21.05.2011
Am Morgen starteten wir ersteinmal zum South Campground um dort einen Platz im Schatten des Watchmans zu ergattern und wir hatten Glück. Während ich das Zelt aufbaute bereitete Christine die Brotzeit für die heutige Wanderung, den East Temple Loop vor.Von Seiten des Parks gibt es über diesen Hike keine Info (O-Ton Ranger: We're not allowed to talk about non-official hikes“).
Bei diesem Hike vielleicht gar keine schlechte Idee, denn ganz ungefährlich ist er zumindest für solche Wanderer die noch nie abseits von markierten Trails gewandert sind mit Sicherheit nicht.
Wir fuhren also zum Parkplatz des bekannten Canyon Overlook Trails. Dieser extrem stark frequentierte Trail ist nämlich der erste Teil es Hikes. Eigentlich auch sehr sehenswert, aber halt leider komplett überlaufen.
Wenn man am Overlook angelangt ist, blickt man nach recht und dort ist der East Temple. Der Gipfelbereich ist nur für Kletterer erreichbar. Rechts neben dem Gipfel kann man von hier eine Gruppe weißer Hoodoos erkennen und direkt daneben ist unser erstes Etappenziel, der East Temple Saddle.
Wichtig ist, dass man sich immer rechts vom eigentlichen Gipfel des East Temple hält. Wer direkt auf den Gipfel zuhält steht auf einmal in einem extrem steilen Slikrockhang welcher mit einem senkrechten Abbruch über mehrere hundert Meter endet. Einer der Gründe warum hier erstens ein wenig Orientierungssinn, zweitens griffige Schuhe mit guten Halt und drittens wenigsten ein klein bißchen Erfahrung „off the beaten path“ sehr zu empfehlen ist.
Steil führt uns der Weg nach oben und die Menschen am Overlook sind bald nur noch als Punkte erkennbar. Ein kurzer Blick zurück. Ziemlich in der Bildmitte ist ein winziger weißer Punkt. Dort ist der Canyon Overlook.
Während unten zwar den Anblick durch den unteren Teil es East Canyon zum Zusammenfluss mit dem Virgin River Canyon toll ist überblickt man hier oben den kompletten East Canyon. Ein gigantischer Anblick.
Oben rasteten wir erst einmal ausgiebig und genossen den Anblick. Farblich war sogar der Ausblick in die Gegenüberliegenden Richtung (In Richung Pine Creek) fast noch schöner. Über uns thronte der East Temple mit seinen steilen Flanken. Laut Höhenprofil des GPS hatten wir fast 300 Höhenmeter auf lediglich 1km Entfernung zurückgelegt.
Dieses Bild zeigt ganz gut, warum der East Temple Gipfel für normale Wanderer unereichbar ist:
Auf der anderen Seite ging es dann wieder nach unten bis wir einen Wash erreichten der uns Richtung Osten führte.
Wenn man dieses Sandsteingebilde heißt es aufpassen:
Unvermittelbar danach steht man am senkrechten Abbruch in einen Canyon. Die einzige Mögliche Route führte ein Stück nach Norden um am oberen Ende den Canyon zu umrunden.
Der Canyon von oben her gesehen:
Übrigens eine der Schlüsselstellen für Leute mit Höhenangst. Auf eine Strecke von ca. 10 Metern ist der Pfad nur ca. 30 Zentimeter breit. Es geht zwar nicht direkt senkrecht und nicht weit nach unten. Aber hier in dem Bereich wo der NPS nicht patrouliert könnte auch ein Sturz in eine lediglich 5-8 Meter hohe Felsspalte tödlich enden. Danach wandert man auf dem Rücken zwischen diesem Canyon und dem Pine Creek ein Stück Richtung Süden bevor man direkt in den Pine Creek absteigt. In Südlicher Richtung waren es nun noch ca. 500-600 Meter bevor wir wieder auf die Straße trafen.
Nach dieser wunderschönen und traumhaften Wanderung ließen wir den Abend auf dem Campground mit gemütlichen Würstchengrillen ausklingen.