Jetzt fahren wir mal eben ein par Kilometer weiter
Montag, 21. März 2016
Nach dem Frühstück sammelten wir unsere Sachen zusammen und checkten aus. Heute lag ein langer Fahrtag mit ca. 700 km vor uns. Wir fuhren wieder eine ganze Weile am Merced River entlang und die rosa blühenden Sträucher waren ein Farbtupfer im sonst eher grauen Morgen. Gleich nach Mariposa bogen wir nach links auf den Hwy 49 ab und durchfuhren zahlreiche einsame Nester bzw. Kleinstädte mit kaum aussprechbaren Namen, wie z.B. Nipinawassee, Awhanee oder Coarsegold. Es nieselte leicht und es waren kaum Autos unterwegs. Die Kilometer zogen sich schon ganz schön. In Fresno stoppten wir dann bei Walmart und arbeiteten unsere Einkaufsliste ab. Frühstückszutaten für die nächsten 3 Tage, 1 Grill für 9,95 $, die gute schnellentzündbare Kohle, Streichhölzer und natürlich Steaks wanderten in unseren Einkaufskorb. Dazu Getränke und frisches Obst. Der Shoppingstopp war eine willkommene Abwechslung und vertrieb die Schläfrigkeit. Bei Bakersfield bogen wir gen Osten auf den Hwy 58 ab und etwas außerhalb der Stadt stoppten wir bei der Murray Family Farm. Es gab ein großes Rasthaus, welches auch gut besucht war. Wir bestellten uns 2 x Steaksandwich zu 10,99 $ das Stück und es schmeckte hervorragend. Dann verkosteten wir noch 6 verschiedene Orangensorten, Honig und Nüsse und kauften doch noch 5 süße, saftige Orangen. Dann aber weiter! Über Keene und Tehachapi ging es immer noch weiter in östliche Richtung. Wir durchfuhren eine schöne gemütliche Hügellandschaft – saftig grün und sahen ganz viele Blumen auf den Wiesen.
Kurz vor Mojave bogen wir nach Norden ab und ich durfte auch endlich mal ans Steuer. Nun war nichts mehr mit saftigem Grün, es wurde trockener und endlich tauchten die ersten rot/weiß gestreiften Felsen auf.
Ein Hinweisschild auf den Red Rock Canyon State Park ließen wir unbeachtet vorbei ziehen.
Die Straße ging nun wieder einfach nur gerade aus, nur links und rechts säumte jeweils eine riesige Bergkette die weite Ebene. Einzige Abwechslung waren jetzt die tollen Wolkenformationen, die sich vor uns zusammen schoben. Sah richtig dramatisch aus.
Wir stoppten einige Male und bewunderten die hoch aufgetürmten Wolkenschichten.
In Olancha tankten wir noch mal und hinter dem Ort breitete sich eine riesige Sand/Salzebene aus. Unterwegs wurde im Radio schon vor heftigem Wind gewarnt und schon an der Tankstelle hatte ich nur mit Mühe die Autotür aufbekommen, aber hier auf der freien Fläche tobte ein Sturm und der Sand flog ungehindert durch die Gegend.
Dann ging es endlich wieder bergauf und wir ließen die windige Ebene hinter uns.
Der höchste Punkt war dann knapp bei 1570m, dann ging es mal eben wieder Tal auf 530 m runter, um dann nach einer Ebene wieder auf knapp 1.500m hochzufahren. Nun lag endlich das Death Valley zu unseren Füßen, wir brauchten nur noch rein zu rollen.
Wow, diese gigantische Weite hat uns schon sehr beeindruckt. Die erste menschliche Ansammlung war dann Stovepipe Wells mit einem hässlichen WoMo-Stellplatz, Tankstelle, Laden und Restaurant. Von dieser Seite wie wir gekommen sind, gab es auch keine Einfahrtskontrolle in den NP. Wird wohl zu selten benutzt. Dann erreichten wir die riesigen Sanddünen. Auch hier tobte der Sturm noch ungehindert und wirbelte Massen an Sand durch die Luft. Also fuhren wir erstmal weiter.
Eine nervige Baustelle kostete uns fast 20 Minuten und endlich errreichten wir gegen 17.30 Uhr die Furnace Creek Ranch.
Wir bekamen für die nächsten 3 Nächte ein sehr schönes Zimmer mit Terrasse und „Gartenblick“! Das Thermometer zeigte 28 Grad und wir setzten uns nach diesem Mega-Ritt erstmal mit einem Glas noch gut gekühltem Weißwein draußen hin.
Die Übernachtungspreise sind schon etwas happig, aber hier lässt es sich gut aushalten. Unser eher bescheidenes Abendessen bestand heute nur aus Butterbrot, Spam und einer aufgeschnittenen Gurke. Draußen sitzen und nichts tun war eine Wohltat. Ich würde aber die Tour jeder Zeit wieder durchfahren, denn unterwegs da irgend wo eine Nacht zu verplempern wäre mir zu Schade.
Gefahrene Strecke: 741 km