Sonntag, 20. März 2016
Yes, bis 6 Uhr geschlafen – geht doch!
Zum selber gemachten Frühstück gab es Frühstücksfernsehen und der Wetterbericht stimmte uns positiv. Zumindest für heute war ein für diese Jahreszeit super Wetter vorhergesagt.
8.30 Uhr saßen wir im Auto und passierten nach kurzer Zeit den Eingang zum NP.
Das Thermometer zeigte gerade mal 2 Grad an, ganz schön frisch, aber die Sonne war schon da. Wir stoppten an einem kleinen Parkplatz und liefen ein paar Schritte um die ersten Fotos vom Yosemite Fall zu schießen.
Dann fuhren wir zum Besucherbüro. Wir wollten gerne ein Stück wandern, hatten aber auf Grund der vorher uneinschätzbaren Wetterlage noch keinen festen Plan. Die Dame hatte leider auch noch nicht so richtig ausgeschlafen und beriet uns etwas emotionslos. Wir entschieden uns, als erste Einstimmung den kurzen Trail zum Yosemite Wasserfall zu laufen. Ich war wohl auch noch nicht so richtig munter, denn als wir Schuhe wechseln wollten, merkte ich, dass meine Wanderschuhe noch im Hotel sind. Na ja, für den einfachen Weg jetzt taten es die Crocs, aber nicht für die größere Wanderung später. Leider bekam ich nicht beide Fälle auf ein Foto, aber die Sonne schien voll rein und es gab einen wunderschönen Regenbogen.
Der Weg war ganz einfach zu gehen, den schafft glaub ich jeder.
Dann fuhren wir noch mal zum Hotel und ich holte meine Schuhe. Am Parkeingang hatte sich mittlerweile schon eine kleine Schlange gebildet und wir mussten kurz warten. Dafür wurde es jetzt schnell wärmer und das Thermometer zeigte schon 12 Grad an. Nun bogen wir auf den Hwy 41 nach rechts ab und fuhren ein kurzes Stück den Berg hoch zum Aussichtspunkt kurz vor dem Tunnel. Ein toller Blick auf das Yosemite Tal. Um diese Zeit leider die Lichtverhältnisse nicht so perfekt, aber wir waren da und genossen den Ausblick.
Mittlerweile war es schon 11 Uhr und wir hatten uns noch nicht groß bewegt.
(Bild von der Parkstraße aus geschossen)
Wir entschieden uns spontan für den Hike zu den zwei Wasserfällen Vernal und Nevada. Da man bis zum Einstieg in die Wanderung nicht mit dem Auto fahren kann, parkten wir auf einem der großen Parkplätze und fuhren mit dem kostenlosen Shuttlebus bis zur Haltestelle Nr. 16. Der Vernal Wasserfall war unser erstes Ziel. Ausgeschrieben mit 3 Meilen für den Hin- und Rückweg. Oh Mann, das ging aber schon gleich mal schön bergan. Am Anfang war der Weg noch geteert, dann fester Waldboden. Mal ein kurzes Stück bergab und wir erreichten eine Brücke. Von hier aus konnte man einen ersten Blick auf den Wasserfall erhaschen. Dann aber wieder richtig bergauf und der „Mist-Trail“ machte seinem Namen alle Ehre. Voll der ganz feine Nieselregen wurde zu uns geweht bzw. gesprüht.
Es wurde echt heftig feucht und wir holten die Regenjacken raus. Dazu kamen nasse, hohe Felsstufen. Ich brauchte eine kurze Verschnaufpause, schlechte Tagesform oder die Höhenluft? Egal, es ging weiter. Dann war endlich der obere Punkt des Wasserfalls erreicht. Herrlicher Sonnenschein und genügend Platz um in der Sonne zu sitzen und eine Kleinigkeit zu essen. War schon anstrengend der Aufstieg.
(links sieht man den Aufstiegsweg)
Dann siegte doch der Ehrgeiz und wir wollten auch den höher gelegenen Nevada Fall sehen. Also weiter! Wir erreichten einen Platz mit Restrooms und von hier zweigte nach rechts der „Winterweg“ oder auch John Muir Trail ab. Gut, den merkten wir uns für den Rückweg, den auf die feuchte Einlage hatten wir nicht noch mal Bock. Jetzt liefen wir noch ca. 20 Minuten weiter und standen am Fuße des Nevada Falls. Wasser kam auf jeden Fall auch hier genügend runter.
Zum Top des Wasserfalls wollten wir aber nicht noch laufen, denn der obere Teil des Weges zurück über den Muir Trail war noch gesperrt. Was hatten wir doch für ein Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien und es war richtig angenehm warm. Dann liefen wir den gleichen Weg wieder bis zu den Toilettenhäusschen zurück und bogen dort nach links ab. Es ging zwar erstmal noch ein ganzes Stück bergauf, dafür wurden wir wieder mit traumhaften Ausblicken auf die tolle Landschaft hier, die Wasserfälle und die riesigen Granitfelsen ringsum belohnt.
(Vernal Wasserfall mit "Erholungszone")
Endlich ging es in größeren Kehren bergab. Unsere Wahl, zurück den Muir Trail zu laufen war goldrichtig. Teile der Strecke waren geteert, mal ein paar Stufen oder holprige Wege, aber viel besser als die hohen, nassen Stufen runter zu steigen. Im Sommer ist bestimmt ein wichtiger Aspekt, dass man hier größtenteils im Schatten läuft. Für uns bedeutete es, noch kleine Schneehaufen zu finden.
15.30 Uhr waren wir dann wieder am Shuttlebus und schaukelten zurück zum Auto. 14 km zeigte das Handy an, aber leider nicht die anstrengenden Höhenmeter. Stoßstange an Stoßstange schoben sich die Autos Richtung Parkausgang. He, wir haben gerade mal März, wie mag das dann im Sommer hier sein? 16.30 Uhr waren wir wieder am Hotel und froh, die Wanderschuhe von den Füßen zu bekommen. Ein sehr schöner Tag mit perfektem Wetter und einer schönen und anstrengenden Wandertour lag hinter uns.
Die heiße Dusche war ein Genuss und dann das gemütliche Sitzen auf unserem Balkon mit dem angenehmen Flussrauschen als Hintergrundmusik. Was braucht man mehr? Ich sage nur Pizza und Rotwein – aber auch das stand schnell auf unserem Tisch. Die Pizza war wirklich total lecker. Bis 20 Uhr saßen wir noch draußen, dann wurde es auch mit Jacke zu kalt.
Gefahrene Strecke: 93 km