Montag, 8. August 2005
Meine Lobeshymne auf das Country Inn kann ich noch fortsetzen: Im Motel gab es eine guest laundry und das Überraschende war, dass sowohl die Waschmaschine als auch der Trockner kostenlos benutzt werden durften. Davon haben wir an diesem Morgen vor der Weiterfahrt Gebrauch gemacht.
Auf dem Plan stand heute zum Glück keine weite Fahrstrecke, lediglich die Fahrt von Florence nach Charleston. Einen Stopp legten wir in der Woods Bay State Natural Area ein. Dieser kleine Park liegt 20 Meilen südlich von Florence und 3 Meilen westlich von Olanta. Wie immer war im Heftchen aufgeführt, welche Tiere man bei den Wanderungen sehen kann...birds, raccoons, river otters, alligators to various snakes and tiny tree frogs..... Sowohl auf dem boardwalk als auch auf dem einen Meilen langen Mill Pond Nature Trail haben wir weder an Land noch im Wasser ein Tier gesehen. Sehr oft wird der Nature Trail nicht genutzt, denn er war fast zugewachsen. Wir waren in diesem Park die einzigen Besucher.
Dafür sahen wir, als wir aus dem Park fuhren, in Olanta in einem Garten einen Alligator. An einem kleinen Teich lag der Gator am Ufer und wärmte sich in der Sonne auf.
Drei Sachen, die mir eingefallen sind und nichts mit dem täglichen Bericht zu tun haben:
- Thema Garten: im Osten der USA ist uns aufgefallen, dass der Rasen in jedem Garten immer kurz geschnitten war. Selten hat man eine Rasenfläche gesehen, auf der das Gras hoch stand. Selbst die Grünflächen am Rande der Straßen, ob nun Landstraße, Highway oder Interstate, immer war das Gras gemäht.
- der Benzinpreis bewegte sich bisher bei $2.30 - $2.40.
- sehr unterschiedlich waren die Preise für einen Beutel Eis. Das billigste was ich während der 4 Wochen bezahlt habe, waren 98 Cent, das teuerste $1.48.
Der nächste Besichtungspunkt war Boone Hall Planstation. Juhu, es gab eine Eichenallee und es gab weiße Säulen, wenn auch das Haus aus roten Backsteinen gebaut war.
Die Außenaufnahmen für die Plantage Mont Royal (Fackeln im Sturm) wurden hier in Boone Hall gedreht.
1936 baute Thomas Stone an der Stelle, an der das alte bescheidene Farmhaus stand, das jetzige Plantagenhaus. Der Besitzer von Boone Hall ist heute die Familie McRae. Das Erdgeschoss kann besichtigt werden, der erste Stock wird von den Besitzern zeitweise noch als Wohnung genutzt. Die Eichenallee wurde von Thomas Boone angelegt. Der älteste Baum ist 300 Jahre, der jüngste immerhin 100 Jahre alt. An den Bäumen hing spanish moss. Und wie wir schon im März in Florida gelernt hatten, weder spanish noch moss. Es ist eine Epiphytenart, die dem Baum nicht schadet. Früher wurde dieses Gewächs als Füllmaterial für Autositze verwendet. Da natürlich einige Tierchen im spanish moss wohnen, führte dieses zur ersten Rückrufauktion in der Automobilgeschichte.
Früher wurde hier Baumwolle angebaut, heute ist man im Pecan-Nuss Geschäft tätig.
Die neun Sklavenunterkünfte aus Ziegeln können besucht werden. In diesen Häusern durften nur die skilled laborers wie Kräuterdoktoren, Hebammen und Handwerker wohnen. Heute werden in diesen Häusern verschiedene Ausstellungen gezeigt. Von der archäologischen Ausstellung über die Verwendung der Pflanzen bis hin zur Herstellung der Körbe aus Sweetgrass.
Nach der Besichtung des Hauses, welches nur mit einer Tour möglich ist und der Sklavenunterkünfte sind wir noch etwas auf dem Gelände herumgelaufen und haben einige Fotos gemacht. Es war, wie die ersten beide Tage unseres Urlaubes, unerträglich heiß und noch viel unerträglicher schwül. Kurz bevor die ersten Regentropfen des alltäglichen Gewitters auf uns runterprasseln konnten, sind wir zurück ins Auto und in unser Hotel gefahren. Es war das Charleston Riverview Hotel. Diese Unterkunft war bei weitem nicht so schön, wie gestern das Country Inn. An diesem Abend hatten wir Appetit auf Pizza. Die einzige Möglichkeit, die wir zum Pizza essen fanden, war die Pizzeria Andolinis. Die Pizza war sehr gut, der Zustand des Restaurants insgesamt war allerdings unbeschreiblich schlecht. Empfehlen kann ich das nicht. Den Tag haben wir im Innenhof des Hotels ausklingen lassen. Immerhin standen dort Tische, Stühle und Bänke.