Dienstag, 23. August 2005
Heute stand ein weiterer Tag Great Smoky Mountains auf dem Programm. Und zum ersten Mal in diesem Urlaub war das Wetter nicht optimal, es war stark bewölkt. Wir fuhren die Newfound Gap Road Richtung Cherokee. 1.5 Meilen weiter westlich dieser Strecke liegt die alte Straße, die durch die Indian Gap führt. Als man eine tiefer gelegene und einfacher zu überquerende Stelle fand, baute man eine neue Straße und nannte sie „Newfound Gap“. Die Straße überwindet einen Höhenunterschied von 1000 m. Am Newfound Gap Aussichtspunkt ist die Grenze von North Carolina und Tennessee.
Weiterhin führt hier der Appalachian Trail vorbei, ein Fernwanderweg der 2200 Meilen lang ist und von Georgia nach Maine führt.
Eine Stichstraße, die von der Hauptstraße abzweigt und zu einem großen Parkplatz führt, ist die Clingman Dome Road. Der Clingman Dome ist der höchste Berg im Great Smoky Mountain National Park und der dritt höchste im Osten der USA.
Als Wanderung hatten wir uns den Weg zu Andrews Bald herausgesucht. Der Trailhead ist am Ende der Clingman Dome Road und man folgt dem Forney Ridge Trail für 2 Meilen. Der Weg war, wie es schon in der Beschreibung stand, extrem felsig. Andrew Bald ist ein Aussichtspunkt mit guter Fernsicht. Na ja, da der Himmel sehr zugezogen war, überlegten wir uns schon bald, ob wir uns die Mühe überhaupt machen sollten, diesen Weg zu laufen. Am Ziel angekommen hätten wir eh nichts von der angekündigten großartigen Aussicht gehabt. Zunächst gingen wir weiter. Die Wolken wurden immer dunkler und es fing zu regnen an. In der Trailbeschreibung stand weiterhin......... is a rocky trail that apperars to be a natural run off for water on top of Forney Ridge…….Nach wenigen Minuten stampften wir tatsächlich durch die Pfützen, die sich sehr schnell in den felsigen Mulden angesammelt hatten. Sehr viele Leute nutzen diesen Trail eh nicht, d.h. er war schon ziemlich zugewachsen und wir streiften die Nässe vom Gras ab. Im Nu waren unsere Hosen nass und wir zogen es vor, uns auf den Rückweg zu begeben.
Auch den Trail (1 Meile), der hoch zum Clingman Dome führt, ersparten wir uns wegen des schlechten Wetters.
Weiter ging die Fahrt auf der Newfound Gap Road nach Cherokee. Dort haben wir im Harrahs Casino am Büffet zu Mittag gegessen.
Als wir nach draußen kamen, hatte der Regen aufgehört und wir besuchten das Oconaluftee Cherokee Village in Cherokee. Das Village ist ein nachgebautes Dorf der Cherokee Indianer, die übrigens nichts dagegen haben, Indianer genannt zu werden. Für sie ist jeder, der in Amerika geboren ist, ein native american und nicht nur die Ureinwohner.
Im Dorf gab es mehrere Stationen an denen das traditionelle Handwerk vorgeführt wurde. Man konnte den Frauen beim Weben, beim Herstellen von Körbchen jeglicher Art und Anfertigen von Glasperlenarbeiten zuschauen. Aus diesen kleinen Meisterwerken werden später Gürtel und Arm- bzw. Halsbänder hergestellt. Die Männer zeigten wie man Pfeile, Blasrohre und Kanus herstellt.
Die Kanus werden natürlich aus Bäumen gebaut. Der gefällte Baum wird von Ästen und Rinden befreit und auf die Länge geschnitten, die das Kanu letztendlich haben wird. Als Nächstes wird an der äußeren Form gearbeitet. Um das Kanu auszuhöhlen, wird es nicht, wie man meinen könnte, mit einem Werkzeug bearbeitet, sondern dieser Teil des Kanus wird ausgebrannt.
Dazu wird Kohle auf den Baumstamm gelegt, angezündet und gut mit Erde und Sträuchern abgedeckt, dass das ganze bei geringer Sauerstoffzufuhr brennt. Ist dieser Brennvorgang beendet, kann man das verbrannte Holz bzw. die entstande Holzkohle einfach und leicht herauskratzen und der „Innenraum“ ist fertig.
In jedem Dorf befindet sich ein „Versammlungssquare“ der bis zu einem acre groß sein kann. Die vier Ecken weisen jeweils in eine Himmelsrichtung. Hier und im Gemeinschaftshaus wurden von den guides kurze Vorträge über die Cherokee gehalten.
Es gibt 7 Clans:
- Paint Clan, der Medizinmann kommt traditionsgemäß aus dieser Familie
- Blue Holly Clan
- Wild Potato Clan
- Deer Clan
- Red Tailed Hawk Clan
- Wolf Clan, ist der größte und bekannteste Clan
- Long Hair Clan
Von den über 400 Indianerstämmen Nordamerikas waren nur ca. 25 Nomaden; die Mehrzahl lebte in Hütten und nicht in Tepees. Federn werden bei den Cherokee nur beim Eagle Dance verwendet und das Skalpieren hat keinen indianischen sondern einen französischen Ursprung. Es war hochinteressant, den Ausführungen zu lauschen.
OK, Cherokee lebten in Hütten, hatten nicht immer Federn auf dem Kopf, das einzige was mit Fernsehserien übereinstimmt, war die Sprache. Der Klang war tatsächlich so, wie es in vielen Filmen zu hören ist
Als Abschluss unseres Besuches, gingen wir durch die Gartenanlage. Hier wurde anhand von Schildern genau erklärt, welche Pflanze für welchen Zweck von den Cherokees eingesetzt wurde.
Bevor wir uns auf den Rückweg begaben, legten wir noch einen Stopp im Qualla Arts and Crafts Center ein. In dieser Art Genossenschaft werden die handwerklichen Arbeiten von über 300 Cherokee verkauft. Es gab wirklich eine ganz tolle Auswahl mit wunderschönen Sachen, überhaupt die Armbänder und Gürtel mit den Perlenarbeiten, die Körbe, die kleinen Kanus, die Pfeile, die Holzbretter mit Intarsien, die Trommeln............
Über die Newfound Gap Road fuhren wir zurück fast zurück bis nach Gatlinburg. Was fehlte uns heute hier im Park? Natürlich ein bear sighting. Wir fuhren nochmals zum trail zu den Laurel Falls und sind ein Stück gewandert. Leider hatten wir heute nicht so viel Glück wie gestern, einen Bär bzw. mehrere Bären zu sehen.
Da wir noch etwas Zeit hatten, fuhren wir als letzte Aktivität im Park den Rocky Fork Motor Trail in der Nähe von Gatlinburg.
Dieses ist ein 11 Meilen langer Rundfahrweg, davon sind 8 Meilen Einbahnstraße.
........bears and sometimes red or gray foxes make their presence known...., aber nicht an diesem späten Nachmittag
Wir besichtigten eine frühere Farm. Es ist heutzutage kaum vorstellbar, dass in dieser Hütte bis zu elf Personen wohnten und das bis in das Jahr 1930.
Am Abend bummelten wir kurz durch das Städtchen und weil es uns im Brewhouse (Galhoun Village) gestern abend gut schmeckte, gingen wir zum Dinner heute gleich nochmals hin. Es gab zum Glück kein Karaoke und wir konnten den Tag bei einem Biersampler und Pizza gemütlich ausklingen lassen.