Bisons, Bären und Geysire – zwei Bayern unterwegs im Wilden Westen
PrologGehen wir ein Stück zurück in der Zeit, genauer gesagt bis zum zweiten November-Wochenende 2006. „Da war doch was?“ werden sich jetzt viele hier im Forum denken. Genau! Es war wieder mal Wochenend-Event in Rodgau. Für Claudia und mich erst das zweite mal, für einige andere aber schon das x-te Usertreffen. Mit zwei dieser „alten Hasen“, Heiko und Horst, saß ich am Samstagabend noch bis sehr spät (früh?)
bei dem ein oder anderen Bierchen zusammen.
Natürlich ging das Gespräch um – wie könnte es auch anders sein – unser aller Lieblings-Urlaubsziel.
Zu diesem Zeitpunkt war unsere letzte Reise – nämlich die
Flitterwochen in Florida – gerade mal drei Wochen vorbei, und dementsprechend frisch waren die Erinnerungen auch. An ein „nächstes mal“ dachten Claudia und ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal ansatzweise. Doch das sollte sich während des bereits erwähnten Gesprächs mit „H & H“ schnell ändern...
Irgendwann ging es nämlich darum, was denn wohl der schönste bzw. beeindruckendste Nationalpark der USA sei. Nachdem ich nun schon einige hinter mir hatte, waren ja meine Top-3: Arches NP, Yosemite NP, Bryce Canyon NP – genau in der Reihenfolge. Etwas verdutzt sahen mich Horst und Heiko an – „Was ist mit dem Yellowstone?“ – „War ich noch nie! Soll aber auch ganz gut sein!“ war meine Antwort. Die falsche Antwort offensichtlich – denn nun wurde ich von den beiden umfassend über die unglaubliche Schönheit des (Zitat) „mit Abstand besten Nationalparks der USA“ aufgeklärt. Von umwerfend schönen Geysiren war da die Rede, von Tierbegegnungen wie sonst in keinem Park und natürlich von traumhaften Wasserfällen und dem atemberaubenden Grand Canyon of the Yellowstone.
Ich bestellte mir noch ein Bier und dachte nach – hm, eigentlich haben die beiden ja nur Recht. Fast alle großen und bekannten Parks der USA hatte ich nun gesehen – vor kurzem sogar die Sümpfe der Everglades und die Korallenriffe um Dry Tortugas. Aber ein ganz wichtiger Park fehlt ja noch – Yellowstone
Eine Idee war geboren.
Bis jetzt nur ein Gedanke, etwa in der Art: „Das wäre doch noch mal eine schöne Reise...“, aber das sollte sich rasch ändern – und zwar binnen Stunden. Am Morgen danach nämlich, also der Sonntagmorgen des Wochenendtreffs, war eine der ersten Beiträge Horst’s Klasse-Film über... genau! Den Yellowstone NP. Wer den Film damals oder auch zu einer anderen Gelegenheit schon gesehen hat, der weiß, wovon ich rede. Und das gab mir (und auch Claudia) den Rest. Da MÜSSEN wir hin!!!
Nur wenige Wochen nach dem Florida-Trip begann also schon wieder die Planung für die nächste Reise. Wie immer wollten wir die Zeit im frühen Herbst nutzen, diesmal vielleicht ein wenig eher als sonst, weil man ja im sehr nördlich und auch recht hoch gelegenen Yellowstone NP ab Ende September böse Überraschungen mit dem plötzlichen Einbruch des Winters haben kann. Wir fassten also Anfang September als Termin ins Auge – doch es sollte alles anders kommen...
Ich wurde zu einer anderen Dienststelle versetzt und da stellte sich heraus, dass ich keine Chance haben würde, zur entsprechenden Zeit Urlaub zu nehmen. Und während der Sommermonate Juli/August? Auch schwierig mit Urlaub, außerdem sind da die Preise für Flüge recht gesalzen. Es wollte sich kein rechter Termin ergeben, und schon dachten wir darüber nach, die ganze Idee zu canceln und eine Alternativtour zu wählen; nämlich unseren Bekannten Scotty in Ohio zu besuchen und eine Tour rund um die großen Seen dranzuhängen.
Nach schier endlosem Hin und Her um Termine und möglichem Urlaub in meiner und Claudia’s Arbeit dann schließlich doch der „Durchbruch“: Es könnte gehen; 17 Tage anstatt drei Wochen zwar nur, aber immerhin: Vom 18 Juni bis 05. Juli könnten wir beide frei kriegen! Der Zeitrahmen war gesteckt!
Umfangreiche Recherchen im Internet in Sachen Flüge und Hotelpreise schlossen sich an, mit zuerst nur mäßigem Erfolg: Flüge ziemlich teuer – war allerdings klar, ist ja Sommer. Hotels – hm, die Preise besser als ich dachte. Also weitersuchen in Sachen Flüge – die beiden nächsten Airports zum Yellowstone NP sind ja Salt Lake City und Denver, aber die Flugpreise zu diesen beiden Destinationen waren so gar nicht nach meinem Geschmack! Dafür hat meine Kreditkarte irgendwie die falsche Farbe...
Schließlich stieß ich auf eine Alternative – warum eigentlich nicht Las Vegas? Ist zwar ziemlich weit weg vom Yellowstone NP, aber zwei Tage stramme Fahrt sollten das Ganze überbrücken.
Außerdem wollten wir ja zuvor eh noch den Grand Teton NP besichtigen, also würde die Fahrerei ja nicht sooo schlimm werden... Ein weiterer Vorteil wäre, dass ich wieder mal zum Zocken ins Spielerparadies käme, und wir am Schluss in Vegas noch ein bisschen faulenzen und relaxen könnten.
Irgendwann stolperte ich dann über LTU – die kannte ich ja schon vom Vorjahr vom Flug nach Fort Myers und war recht zufrieden damit. War da nicht irgendwas im Forum gestanden von „LTU jetzt direkt nach Las Vegas?“ Bingo – von Düsseldorf aus. Mit Zubringer von München doch keine schlechte Alternative; schließlich ist man da schon um 14 Uhr Ortszeit in Vegas!
Der Preis für diese Verbindung war zwar auch ziemlich hoch, aber irgendwann entdeckte ich den „Biet & Flieg“-Button auf der Website von LTU. Hm, warum nicht einfach mal probieren und recht niedrig einsteigen? Auf mein erstes Gebot erhielt ich natürlich eine Absage – „Gebot zu niedrig!“ war da zu lesen. OK, tags darauf dann ein erneutes Gebot, mit 50 € mehr. Kurze Zeit später war dann schon die Mail in meinem Postfach: Gebot akzeptiert; wir bedanken uns für Ihre Buchung! YEAH BABY!
Trotz Sommerzeit einen recht günstigen Flug nach Vegas erwischt; wer sagt’s denn!
Es schlossen sich einige Wochen an, in denen ich fleißig Hotels suchte und die allermeisten auch –erstaunlich günstig übrigens- vorbuchte. Weil es sich im letzten Jahr so schön bewährt hatte, folgte noch eine „Equinox“-Buchung bei Alamo, und so konnte es schließlich los gehen: Yellowstone wir kommen!!!
18. Juni 2007 Landshut – Las VegasRecht zeitig um 04.30 Uhr klingelte der Wecker im regnerischen Landshut, und nach einem Blick aus dem Fenster freute ich mich insgeheim, dass wir diesem Wetter nun endlich entfliehen konnten.
Schon gegen 5 Uhr holte uns mein Bruder ab und brachte uns zum Flughafen München – und zwar zum Terminal 2 zu Lufthansa! „Wie kann denn das sein, bei einer LTU-Buchung?“ werden sich jetzt einige fragen. Ganz einfach: Offensichtlich war der Zubringerflug von München nach Düsseldorf so wenig gebucht, dass uns die LTU kurzerhand auf Lufthansa umbuchte, was den Abflug in München um gut eine halbe Stunde nach vorn verlegte und uns nunmehr einen geplanten 3-stündigen Aufenthalt in Düsseldorf bescheren sollte. Was soll’s – dann haben wir wenigstens ausgiebig Zeit zum frühstücken...
Der Flug nach Düsseldorf verlief ohne größere Probleme, und pünktlich landeten wir in der Rheinmetropole. Für uns ein Novum – den Düsseldorfer Flughafen sahen wir nämlich beide zum ersten mal. Zuerst einmal waren wir positiv überrascht: Schöne Gebäude und alles ist recht übersichtlich.
Wiegesagt, zuerst: Denn dann machten wir den fatalen Fehler, nach dem Einchecken in einem der Bistros zu frühstücken. Eine kleine Tasse Kaffee für „nur“ drei Euro und einem Chicken-Baguette für "läppische" sieben Euro – ab wann beginnt laut Strafgesetzbuch eigentlich Wucher?
Mein Gemütszustand verschlechterte sich dann von „mies“ auf „stinksauer“, als ich das erste mal in das „Baguette“ biss – so was von grottenschlecht kann man doch keinem Kunden verkaufen!
Der Geschmack lag irgendwo zwischen einem Haufen Hausstaub mit Ketchup und einem vergammelten Tafelschwamm einer Hauptschule nach 3-jährigem Gebrauch. Pfui Teufel!
Wegen dem horrenden Preis und meiner angeborenen Sparsamkeit würgte ich das Zeug dann unter Zuhilfenahme des Kaffees (wenigstens der war in Ordnung) hinunter und wir suchten das Weite. Hatte ich da vorn nicht das Logo vom „Gasthaus zum Goldenen M“ gesehen? Tatsächlich, da ist es! Nichts wie hin also. Dort kaufte ich mir dann noch einen Cheeseburger und einen großen Kaffee, um den Geschmack von dem Chicken-Folter-Teil hinunterzuspülen. Und was soll ich sagen? Die Filiale im Düsseldorfer Airport scheint eine der besseren zu sein, jedenfalls war beides absolut top und ich war wieder versöhnt.
Während ich da so saß, dachte ich mir insgeheim, dass ich für den Preis dieser Kunden-Vera****ung sage und schreibe sieben Cheeseburger gekriegt hätte.... GRMPF!!!
Einigermaßen hatte ich mich dann beruhigt und wir gingen an unser Gate, wo die Fluglinie, die geplante Abflugzeit und das Ziel bereits notiert waren...
Ich sah mich um und freute mich schon: Gar nicht viele Passagiere warteten nämlich hier, jedenfalls bei Weitem nicht viel genug als dass die A 330 voll werden würde. Das ist doch schon mal was, da kann man sich dann im Flieger richtig „breit“ machen.
Unser „Vogel“ wartete auch schon deutlich sichtbar vor den Panorama-Fenstern des Gates, es kann also losgehen!
Das heißt, es hätte losgehen können. Die offizielle „Boarding Time“ war längst vorbei und noch immer tat sich absolut nichts. Keinerlei Durchsage oder Aufforderung zum Boarden. Man sah immer nur die beiden Angestellten der LTU hektisch telefonieren und ihre Gesichter wirkten immer finsterer und hektischer. Irgendwann dann doch eine Durchsage: Man möchte uns mitteilen dass man in etwa 20 Minuten... nein, nicht das was ich dachte... Bescheid bekommen wird, wie lange die Verzögerung noch dauert. Das Flugzeug weise einen Defekt auf und müsse erst repariert werden, bevor man zum Boarding schreitet. Genauer gesagt stimmte irgendwas mit der Klimaanlage nicht, sie lief scheinbar ohne Pause auf Volllast und ließ sich nicht regulieren.
Irgendwann, weit nachdem bereits die geplante Abflugzeit vorüber war, dann eine erneute Durchsage: In etwa 30 Minuten... nein, wird nicht geboardet..., sondern trifft man eine Entscheidung, ob man weiter versucht, die Maschine noch zu reparieren, oder ob man auf eine Ersatzmaschine wartet. Na prima...
Schon eine dreiviertel Stunde später dann die (vermeintlich) erlösende Durchsage: Man habe sich jetzt entschieden
. Und zwar dahingehend, dass dieser Flieger in absehbarer Zeit nicht zu reparieren ist und man auf die Ankunft einer Ersatzmaschine warten würde. Schon in etwa einer halben Stunde (wow!) kommt aus Palma de Mallorca eine andere LTU-Maschine, und die wird dann benutzt, um damit nach Las Vegas zu fliegen... „Ich glaub’s nicht!“ schoss es mir durch den Kopf...
"Pünktlich wie die Maurer" erreichte dann schließlich die A-330 aus Palma den Flughafen Düsseldorf – was aber nicht heißt, dass wir nun starten konnten.
Natürlich musste das Ding erst vollgetankt und gesäubert werden – logisch, anders geht es ja nicht. Nach weiteren 45 Minuten informierte man uns, dass man uns jetzt mit Bussen zu der Außenposition der gelandeten und mittlerweile auf Vordermann gebrachten Maschine aus Palma bringen würde, um endlich einsteigen zu können. Das geschah dann auch derart „flugs“ und ganz ohne "Chaos"
, dass wir schon eine halbe Stunde später in die Maschine einsteigen konnten – standesgemäß für einen Transatlantik-Flug über fahrbare Rollsteige...
Nachdem der Flugkapitän uns begrüsst hatte und das vertraute „Boarding Complete“ über die Lautsprecheranlage erklungen war, konnte es endlich losgehen. Das heißt – fast
. Irgendeinem findigen Member der Crew fiel nämlich jetzt ein, dass ja das „Catering“, also die Verpflegung für den Flug, noch in der „kaputten“ Maschine war. Klar, das musste ja auch noch mit – hätten wir jetzt fast vergessen... Na ja, das kann man in der Hektik schon mal übersehen...
Nachdem dann auch unsere „Festmenüs“ scheinbar fehlerfrei an Bord gebracht wurden, ging es nun los. Und diesmal – man glaubt es nicht – ging es WIRKLICH los!
Mit „nur“ drei Stunden Verspätung starteten wir also in Düsseldorf, und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir sage und schreibe sechs Stunden sinnlos am Flughafen verbracht haben
. „In der Zeit hätte ich auch locker mit dem Auto nach Düsseldorf fahren können, da hätten wir keinen Zubringerflug gebraucht...“ dachte ich mir insgeheim.
Kurios am Rande: Der „andere“ Transatlantik-Flug der LTU in die USA, nämlich der nach New York City (geplant 13.45 h und mit „nur“ 10 Minuten Verspätung) startete exakt hinter unserer für 10.55 h geplanten Maschine...
Wem nach den bisher geschilderten Erfahrungen die Lust auf Flüge mit der LTU gründlich vergangen sind, dem sei folgendes gesagt: So miserabel man sich bei LTU in Düsseldorf am Boden gefühlt hatte, so exzellent war dann auch der Service an Bord. Hier gab es wirklich nichts auszusetzen, und wir verbrachten einen schönen 11-Stunden-Flug nach Las Vegas. Naturgemäß flogen wir eine sehr nördliche Route über Grönland, und ich genoss den Ausblick auf endlose Weiten der Eiswüste...
Etwa eine Stunde vor der Landung überflogen wir dann Salt Lake City, und man konnte recht deutlich Antelope Island mit der markanten Zufahrtsstraße vom Festland aus sehen. „Morgen abend sind wir dann da unten!“ dachte ich mir
. Kurze Zeit später – unser Vogel war bereits im Landeanflug auf Las Vegas – kamen wir dann in den Genuss eines wunderschönen Ausblicks auf den Hoover Dam...
Wir landeten auf der südlichen Runway des McCarran Airport, und als unsere Maschine schließlich wendete, um sich auf den Weg in Richtung ihres Gates zu machen, genoss ich den ersten Blick auf den „Strip“ – wir sind wieder da! Das dritte mal Vegas, und ich freute mich fast noch mehr als beim ersten mal...
Die Immigration zog sich ein wenig, weil logischerweise nahezu alle aus unserem Flieger aus Deutschland waren und insgesamt nur vier Einreise-Officer Dienst taten. „Was soll’s – ob ich nun hier warte oder dann später am Gepäckband, was macht das schon?“ – Wie recht ich hatte – nachdem wir eine knappe halbe Stunde später durch Immigration und Zoll durch waren, kamen wir gerade rechtzeitig, als unsere Gepäckstücke das Band erreichten.
Weiter ging’s mit dem Shuttlebus zum brandneuen Rental Car Center. Das ist eine echte Verbesserung hier am Airport in Vegas, schließlich muss man jetzt nicht mehr in genau den Bus für die gebuchte Verleihfirma einsteigen, sondern nimmt einfach den nächstbesten Shuttlebus.
Im Mietwagenzentrum legte ich bei Alamo unseren Voucher vor und bekam wie üblich ohne Fragen nach Upgrades oder die berühmt-berüchtigten Versicherungs-Aufschwatz-Versuche ein Kärtchen mit der Notiz „SUV“ in die Hand gedrückt. Bingo! Genau so habe ich das erwartet; es gibt also offensichtlich immer noch nur eine Choiceline für SUV’s – egal in welcher Größe.
Einen Stock höher dann aber die Ernüchterung: Ganze drei Autos standen in der SUV-Choiceline bei Alamo... Neben zwei Toyota Uplandern auch ein Jeep Grand Cherokee Laredo 4x4.
Na ja – so weit ist es also mit der „Auswahl“ hier nicht her. Nun hätte ich ja keinen Moment gezögert, den Jeep zu nehmen – schließlich will ich im USA-Urlaub auf keinen Fall einen Japaner fahren. Nur – dieses Modell hier hatte eine für Mietwagen schier unglaubliche Farbe – dunkelgrün! Gepaart mit dem knallgelben Kfz-Kennzeichen aus New Mexico sah das auf den ersten Blick alles andere als einladend aus. Nach einiger Diskussion mit Claudia, die von Anfang an nichts gegen das Auto hatte, willigte ich schließlich ein und wir fuhren mit dem Jeep vom Hof...
Ohne auch nur einmal in die Karte schauen zu müssen, fand ich mich im Verkehr sofort wieder zurecht und schnell auf die Tropicana Avenue hin zum Strip. Unterwegs deckten wir uns noch an einer Tankstelle mit ein paar Stangen Softdrinks und Budweiser ein – schließlich hatte ich keine Lust, bei der Hitze ständig Getränke für viel Geld an einer Hotelbar zu kaufen. Ach ja, beinah hätt’ ich’s vergessen: Schlappe 41° C zeigte das Bord-Thermometer des Jeep an. Ja, wir waren angekommen – in der Wüste von Nevada.
Wir genossen die schöne Fahrt über den Strip hinauf und bogen schließlich ins Parkhaus des „Harrah*s“ ab. Kenner meiner Reiseberichte werden nun ein „Déjà vu“ haben – genau! Das war auch unser Hotel in der ersten Nacht der 2005er Tour. Auch diesmal konnte ich wieder ein sehr günstiges Zimmer über eine Internet-Promo ergattern, und nachdem wir beim letzten Aufenthalt mehr als zufrieden waren, zögerte ich nicht, diesmal wieder im „Harrah*s“ abzusteigen.
Wir schleppten unser Gepäck zum Front Desk und während Claudia auf unsere Taschen aufpasste, checkte ich ein. Erstmalig benutzte ich hier den alten Trick des Las-Vegas-Experten „Wergutschmiert Dergutfährt“ und überreichte der netten, etwa 25-jährigen Dame meinen Buchungsvoucher, meinen Ausweis und die Kreditkarte – nicht ohne darunter sorgfältig gefaltet ein Konterfei des früheren US-Präsidenten Jackson platziert zu haben.
Das Ganze zauberte relativ schnell und ohne weitere Nachfragen ein breites Grinsen auf ihr Gesicht: „I’ll see what I can do for you!“. Ein kurzes Telefonat später wurde ich davon informiert, dass wir in einer Suite im 32. Stock residieren würden – genau so stelle ich mir das vor...
Während es ich bei einer kurzen Dusche beließ, sprang Claudia in den Whirlpool unserer Suite und entspannte sich erst mal.
Ich selbst zog aber gleich los und ging quer über den Strip ins „Mirage“. Dort holte ich mir mit meiner ausgedruckten Anmeldebestätigung meine kostenlose „MGMMirage Playersclub“ Karte, was nicht mehr als eine Minute in Anspruch nahm (das schwierigste war noch, den entsprechenden Desk zu finden...). Gleich danach wollte ich das Ding noch „aktivieren“, also ein paar Punkte draufspielen. Hin also zur nächsten Slot Machine, die Karte reingesteckt und $5 reingeschoben. Klappt wie geschmiert – nicht nur dass man gleich mit Vornamen begrüßt wird; man erhält auch schon nach ein paar Spins Auskunft darüber, dass nun die ersten Punkte auf die Karte gebucht wurden. Schöner Nebeneffekt: Als ich nach etwa drei Minuten gerade aufhören wollte (ich hatte ja jetzt bereits ein paar Punkte draufgespielt), hielten die Rollen auch noch bei einer netten Kombination und aus den $5 waren $11 geworden. Alles klar, Gaming Voucher ausdrucken lassen und die Kohle beim nächsten Cashier abgeholt...
Zurück im Hotel hatte sich Claudia nunmehr auch wieder frisch gemacht und wir entschlossen uns, noch einen Happen Essen zu gehen. Da wir keine Lust auf irgendwelches Fast Food hatten, fuhren wir hoch in die Fremont Street und suchten uns ein günstiges Buffet – fündig wurden wir schließlich beim „Lucky 7’s Buffet“ im Plaza Hotel für exakt $7,77 + tax. Na ja – nichts weltbewegendes, aber für den Preis echt ok.
Wir flanierten noch ein wenig in der Fremont Street umher und riskierten noch den ein oder anderen Dollar, u. a. auch im legendären „Binion’s Horseshoe“.
Schließlich übermannte uns aber doch die Müdigkeit – es war halt doch ein verdammt langer Tag; neun Stunden Zeitunterschied sind ja schließlich auch kein "Pappenstiel“. Wir zogen uns in unsere Gemächer zurück und ich genoss noch ein kühles Budweiser (das ich eigens für diesen Zweck vorher „auf Eis“ gelegt hatte), während ich auf ESPN ein wenig Sport-News verfolgte. Gegen 11pm Ortszeit schliefen wir schließlich ein.
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Flug MUC-DUS-LAS: 549 € pro Person, gebucht über
www.ltu.de ("Biet & Flieg")
Mietwagen: 470 €, Alamo Rent a Car, gebuchte Klasse: "EQ" über
www.usa-mietwagen.deHotel: Harrah*s
www.harrahs.com, 46 € + $20 "Tipp" = Four Room Suite mit Whirlpool