Hallo alle Aktiven und stillen Mitleser im Forum,
die Flüge für die nächste USA-Reise sind gebucht, da wird es Zeit für den Reisebericht vom letzten Mal. Dies ist mein erster Bericht, also bitte Nachsicht für technische Holperer ...
Weil wir bei der Planung für unsere Tour 2013 viel gegrübelt haben - auch mit Unterstützung aus dem Forum - , stelle ich einen Vorspann über diese Überlegungen vor den eigentlichen Bericht. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen - vor allem Großfamilien oder Freundesgruppen.
1. Januar 2013: VorfreudeAb heute Nacht 0 Uhr können wir schon sagen: Dieses Jahr fahren wir! Das ist doch ein Meilenstein in Sachen Vorfreude, auch wenn es noch gute sieben Monate dauern wird. Reisetermin: 11. August bis 3. September 2013.
Immerhin haben wir schon seit etlichen Wochen Buchungen auf den Weg gebracht, geändert, noch mal modifiziert und gecheckt. Es dauert bei uns alles ein bisschen länger, denn wir sind nicht zu zweit unterwegs, sondern zu siebt. Das stellt gewisse Anforderungen an die Logistik und an das psychologische Einfühlungsvermögen. Aber von vorn:
Ziel ist Denver, das Highlight der Reise soll der Yellowstone werden – wilder Westen, Wandern und wildlife (wenn's nicht gefährlich ist) inklusive. Soweit waren wir Eltern (Dieter, 58, und Irene, 54) uns mit den Söhnen einig. Söhne 2 und 3 hatten den Südwesten mit uns schon bereist, Sohn 1 war damals mit Freundin zu Hause geblieben wegen Flugangst. Aber die Brüder hatten so lange geschwärmt, bis er nun auch mitkommen will. Dafür ging uns Sohn 3 von der Fahne – Grund war ein weiblicher. Aber es kam dann doch ganz anders ...
Wir buchten zunächst Flüge und ein Roadbear Womo 29 feet slide out für fünf: Eltern, Sohn Jonas (22) mit Freundin Lisa (23) und Sohn Jakob (19). Nach Anfragen an verschiedene Anbieter entschieden wir uns für eine Buchung beim Reisebüro unseres Vertrauens in Siegen. Von Canusa, mit denen wir bei unserer 2008er-Reise sehr zufrieden waren, bekamen wir monatelang keine Antworten auf unsere Frage nach einem Angebot. Als es dann schließlich nach mehrfachem Nachhaken eintrudelte, schien es uns nicht günstiger als das Reisebüro-Angebot.
Außer den Flügen und dem Wohnmobil brauchten wir noch ein Flughafen-Hotel für die erste Nacht in Denver und ein City-Hotel für die beiden letzten Nächte in Denver, weil wir dort noch ein bisschen Stadt erleben wollen. Außerdem müssen wir wegen der Schulferien am 2. September zurückfliegen und am 3. September wieder in der Heimat sein, denn am 4. geht die Schule wieder los – in unserem Fall die Berufsschule. Der 1. September ist ein Sonntag, also muss das Womo schon am 31. August zurückgegeben werden.
Das Reisebüro buchte auf unseren speziellen Wunsch für die erste Nacht das Aloft, das normalerweise nicht im Programm ist. Bei den letzten beiden Nächten kamen wir nicht so gut zurecht, so dass wir schließlich das Hilton Garden Inn selbst übers Internet gebucht haben.
Etwa in der Mitte des Urlaubs wollen wir im Yellowstone sein – auch dort wurde vorgebucht: Für die Eltern ein Zimmer im Old Faithful Inn (Zimmer mit Geysir-Blick gab's trotz aller Anstrengungen unserer Reisebüro-Beraterin leider nicht mehr) und für die Jugend zwei Cabins in der Old Faithful Lodge.
Es wird engInzwischen hatte sich der jüngste Sohn Julian (17) die Sache überlegt. Seine Freundin Jasmin (17) ist auch eine junge Dame schneller Entschlüsse, und die beiden eröffneten uns also, dass sie doch gerne mitfahren möchten. Zur großen Freude der Brüder. Auch zur Freude der Eltern, die allerdings gewisse buchungstechnische Komplikationen kommen sahen. Stante pede wieder ins Reisebüro, neue Aufträge erteilt. Und siehe da: es funktionierte alles.
Selbst die Sitzplätze im Flugzeug konnten noch genauso gebucht werden, wie wir das wollten. Darauf sind wir nämlich ein bisschen stolz. Bei unserem 2008er-Flug (vier Leute) nach Los Angeles hatten wir jeweils zu zweit hintereinander gesessen und waren damit durch einen Fremden vom Gang getrennt - das erwies sich doch als wirklich unangenehm. Deswegen hatten wir diesmal bei der ersten Buchung (fünf Leute) und einem Blick auf die Sitzpläne bei Lufthansa (wir nehmen einen Direktflug von Frankfurt zu der für uns sehr angenehmen Zeit 13.30 Uhr) die Plätze ganz hinten ausgesucht: eine Reihe mit drei Sitzen neben dem Fenster, die Reihe dahinter, wo die Maschine schmaler wird, mit zwei Sitzen neben dem Fenster. Und nun bekamen wir für die beiden zusätzlichen Passagiere tatsächlich noch die Reihe dahinter, ebenfalls mit zwei Sitzen nebeneinander. Unsere Reisegruppe bleibt also zusammen – hoffentlich sind die Plätze auch angenehm.
Auch Hotels in Denver und Cabin im Yellowstone klappten. Hier müssen wir allerdings 60 Euro drauflegen – bei der ersten Buchung hatte DERTour vergessen, das obligatorische Ausflugsprogramm des Old Faithful Inn in Rechnung zu stellen. Günstig für uns, denn das bezahlt für fünf Leute nun DERTour. Ob wir es aber tatsächlich in Anspruch nehmen, wissen wir noch nicht.
Immer wieder tüfteln wir Eltern an der Route, die im Prinzip feststeht. Es soll eine fast quadratische Schleife rund um Wyoming werden. Wir lesen in Reiseführern und im Forum und klicken uns durchs Internet. Währenddessen kommen uns gewisse Bedenken, was die Enge der Reisegemeinschaft für drei Wochen betrifft. Immerhin 17 Nächte in einem Wohnmobil, das wir vor ein paar Jahren zu viert (mit halbwüchsigen Jungs) als geräumig empfunden haben. Aber jetzt zu siebt? Es geht theoretisch, denn sieben Schlafmöglichkeiten sind vorhanden. Aber praktisch? Wir entschließen uns, im USA-Forum die Sache zur Diskussion zu stellen. „Großfamilie im Womo“ heißt der Thread, der etliche Antworten bringt. Quintessenz: Macht es nicht, es ist zu eng!
Zum Glück kamen auch gleich Vorschläge. Einen davon setzten wir sofort in die Tat um: Wir buchten außer dem Roadbear-Womo einen siebensitzigen Mini-Van. Er soll drei Funktionen erfüllen: 1. Schlafgelegenheit für zwei, falls das Womo sich nachts wirklich als zu unbequem erweist, 2. Möglichkeit zu Ausflügen mit der ganzen family, während das unhandliche Wohnmobil einfach auf dem Campground stehenbleibt, 3. Entzerrung der möglicherweise konfliktträchtigen Enge am Tag, weil die Gruppe beim Fahren in wechselnder Zusammensetzung aufgeteilt werden kann. Eventuell wollen wir auch noch Zelt und Schlafsäcke für zwei in unsere Gepäckliste aufnehmen – das ist eine Empfehlung aus dem Forum, wobei wir hotelverwöhnten Eltern uns mit dem Zelten etwas schwer tun, nicht nur wegen der Bären …
2. Juni 2013: Die Broncos schaffen uns Nur noch gut zwei Monate bis zum Start, die Vorfreude steigt. Die Mädels gehen schon mal shoppen, die Eltern versuchen Karten für ein Spiel der Denver Broncos zu ergattern. Das ist nicht ganz ohne, denn bei Ticketmaster, der im Forum empfohlenen einfachsten und sichersten Quelle, gibt es noch keine Karten für dieses Preseason-Spiel am 29. August. Da wir unbedingt ein Football-Spiel sehen wollen, ändern wir die Reiseplanung sogar am Ende. Die anderen Karten-Verkaufspages, bei denen man von Privatleuten Karten kauft, scheinen uns schwierig, weil die Karten anscheinend erst kurz vor dem Spiel zugeschickt werden sollen. Dann sind wir irgendwo im wilden Westen unterwegs, bringt uns also nix. Wir warten auf Ticketmaster.
14. Juni: Das liebe Geld Thema Geld in Angriff genommen. Der Dollar fällt seit ein paar Tagen, derzeitiger Kurs: 1,33 Dollar für 1 Euro. Gestern deshalb bei der Sparkasse 500 Dollar in bar geordert (20-Dollar-Scheine), wird zum Kurs in fünf Tagen abgerechnet. Sollte der Kurs noch günstiger werden, werden wir wahrscheinlich noch mal Bargeld ordern, auch wenn uns eigentlich die Kreditkarten reichen. Außerdem haben wir uns zu Travelers Cheques entschlossen (im Forum gab es sehr unterschiedliche Meinungen dazu), die beim ADAC ohne Kosten und Gebühren zu bekommen sind. Wir werden 1200 Dollar in TC mitnehmen (Stückelung 50 Dollar), beobachten aber noch ein paar Tage den Markt.
So viel also zur Planungsphase - in Kürze geht es wirklich los!