So, weiter geht's:
14. Tag - Samstag, 7. Juni 2008„Ein Police Officer am frühen Morgen“Ich brauchte dringend etwas mehr Schlaf, daher war heute erstmal „ausschlafen“ angesagt und der Wecker klingelte um 6.30 Uhr. Während der Kaffee durchlief, machte ich bei einer Zigaretten den Wetter-Check: Perfekt! Strahlend blauer Himmel
Zurück im Zimmer wollte ich mich um Commis Wehwehchen kümmern und beschloss, bei National anzurufen und den Steinschlag und den geforderten Ölwechsel zu melden bzw. nachzufragen, ob ich auch ohne Ölwechsel weitermachen kann. Das andere Warnlicht, welches mich auf der Rückfahrt vom White Mesa Arch angeblinzelt hatte, schwirrte mir noch im Hinterkopf rum.
Also kramte ich die Papiere mit der Telefonnummer hervor und schnappte mir das Telefon, die Bedienungsanleitung auf dem Telefon besagte Folgendes:
9 drücken, wenn man eine Nummer außerhalb vom Motel anwählen möchte
1 drücken, für Toll free Gespräche, dann die Nummer eingeben, also 1 800 usw.
Also tippte ich mal die kompletten Nummern ein.
Nix…. Kein Pieps oder sonst was, das Telefon war offensichtlich abgeschaltet. Ok, macht nix, rufe ich halt nachher aus der Lobby an.
Ich hüpfte ins Badezimmer und war erst halb angezogen, als es an der Zimmertüre klopfte. Huch, die Putzfrau hat es aber eilig. Ich zwitscherte durch die geschlossene Tür, dass ich gleich aufmache und zog mir fix mein Nachthemd wieder über. Da schallte es von der anderen Seite der Türe, dass die Polizei da ist.
Uffff – was war los
Ich dachte sofort, dass jemand ans Auto gefahren ist oder so was in der Art. Verblüfft öffnete ich die Türe und fragte, was los ist. Ja, das wollte der Officer von mir wissen, denn er sagte, ich hätte die Polizei gerufen.
Nööö, hab ich nicht.
Doch, sie hätten einen 911 Ruf aus diesem Zimmer erhalten.
Da dämmerte es mir…
Die Zahlenkombi, die ich vorhin auf dem Telefon eingetippt hatte, begann mit 911 … das Telefon war zwar abgeschaltet, aber den Notruf konnte man trotzdem absetzen! Ich klärte die Geschichte auf und wir konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen
Zum Abschied meinte der Officer noch, dass ich doch nicht gleich die Polizei rufen brauche, nur weil das Auto einen Ölwechsel wünscht…
Um 8 Uhr verließ ich das Red Stone Inn, vorher versuchte ich noch von der Lobby aus bei National anzurufen. Nach 5 Minuten in der Warteschleife bot mir die Mitarbeiterin an der Rezeption an, es nachher zu probieren, damit ich meinen Urlaubstag nicht am Telefon verplempern muss.
Im City Market holte ich mir einen Donut, Eis für die Kühlbox und bei Starbucks einen Caramel Macciato. Dann noch tanken und endlich konnte ich losfahren. Nur was war das
Mittlerweile war es in Moab ziemlich bewölkt, d.h. über Moab und östlich davon waren viele weiße Wolken, westlich waren kaum welche. Also hielt ich noch mal fix am Motel und packte sämtliche Moab-Unterlagen ein, damit ich je nach Wetterlage ausweichen konnte.
Eigentlich wollte ich einen halben Tag im Arches National Park verbringen und überlegte nun, Richtung Canyonlands und Dead Horse Point State Park auszuweichen, aber je näher ich dem Arches National Park kam, desto besser sah das Wetter genau über dem Park aus und so entschloss ich mich, die ursprünglichen Pläne doch einzuhalten und mir das Wetter vor Ort anzuschauen.
Mein erstes Ziel waren die Windows und ich entschied mich für den Trail, der auch an der Rückseite entlang führt, in der Hoffnung, dass es da nicht so vor Leuten wimmelt. Bis auf ein Paar aus Frankreich, welches sich laut quäkend über was weiß ich alles unterhielt, war ich alleine. Ich bummelte bissl, ließ mich dadurch von den Franzosen überholen, schon hatte ich Ruhe und bewunderte die zu dieser Tageszeit von der Sonne angestrahlten Rückseiten vom „North“ und „South Window“.
Kaum hatte ich aber die Main Route erreicht, wimmelte es nur so vor Besuchern. Ein Japaner, der unter dem Bogen vom „Turret Arch“ rumturnte und jeden Winkel knipste, kostete ein amerikanisches Ehepaar und mich einige Zeit, damit wir zu Bildern ohne das Kerlchen kamen
. Um 10.45 verließ ich die Windows Section wieder, die Parkplätze waren da bereits alle belegt.
Ich fuhr zurück zum Parkeingang und besuchte die „Three Gossips“, den „Sheep Rock“ und den „Tower of Babel“. An allen bekannten View Points war die Hölle los, wollte man diesen Menschenmassen entgehen, musste man auf die kleineren View Points ausweichen. So „arbeitete“ ich mich über die „Pinnacles“, Fiery Furnace View Point“ und dem „Skyline Arch“ vorwärts. Ich wollte mich heute sowieso mehr auf die Ziele konzentrieren, die ich 2004 nicht besucht hatte.
Einen Abstecher zur Wolf Ranch und dem Delicate Arch View Point konnte ich mir dennoch nicht verkeifen. War bisher schon viel los, so war der Parkplatz der Wolfe Ranch komplett überfüllt. Auf dem großen Slickrock-Felsen sah es aus, als würde dort ein Ameisenrennen stattfinden.
Am „Devils Garden“ fuhr ich den Loop um den Parkplatz und verließ die Ecke gleich wieder. Es war aussichtslos, einen Parkplatz zu bekommen.
Als letzten Punkt besuchte ich den Garden of Eden, auch dort war ich damals nur vorbei gefahren. Ist eine interessante Ecke!
Gegen 13.45 Uhr verließ ich den Park und fuhr fix zum Motel, denn ich war neugierig, ob die Angestellte bei National durchgekommen war. Sie hatte Erfolg, man überließ es mir, ob ich einen Ölwechsel machen lasse oder nicht. Erforderlich ist es nicht, aber wenn es mich beunruhigt, kann ich den machen lassen, die Rechnung soll ich dann einfach vorlegen und die Kosten werden erstattet. Wegen des Steinschlags hatten sie eine Schadennummer angelegt und ich konnte entscheiden, ob ich den Wagen tauschen möchte, sie würden mir ein anderes Auto nach Moab bringen. Wenn ich den Tausch möchte, sollte ich mich einfach noch mal melden.
Ich war beruhigt, war also alles nicht weiter wild und natürlich behalte ich Commi. Auch wenn ich es ihm am „White Mesa Arch“ noch angedroht hatte, ihn irgendwo auszusetzen und ein anderes Auto zu nehmen - ich gebe doch meinen treuen Gefährten nicht her.
Dann machte ich mich wieder auf den Weg, dies war nun die wunderschöne SR 128. Tolle Felsen flankieren das grüne Band des Colorado, man möchte jeden Moment im Gedächtnis fest bannen. Für mich ist das eine perfekte Bummelstrecke, leider sahen dies die anderen Verkehrsteilnehmer nicht so gerne, also passte ich mich der Geschwindigkeit an.
Nach 20 Meilen erreichte ich die Abfahrt zum Onion Creek, der sich mitten in das Richardson Amphitheater hinein windet. Die Dirt Road quert den Creek ständig und hier floss ein kleines Bächlein. Die roten Felswände rücken immer näher zusammen und die Felsnadeln bei den Narrows bieten einen wildromatischen Eindruck.
Das Wasser und die Straße stellte für mich keine Schwierigkeit dar, wohl aber die Enge und die Unübersichtlichkeit. Es gibt zwar Ausweichbuchten aber was nützen mir diese, wenn mir jemand auf einem Stück entgegen kommt, wo gerade keine ist
Und es war viel los, ständig kam mir jemand entgegen. Daher drehte ich nach ca. 5 Meilen um, wahrscheinlich lag das Schlimmste da schon hinter mir, denn die Narrows hatte ich fast durch, aber mir war der Spaß vergangen, da mir ständig im Hinterkopf schwebte, ob mir jemand an ner blöden Stelle entgegen kommt. Schade, dass der Onion Creek nicht besser einsehbar oder eine Einbahnstraße ist, dann wäre er für mich ne richtige Fun-Strecke gewesen.
Ich war schon fast wieder ganz zurück, als hinter mir schon wieder so ein "Drängler"
erschien. Da ich gerade fotografieren wollte, manövrierte ich Commi ein Stück zur Seite, damit mich der andere Wagen überholen kann. Drin saßen Yvonne und Ulrich und so blockierten wir den Onion Creek für ein paar Minuten, um ein Tratscherle zu machen.
Auf der Rückfahrt nach Moab bog ich noch zum Castle Valley ab, um einen Blick auf die imposanten Tafelberge zu werfen, die wunderschön im Licht der Spätnachmittagssonne leuchteten.
Gegen 18.15 Uhr war ich zurück im Motel und nun hieß es Duschen, Bilder überspielen etc. Gas geben, denn um 19.30 Uhr war ich mit Michael und Susanne verabredet, dies hatten wir vor ein paar Tagen per E-Mail so geplant.
Wir gingen in die Moab Brewery, die sich in Laufentfernung, schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite, befindet. Wir mussten noch etwas auf einen Tisch warten, aber es gab viel zu erzählen, die Wartezeit war weg wie nix. Mein Chicken Burrito war sehr gut, ebenso das Deadhorse Ale. Für die USA eigentlich unüblich, blieben wir nach dem Essen noch eine ganze Weile sitzen und unterhielten uns. Der Kellner war erst etwas verwirrt, aber dann brachte er uns die erneut bestellten Getränke. Der Abend war sehr schön und kurzweilig.
Zurück im Motel setzte ich mich noch bissl nach draußen in die Picknick-Ecke und schmökerte in den Unterlagen mit den Planungen für den nächsten Tag, bevor ich um 0.45 Uhr ins Bett ging.
Gefahrene Meilen:140 [/center]
Links: Arches National ParkMoab BreweryRed Stone Inn