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Autor Thema: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011  (Gelesen 27434 mal)

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nordlicht

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Ein Wochenende Stadturlaub in...


Das Schreiben meines letzten Reiseberichts ueber meinen Stadturlaub in Juneau hat mir so viel Spass gemacht, dass ich am liebsten noch weiter geschrieben haette. Leider war der letzte Urlaubstag beschrieben und damit notgedrungen auch der Reisebericht vorbei.
Allerdings waren nun Julie und Brad aus Juneau Anfang April auf Besuch in Portland und wir waren ein Wochenende zusammen in der Stadt unterwegs. Brad wollte seinen neuen Fotoapparat einweihen und so haben wir eine Menge geknipst und dabei auch einiges ausprobiert.
Das nehme ich mal als Anlass den Bericht ueber die Woche Stadturlaub in Juneau durch einen kleinen Epilog ueber ein Wochenende Stadturlaub in Portland zu verlaengern. Portland hat leider deutlich weniger Gletscher als Juneau und im Willamette schwimmen kaum Buckelwale, aber die Idee, auch mal ein wenig Natur auf einem Stadturlaub zu sehen, bleibt dieselbe und auch die beteiligten Personen sind ja aus dem Juneau-Reisebericht bekannt.
Inspiriert von EDVM96s Colorkey-Reisebericht mit verfremdeten Bildern aus New York, der mir sehr gut gefallen hat, werde ich diesmal auch mal einige Fotos in meinem Bericht verwenden, die Opfer meines Spieltriebs in der Bildbearbeitung geworden sind.

Und da ich um all die Raetselfreunde hier im Forum weiss, will ich den kurzen Bericht mit einem kleinen Quiz ein wenig aufhuebschen. Zu jedem Tag gibt es entweder vorm oder im Bericht eine Frage mit drei moeglichen Antworten. Eine stimmt, die anderen beiden sind komplett meiner Phantasie entsprungen. Die richtige Antwort koennt Ihr mir per PN schicken, ich loese im naechsten Bericht auf und am Ende wird aus allen Antworten zusammen der ultimative Wochenendberichtsquizsieger gekuert.

Dann will ich gleich mal die erste Quizfrage stellen, die sich auf den ersten Tag meines kommenden Berichts bezieht, den 1.April 2011.
Frage 1: Auf dem Programm stand an diesem Tag, dass wir mit einigen bahnbrechenden Persoenlichkeiten aus Portland den bekannten Rosengarten besuchen um dort den Donner gebuehrend zu empfangen. Die Frage ist, woher kam der Donner?

A. Aus dunklen Gewitterwolken
B. Aus Oklahoma
C. Von der traditionellen Trommlergruppe der Indianer aus dem nahen Warm Springs-Reservat.

Antworten wie gesagt per PN an mich. Der Bericht geht dann nach einem langen Wochenende (nicht in Portland ;-) ) naechste Woche los.

Dreamer

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #1 am: 28.05.2011, 19:49 Uhr »
Bin ja nicht so der Stadtfan .... aber bei Portland bin ich schon wegen der Rosen dabei!!! Wenn ich mal zur richtigen Zeit Urlaub kriegen würde, dann wäre Portland und die Rosen ein absolutes MUSS!!!  Freu mich schon.

sarahbonita

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #2 am: 28.05.2011, 20:32 Uhr »
Ich bin auch dabei :) Portland sieht uns ja auch bald....oder wir Portland ;)

Liebe Grüsse
Sarah

Anti

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #3 am: 28.05.2011, 22:32 Uhr »
So, PN abgesetzt und startklar. Dieses Mal von Anfang an  :wink:

Easy Going

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #4 am: 29.05.2011, 00:40 Uhr »
Beim letzten Stadturlaub dieses Autoren wurde man selbst als Naturfan zum "Städtefan" (oder wurde die Stadt zur Natur ?  :wink: ) - da bin ich schon gespannt ob das diesmal auch mit Portland gelingen kann !  :D

PN geht gleich raus !
Gruß Easy


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nordlicht

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #5 am: 31.05.2011, 19:07 Uhr »
So Wochenende gut ueberstanden (von einem kleinen Sonnenbrand abgesehen), der Bericht kann losgehen.

Bin ja nicht so der Stadtfan .... aber bei Portland bin ich schon wegen der Rosen dabei!!! Wenn ich mal zur richtigen Zeit Urlaub kriegen würde, dann wäre Portland und die Rosen ein absolutes MUSS!!!  Freu mich schon.
Da muss ich Dich leider enttaeuschen, da der Reisebericht wie gesagt vom Anfang April ist und das Wetter in diesem Fruehjahr ungewoehnlich kuehl und regnerisch war, habe ich leider keine Rose fuer Dich. Zur Zeit findet in Portland gerade das jaehrliche Rose Festival statt und die Ehrengaeste - die Rosen - haben abgesagt, die lassen noch ein wenig auf sich warten.
Aber in der Regel musst Du den Urlaub gar nicht so genau timen. Normalerweise geht das im April/Mai los und ich habe schon einmal zu einem Geburtstag Anfang November noch halbwegs vorzeigbare Rosen aus dem Garten mitgebracht.
Ich bin auch dabei :) Portland sieht uns ja auch bald....oder wir Portland ;)
Klasse, dann schreibe ich den Bericht ja genau zur richtigen Zeit.
So, PN abgesetzt und startklar. Dieses Mal von Anfang an  :wink:
Diesmal schreckt Dich der Stadturlaub nicht ab?  :wink:
Beim letzten Stadturlaub dieses Autoren wurde man selbst als Naturfan zum "Städtefan" (oder wurde die Stadt zur Natur ?  :wink: ) - da bin ich schon gespannt ob das diesmal auch mit Portland gelingen kann !  :D
Na erwarte mal nicht zu viel, Portland ist wie gesagt nicht Juneau, aber mit dem Bilderraetsel konnte ich Dich ja schon ein wenig ueberraschen.

Vielen Dank an Flying-N, Palo, sarahbonita, Heiner, Anti und Easy Going, die sich an der ersten Frage versucht haben. Die Haelfte haben auch die richtige Antwort gefunden. Aber da es noch mehr Fragen gibt, ist noch nichts entschieden und jeder kann noch mitmachen und gewinnen.
Die Loesung findet Ihr beim Lesen des Berichts.

1.4.2011


Dieser Bericht beginnt am Flughafen PDX, wo Julie und Brad am Nachmittag aus Juneau kommend landen. Ich habe eine kleine Ueberraschung fuer Brad: ganz in der Naehe vom Flughafen gibt es einen bekannten schwedischen Moebelladen, der neben Moebeln auch Fleischbaellchen in Sahnesosse im Angebot hat, die Brad ueber alles liebt. Ich habe auf dem Weg zum Flugplatz kurz dort angehalten und begruesse ihn mit noch einigermassen warmen Koettbullars. Mir habe ich natuerlich auch eine Portion gegeoennt. Julie isst kein Schweinefleisch und muss sich daher mit Marabou-Schokolade zufriedengeben, was sie komischerweise auch gerne tut.
Aber die Beiden haben sich auch um mein leibliches Wohl gesorgt und wer meinen Juneau-Reisebericht gelesen hat, wird vielleicht ahnen, was sie als Mitbringsel fuer mich im Gepaeck hatten: geraeucherten White King und Sockeye Lachs von Jerry’s Meat and Seafood. Wer sowas im Gepaeck hat ist immer willkommen!
Anschliessend wird Julie bei einer Freundin abgesetzt und Brad und ich machen uns auf den Weg zur Haltestelle der MAX-Lightrail fuer unseren Herrenabend. Wir haben Karten fuer das Spiel der Portland Trailblazers gegen Oklahoma City Thunder im Rose Garden.
Damit waere wohl auch geklaert wer die “bahnbrechenden Persoenlichkeiten” (die Trailblazers) sind, welcher der vielen Rosengaerten Portlands in der Frage gemeint war (die Rose Garden Arena) und woher der Donner (Thunder) kommt: aus Oklahoma (Antwort B).
Weil wir noch ein bisschen frueh unterwegs sind, steigen wir eine Haltestelle vorher aus und gehen noch auf ein Bierchen zur Happy Hour in den White Eagle Pub. Der historische Pub wird von den McMenamin Bruedern betrieben, die viele alte Gebaeude in Portland und der weiteren Umgebung kaufen, stilvoll renovieren und in Pubs, Hotels und Bars verwandeln. Im White Eagle gibt es oft Live Musik und heute spielt eine Bluegrass-Band komplett mit Waschbrett und allem. Die vorherrschenden Farben im Pub sind schwarz, weiss und rot, da viele Blazers Fans zum Vorgluehen hierher gekommen sind.
Etwa zwanzig Minuten vor dem Spiel zieht dann eine kleine Karawane vom White Eagle und der benachbarten Brauerei der Widmer-Brueder zum Rose Garden.
Wir haben Karten fuer billige Plaetze knapp unter der Decke, die den Spitznamen “Nosebleed Seats” haben, da man so weit oben Symptome der Hoehenkrankheit wie Nasenbluten etc. nicht ausschliessen kann.
Oklahoma City Thunder ist aus zwei Gruenden nicht irgendein Gast in Portland. Zum einen hiess das Team vor drei Jahren noch die Supersonics und war in Seattle beheimatet, deren Sportteams in Portland so gerne gesehen sind wie ein Totenkopf im Volksparkstadion.
Zum anderen kam mit den Thunder ihr Star Kevin Durant der beste Scorer der Liga. Er ist ein Stachel im Fleisch der Blazers. Im Draft 2007 haette Portland ihn verpflichten koennen, aber man hat sich fuer Greg Oden entschieden, der bisher mehr Termine in Portlaender Arztpraxen als auf dem Spielfeld hatte. Da gibt es natuerlich eine Menge “haette”,”koennte”,”wuerde”, wenn man sieht wie hervorragend sich Kevin Durant entwickelt hat.
Und der Biss in den Allerwertesten gehoert bei Draft-Entscheidungen von Portland traditionell dazu, seit man sich 1984 fuer einen dauerverletzten Sam Bowie (kennt heute kein Schwein mehr) entschieden hat und dafuer einen hoffnungsvollen jungen Spieler aus Carolina namens Michael Jordan (kennt heute auch jeder Nicht-NBA Fan) nach Chicago hat gehen lassen.
Mal sehen ob der Oden Draft irgendwann mal den Bowie Draft als duemmste Entscheidung in der Sportgeschichte abloest. So oder so die Blazers haben Geschichte geschrieben.
Und das Spiel trug auch erstmal dazu bei, den Frust weiter zu naehren. Oklahoma zog davon und jedes Mal wenn man meinte die Blazers wuerden eine Aufholjagd starten, machte Durant einen Dreier und das Thema war erstmal wieder durch.
Das einzig erfreuliche aus Portlands Sicht waren also die Darbietungen der Cheerleader in den Pausen.
Ich weiss nicht was der Coach den Spielern in den Halbzeittee getan hat, aber ich moechte davon auch eine Flasche, bitte!
Als ob die Teams die Trikots getauscht haben, spielte jetzt nur noch Portland, von Durant war nichts mehr zu sehen und gab es am Ende noch einen gefeierten 98:91 Heimsieg.

In entsprechend guter Stimmung machten wir uns also auf den Weg zurueck und in der MAX Bahn wurde natuerlich von den Fans  jeder Spielzug ausgiebig analysiert und festgestellt, dass Kevin Durant ja gar nicht so gut ist und wenn Oden erstmal gesund wird....
Julie war inzwischen auch von ihrer Freundin zurueck und es war an der Zeit ins Bett zu gehen.
Zuvor auesserten die Beiden jedoch noch Fruehstueckswuensche um gut gestaerkt in den ersten vollen Tag in der Stadt zu gehen. Der einhellige Wunsch waren Portlaender Eier. Womit ich bei der naechsten Quizfrage waere:

Frage 2: Was ist denn so besonders an Eiern aus Portland?

A. Es gibt immer mehr Leute in den USA die auf gesundes Essen und regionale Bio-Produkte wert legen. Das sogenannte “Urban Farming” ist ein Trend der daraus entstanden ist. Waren es erst nur Gemuesebeete im Garten, gehen nun viele Leute in Portland einen Schritt weiter und halten sich Huehner im Garten. Das hat inzwischen so ueberhand genommen, dass die Stadtverwaltung sich genoetigt sah, private Haushalte auf drei Hennen zu limitieren und Haehne zu verbieten. Aber die frischen Eier von diesen freilaufenden Tieren sind natuerlich kein Vergleich zu normalen Supermarkteiern, die man in Juenau bekommt.
B. Der klassische Oregon Trail endet in Oregon City, einem Vorort von Portland. Dort kamen die Siedler nach einer langen entberungsreichen Reise mit allem ihren Hab und Gut inkl. Huehnern an. Die Tiere hatten auf der Reise kaum Auslauf und nur wenig zu Essen und zu Trinken. Als Reaktion auf die magere Kost fingen einige an, kleinere Eier, die aber einen intensiveren Geschmack hatten, zu legen. Aus diesen Tieren wurde eine spezielle Rasse gezuechtet, die auch heute noch die kleinen schmackhaften Portland Eier legt.
C. Portland Eggs haben mit Eiern soviel zu tun, wie ein koelscher Halver Hahn mit Gefluegel oder Rocky Mountain Oysters mit Seafood. Es sind kleine Hackfleisch-Buletten, die im Gegensatz zu den nahezu ungewuerzten Hamburger Patties kraeftig gewuerzt sind, aehnlich den jugoslawischen Cevapcicis. Angeblich sollen diese “Eier” auch mit Einwanderern von der Adria nach dem ersten Weltkrieg nach Oregon gekommen sein. Warum diese Fleischbaellchen nun Eier heissen, da gibt es aehnlich viel unterschiedliche Erklaerungen wie fuer die Tatsache dass in Koeln ein Kaesebroetchen als Hahn bezeichnet wird.

Antworten als PN an mich.

Anti

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #6 am: 31.05.2011, 23:05 Uhr »
Den Namen Jordan hab ich natürlich schon mal gehört. Aber sonst habe ich überhaupt keine Ahnung davon. Das letzte Mal Kontakt zu Basketball hatte ich beim Schulsport in den 80er Jahren. Ich weiß also noch grob um was es geht...  :wink:

PN folgt

Ach ja: "Stadturlaub in LA" würde mich dann schon eher schrecken, es sei denn du schreibst  :grins:

Easy Going

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #7 am: 01.06.2011, 08:03 Uhr »
Ach ja: "Stadturlaub in LA" würde mich dann schon eher schrecken, es sei denn du schreibst  :grins:
Dann müsste sich nordlicht aber einen Blumentopf mitnehmen damit er da Natur findet.  :wink:

@Sönke
Eigentlich sind ja alle 3 Antwortmöglichkeiten völlig abwegig  :lol: aber Du bekommst gleich eine PN. :wink:
Gruß Easy


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NähkreisSteffi

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #8 am: 01.06.2011, 08:41 Uhr »
Da mir Dein letzter Reisebericht schon so gut gefallen hat, komme ich auch noch gerne nach.

"Nur diese Fischbilder, die einem immer so eine lange Nase machen, finde ich schon ein bisschen provozierend."

Viele Grüße

Steffi

sil1969

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #9 am: 01.06.2011, 14:11 Uhr »
Bin etwas spät dran, aber ich komm auch noch mit. Mir hat dein letzter Stadturlaub schon gut gefallen.
LG Silvia
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BigDADDY

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #10 am: 01.06.2011, 14:17 Uhr »
Portland?! - War ich doch gerade und deshalb: soeben zugestiegen...
Reducing Truck Traffic since 2007!

nordlicht

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #11 am: 01.06.2011, 19:54 Uhr »
Ach ja: "Stadturlaub in LA" würde mich dann schon eher schrecken, es sei denn du schreibst  :grins:
Dann müsste sich nordlicht aber einen Blumentopf mitnehmen damit er da Natur findet.  :wink:
Och sagt das nicht. Wo wir gerade beim Thema Eier und Huehner sind: es gibt in LA ja die Kolonie der wilden Huehner, die an der Autobahn leben:

(Mit den Huehnern sind uebrigens die Voegel auf der Strasse gemeint und nicht die gackernden Maedels, die das Video kommentieren)
Da mir Dein letzter Reisebericht schon so gut gefallen hat, komme ich auch noch gerne nach.
Freut mich, dass Du wieder dabei bist.
Zitat
"Nur diese Fischbilder, die einem immer so eine lange Nase machen, finde ich schon ein bisschen provozierend."
Die Bilder sind von Anfang April, was meinst Du wieviel von dem Fisch noch ueber ist?? Ich bin also mit Dir im selben Boot. :?
Bin etwas spät dran, aber ich komm auch noch mit. Mir hat dein letzter Stadturlaub schon gut gefallen.
Ach das war doch erst der erste Abend, viel hast Du noch nicht verpasst.
Portland?! - War ich doch gerade und deshalb: soeben zugestiegen...
Na dann kennst Du Dich ja aus. Sag Bescheid, wenn Dir was bekannt vorkommt oder Du ein schoenes Erlebnis zum Bericht beisteuern kannst.

Easy Going

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #12 am: 01.06.2011, 20:50 Uhr »
Ach ja: "Stadturlaub in LA" würde mich dann schon eher schrecken, es sei denn du schreibst  :grins:
Dann müsste sich nordlicht aber einen Blumentopf mitnehmen damit er da Natur findet.  :wink:
Och sagt das nicht. Wo wir gerade beim Thema Eier und Huehner sind: es gibt in LA ja die Kolonie der wilden Huehner, die an der Autobahn leben:
Man lernt doch nie aus - wer hätte gedacht daß L.A. die Serengeti Amerikas ist.  :lol: :wink:
Gruß Easy


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nordlicht

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #13 am: 02.06.2011, 21:40 Uhr »
Man lernt doch nie aus - wer hätte gedacht daß L.A. die Serengeti Amerikas ist.  :lol: :wink:
Die Formulierung werde ich mir merken: Serengeti Amerikas. :D

Die Loesung auf die Quiz-Frage nach den Portlaender Eiern findet man auf einem Spaziergang durch ein Wohngebiet ziemlich schnell heraus. Wenn man ein Gackern hoert kurz einen Blick ueber den Zaun werfen und dann bietet sich oft ein solches oder aehnliches Bild:
Ich habe Antworten von Palo, Anti, sarahbonita, Easy Going und Kauschthaus bekommen und leider hat sich niemand von mir aufs Glatteis fuehren lassen, denn alle haben auf die Richtige Antwort A getippt.
Es gibt in der Tat so viele private Huehner in der Stadt, dass eigentlich jeder jemanden kennt, der jemanden kennt, der Huehner hat, von dem man Eier bekommen kann. Kleine Geschichte am Rande: Der letzte November war ungewoehnlich kuehl, da gab es eine Serie von Huehnerstallbraenden in der Stadt, weil besorgte Huehnerhalter unvorsichtig mit ihren Heizlampen waren. Und in einigen Staellen mussten die Feuerwehrleute auch wohl mehr als nur die erlaubten drei Hennen vom vorzeitigen gegrillt-werden retten.

2.4.2011 - Teil 1

Nachdem wir also zum Fruehstueck ein Omlette aus frischen Stadthuhneiern genossen haben, geht es mit der MAX in die Stadt.
Da sich die ersten Blueten an den Obstbaeumen zeigen, ist das Japanese Memorial am Nordende des Waterfront Parks am Willamette River unser Ziel.
Das Memorial erinnert daran, dass japanischstaemmige Amerikaner waehrend des 2.Weltkrieg als Sicherheitsrisiko angesehen wurden und nur aufgrund ihrer Herkunft in Internierungslager gesperrt wurden. Der Roman “Schnee, der auf Zedern faellt” von David Guterson hat dieses dunkle Kapitel der amerikanischen Geschichte in Form eines spannenden Kriminalromans sehr lesenswert beschrieben.
Da die Kirschbluete - Sakura genannt  - eine ganz besondere Bedeutung in der japanischen Kultur hat wurden an dem Abschnitt der Waterfront um das Memorial herum Zierkirschen gepflanzt, die jetzt Anfang April gerade anfangen haben zu bluehen.


Ein in Japan sehr bekanntes Lied besingt die Kirschbluete

桜桜
やよいの空は
見わたすかぎり
霞みか雲か
においぞいずる
いざやいざや
見にゆかん

  Sakura, sakura,
der Frühlingshimmel
So weit das Auge reicht.
Wie Nebel, wie Wolken.
Der Duft und die Farben,
gehen wir, gehen wir
Uns am Anblick erfreuen

Und so erfreuen wir uns dann auch am Duft und den Farben der Kirschblueten.

   

Ich frage mich, wie es wohl im japanischen Garten aussieht, wenn die Baeume hier an der Waterfront schon so schoen bluehen und wir beschliessen, dass unser naechster Tagesordnungspunkt ein Besuch des Japanese Garden in den West Hills oberhalb der Stadt wird. Und da das Wetter immer besser wird, wollen wir nicht auf direktem Weg dorthin sondern die Sache mit einem kleinen Hike im Forest Park verbinden.
Fuer so eine Wanderung muss man sich natuerlich erstmal ordentlich staerken und so steuern wir auf dem Weg zur Strassenbahn ein Pod mit Food-Carts an. Diese kleinen Imbissstaende stehen in Gruppen auf Parkplaetzen in der Innenstadt und bieten alles von Salmon-Burgern ueber koreanische Tacos zu hawaiianischem Grillschwein und veganen Bratlingen an. Fastfood der etwas anderen Art.
     
Wenn die Leute aus den Bueros zum Lunch stroemen ist dort ordentlich was los und es gibt Leute die Musik machen, aber wir sind ein bischen vor der grossen Welle, weswegen wir auch kaum warten muessen. Brad fuehlt sich durch meine Anwesenheit inspiriert und bestellt sich eine Altengartz German Brand Bratwurst, Julie ist noch auf dem Asien-Trip und hat Pad Thai - Nudeln und ich probiere Jambalaya beim Swamp Shack. Schmeckt gut und gibt Kraft ;-)
Mit der Streetcar fahren wir dann bis zur 23rd St. und gehen zum Trailhead des Balch Creek Trails unter der Thurman St. Bridge.
Der Forest Park ist ein riesiges Stueck ziemlich unberuehrter Natur, das an der Ostflanke der West Hills mitten in der Stadt befindet. Mit Hilfe der Olmstead Brueder, die auch den Central Park in New York geplant haben,wurde hier Anfang des letzten Jahrhunderts das Land von der Stadtentwicklung ausgeschlossen und ein Park geschaffen.
In zweierlei Hinsicht eine gute Entscheidung: haette man die steilen Flanken der West Hills abgeholzt und bebaut, gaebe es wahrscheinlich ein vielfaches der Erdrutsche, die den Westen der Stadt im regnerischen Winter und Fruehjahr ohnehin plagen.
Und zum anderen gefaellt mir die Moeglichkeit in kuerzester Zeit die Hochhaeuser der Grossstadt gegen bemooste Baumriesen ueber dem Kopf austauschen zu koennen.
Unser Trail fuehrt an einem kleinen Wildbach, dem Balch Creek entlang.

Auch hier zeigt sich der Fruehling, die ersten weissen Trillium-Blueten, die im April ueberall in den Waeldern des Nordwestens zu finden sind.
Auch die Salmonberries eine Verwandte der Himbeere beginnen zu bluehen. Blueten sind ja immer ganz huebsch, aber da haette doch lieber schon die essbare Beere. :oops:
Wir erreichen die Ruine eines kleinen Steinhaeuschens. Was jetzt malerisch aussieht war urspruenglich ein profanes Klohaeuschen der etwas edleren Variante, das als WPA-Arbeitsbeschaffungsmassnahme in den 30er Jahren gebaut wurde.. Als in einem Sturm ein Baum aufs Dach fiel und auch die Leitungen beschaedigt wurden, beschloss man das Haus nicht wieder zu renovieren und seither ist die ueberwachsene Ruine ein beliebtes Fotomotiv, das ich auch schon in unserem Bilderraetsel hier verwendet habe.
An dem Haus treffen wir auf den Wildwood Trail, der mit 43km Laenge der laengste Trail im Forest Park ist. Auf diesem Trail geht es durch den Wald immer weiter bergauf. Es gibt immer mal wieder einige lichte Stellen am Trail, an denen man einen Ausblick auf die Stadt und die Berge im Hintergrund hat. Das Wetter hat sich gebessert und so guckt sogar Mt.St.Helens in der Ferne unter den Wolken hervor.
Unser naechster Stop ist die Pittock Mansion, ein feudales Anwesen, dass sich ein Verleger oben auf die West Hills am Rande des Forest Parks gebaut hat.
Es steht als historisches Gebaeude im National Register of Historic Places und man kann das Innere besichtigen. Aber ganz ehrlich, die letzte Renovierung des Treppenhauses in meiner alten Studentenbude ist wahrscheinlich laenger her als der Bau der Pittock Mansion und ich wuerde auch keinen Cent Eintritt zahlen um meine alte “Historic Staircase” zu besichtigen.
Was sich aber immer lohnt ist der Garten der Mansion und das nicht nur weil er umsonst ist. Dort sind es nicht die bluehenden Osterglocken, die die wirkliche Attraktion sind, sondern der mit Abstand beste Ausblick ueber die Stadt mit dem schneebedeckten Mt.Hood dahinter.
Leider folgt Mt.Hood nicht dem exhibitionistischen Beispiel des Mt.St.Helens und huellt sein Haupt vornehm in zarte weisse Wolken. Lediglich der Fuss wird provokant etwas unter dem Wolkenschleier vorgestreckt. Und so wird das Foto dann zu einem Suchbild. Wer findet den Mt.Hood?
Da wir aussderdem zur Mittagszeit an der Mansion sind, fehlt uns das warme Nachmittagslicht im Ruecken, das die besten Fotos liefert.
Dennoch geniessen wir die Aussicht  in Ruhe und mit diesem Anblick verabschiede ich mich fuer heute in die Mittagspause. Der Nachmittag mit dem Japanischen Garten und weiteren Erlebnissen folgt im naechsten Bericht.


Anti

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Re: Ein Wochenende Stadturlaub - Portland OR, April 2011
« Antwort #14 am: 03.06.2011, 10:24 Uhr »
He he, da soll noch ein Berg versteckt sein?  :wink: