DO, 3.5.2012 (New York)So richtig gut war das Wetter auch heute nicht, dennoch deutlich besser als gestern, zumindest regnete es nicht.
Das mit dem längeren Schlafen klappte heute schon deutlich besser, genauer gesagt: Irgendwie kam ich nicht aus dem Bett.
Jedenfalls ging ich heute zu den United Nations um deren Hauptsitz zu besichtigen, was mich zwangsläufig in einen Stadtteil brachte, den ich bisher noch nicht kannte.
Man kann in einer begleiteten Audio-Tour den Sitzungssaal und verschiedene Exponate zu den Themen Krieg, Schutz der Zivilisten, Bekämpfung von Malaria und Analphabetismus und Menschenrechte besichtigen, anhand derer die United Nations erklärt werden.
Wann das Gebäude wohl errichtet wurde? Jedenfalls scheinen die UN ihr Geld in Projekte zu investieren, nicht in das Gebäude, das ein bisschen an meine Grundschule erinnerte und wohl ebenso zu Beginn der 60er Jahre errichtet und seitdem wohl nicht mehr grundsätzlich saniert oder neu möbliert wurde.
Nun wollte ich den schon längst nicht mehr Geheimtipp ausprobieren, eine Fahrt mit der Seilbahn nach Roosevelt Island. Das war nicht so spektakulär wie erwartet, wobei es aber schon lustig ist, diese friedliche grüne Oase zu besuchen in direkter Sicht- und Hörweite von Manhattan. übrigens: Die Seilbahn ist ein öffentliches Verkehrsmittel und kann mit der Metrokarte genutzt werden.
Nun machte ich noch einen kleinen Abstecher nach Queens. Hier gab es nämlich den einzigen Eddie Bauer Shop New Yorks. Dieser lag übrigens in der sehr netten Gegend Forest Hills. Die Einkaufsstraße hier wirkte kleinstädtisch, aber nicht unbelebt und ansonsten ging man in diesem Stadtteil plötzlich durch eine grüne Villengegend, in der die Haus- und Gartenbesitzer über die Blütezeit der Pflanzen fachsimpelten, der Grill vor der Garage stand und die Häuser teilweise ein bisschen wie aus Harry Potter Filmen stammend aussahen.
Es lohnt sich also durchaus, auch einfach mal irgendwo auszusteigen und sich überraschen zu lassen. New York ist ja soooo vielseitig!
Auf dem Rückweg stellte ich fest, dass die Metro durchfuhr bis zur Südspitze Manhattans. Und auch ohne Memorial wollte ich doch sehen, was sich hier so tat. So lief ich also um die kein Ende nehmende Baustelle herum, stattete dem Battery Park noch einen Besuch ab, wo Miss Liberty unfotografiert blieb, da sie sich schamhaft in Nebel hüllte.
Aber auch um das Empire State Building war es neblig. Zumindest heute lohnte es nicht mehr dort rauf zu wollen.
So langsam wurde es Zeit zu gehen, schließlich warteten heute noch die Voca People auf mich. Hierzu ging ich nach einer Pause vom Hotel aus die 9th Avenue, die erfrischend untouristisch war "uptown", also nach Norden bis zur 50. Straße. Hier gab es einen Waschsalon, verschiedene Kneipen, die keinen Ketten angehörten, Leute standen schwatzend auf der Straße.
Das mag ich übrigens an New York: Überall wimmelt und wuselt es, und trotzdem wirkt die Stadt in vielen Teilen irgendwie kleinbürgerlich und man hat das Gefühle, viele Leute kennen einander in ihrer Neighbourhood.
Hier ein bisschen Alltag. Man muss nur auch mal näher hinsehen:
Die Voca People waren witzig, leichte Kost, halt eine gute Show. Alle Musik ist durch die 8 Akteure verursacht ohne Band und ohne Computer, eingebunden in eine Rahmenhandlung, die witzig gestaltet ist. Aber Vorsicht, auch hier kann es passieren, dass man plötzlich in die Show eingebunden wird, denn die Voca People sind Außerirdische, die sich auch schnell mal für einen Menschen aus dem Publikum interessieren können, der dann auch gnadenlos auf die Bühne geholt wird und sich beispielsweise anschmachten lassen muss. Mein Part war zum Glück nur, dass "mein" Handy während der Show in der Tasche neben mir klingelte und dann auf der Bühne inspiziert wurde.
Ein abschließender Bummel über den nahe gelegenen Times Square um noch ein bisschen Leute anzugucken, rundete den Tag ab.
Völkerverständigung:
Schrittebilanz: 28300 Schritte