MO, 14.05.2012 (Chicago)Da ich an den letzten beiden Tagen früh im Bett und demnach auch schon gegen 6.30 Uhr ausgeschlafen war und es zwischen Puerto Rico und Chicago zudem eine Stunde Zeitverschiebung gab, war ich früh auf den Beinen. Zu Fuß marschierte ich dann irgendwann los. Ach Gott ja, heute guckst du dir mal Chicago an und morgen machst du dann halt einen Ausflug. Sah ja alles gar nicht so weit aus auf dem Stadtplan.
Erst gab´s gemütlich eine kleine Stärkung bei Starbucks inmitten von Leuten, die hier wohl in der Nähe arbeiteten. Dann bog ich ab auf die Nobelmeile, die magnificient Mile mit all den Läden und da diese mittlerweile nach meinem Gebummel nach und nach schon geöffnet hatten, blieben auch zwei Tüten an meinen Fingern hängen. Ich lief kreuz und quer durch die Stadt, immer grob an der Magnificient Mile entlang, hier mal durch eine Parallelstraße, dort mal durch ein Geschäft.
Das Wetter war toll: Glasklare ausreichend warme Luft, strahlende Sonne, eine kühle Brise, ein bisschen wie an der See, nicht wie "nur" an einem See. Die Stadt weit und klar und sauber und hochwertig, irgendwie gelassen, deutlich gelassener als New York, jede Menge Leute unterwegs, die stilvoll wirkten.
Irgendwann stand ich vor dem alten Wasserturm und dann selbstverständlich auch nebenan vor dem John Hancock Tower, dessen Aussichtsterrasse meinen Besuch dringend erwartete.
Wie angenehm: Kein Anstehen, gleich mit dem nächsten Aufzug ohne Firlefanz nach oben und dann...
WOW, WAAAAAHNSINNNN:
Der Navy Pier von oben:
Blick auf das Planetarium in der Ferne:
Blick auf den Wasserturm von oben, einstmals eines der höchsten Gebäude Chicagos
Wow, wow, wow!!!!!! Echt Wahnsinn, wie weit man hier das Ufer entlang gucken konnte! Und wie einladend der Stadtstrand an dem schön blauen Wasser wirkte! Und wie toll man überblicken konnte, wie weit das Hochhausgewimmel hier ging und wo es dann in weniger imposant aussehende Stadtteile überging. Und soooo viel Grün dazwischen!
Wieder unten, musste ich unbedingt den Strand von Nahem betrachten und ein Stück am See entlang gehen zum Navy Pier, den ich ja schon von oben betrachtet hatte.
Der Strand war toll. auch wenn man Muscheln hier natürlich vergebens suchte, begnügte man sich also mit dem Betrachten von Kieseln. Es war wirklich ein bisschen wie am Meer. Familien richteten sich auf einen Sonnentag ein, einige Grüppchen genossen inzwischen schon ihre Mittagspause in der Sonne, Jogger, Spaziergänger, Radfahrer, Inlineskater waren auf der breiten Promenade unterwegs.
Navy Pier: Am Children Museum war viel los, offenbar ein beliebtes Ziel für Schulklassen, außerdem Touristen über Touristen. Trotzdem war es schön, denn das tolle Wetter, das Wasser, der Blick auf Leuchttürme und Boote und die tolle Skyline im Hintergrund wirkten eben. Hier saß ich wieder eine Weile in der Sonne und frischte erfolgreich meinen Sonnenbrand auf.
Uuuuppps, waren wohl doch ein paar Burger zuviel in den letzten Wochen?
Dann ging es weiter. Eigentlich wollte ich nun "mal eben" noch zum Millennium Park und dann noch ein bisschen das Aquarium und das Planetarium mitnehmen und dann mal sehen, ob ich noch auf das Sky Deck fuhr (Aussichtsplattform des zweithöchsten Gebäudes der Welt, wenn man die Höhe von Antennen und Aufbauten als Maßstab nahm), vielleicht am frühen Abend.
Aber irgendwie war ich nun schon wieder einige Stunden und Kilometer durch die Stadt getippelt. Puh, irgendwie reichte es, ich wurde unleidlich und plötzlich ging mir das Stadtbummeln und Pflastertreten auf den Nerv.
Ich landete noch an der Stelle, wo die Magnificient Mile den Chicago River kreuzt. Hier waren das Wrigley Building (ja, der Typ mit dem Kaugummi), das Gebäude der Chicago Tribune, eine Menge Hochhäuser aus goldenen Zeiten. Hier machte es plötzlich wieder Spaß, sodass ich beschloss nun noch ein bisschen am Riverwalk den Fluss entlang zu gehen, dort aber wurde ich wieder fußlahm, wie das halt so ist, wenn man nicht genug kriegen kann, aber irgendwie eigentlich schon genug hat.
Blick auf den Tower des allgegenwärtigen Herrn Trump:
Ich entschloss mich für einen Kulissenwechsel und entschied mich "mal eben" noch zum weniger als eine Stunde Fahrtzeit entfernten Outlet Center nach Aurora zu fahren und vorher noch zu einem Bass pro Laden dort in der Nähe. Dort schließlich war das Laufen sicherlich ganz anders und der Jagdinstinkt würde schon dafür sorgen, dass ich meine Füße nicht mehr so spürte.
Meine Ansinnen waren übrigens erfolgreich. Recht spät abends und natürlich immer noch bzw. wieder KO kam ich wieder beim Hotel an. In dieser berühmten Pizzeria um die Ecke aß ich keine Deep Pan Pizza, sondern völlig stillos Lasagne und hatte dann nur noch einen kurzen Weg ins Hotel.