreis) kreolische oder italienische Mehrgänge-Menüs.
Ich hatte mir im Vorfeld gedacht: Wenn, dann richtig. Folglich hatte ich Anzug und Krawatte im Gepäck. Lustigerweise
kann man diese Dinge auf dem Schiff auch extra ausleihen.
Die heutigen Tischnachbarn waren ein Ehepaar aus Seattle
und ein Ehepaar aus San Diego, allesamt Viel-Cruiser.
Die Tischgespräche mit Amerikanern verlaufen eigentlich immer gleich: "Oh, from Germany? I've been to Heidelberg", bzw.
kommt man dann schnell auf die Standardthemen "Autobahn" und "Oktoberfest" zu sprechen.
Was habe ich denn heute Leckeres gewählt? Nach einer "Crabmeat Quiche with Charred Red Pepper Salsa" gab es
"Grilled Mignons of Beef Tenderloin with Madeira-Truffle Demi-Glace". Das Essen war ebenso gut wie es klingt.
Captain's Welcome Dinner
Man hatte beim Dinner Menu immer die Auswahl zwischen mehreren Appetizern, Soups & Salads, Main Courses und
Desserts. Es gab immer auch vegetarische Alternativen, sowie "Lotus Spa" Low Fat, Cholesterol & Sodium Gerichte.
Auch "Home-Style Cuisine" stand täglich auf der Karte: Das war dann bürgerliche amerikanische Küche wie z.B. Texas
Chili, Wings oder Ribs. Da war wirklich für Jeden etwas dabei.
Der Chefkoch auf dieser Reise war übrigens ein Österreicher, der Captain wiederum Italiener. Die Crew stammt wie üblich
größtenteils von den Philippinen. Hier geht es ziemlich international zu.
Die obligatorische Sektpyramide darf natürlich auf keinem Kreuzfahrtschiff fehlen.
Champagne Waterfall
Na dann Prost!
Der Sekt war ausnahmsweise kostenlos: Während Speisen (mit genannten Ausnahmen) an Bord immer inklusive sind,
müssen Getränke bei Princess grundsätzlich bezahlt werden. Da häuft sich mit der Zeit natürlich ein nettes Sümmchen
auf dem Onboard-Account an.
Falls jemand wissen möchte was an Bord typischerweise so los ist bzw. was man alles machen kann, habe ich mal ein
Exemplar der täglich erscheinenden Bordzeitung "Princess Patter" gescannt:
-
Princess Patter (PDF, 4 Seiten, 1.68 MB)
Und wer sich für die Deckpläne der Coral Princess interessiert, wird hier fündig:
-
Coral Princess Deck Plans (PDF, 12 Seiten, 3.96 MB)