16.06.09
Wir standen zur ueblichen Zeit auf und wie immer fuehrte der erste Blick zum Fenster. Die Sonne schien, sehr gut. Allerdings waren am Horizont schon wieder jede Menge Schleierwolken zu sehen, die nichts Gutes verhiessen. Mostly sunny sollte es heute werden, na ja. Wir wollten uns ueberraschen lassen. Wir fruehstueckten wieder im Moab Diner und checkten dann anschliessend aus dem La Quinta Inn aus. Hier hatte es uns wieder sehr gut gefallen. Wir stoppten noch im City Market und deckten uns mit Getraenken und Knabberzeug ein fuer die naechsten paar Tage. Anschliessend parkten wir noch einmal am Moab Information Center, da wir noch ein paar Besorgungen machen wollten. Fuer mich gab es zwei T Shirts und Ulich bekam nun auch endlich Trekkingsandalen.So wuerde er beim naechsten Mal wenigstens keine nassen Fuesse mehr bekommen, hi hi.
Dann ging es weiter nach Sueden, Richtung Needles District. Und je weiter suedlich wir kamen, umso mehr zog es sich wieder zu. Ach, das war doch total nervig. Nicht mal zwei Tage hintereinander konnte es sonnig bleiben.
Nach gut 40 Meilen bogen wir dann auf den Highway 211 ab, der uns nun zu diesen Teil des Canyonlands National Parks bringen sollte.
Vorbei an unzaehligen Viehweiden schraubte sich der Highway nun in etlichen Kurven hinunter auf eine Ebene, ehe es dann ziemlich parallel am Indian Creek entlang ging. Dichte Vegetation aus Cottonwood Trees, Tamarisken und Willows liessen den Bachverlauf erahnen. Am Newspaper Rock legten wir dann einen kleinen Stop ein, da er ja eh direkt am Weg lag. Dieser Fels mit unzaehligen Petroglyhs war eines der bekanntesten und am einfachsten zu erreichenden Stellen mit Felsmalereien.
Wir fuhren den Rest der Strecke bis zum Parkeingang und auf dem Weg dorthin sahen wir den Abzweig zu unserem heutigen Ziel, dem Lavender Canyon. Wenn dort auch so wenig Wasser im Indian Creek war wie jetzt zwischendrin auf der Fahrt hierher, sollte unserer Offroad Tour nichts mehr im Wege stehen. Jetzt mussten wir nur noch das Permit im Visitor Center besorgen. Ein Ranger war fuer die ganzen Backcountry Angelegenheiten zustaendig und als wir unser Anliegen eroerterten, wurden wir erst einmal ganz intensiv interviewt.
Unter anderem wollte er wissen, welche Offroad Erfahrungen wir hatten, welches Fahrzeug wir fuhren und wie wir uns fuer die backcountry Fahrten vorbereitet hatten. Nachdem wir unser ganzes Equipment aufgezaehlt hatten und auch die Strecken erwaehnten, die wir alle kuerzlich gefahren waren, schien das wohl auszureichen, um das Permit zu bekommen. Wir bekamen die Kombination fuer das Schloss und eine kurze Wegbeschreibung.
Mit dem permit in der Hand machten wir uns dann auf dem Weg. Als Erstes wollten wir uns noch ein paar Dinge hier entlang der Parkstrasse ansehen, aber das sollte nicht allzu lange dauern. Der erste Stop erfolgte kurz darauf am Wooden Shoe Arch. Durch die Schleierbewoelkung, die immer dichter geworden war, bot der Arch natuerlich nicht das optimalste Licht. Schade eigentlich, denn ansonsten sah das sicherlich nicht schlecht aus.
So hielten wir uns auch nicht lange auf und fuhren weiter. Der naechste Stop erfolgte am Pothole Point, wo wir den kleinen Trail liefen. Die Potholes waren natuerlich alle pupstrocken und auch die Umgebung mit dem hellen Cedar Mesa Sandstone wirkte bei dem milchigen Himmel nicht wirklich.
Bei schoenen Wetter duerfte das sicherlich ein durchaus interessanter Trail sein. Aber so wirkte es doch eher enttaeuschend. Die Parkstrasse endete am Big Spring Canyon Overlook und hier machten wir noch mal kurz ein paar Bilder.
Nun konnte es aber zum Lavender Canyon gehen. Die Bilder, die wir bisher davon gesehen hatten, sahen schon sehr vielversprechend aus. Kurz nachdem wir die Parkgrenzen verlassen hatten, ging auf der rechten Seite der UT 211 eine Strasse weg. Hier mussten wir hin. Ein grosses Hinweisschild bestaetigte dann unser Vorhaben. Kaum waren wir auf die Dirtroad abgebogen, gab es schon das erste Metallgatter zu oeffnen. Wir fuhren nun an einem Corral entlang und die Strecke war teilweise recht felsig. Doch mit unserem Silverbird war das alles kein Problem. Zunehmend wurde es auch sandiger, so etwas mochten wir ja eh sehr gerne.
Nch etwa 0,8 Meilen erreichten wir ein weiteres Gatter, das es zu oeffnen gab. Die anschliessende Strecke war dann wirklich nicht so ohne.
Es wurde jetzt sehr sandig, teilweise war die Piste total unterspuelt, es folgten unzaehlige Dips, steile Washeinfahrten und immer wieder Abschnitte mit erheblichen Schaeden. Wow!! Wenn auch nicht ganz ohne, Spass machte es allemal. Ulrich war dann der Teil mit der Schraeglage wieder nicht so ganz geheuer, aber der war bei weitem harmloser als zum Eye of the Whale.
Erst danach wurde die Strecke wesentlich einfacher zu fahren und fuehrte durch ein breites Tal, an dessen Seiten sich imposante Sandsteincliffs aus Wingate Sandstein erhoben. Ein toller Anblick, nur das truebe Wetter war nicht so wirklich klasse. Toll, das sollte heute mostly sunny sein!!!
Selbst der prima Blick auf den South Sixshooter konnte da nichts retten.
Nun ging es erst einmal Richtung Davis Canyon weiter, ehe wir dann nach einer Weile links abbogen auf eine kleinere Dirtroad, die Richtung Lavender Canyon fuehren sollte. Die Vegetation verdichtete sich nun immer mehr und ein nahezu undurchdringliches Dickicht an Cottonwood Trees und Tamarisken markierte den Verlauf des Indian Creek.
Wir fuhren ein Stueckchen parallel zum Indian Creek und erreichten dann die erste Furt, die es zu durchqueren gab. Da war ja wirklich sehr wenig Wasser vorhanden und somit stellte die Creekquerung ueberhaupt kein Problem dar.
Auch die zweite Furt kurz darauf wartete mit einem genauso niedrigen Wasserstand auf uns. Das ging ja wirklich prima. Der Trail fuehrte nach einer Weile in einem sandigen Creek weiter und immer wieder war ein Rinnsaal aus Wasser auszumachen. Durch die Feuchtigkeit war der Sand natuerlich schoen fest und kompakt, so das wir hervorragend vorankamen. Immer wieder ging es aus dem Creek hinaus, um dann wenige Meter weiter in diesen wieder hineinzufahren. Ueppige Vegetation war an den Raendern auszumachen und noch recht frische Reifenspuren im Creek sagte uns, das wir auf der richtigen Faehrte waren.
Nach einigen Meilen tat sich dann der eigentliche Canyon aus Cedar Mesa Sandstein vor uns auf und die Felswaende ragten in die Hoehe. Im Sandstein konnten wir ganz wunderbare Muster ausmachen und auch der Desert Varnish hatte hier kunstvolle Auswaschungen im Fels hinterlassen. Noch immer war es recht sandig.
Hin und wieder verengte sich der Verlauf der Piste so dermassen, das wir Anfangs immer dachten, wir waeren auf der falschen Faehrte unterwegs. Denn irgendwann musste ja noch das Gatter kommen, das es zu oeffnen gab. Trotz des Wetters war dies ein ganz wunderbarer Trip und wir genossen jede Sekunde davon. Hinter jeder Kurve erwartete uns eine neue einzigartige Landschaft. Selbst ein kleiner Arch versteckte sich in den Canyonwaenden.
Kurz darauf erreichten wir dann auch das Gate am Eingang zum National Park. Dieses Gate war mit dem Schloss versehen, wo wir die Kombination fuer bekommen hatten. Zeitgleich mit uns kam noch ein aelteres Ehepaar aus Florida an, die sich die Anaszasi Cliff Dwellings hier im Lavender Canyon ansahen. Wir liessen sie passieren und fuhren dann selbst gemuetlich weiter. Ein weiterer kleiner Arch war auf der rechten Seite auszumachen und die Canyonwaende wurden wieder sehr imposant. Einzig und alleine die schoenen Farbvariationen, die eigentlich dem Lavender Canyon seinen Namen gaben, die fehlten heute total. Stattdessen hatten wir einen total milchigweissen Himmel, der sich wie ein Schleier ueber die gesamte Gegend gelegt hatte.
Kurz darauf verengte sich die Piste immer mehr und es gab kaum mehr ein Durchkommen durch die ganze dichte Vegetation. Vereinzelt stand das Wasser hier auch noch in groesseren Pfuetzen. Wir hielten hier erst einmal am Rand und erkundeten die Fegend zu Fuss. Zu unserer linken Seite befand sich der Caterpillar Arch, dessen Strukturen wirklich an einen Raupe erinnerten. Was fuer eine wunderschoene Landschaft das doch war.
Leider zogen im Westen immer dunklere Wolken auf, die uns gar nicht so geheuer waren. Hier im Canyon wollten wir bei einem evtl. Regenschauer auf gar keinen Fall bleiben und so kehrten wir dann an dieser Stelle um.
Auf dem Weg zurueck zum Auto erwischte ich noch eine mit Quicksand gefuellte Wasserpfuetze, das war arg fies. Gut, das ich Trekkingsandalen anhatte, das war es egal, ob man nasse Fuesse bekam. Auf alle Faelle war dies eine Gegend, die wir noch einmal erkunden wollten. Dann aber bei besseren Wetter.
Auf der Fahrt zurueck begegneten wir auch wieder dem aelteren Ehepaar aus Florida und quatschten noch eine Runde. Die beiden hatten es auch vorgezogen, umzukehren. Noch immer sah es recht duester aus. Kurz vor Erreichen des Gatters gab es noch einmal ein paar wunderschoene Strukturen im Sandstein, die durch Wind und Wetter entstanden waren. In der Art und Weise hatte ich es auch noch nicht gesehen.
Den Rest der Strecke hatten wir fix hinter uns gelegt und ich hatte sogar sehr viel Spass an der Strecke.
Zurueck auf der UT 211 waren wir nahezu alleine unterwegs. So wenig Verkehr war hier um diese Tageszeit unterwegs, unglaublich. Wir fuhren nun weiter nach Sueden, nach Blanding und die UT 191 zog sich wie ein endlos langes Band durch die Landschaft. Die trueben Aussichten rings um uns herum waren nun auch nicht gerade aufmunternd. Hoffentlich gab es morgen wenigstens mal wieder etwas Sonnenschein. In Blanding checkten wir wie auch bei den letzten Malen im Comfort Inn ein.
Anschliessend ging es dann zum Old Tymer Restaurant nebenan zum Abendessen. Es wehte ein ungemuetlicher und kalter Wind und wir waren froh, das es nur ein paar Schritte bis zum Restaurant waren. Hier war heute Abend kaum was los. Der Burger und die Fries waren sehr lecker und gut gesaettigt liefen wir anschliessend zurueck zum Hotel, waehrend der Wind dicke Regenwolken herantrieb. Und die ersten Tropfen liessen nicht lange auf sich warten.
Unser naechstes Ziel heute Abend galt dem Hot Tub hier im Hotel und wie schon im letzten Jahr war der wunderbar. Der Pool war etwas zu kalt fuer unseren Geschmack und so machten wir es uns ein wenig laenger im Hot Tub bequem.
Den restlichen Abend vebrachten wir dann mit Bilder hochladen und TV schauen, ehe wir dann gegen Mitternacht schlafen gingen.