So Wochenende gut ueberstanden (von einem kleinen Sonnenbrand abgesehen), der Bericht kann losgehen.
Bin ja nicht so der Stadtfan .... aber bei Portland bin ich schon wegen der Rosen dabei!!! Wenn ich mal zur richtigen Zeit Urlaub kriegen würde, dann wäre Portland und die Rosen ein absolutes MUSS!!! Freu mich schon.
Da muss ich Dich leider enttaeuschen, da der Reisebericht wie gesagt vom Anfang April ist und das Wetter in diesem Fruehjahr ungewoehnlich kuehl und regnerisch war, habe ich leider keine Rose fuer Dich. Zur Zeit findet in Portland gerade das jaehrliche Rose Festival statt und die Ehrengaeste - die Rosen - haben abgesagt, die lassen noch ein wenig auf sich warten.
Aber in der Regel musst Du den Urlaub gar nicht so genau timen. Normalerweise geht das im April/Mai los und ich habe schon einmal zu einem Geburtstag Anfang November noch halbwegs vorzeigbare Rosen aus dem Garten mitgebracht.
Ich bin auch dabei Portland sieht uns ja auch bald....oder wir Portland
Klasse, dann schreibe ich den Bericht ja genau zur richtigen Zeit.
So, PN abgesetzt und startklar. Dieses Mal von Anfang an
Diesmal schreckt Dich der Stadturlaub nicht ab?
Beim letzten Stadturlaub dieses Autoren wurde man selbst als Naturfan zum "Städtefan" (oder wurde die Stadt zur Natur ? ) - da bin ich schon gespannt ob das diesmal auch mit Portland gelingen kann !
Na erwarte mal nicht zu viel, Portland ist wie gesagt nicht Juneau, aber mit dem Bilderraetsel konnte ich Dich ja schon ein wenig ueberraschen.
Vielen Dank an Flying-N, Palo, sarahbonita, Heiner, Anti und Easy Going, die sich an der ersten Frage versucht haben. Die Haelfte haben auch die richtige Antwort gefunden. Aber da es noch mehr Fragen gibt, ist noch nichts entschieden und jeder kann noch mitmachen und gewinnen.
Die Loesung findet Ihr beim Lesen des Berichts.
1.4.2011 Dieser Bericht beginnt am Flughafen PDX, wo Julie und Brad am Nachmittag aus Juneau kommend landen. Ich habe eine kleine Ueberraschung fuer Brad: ganz in der Naehe vom Flughafen gibt es einen bekannten schwedischen Moebelladen, der neben Moebeln auch Fleischbaellchen in Sahnesosse im Angebot hat, die Brad ueber alles liebt. Ich habe auf dem Weg zum Flugplatz kurz dort angehalten und begruesse ihn mit noch einigermassen warmen Koettbullars. Mir habe ich natuerlich auch eine Portion gegeoennt. Julie isst kein Schweinefleisch und muss sich daher mit Marabou-Schokolade zufriedengeben, was sie komischerweise auch gerne tut.
Aber die Beiden haben sich auch um mein leibliches Wohl gesorgt und wer meinen Juneau-Reisebericht gelesen hat, wird vielleicht ahnen, was sie als Mitbringsel fuer mich im Gepaeck hatten: geraeucherten White King und Sockeye Lachs von Jerry’s Meat and Seafood. Wer sowas im Gepaeck hat ist immer willkommen!
Anschliessend wird Julie bei einer Freundin abgesetzt und Brad und ich machen uns auf den Weg zur Haltestelle der MAX-Lightrail fuer unseren Herrenabend. Wir haben Karten fuer das Spiel der Portland Trailblazers gegen Oklahoma City Thunder im Rose Garden.
Damit waere wohl auch geklaert wer die “bahnbrechenden Persoenlichkeiten” (die Trailblazers) sind, welcher der vielen Rosengaerten Portlands in der Frage gemeint war (die Rose Garden Arena) und woher der Donner (Thunder) kommt: aus Oklahoma (Antwort B).
Weil wir noch ein bisschen frueh unterwegs sind, steigen wir eine Haltestelle vorher aus und gehen noch auf ein Bierchen zur Happy Hour in den White Eagle Pub. Der historische Pub wird von den McMenamin Bruedern betrieben, die viele alte Gebaeude in Portland und der weiteren Umgebung kaufen, stilvoll renovieren und in Pubs, Hotels und Bars verwandeln. Im White Eagle gibt es oft Live Musik und heute spielt eine Bluegrass-Band komplett mit Waschbrett und allem. Die vorherrschenden Farben im Pub sind schwarz, weiss und rot, da viele Blazers Fans zum Vorgluehen hierher gekommen sind.
Etwa zwanzig Minuten vor dem Spiel zieht dann eine kleine Karawane vom White Eagle und der benachbarten Brauerei der Widmer-Brueder zum Rose Garden.
Wir haben Karten fuer billige Plaetze knapp unter der Decke, die den Spitznamen “Nosebleed Seats” haben, da man so weit oben Symptome der Hoehenkrankheit wie Nasenbluten etc. nicht ausschliessen kann.
Oklahoma City Thunder ist aus zwei Gruenden nicht irgendein Gast in Portland. Zum einen hiess das Team vor drei Jahren noch die Supersonics und war in Seattle beheimatet, deren Sportteams in Portland so gerne gesehen sind wie ein Totenkopf im Volksparkstadion.
Zum anderen kam mit den Thunder ihr Star Kevin Durant der beste Scorer der Liga. Er ist ein Stachel im Fleisch der Blazers. Im Draft 2007 haette Portland ihn verpflichten koennen, aber man hat sich fuer Greg Oden entschieden, der bisher mehr Termine in Portlaender Arztpraxen als auf dem Spielfeld hatte. Da gibt es natuerlich eine Menge “haette”,”koennte”,”wuerde”, wenn man sieht wie hervorragend sich Kevin Durant entwickelt hat.
Und der Biss in den Allerwertesten gehoert bei Draft-Entscheidungen von Portland traditionell dazu, seit man sich 1984 fuer einen dauerverletzten Sam Bowie (kennt heute kein Schwein mehr) entschieden hat und dafuer einen hoffnungsvollen jungen Spieler aus Carolina namens Michael Jordan (kennt heute auch jeder Nicht-NBA Fan) nach Chicago hat gehen lassen.
Mal sehen ob der Oden Draft irgendwann mal den Bowie Draft als duemmste Entscheidung in der Sportgeschichte abloest. So oder so die Blazers haben Geschichte geschrieben.
Und das Spiel trug auch erstmal dazu bei, den Frust weiter zu naehren. Oklahoma zog davon und jedes Mal wenn man meinte die Blazers wuerden eine Aufholjagd starten, machte Durant einen Dreier und das Thema war erstmal wieder durch.
Das einzig erfreuliche aus Portlands Sicht waren also die Darbietungen der Cheerleader in den Pausen.
Ich weiss nicht was der Coach den Spielern in den Halbzeittee getan hat, aber ich moechte davon auch eine Flasche, bitte!
Als ob die Teams die Trikots getauscht haben, spielte jetzt nur noch Portland, von Durant war nichts mehr zu sehen und gab es am Ende noch einen gefeierten 98:91 Heimsieg.
In entsprechend guter Stimmung machten wir uns also auf den Weg zurueck und in der MAX Bahn wurde natuerlich von den Fans jeder Spielzug ausgiebig analysiert und festgestellt, dass Kevin Durant ja gar nicht so gut ist und wenn Oden erstmal gesund wird....
Julie war inzwischen auch von ihrer Freundin zurueck und es war an der Zeit ins Bett zu gehen.
Zuvor auesserten die Beiden jedoch noch Fruehstueckswuensche um gut gestaerkt in den ersten vollen Tag in der Stadt zu gehen. Der einhellige Wunsch waren Portlaender Eier. Womit ich bei der naechsten Quizfrage waere:
Frage 2: Was ist denn so besonders an Eiern aus Portland?
A. Es gibt immer mehr Leute in den USA die auf gesundes Essen und regionale Bio-Produkte wert legen. Das sogenannte “Urban Farming” ist ein Trend der daraus entstanden ist. Waren es erst nur Gemuesebeete im Garten, gehen nun viele Leute in Portland einen Schritt weiter und halten sich Huehner im Garten. Das hat inzwischen so ueberhand genommen, dass die Stadtverwaltung sich genoetigt sah, private Haushalte auf drei Hennen zu limitieren und Haehne zu verbieten. Aber die frischen Eier von diesen freilaufenden Tieren sind natuerlich kein Vergleich zu normalen Supermarkteiern, die man in Juenau bekommt.
B. Der klassische Oregon Trail endet in Oregon City, einem Vorort von Portland. Dort kamen die Siedler nach einer langen entberungsreichen Reise mit allem ihren Hab und Gut inkl. Huehnern an. Die Tiere hatten auf der Reise kaum Auslauf und nur wenig zu Essen und zu Trinken. Als Reaktion auf die magere Kost fingen einige an, kleinere Eier, die aber einen intensiveren Geschmack hatten, zu legen. Aus diesen Tieren wurde eine spezielle Rasse gezuechtet, die auch heute noch die kleinen schmackhaften Portland Eier legt.
C. Portland Eggs haben mit Eiern soviel zu tun, wie ein koelscher Halver Hahn mit Gefluegel oder Rocky Mountain Oysters mit Seafood. Es sind kleine Hackfleisch-Buletten, die im Gegensatz zu den nahezu ungewuerzten Hamburger Patties kraeftig gewuerzt sind, aehnlich den jugoslawischen Cevapcicis. Angeblich sollen diese “Eier” auch mit Einwanderern von der Adria nach dem ersten Weltkrieg nach Oregon gekommen sein. Warum diese Fleischbaellchen nun Eier heissen, da gibt es aehnlich viel unterschiedliche Erklaerungen wie fuer die Tatsache dass in Koeln ein Kaesebroetchen als Hahn bezeichnet wird.
Antworten als PN an mich.