9. Tag, 05.05.2006, Freitag (Memphis – Graceland – Beale Street)Walking in MemphisHeute nacht regnete es ziemlich stark, wir dachten schon unser Tag in Memphis fällt wortwörtlich ins Wasser, aber als wir aufstanden lies der Regen schon etwas nach. Frühstück gabs gleich wieder im Motel (eine schöne Sache
). Dann gings zu einem weiteren Höhepunkt unserer Reise.
Wir fuhren über die I-24 bzw. I240, ein kurzes Stück auf der I-55 und schon waren wir auf dem Elvis Presley Blvd. Richtung Graceland. Elvis Presley gehört ja eigentlich eher in die Jugendzeit meiner Eltern
, aber obwohl ich erst ein halbes Jahr alt war
, als Elvis gestorben ist, bin ich ein Fan von seiner Musik. Deshalb freute ich mich auf Graceland. Über Elvis Presley brauch ich, glaube ich, nicht großartig etwas schreiben, er wird nicht umsonst der King des Rock ‚n‘ Roll genannt.
Ich hatte gehört bzw. gelesen, daß Graceland nicht gut ausgeschrieben ist, aber wir fanden es auf Anhieb. Auf dem Parkplatz (6 $
) war auch noch nicht so viel, wir waren ja auch wieder ziemlich früh unterwegs. Aber gottseidank hatte es nun aufgehört zu regnen und so langsam kam die Sonne durch. Zuerst gings ins „Ticket-Büro“, dort überlegten wir welche Tour wir mitmachen wollten. Da wir auch Elvis’s Autos und Flugzeuge sehen wollten, entschieden wir uns für die mittlere Tour (30 $).
Vom Ticket-Büro ging es mit dem Bus
die 400 m über die Straße und die Auffahrt hinauf zu dem Anwesen Graceland. Bevor man in den Bus einstieg bekam man einen Adapter mit Kopfhörern umgehängt, bei dem man verschiedene Sprachen einstellen konnte, damit man die Hausbesichtigung in seiner Landessprache durchführen konnte. Es gibt nämlich keine Führung durch einen Guide, sondern man kann sich mehr oder weniger so lange aufhalten in Graceland wir man möchte und alles „eigenfüßig“ besichtigen. Leider darf nicht gefilmt werden, so daß wir unsere Videokamera wegsperren mußten; Fotos dürfen gemacht werden, aber ohne Blitz
(hierzu wird man manchmal mehr oder weniger freundlich darauf hingewiesen...
)
Man wird zwar gruppenweiße ins Haus gelassen, aber wie gesagt, man kann sich dann „verteilen“ wie man möchte. Die Obergeschoße kann man auf Wunsch der Familie wegen Privatsphäre nicht besichtigen. Los geht’s mit Wohnzimmer, Badezimmer (in dem Elvis auch tot aufgefunden wurde), Schlafzimmer und Eßzimmer, alles sehr feudal eingerichtet.
Weiter geht’s mit der Küche, in der immer etwas los war bzw. in der den ganzen Tag gekocht wurde, da in dem Haus immer viele Leute zu Gast waren. Danach ging’s in den Keller zum Fernsehraum inkl. Bar (4 Fernseher, die meistens gleichzeitig mit je unterschiedlichen Programmen liefen), Billiardzimmer, und dem Aufenthaltsraum den sogenannten Jungle Room.
Von dort aus kam man in einem Raum, in dem verschiedene Sachen aus Elvis’s Leben ausgestellt sind, u.a. seinen Hochzeitsanzug bzw. das Hochzeitskleid von Priscillia, das Kinderbettchen von Lisa Marie, verschiedene Möbel, Freizeitkleidung, Sportsachen, Schmuck usw.
Danach gings ins Freie und zu einem kleinen Gartenhaus, das zu einem Presseraum umgebaut wurde, hier gab Elvis mehrere Interview’s. Einige werden in diesem Raum auch abgespielt.
Weiter geht’s in ein Gebäude in dem seine Show-Anzüge, Zeitungsartikel und die ersten von Hunderten von Goldenen Schallplatten (Hall of Gold) hängen, auch weitere Auszeichnungen (Grammy’s usw.) stehen hier.
Über seine Filmkarriere gibt’s wieder einen eigenen Raum, in dem Poster, Klamotten die er in den Filmen getragen hat, aufgestellt sind. Wieder mal im Freien, geht’s am Swimming-Pool vorbei in die ehemalige Sporthalle, die nun auch für Ausstellungsstücke umgebaut wurde. Hier sind bis zur Decke nochmals Schallplatten aus Gold und Platin aufgehängt, auch sieht man wieder verschiedene Show-Kostüme und natürlich Video-Aufnahmen von verschiedenen Konzerten.
Zum Schluß kommt man zum Meditations Garden, wo auch das Grab von Elvis Presley ist. Man kommt sich vor wie auf einer Pilgerfahrt, denn bevor man vor dem Grab steht, muß man sich schön anstellen.
Elvis wurde zwar zuerst auf einem öffentlichen Friedhof in Memphis begraben, aber da dort täglich Menschenmassen hinpilgerten, beschloß sein Vater, das Grab nach Graceland „umzuverlegen“. U.a. sind bei dieser letzten Ruhestätte Elvis’s Zwillingsbruder Jessie (er starb kurz nach der Geburt), seine Eltern und seine Großmutter begraben.
Danach fährt man wieder mit dem Bus zum Ticket-Büro. Hier geht es linker Hand zum Auto-Museum von Elvis, wo einiger seiner Autos ausgestellt sind.
Im Museum „Sincerely Elvis“ sind viele private Foto- und Video-Aufnahmen zu sehen. Zum Schluß gingen wir noch zu den beiden Privatflugzeugen von Elvis, das größere nannte er nach seiner Tochter Lisa Marie.
Auch die Innenausstattung der Flugzeuge konnte man Besichtigen. Hierzu gibt es eine peinliche Anekdote von mir
; natürlich gibt es hier im Flugzeug auch ein Schlafzimmer, da mußte ich natürlich ausprobieren wie weich/hart die Matratze war, ich drückte mit der Hand in die Matratze, und schon ging der Alarm los .......
so ca. eine halbe Minute lang piepte es vor sich hin, es kam aber niemand der mich schimpfte, wir machten uns eh gleich aus dem Staub
.
Ich fand Graceland und alles was dazugehört ganz schön beeindruckend und würde sogar jederzeit wieder hierherkommen, wenn auch der Eintritt ganz schön teuer ist.
Nach ca. 2 Std. waren wir wieder am Auto, danach machten wir uns auf dem Elvis Presley Blvd. Richtung DownTown. Hier fanden wir ein Parkhaus in der Nähe der Beale Street (10 $) und machten uns zu Fuß auf zur Beale Street. Hier war schon ganz schön was los, denn wie gesagt war ja an diesem Wochenende zufällig ein Musik-Festival
, zusätzlich war auch noch irgendwo ein Konzert und Sport-Ereignis, welche genau konnten wir nicht rausfinden.
Inzwischen war es auch schön sonnig und warm geworden. Auf dem Weg zur Beale Street kamen wir am Elvis Presley Park inkl. Statue vorbei.
Die Beale Street war für den Autoverkehr gesperrt worden. Vor einigen Lokalen und Bar’s tobte schon der Bär und es wurde in der Öffentlichkeit Alkohol ausgegeben...... Wir kamen u.a. am B.B. Kings Blues Bar vorbei, wo, wie wir erst am nächsten Tag herausfanden am Abend B. B. King höchstpersönlich auftreten sollte.
Beim Kramerladen A. Schwab wurden einige Souvenirs eingekauft. In einer Etage sieht es noch genauso aus, wie kurz nach der Eröffnung.
Im W. C. Handy-Park, in dem auch eine Statue von dem Begründer des Blues’s W. C. Handy steht, spielte schon eine Live-Band. Nachdem wir ein wenig zugehört hatten, gingen wir ins Hard Rock-Cafe, das fast am Ende der Beale Street liegt. Hier gab’s einen Mittagssnack
, zufällig in der Johnny Cash-Ecke
. Gestärkt gings die Beale Street wieder langsam zurück und Richtung Peabody-Hotel, eigentlich wollten wir uns den Enten-Gang um 17.00 Uhr anschauen. Aber wir waren über eine Stunde zu früh dran, so lange wollten wir dann doch nicht auf ein paar Enten warten
. Also wurden nur ein paar Foto’s von den berühmten Enten gemacht.
Danach gings Richtung Mississippi, wo wir gegenüber von Mud Island rauskamen. In dieser Gegend wurde auch der Film „Die Firma“ mit Tom Cruise gedreht.
Wir liefen etwas am Mississippi entlang und wollten uns dann wieder unter das bunte Volk in der Beale Street mischen. Da wurde es immer voller und bunter. Wir hörten nochmals der Live Band zu und gingen dann irgendwann im „Pork with an Attitude“ zum Abendessen. Danach gings nochmals die Beale Street rauf und runter, in den Sonnenuntergang.
Wieder am Auto war es stockdunkel, aber wir fanden ohne Probleme auf die Interstate, nur zu unserem Motel kamen wir wieder mit etwas Umweg, da wir eine Ausfahrt zu früh runter gefahren sind
. Aber wir haben’s dann doch gefunden und im Zimmer wurde ausgiebige Fuß-Pflege betrieben.
Memphis ist für mich eine tolle und aufregende Stadt, die ich auf jeden Fall nochmals besuchen werde, da es hier auch noch so viel zu sehen gibt.
Motel: immer noch Days Inn
Gefahrene Meilen: 50
Wetter: morgens etwas Regen, danach schön und sonnig, bis ca. 26 Grad
Grüße
Sonny
PS: Für den heutigen Tag war es echt schwer Foto's rauszusuchen, denn allein in Graceland hab ich so an die 500 Bilder gemacht.