Freitag, 01.06.2007Heute war wieder ein eher entspannter Tag angesagt und wir wollten uns erst gegen 10 Uhr mit Jörg, Marc und Marion treffen. So nutzte ich die Zeit am Morgen, um noch ein paar meiner Bilder auf CD zu brennen und dann Olis Fotos auf meinen PC zu laden und zu speichern.
Nachdem ich mir noch einen Kaffee aus der Lobby geholt hatte, ging es dann kurz vor zehn Uhr los zum Mariott.
Schade, dies sollte vorerst die letzte gemeinsame Tour sein, da Jörg anschließend Richtung Toroweap Point weiterfahren würde. Aber in drei Tagen wollten wir uns ja wieder in Moab treffen.
Wir beschlossen, uns heute zum Abschluß einen Hoodoo Forest anzusehen, den man von der Cottonwood Canyon Road erreichen konnte.Und von Hoodoos konnte ich ja eh nie genug bekommen.
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Wir fuhren also los und erneut ging es über den Glen Canyon Dam und auf den Highway 89. Was anderes hätte ich auch jetzt nicht erwartet und die Strecke hier kannten wir alle mittlerweile nahezu im Schlaf.
Zwischen den Milepost 17 und 18 bogen wir dann wieder auf die Cottonwood Canyon Road ab.
Diese fuhren wir nach Norden, passierten nach gut 1,5 Meilen das Schild zum GSENM. Kurz darauf kam ja der Abzweig zur Brightham Plains Road, wo wir gestern abgebogen waren. Heute ging es noch einmal ein Stückchen weiter, ehe für morgen dann die gesamte Cottonwood Canyon Road geplant war.
Die Straße wurde hier etwas sandiger, aber alles noch total harmlos im Vergleich zu den Pisten, die wir schon gefahren waren.
Zwischendrin gab es auch einmal kleine Washboard Passagen, aber die waren heute nicht der Rede wert. Nach gut 6 Meilen auf der Cottonwood Canyon Road parkten wir unsere Wagen einfach am Wegesrand.
Jörg hatte einen Ausdruck aus dem Internet dabei mit einer Wegbeschreibung und GPS Daten, die gab ich jetzt in mein Gerät ein und los gingen wir.
Irgendwie sah die Ecke hier noch gar nicht so aus, als würde es hier ein paar Hoodoos zu sehen geben. Die waren dann warlich richtig gut versteckt. Wir liefen querfeldein los, hin und wieder kreuzten ein paar Rinderpfade unseren Weg und scheinbar waren auch der ein oder andere Zweibeiner hier unterwegs gewesen. Denn es gab deutliche Schuhabdrücke.
Hm, dann schien das ja doch der richtige Weg zu sein. Vorbei an unzähligen blühenden Prickly Pears und zig harten Gräsern ging es einen kleinen Hügel hinauf, der sich dann doch als steiler entpuppte als er aus der Ferne erst aussah.
Ein kleines Stückchen nach diesem Hügel standen wir dann tatsächlich vor einem Rim, der sich vor uns auftat und unten im Tal konnten wir unzählige Hoodoos in allen Größen und Formen erblicken. Toll. Das hätte ich wirklich nicht so erwartet.
Eigentlich sollte es hier irgendwo einen Abstieg ins Tal geben, aber irgendwie sah das alles nicht so ganz toll aus.
Einen richtigen Weg entdeckten wir nirgendwo und einfach auf gut Glück irgendwo hier herunterzukraxeln – das war uns dann doch etwas zu heikel. Vielleicht beim nächsten Mal.
Jörg wollte ja schließlich im Anschluß weiter zum Toroweap Point fahren und wer weiß, wie lange wir bis nach unten gebraucht hätten. So genossen wir einfach den Blick von hier oben und machten trotz allem noch etliche Fotos.
Auf jeden Fall war es noch einmal ein schöner Anschluß an unseren Hoodoo Tag gestern gewesen.
Der Rückweg führte wieder an unzähligen Prickly Pears vorbei, schon toll, diese ganzen Blüten. Wir hatten ja dieses Jahr auch so richtig Glück, denn die Prickly Pears blühen immer nur ein paar Tage lang.
Neben interessanten Steinen, die wie eine Art Quarz aussahen, entdeckten wir auch noch einen tollen Horned Lizard. Der war echt perfekt getarnt und erst beim ganz genauen Hinsehen konnte man ihn entdecken.
Wir legten noch einen kurzen Zwischenstop im Visitor Center in Big Water ein, wo wir dann beim Studieren der aktuellen Straßenzustände feststellten, daß momentan alles perfekt befahrbar war.
Wir schauten uns noch ein wenig die Austellung im Visitor Center an und ich konnte natürlich nicht anders als mir mal wieder einen neuen Wanderguide für meine schon sehr gewachsene Buchsammlung zu kaufen.
Nun hieß es nach diesen vier schönen und gemeinsamen Tagen erst einmal Abschied nehmen, aber in ein paar Tagen würden wir uns ja wieder in Moab treffen.
Wir machten uns nun auch so langsam wieder auf dem Weg zurück nach Page, denn die Mittagshitze wollten wir wie immer im gut temperierten Motelzimmer verbringen und dann am Nachmittag wieder durchstarten.
Irgendwann auf der 89 meinte Oli dann zu mir, daß wir gerade in Jörg -Gutenberg -Gedächtnis- Geschwindigkeit fahren würden. Was sollte das denn sein?
Ich schaute ihn wohl an wie ein Auto und Oli klärte mich dann auf. Nun musste auch ich grinsen.
Da Jörg immer so schön konstant 65 Meilen auf dem Highway 89 gefahren war und wir das auch gerade machten, kam Oli diese Idee. Hi hi, klang echt witzig.
Auf der linken Seite des Highway 89 fuhren wir dann noch zu einem Viewpoint, wo wir einen schönen Blick auf dem Lake Powell und auf Page erhaschen konnten. Okay, zur Mittagszeit nicht gerade der optimale Zeitpunkt, aber okay. Konnte ja nicht immer alles perfekt sein.
Anschließend legten wir noch einen Stop am Glen Canyon Dam ein. Wenn wir schon so oft rübergefahren sind und auch nahezu jeden Betonpfeiler beim Namen kannten, dann wurde es jetzt Zeit, das persönlich nachzuholen.
Der 1966 errichtete Dam war echt ein gigantisches Bauwerk und erst als wirt direkt dort drüben gingen, wurden uns die Ausmaße so richtig bewusst.
Und besonders die ganzen Schwingungen, wenn ein Truck rüberfuhr, waren irgendwie ganz schön heftig. Schon gigantisch, wenn man sich überlegte, das die hier erzeugte Energie von Wyoming, Colorado, Utah, Arizona und New Mexico genutzt wurde.
Auf dem Dam selbst gab es auch immer wieder kleine Ecken, an denen man rausfotografieren konnte und auch hier kam wieder das Weitwinkel zum Einsatz.
An den Hängen zu beiden Seiten des Colorado gab es herrliche hängende Gärten und üppiges Grün wucherte dort. Und dann wiederum überall diese Halbwüstenlandschaft und die Roten Steine, echt ein toller Kontrast.
Nach diesem Sightseeing fuhren wir noch in den Walmart Supercenter, weil wir ein paar bestimmte Dinge einkaufen wollte.
Es wurde doch wieder ein größerer Einkauf, aber okay. In den nächsten Tagen würde es eh keine größeren Supermärkte mehr geben.
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Gegen 16 Uhr beschlossen wir, noch einmal zum Lake Powell zu fahren und dort auch mal eine Runde schwimmen zu gehen, wenn es von den Temperaturen annehmbar war. Also fuhren wir bis zum Lone Rock.
An dieser Stelle des Lake Powell, wo auch der vorgelagerte gleichnamige Felsen zu finden war, gab es neben einem sehr beliebten Campground auch eine schöne Stelle zum Schwimmen.
Da wir ja den NP Pass hatten, brauchten wir nicht die 15$ Eintritt zu entrichten. Man erklärte uns auch, daß die Zufahrt zum Beach extrem sandig wäre. Doch als wir dann das bischen Sand auf der Straße sahen, waren wir doch sehr erheitert.
Der Campground war wirklich sehr gut besucht und auch der Strand selbst war relativ voll.
Eine tolle Ecke. Direkt vor uns erhob sich der Lone Rock und obwohl der so nah aussah, war es doch ein ganzes Stückchen bis dort hin.
Oliver hielt jetzt nichts mehr und er war ganz fix in den Fluten. Ich Frostbeule brauchte da natürlich eine ganze Weile länger und viel mehr Überredungskunst, aber letztendlich wagte ich mich doch hinein.
Im ersten Moment war es echt ganz schön frisch, aber hinterher ging es und wir schwammen ein wenig herum. Hm, das hatte ich mir ja immer schon mal vorgenommen, im Lake Powell zu schwimmen und muß sagen, es war ganz angenehm.
Anschließend gingen wir noch eine Weile am Beach entlang, wo wir ein paar nette Amerikaner aus Provo, südlich von Salt Lake City, kennenlernten. Wir kamen so ins Gespräch und wurden dann gleich zu einem Bier eingeladen. Hm, das war sogar leckeres Alaskan Amber.
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Wir konnten leider nur mit ein paar Crackern dienen, aber das war für die beiden okay. Na ja, so sind wir halt noch zu einem leckeren Bierchen gekommen und auch die Unterhaltung war sehr nett und ungezwungen.
Kurz vor Sonnenuntergang fuhren wir dann zurück. Im Motel überspielte ich noch die neuesten Bilder auf die Festplatte und packte schon einmal die wichtigsten Sachen zusammen.
Gefahrene Meilen: 96
Unterkunft: Best Value Inn
Essen: eigene Sandwiches und Salate
Greetz,
Yvonne