25.05.2011Als ich morgens die Augen aufschlage, höre ich schon den Regen gegen das Fenster klatschen.. na klasse..
Das Frühstück im Clarion heitert mich aber gleich wieder auf. Es ist wirklich klasse und reichhaltig. Neben den üblichen Eiern, Waffeln und Pancakes gibt es verschiedene Brot-Sorten, Bagels und Muffins. Dazu auch verschiedene Säfte (Orangen-/Apfel- und Cranberry-Saft).
Nach dem Check-out machen wir uns auf den Weg zum Pioneer-Museum...
.. und sind schlichtweg überwältigt bis grenzwertig überfordert. Diese Vielzahl an Ausstellungsstücken habe ich nicht erwartet. Unter anderem ist hier ein Sioux-Zelt aus dem Jahre 1864 ausgestellt, das auch im Film "Der mit dem Wolf tanzt" zu sehen war. Der Eintritt ins Museum ist frei, wie mir die freundliche Dame am Eingang erklärt. Das mit dem Zelt erzählt sie mir natürlich auch gleich. Das wusste ich aber bereits
Darauf meint sie "leider haben wir nicht Kevin Costner hier" hehehe
Auf zwei Etagen kann man im Pioneer-Museum einen Einblick erhalten, wie die Siedler gelebt haben und sieht z.T. witzige Produkte, Maschinen und ärztliche Gerätschaften
Schicke Frisuren
:
Die kleine Reiseapotheke:
Und weils so schön passt, noch ein paar in s/w
Ein Staubsauger:
Herr Hase Kasse bitte:
Squirrel dringend gesucht:
Alles sehr beeindruckend!
Auf dem Weg nach Guernsey fängt es wieder heftiger an zu regnen und die Laune des Hasen sinkt mit steigendem Wasserpegel förmlich minütlich..
Wir fahren den Guernsey State Park an, weil wir hier die Spuren der Planwagen anschauen wollen... ein 6$ "teurer"-Trugschluß. Für die Wagenspuren und das Register Cliff müssen wir zu dem kleinen Ort Guernsey weiterfahren. Na ja, im State Park haben wir wenigstens den Guernsey-Dam gesehen, an deren Seite eine riesige Wasserlawine zum See donnert.
Die Wagenspuren erreicht man dann über einen kurzen Feldweg, nach deren Bewältigung unser Wolfi - nicht zuletzt wegen Patricks kindlichem Spieltrieb, dem aufgeweichten Boden und den damit verbundenen Drift-Spielchen - komplett zusaut.
An dieser Stelle haben die Räder der schweren Planwägen tiefe Furchen in dem weichen Sandstein hinterlassen. Kaum vorstellbar!
Unser "zugesautes" Auto:
Am nahegelegenen Register Cliff haben die frühen Siedler (und viele Besucher später) ihre "Spuren" hinterlassen. Namen mit Datumsangaben finden sich hier über den ganzen Fels verteilt. Rund um den Sandstein-Felsen ist flaches Grasland und so habe ich direkt das Bild einer Wagenburg vor meinem geistigen Auge. Die Kinder holen Feuerholz, die Frauen hängen den großen Metalltopf mit Wasser über's Feuer, während die Männer die Namen und Daten in den Stein ritzen, bevor sie Kaninchen oder was auch immer jagen
Der nahegelegene North Platte River markiert den Weg, den die Trecks namen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie diwese Menschen mit ihren Kinder und dem ganzen Hausrat auf dem Wagen monatelang durchs Land zogen... unglaublich!
Auch beeindruckend sind die vielen Vogelnester unter den Felsvorsprüngen.
Wir fahren über die I25 weiter Richtung Casper, wor wir wieder den US Highway 20 erreichen. Endziel heute ist Cody. Hey, da läuft im 80er Sender unseres Satelliten-Radios gerade Nena mit "99 Luftballons" und das auch noch in deutsch. Da kann man doch mal lauthals mitsingen! Das und der kurzfristig auftretene Sonnenschein, lassen die Reise-Teilnehmer wieder in gute Stimmung kommen
Die Strecke zwischen Casper und Shoshoni ist wieder mal geprägt von Steppe/Prärie und verlassenen Orten. Hier kann ich mir die "bösen" Jungs, wie Butch Cassidy und Sundance Kid bildlich vorstellen, wie sie die Postkutsche nach Buffalo überfallen.. oder Indianer auf ihren buntgescheckten Pferden. Kein Wunder, das Reservat der Shoshonen ist nicht mehr weit. War das nicht dort, wo die Shoshonen schön wohnen ..?
Nun ehrlicherweise ist Shoshoni auch nicht viel anders, als andere Indianerstädte, wie Kayenta. In der Nähe kann man allerdings im Wind River Canyon eine Besonderheit bestaunen. An einer Stelle meint man, das Wasser des Wind River flösse bergauf. Dieser Eindruck wird noch durch den bergan fahrenden Zug, der just in dem Augenblick vorbeikommt, verstärkt. Die Härte!
Thermopolis ist dann nix besonderes und wird "durchfahren".
Keine Ahnung mehr, wo die entstanden sind..
Wir erreichen Cody gegen 18 Uhr und checken im Holiday Inn ein. Als wir ums Hotel fahren, hält neben uns ein Golfwagen-ähnliches Gefährt und ein älterer Herr stellt sich als Bellboy vor. Er schleppt unser Gepäck rein und holt sogar noch ne Ladung Eis... Mist, wir haben kein Bier mehr
Im Zimmer wartet Billy Buffalo, mit dem sich unser Esel gleich anfreundet. Natürlich will ich den Plüsch-Büffel gleich in meinen Koffer stopfen und mitnehmen. Aber siehe da, er hat ein Etikett am Ohr auf dem steht "ich heiße Billy Buffalo und bin Dein Partner während Deines Aufenthalts. Bitte nimm mich nicht mit nach Hause, damit auch nachfolgende Gäste sich an mir erfreuen können" (oder so ähnlich) "meine Brüder findest du im Gift-Shop.." Hm, also auf zum Gift-Shop
Wir fahren Richtung Old Town Trail. Von dieser künstlichen Ghosttown habe ich in einem Magazin in Douglas gelesen. Aber das Dörfchen (26 Gebäude) ist nur noch 15 Minuten geöffnet und kostet zu allem Überfluß 8$ Eintritt. Wir begnügen uns also mit einem Foto vom Parkplatz aus.
Noch ein Foto vom Irma Hotel. Das hat die Queen Buffalo Bill geschenkt, weil sie von seiner Show so begeistert war
In der Main Street entern wir die Silver Dollar Bar, in der es angeblich die besten Burger gibt. Die größten haben sie wohl. Patrick bekommt beim Versuch einen Silver Dollar Burger zu verschlingen fast eine Maulsperre. Die Burger sind zudem wirklich superlecker und die Bar ist total urig.
Die Amis lieben "Jäger-Shot"
Wir bleiben lieber beim Bud:
Wir schauen nebenbei Basketball und werden Zeuge, wie die Dallas Mavericks ins Finale einziehen. Klasse!
Fazit: Wind River Canyon ist eine tolle und beeindruckende Gegend. Und das Beste ist: die Sonne ist zurück
Hotel: Holiday Inn Cody 106$ plus Tax
Dinner: Silver Dollar Bar 31$ plus tip
gefahrene Meilen 411