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Autor Thema: Alaska & the Pacific Northwest 2011  (Gelesen 55073 mal)

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Easy Going

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #60 am: 05.01.2012, 23:30 Uhr »
Wie habt ihr euch auf der Tour essenstechnisch versorgt? Ihr seid ja sogar noch ein ganzes Stück weiter im Park gewesen.
Wir haben natürlich selbst vorgesorgt und uns am Abend davor "Schnittchen" geschmiert und dann mitgenommen.
Der (50kg) Schnittchenvorrat hat dann bis Wonder Lake gereicht. :wink:
Übrigens der Bär (am Eielson?) kommt mir bekannt vor.

Gruß Easy


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Angie

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #61 am: 06.01.2012, 00:28 Uhr »
Hm, abgesehen vom Anreisetag war doch bislang nur an 2 von 5 Tagen richtig gutes Wetter.  :kratzen:

Anscheinend sehe ich das etwas anders :wink:

Wie du schon schreibst, am Ankunftstag sowie am 29. August und 1. September Schönwetter. Am 30. August 2011 hattest du gutes Fotowetter > Gletscher (= gutes Wetter in meinen Augen) und am 2. September war doch teilweise auch blauer Himmel :kratzen:

Eines sei schonmal verraten: Es kommen definitiv noch ein paar Schlechtwettertage.  :wink:

Brrrr.... :lol:
Viele Grüße,
Angie

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Marvin88288

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #62 am: 06.01.2012, 11:05 Uhr »
Mit dem EF 70-300 mm IS USM kann man ganz leicht freistellen,

Gute Objektivwahl! Habe ich auch.

Viele Leute würden aber auf die Mitte scharfstellen und nicht auf das vorderste Tier. So kommen die Leute und das Auto im Hintergrund als "Nebenprodukt" mit aufs Bild.
Und nur so gibt es auch die Verbindung zum Titel "Sraßenblockade".

Ansonsten wären es nur liegende Dallschafe.

Gruß Torsten

EDVM96

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #63 am: 07.01.2012, 03:15 Uhr »
Sail Away

Heute ändere ich mal meine seit Jahren bewährte inneramerikanische Reisemethode: Anstatt Mietwagen geht es zur
Abwechslung mal auf ein Schiff. Meine erste Kreuzfahrt: Die “Voyage of the Glaciers”, von Whittier (AK) nach
Vancouver (BC) auf der Coral Princess. Ich bin sehr gespannt.  :rollen:



Bis es am Mittag soweit war, habe ich die Zeit noch etwas genutzt. Ganz in der Nähe der Comfort Suites befindet
sich die Lake Hood Seaplane Base. Das ist im Prinzip ein ganz normaler Flughafen, nur dass die beiden Start- und
Landebahnen aus Wasser sind. 190 Flugbewegungen finden hier durchschnittlich pro Tag statt, vorrangig natürlich
von Frühjahr bis Herbst - denn im Winter ist der See zugefroren. Über 780 Flugzeuge sind hier beheimatet.


Lake Hood Seaplane Base
"Drive Slowly - Yield to Aircraft"   - die Taxiways an Land sind gleichzeitig normale Straßen.


Eine DeHavilland DHC-2 Beaver von Trail Ridge Air bei der Landung

Gleich neben dem Lake Hood befindet sich auch das Alaska Aviation Museum. Ich war zwar nicht drin, da es erst in einer
Stunde aufmachen würde, aber von außen hat man zumindest einen guten Blick auf das Freigelände.


Nothern Air Cargo Douglas DC-6 N43872, Baujahr 1953


Ein mir unbekanntes Flugzeug, ich glaube es ist eine ältere Piper


United States Air Force F-15A Eagle

Langsam wurde es Zeit, den Mietwagen abzugeben. Praktisch, denn vom Anchorage Intl Airport findet auch der Transfer
nach Whittier zum Cruise Ship Terminal statt. Die Abgabe bei Alamo ging gewohnt zügig vonstatten. Im Airport bin ich dann
auch recht schnell das Gepäck am Cruise Checkin losgeworden. Die Abfahrt nach Whittier war für 12 Uhr 30 angesetzt, es
blieben also noch 1.5 Stunden Zeit übrig.

Dank Priority Pass hatte ich kostenlosen Lounge-Zugang zum "Alaska Airlines Board Room" in Concourse C, also war klar wo
ich die 90 Minuten Wartezeit verbringen würde. :wink: . Ohne Flugticket zu den Gates zu gelangen ist ja normalerweise ein
Problem - war es in diesem Fall aber nicht. Am Alaska Airlines Desk wurde einfach ein Pseudo-Ticket ausgestellt.
Destination: "Lounge". :lol:  Die ganze Aktion hatte inklusive TSA-Kontrolle gerademal 10 Minuten gedauert, auf Großflughäfen
in den Lower 48 wäre das undenkbar gewesen.

Per Bus ging es dann vom Airport direkt nach Whittier zum Cruise Ship Terminal, die Fahrt dauerte ca. 1.5 Stunden.
Whittier erreicht man auf dem Landweg ausschließlich über den einspurigen Anton Anderson Memorial Tunnel, den sich
obendrein auch noch abwechselnd Fahrzeuge und die Alaska Railroad teilen. Mit 4.050 Metern Länge ist er nach dem
"Big Dip" in Boston der zweitlängste Highway-Tunnel der USA. Bis zum Jahr 2.000 war dies ein reiner Eisenbahntunnel,
Autos und LKW mussten bis dahin immer erst auf Wagons verladen werden. Nach dem Umbau gibt es nun 4 Intervalle:
Eisenbahn oder Autos in Kombination mit Westbound oder Eastbound Traffic.


Der Eingang vom Anton Anderson Memorial Tunnel

Nach dem Tunnelausgang befindet man sich unmittelbar in Whittier am Prince William Sound.
Das ist sie also, die Prinzessin: 294 Meter lang, 16 Decks, 1.970 Passagiere, 90% Außenkabinen. Das klingt zunächstmal
beeindruckend, verglichen mit anderen Kreuzfahrtschiff-Giganten ist die Coral Princess jedoch passagiermäßig eher ein
kleines Schiff der Panamax-Klasse.


Coral Princess



Das Boarding auf das Schiff verlief relativ zügig, obwohl reichlich Busladungen aus Anchorage mehr oder weniger parallel
dank des Tunnelintervalls ankamen. Inzwischen war es 15 Uhr. Eigentlich wollte ich mir noch ein wenig Whittier anschauen,
aber hier gab es leider nicht viel zu sehen. Whittier ist ein recht kleiner Ort am Prince William Sound. Die ca. 180 Einwohner
wohnen fast alle in den Begich Towers, einem 14-stöckigen Hochhaus. Ein Überbleibsel einer alten Militärbasis.


Whittier


Im Hintergrund: Das verlassene Buckner Building

An Bord des Schiffes war Nachmittags noch nicht viel los. "Leinen los" war erst um 20:30 Uhr angesetzt.


Atrium mit gläsernen Aufzügen



Gebucht war eine Außenkabine mit "fully obstructed View". Eine Innenkabine wäre für mich no-go gewesen, bessere
Kabinentypen hätten mir aber eindeutig zu viel Geld gekostet. Alaska-Kreuzfahrten sind leider erheblich teurer als
Kreuzfahrten in der Karibik.


Stateroom E518 auf dem Emerald Deck 8


Das war meine Kabine für die nächsten 7 Tage. Erstaunlich groß, das hätte ich gar nicht gedacht.


Außenkabine E518

Und der "fully obstructed View", also die komplett eingeschränkte Sicht, entpuppte sich für mich als völlig in Ordnung.
Man hatte eine doch recht akzeptable Sicht nach draußen. Ein guter Deal.  :)

Bei der Buchung von Außenkabinen ohne Balkon sollte man jedoch generell vorsichtig sein: Nicht selten führt das
Promenade Deck auf gleicher Höhe genau an der Kabine vorbei. Und ein "obstructed view" liegt meistens tatsächlich
direkt hinter einem Rettungsboot. Insofern sollte man sich vorher gut informieren welche Kabine man bucht, und welche
besser nicht. Das Cruise Critics Forum kann da z.B. sehr hilfreich sein.


Lido Deck und Sun Deck


Princess Casino inkl. Roulette, Black Jack und Poker Table Games

Schließlich wurde es Abend. Während des obligatorischen Muster Drills legte die Coral Princess pünktlich ab.


Das Schiff verfügt über zwei Main Dining Rooms: Einmal für "Traditional Dining" mit festen Zeiten und Tischpartnern, und
einmal "Anytime Dining" mit Platzwahl auf Wunsch durch den Waiting Staff. Entscheiden muss man sich vor der Reise.
Natürlich hatte ich Anytime Dining gewählt.  :knockout:

Beim "Sail Away Dinner" saß ich mit 2 älteren Ehepaaren aus Australien an einem Tisch. Sehr lustige und nette Leute.
Die heutige Vorspeise: Lobster and Seafood Pâté mit Dill-Mustard Sauce, als "Suppe" folgte eine Frozen Rum-Infused
Pina Colada, und als Hauptgang gab es Pan-Fried Barramundi Picada with Onions, Eggplant & Spanish Garlic.


Lobster and Seafood Pâté


Pan-Fried Barramundi Picada

Kann man essen. Also mir gefällts auf diesem Schiff.  :grins:

NähkreisSteffi

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #64 am: 07.01.2012, 09:34 Uhr »
Das würde mir auch gefallen.

Was für eine tolle Reise.

Ich bin mal gespannt was Du noch so alles erlebt hast.

Viele Grüße

Steffi

Saguaro

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #65 am: 07.01.2012, 14:01 Uhr »
Auf so einem schwimmenden Luxuxhotel kann man es wohl aushalten  :groove:. Allerdings müsste ich aufpassen, da ich den Verlockungen der Küche bzw. Buffets bestimmt nicht widerstehen könnte :lolsign:.

Der Ausblick aus der Kabine hätte mich auch nicht gestört, denn man kann doch jederzeit an Deck, wenn man möchte.

LG,

Ilona


Liebe Grüße

Ilona

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Dreamer

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #66 am: 07.01.2012, 17:36 Uhr »
Find ich jetzt echt super interessant, weil ich sowas niemals machen könnte. Mir wird schon beim Gedanken an ein Schiff übel .... aber echt spannend.

EDVM96

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #67 am: 07.01.2012, 22:00 Uhr »
Allerdings müsste ich aufpassen, da ich den Verlockungen der Küche bzw. Buffets bestimmt nicht widerstehen könnte :lolsign:.
Wie sagte der Busfahrer auf der Fahrt zum Schiff so treffend: "You enter the ship as passengers, but you most likely leave the ship as cargo".  :lol:

Zitat
Der Ausblick aus der Kabine hätte mich auch nicht gestört, denn man kann doch jederzeit an Deck, wenn man möchte.
Klar ist man die meiste Zeit an Deck. Ich hätte die Kabine auch nicht gebucht wenn mich der Ausblick gestört hätte. Das kann man ja zum Glück mit Hilfe des Internets vor der Buchung herausfinden.  :wink:

Mir wird schon beim Gedanken an ein Schiff übel ....
Ich kann dir versichern: Man hat in den 8 Tagen zu keinem Zeitpunkt gemerkt, das man auf dem Meer unterwegs war. Solche großen Pötte mit Stabilisatoren sind nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Die geschützten Gewässer der Inside Passage taten ihr Übriges.


Uwe

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #68 am: 07.01.2012, 23:35 Uhr »
Hallo EDVM,

das ist ja wirklich eine beeindruckende Reise. Tolle Bilder und Erlebnisse sind das. Mit so einem Schiff würde ich auch gerne mal fahren. Alaska hat wirklich viel zu bieten.

Mich hat auch die riesige Größe des Denali NP sehr beeindruckt.

Übrigens mit dem Flieger von Trail Ridge Air auf deinem Foto bin ich etwa 3 Wochen später zur RML geflogen.

Gruß

Uwe



EDVM96

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #69 am: 08.01.2012, 21:39 Uhr »
Golf von Alaska, Yakutat Bay & Hubbard Glacier



Nachdem wir in der Nacht den Prince William Sound am Cape Hinchinbrook passiert hatten, ging die Fahrt weiter Richtung
Osten durch den Golf von Alaska. Auch auf dieser Pazifik-Etappe auf offener See gab es keinen nennenswerten Wellengang.
Wie schade. :wink:  Das heutige Wetter war grau und nass, also genau so wie es sich für diese Region gehört.

Um auf die richtige Betriebstemperatur zu kommen, habe ich heute Morgen mal das Horizon Court Buffet zum Frühstück
angetestet. Wow. Es gab so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann: Continental, Full American, aber auch asiatische
Speisen (Reis- und Nudelsuppen). Am Buffet gab es keinerlei Warteschlangen, und auch die Suche nach einem freien Tisch
war schnell erledigt. Und das, obwohl ich quasi zur "Peak Breakfast Time" gegen 9 Uhr erschienen bin.

Diese Kreuzfahrt war übrigens komplett ausgebucht, also waren wohl annähernd alle 1.970 Passagiere an Bord.
Warteschlangen beim Essen gab es während der gesamten Fahrt nicht. Weder am Buffet noch in den Main Dining Rooms.
Da war ich doch sehr positiv überrascht. Auch hat man Abends nie lange auf sein Essen warten müssen, für mich ist das
immer wieder eine logistische Meisterleistung.


American Champagne Breakfast im Horizon Court Buffet

Zur Feier des Tages durfte es ruhig mal ein Sektfrühstück sein. Ich muss ja heute schließlich nicht fahren.  :knockout:

Die Kalorien kann man dann zum Beispiel auf dem Promenadendeck wieder loswerden:
2,8 Schiffsumrundungen entsprechen eine Meile. Ein paar Jogger haben täglich von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.




Promenade Deck 7

Und wir wären nicht in Amerika, wenn selbst auf Schiffsdecks die unvermeidbaren "Caution - Wet Floor" Warnschilder
fehlen würden.


Im Bug des Schiffes befindet sich auf Deck 6 und 7 das Princess Theater mit knapp 700 Plätzen.
Neben Theaterproduktionen liefen hier auch immer mal aktuelle Hollywood-Spielfilme.


Princess Theater

Im Atrium spielte tagsüber entweder ein Streichtrio oder eine Pianistin.
Es handelte sich dabei um die übliche "Holiday Inn Fahrstuhlmusik".
Ich liebe Klischees.  :wink:


Atrium

Die Wheelhouse Bar ist eine von den 7 Bars an Bord.


Wheelhouse Bar

Übrigens ist in allen Kabinen und vielen öffentlich Bereichen Wi-Fi verfügbar.



Das war leider nicht ganz billig, je nach Rate Plan zahlt man zwischen 35 und 75 Cent. Je Minute wohlgemerkt.  :lol:
Für 250 Minuten ist man dann schonmal schnell 100 Dollar los. So richtig schnell ist das verfügbare Internet natürlich
auch nicht, es war aber noch akzeptabel. Da war schon so manches Hotel-"Highspeed" Internet langsamer.

Neben Internet funktionieren natürlich auch Handys überall an Bord. Satellitenkommunikation und ein eigenes
Bordnetz machen es möglich. CellAtSea Netzbetreiber ist MCP (Maritime Communications Partner). Über O2 Roaming
bezahlt man dann z.B. 1,81 Euro pro Minute für Gespräche nach Deutschland.

Auf dem Sun Deck ist ein 28 qm großer Big Screen installiert. Movies under the Stars nennt sich das Ganze.
Abends laufen hier dann Freiluft-Kinofilme.


Lido Pool mit dem "Movies under the Stars" Big Screen

Die sonst auf Schiffen so begehrten Pools sind bei Alaska-Kreuzfahrten naturgemäß eher verwaist. Ab und zu
sah man aber mal ein paar Leute in den Hot Tubs.


Lotus Pool

Gegen 15 Uhr war dann das Ziel des heutigen Tages erreicht: Der Hubbard Glacier in der Yakutat Bay. Über 122
Kilometer lang, an seiner Front sage und schreibe 10 Kilometer breit und über 90 Meter hoch über dem Wasserspiegel.
Wahrhaft gigantisch!


Der Hubbard Glacier aus ca. 10 Meilen Entfernung. Das Foto zeigt dabei nur ca. 3/4 der 10 Kilometer breiten Gletscherfront.

Auch mit Weitwinkelobjektiv hat man kaum eine Chance.  :wink:


Ein Panorama aus 6 Einzelaufnahmen

Dieser Gletscher zieht sich im Zuge der globalen Erwärmung übrigens nicht zurück: Er wächst nun schon seit einem
Jahrhundert mehr oder wenig kontinuierlich. Das Eis benötigt dabei ca. 400 Jahre, um sich über die volle Länge
hinunterzubewegen.


Blick vom Baja Deck 11

Der Hubbard Glacier gehört zum Wrangell-St. Elias National Park und wird unter Anderem von der Ostflanke des
5.959 Meter hohen Mt. Logan genährt, dem höchsten Berg Kanadas.



Das Maskottchen auf der Brücke der Coral Princess

Ein geologisches Ereignis: Im Frühjahr 2002 hatte der Gletscher durch Eis und Geschiebe die Passage von der
Disenchantment Bay zum benachbarten Russell Fjord komplett versperrt. Durch die Zuflüsse entstand dadurch im Laufe
des Sommers ein 18 Meter hoher See, der Lake Russell. Am 8. Oktober brach dieser natürlich Damm schließlich wieder,
innerhalb der nächsten 24 Stunden entleerten sich 5,3 Kubikkilometer Wasser in die Yakutat Bay. Der Russell Fjord war
nun wieder mit dem Pazifischen Ozean verbunden. Der Vorgang nennt sich "Glacial Lake Outburst Flood", oder auf
deutsch weniger dramatisch "Gletscherlauf". Laut Geologen wird sich dieses Ereignis höchstwahrscheinlich irgendwann
wiederholen.


Russell Fjord und Variegated Glacier


Eine über 90 Meter hohe Wand aus Eis

Das meiste Eis befindet sich noch unterhalb der Wasseroberfläche: Wenn es sich hier löst, schnellt es als plötzlich
auftauchender Eisberg an die Wasseroberfläche. Aus diesem Grund ist hier für Schiffe äußerste Vorsicht geboten.

Während der 4 Stunden am Gletscher wurde ein Foto- & Videoteam im Beiboot ins Wasser gelassen. Es wurden
Außenaufnahmen vom Schiff gemacht, welche dann auf der Cruises Reflections DVD verewigt wurden.


Das Foto- & Videoteam im Beiboot

Ein Video habe ich auch zusammengestellt:

Ein paar aus dem Beiboot gefilmten Szenen sind natürlich nicht
von mir, sondern von der Cruise Reflections DVD gerippt.
(C) 2011 Princess Cruises



Ich war heute (wie viele andere auch) mehrere Stunden an Deck, solch einen spektakulären Gletscher sieht man ja
nicht alle Tage. Der ein oder andere Longdrink sorgte dabei für innere Wärme.  :wink:


Eisberg

Gegen 19 Uhr steuerte der Captain das Schiff dann wieder hinaus aus der Yakutat Bay.

Heute Abend war das "Captain's Welcome Dinner", der erste von 2 formellen Abenden auf dieser Reise. Wer im Urlaub auf
formelle Kleidung keine Lust oder keinen Platz im Koffer hat, kann natürlich auch normal gekleidet essen gehen: Im Horizon
Court Buffet, im The Grill & Bar, in der Princess Pizzeria, per 24h Room Service, im Bayou Café & Steakhouse oder im
Sabatini's. Bei den letzten beiden genannten Optionen handelt es sich um Specialty-Restaurants: Dort gibt es dann (gegen
Aufpreis) kreolische oder italienische Mehrgänge-Menüs.

Ich hatte mir im Vorfeld gedacht: Wenn, dann richtig. Folglich hatte ich Anzug und Krawatte im Gepäck. Lustigerweise
kann man diese Dinge auf dem Schiff auch extra ausleihen. :lol:  Die heutigen Tischnachbarn waren ein Ehepaar aus Seattle
und ein Ehepaar aus San Diego, allesamt Viel-Cruiser.

Die Tischgespräche mit Amerikanern verlaufen eigentlich immer gleich: "Oh, from Germany? I've been to Heidelberg", bzw.
kommt man dann schnell auf die Standardthemen "Autobahn" und "Oktoberfest" zu sprechen.  :lol:

Was habe ich denn heute Leckeres gewählt? Nach einer "Crabmeat Quiche with Charred Red Pepper Salsa" gab es
"Grilled Mignons of Beef Tenderloin with Madeira-Truffle Demi-Glace". Das Essen war ebenso gut wie es klingt.  :)


Captain's Welcome Dinner

Man hatte beim Dinner Menu immer die Auswahl zwischen mehreren Appetizern, Soups & Salads, Main Courses und
Desserts. Es gab immer auch vegetarische Alternativen, sowie "Lotus Spa" Low Fat, Cholesterol & Sodium Gerichte.
Auch "Home-Style Cuisine" stand täglich auf der Karte: Das war dann bürgerliche amerikanische Küche wie z.B. Texas
Chili, Wings oder Ribs. Da war wirklich für Jeden etwas dabei.

Der Chefkoch auf dieser Reise war übrigens ein Österreicher, der Captain wiederum Italiener. Die Crew stammt wie üblich
größtenteils von den Philippinen. Hier geht es ziemlich international zu.

Die obligatorische Sektpyramide darf natürlich auf keinem Kreuzfahrtschiff fehlen.  :lol:


Champagne Waterfall

Na dann Prost!

Der Sekt war ausnahmsweise kostenlos: Während Speisen (mit genannten Ausnahmen) an Bord immer inklusive sind,
müssen Getränke bei Princess grundsätzlich bezahlt werden. Da häuft sich mit der Zeit natürlich ein nettes Sümmchen
auf dem Onboard-Account an.

Falls jemand wissen möchte was an Bord typischerweise so los ist bzw. was man alles machen kann, habe ich mal ein
Exemplar der täglich erscheinenden Bordzeitung "Princess Patter" gescannt:
- Princess Patter (PDF, 4 Seiten, 1.68 MB)

Und wer sich für die Deckpläne der Coral Princess interessiert, wird hier fündig:
- Coral Princess Deck Plans (PDF, 12 Seiten, 3.96 MB)

Easy Going

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #70 am: 09.01.2012, 00:20 Uhr »
Heute beeindruckt mich das Foto und natürlich der Hubbard Glacier an sich am meisten:


Russell Fjord und Variegated Glacier
Super diese Eis-Wand !



Zitat
Ich hatte mir im Vorfeld gedacht: Wenn, dann richtig. Folglich hatte ich Anzug und Krawatte im Gepäck.
Also das hätte ich gerne gesehen.  :D
Hättest Du geschrieben Du hättest für diese Gelegenheit das Auswärtstrikot von Hannover 96 dabei hätte ich mir ja nichts gedacht aber so .....  :lol:

Nochmal ein Extra-Lob für Deine tollen Videos die Du immer dazu lieferst :daumen:
Gruß Easy


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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #71 am: 09.01.2012, 17:59 Uhr »
Hallo EDVM96,

habe erst heute Deinen genialen Reisebericht gesehen und bin total fasziniert von der tollen Berichterstattung, den Fotos und Videos.
Da wir in etwa die gleiche Tour (nur umgekehrt) im Juni machen bin Ich Dir für die vorgemachten Tipps sehr dankbar. Also die Bärentour würde ich auch gerne machen, na mal sehen, was das Budget noch hergibt.
Gerade die Kreuzfahrt ist auch für uns Neuland und so fällt schon mal ein wichtiger Hinweis ab. Auf die Fortsetzung des Reiseberichts freue ich mich schon.

Viele Grüße
Thomas
USA: 1989, 1990, 1992,1994, 1996, 1999, 2005, 2008, 2011, 2012
Kanada: 2008, 2011, 2012

Saguaro

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #72 am: 10.01.2012, 08:11 Uhr »
Dieser Kreuzfahrtkahn gefällt mir  :groove: und warum musst du uns mit so leckeren Essensbildern quälen :zwinker: !? Da bekommt man ja Hunger :essen:.

Super Aufnahmen vom Gletscher  :applaus:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #73 am: 10.01.2012, 14:15 Uhr »
Jau, der Dampfer gefällt mir auch und wie gut, dass ich schon zu Mittag gegessen habe  :zwinker:

Der Gletscher ist ja wahrlich imposant  :shock: tolle Aufnahmen
Liebe Grüße 
Susan

EDVM96

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Re: Alaska & the Pacific Northwest 2011
« Antwort #74 am: 11.01.2012, 23:45 Uhr »
Glacier Bay National Park

Bereits am frühen Morgen erreichte das Schiff die Gewässer rund um den Glacier Bay National Park. Zuvor wurden
in der Icy Strait Buckelwale gesichtet, doch da hatten die meisten Passagiere noch tief und fest geschlafen - genau wie ich.

Die Wettervorhersage für den heutigen Tag verhieß leider mal wieder nichts Gutes. Gegen 9 Uhr kamen per Pilot Boat
ein paar Ranger vom National Park Service aus Bartlett Cove an Bord.


Im Hintergrund: Casement Glacier

Ein Teil des Horizon Court Buffets wurde für den heutigen Tag zu einem improvisierten, temporären Visitor Center umfunktioniert.


Glacier Bay National Park


Visitor Center


Zwei Bergziegen (Mountain Goat)

Das Wetter wurde zunehmends schlechter: Tiefhängende Wolken und Regen ohne Ende. Wirklich schade, denn bei gutem
Wetter kann man hier neben den Gletschern einige der über 4.000 Meter hohen Gipfel der Fairweather Range sehen. Der
Name dieser Bergkette scheint weise gewählt worden zu sein: Visible at "fair weather" conditions only. ;-)


Die wolkenverhangene Bay

Einen kleinen Lichtblick gab es aber schonmal: Auf dem Lido Deck wurde an einem regensicheren Ort pünktlich ab 11 Uhr 30
das "Taste of Alaska Seafood Buffet" serviert. Ein ausgezeichneter Ort für ein Seafood Buffet.  :)






Eisskulpturen dürfen auf Kreuzfahrtschiffen natürlich nicht fehlen -
schon gar nicht in der Glacier Bay  :lol:


Marinated Mussel Salad, Crab Cake, Smoked Salmon und Halibut. Very lecker!  :essen:

Gegen 12 Uhr 30 erreichte die Coral Princess das Ende der Bay. Hier befinden sich mit Grand Pacific und Margerie gleich
zwei große Tidewater Glaciers.


Margerie Glacier


Die Gletscherfront ragt 75 Meter über das Wasser, weitere 30 Meter befinden sich unter Wasser.


Seitenmoräne


Interessante Eisformationen


Eisberg mit Geschiebespuren

Den Grand Pacific Glacier erkennt man als solchen zunächst gar nicht, denn er ist ziemlich "dreckig" und sieht dadurch fast
aus wie Gestein. Der hohe Geschiebeanteil stammt von Lawinen, Felsabbrüchen und mehreren benachbarten Gletschern.
Ungefähr dort wo die Wolken die Sicht verhängen, befindet sich die Parkgrenze. Dahinter liegt bereits British Columbia, Kanada.


Grand Pacific Glacier


Erwischt: Der Margerie Glacier beim "Kalben"

Nach dem Tarr Inlet steuerte das Schiff noch ein Stück in das Johns Hopkins Inlet, vorbei am Lamplugh Glacier.



Einen Vorteil hat der viele Regen: Man kann dadurch sehr viele Wasserfälle beobachten


Wasserfälle


Eine "Ice Cave" am Lamplugh Glacier


Johns Hopkins Inlet

Man kann sich kaum vorstellen, dass die riesige Glacier Bay noch vor 200 Jahren ein einziger großer Gletcher war. Heute
kann man auf dem Wasser über 100 Kilometer weit in die Bucht hinein fahren.

Video: Glacier Bay

Die Ankunft der Park Ranger wurde nicht von mir gefilmt,
sondern von der Cruise Reflections DVD gerippt.
(C) 2011 Princess Cruises