Guten Morgen liebe Mitreisende, es freut mich sehr dass euch unsere Reiseroute und die Fotos so gut gefallen!
@Gabriele: leider konnten wir den eigentlichen Weg zum delicate Arch nicht gehen, da der zugehörige Parkplatz voll war, von dem zweiten Parkplatz aus kann man nicht zum Trailhead zurücklaufen, das ist zu weit.
11.Tag Sonntag 12.9.2010Das Frühstück im Inca Inn ist etwas spärlich, zu dem wirklich guten Brot gibt es nur Butter und Marmelade, außerdem noch Cornflakes und Milch, gut dass wir die Pizza von gestern noch übrig haben. Der Kaffee ist klasse, starker Kaffee hat mir bisher sehr gefehlt.
Für heute Vormittag haben wir eine Ranger-geführte Wanderung in Fiery Furnace Gebiet im Arches Nationalpark gebucht (übers Internet ein halbes Jahr vorher. Man kann das auch vor Ort im Visitor Center machen, aber diese Wanderung ist oft ausgebucht). Wir fahren ins Visitor Center und lassen uns zeigen wo wir hin müssen. Der junge Mann sieht uns besorgt an und fragt ob wir wissen auf was wir uns da einlassen und dass das ein anstrengender Hike sei. Wir erklären ihm dass wir daheim in den Alpen auch wandern, damit ist er dann zufrieden und zeigt uns den Ausgangspunkt. (um es gleich mal vorweg zu nehmen: diese Wanderung ist für jeden gesunden Menschen bis 65 auch ohne Wandererfahrung kein Problem!)
Blick auf Fiery Furnace vom ViewPoint aus:
Die Wanderung ist wirklich toll, zum Teil geht es eng zwischen hoch aufragenden Wänden durch
manchmal ist das Geländer weitläufiger, besonders faszinierend sind die schmalen sehr hohen Felsen:
Arches gibt es natürlich auch:
Nach einer Weile sammelt uns die Rangerin und beginnt von der Pflanzen- und Tierwelt zu erzählen, sie zeigt dazu auch Fotos:
Im Bild sogenannte Waterbears, die hier in einem Tümpel leben, außerdem soll es auch Urzeitkrebse geben. Sie lässt uns an das Wasserloch treten, es ist aber ziemlich dunkel und nix zu sehen, aber die Berichte von diesen Urzeitwesen sind trotzdem sehr interessant, ich habe noch nie was davon gehört. Dann erklärt sie alle Pflanzen, die rundherum wachsen und erläutert welche essbar oder sonst wie nutzbar sind, etliche Heilpflanzen der Anasazi sind darunter. Sie hat sogar selbst Samen gesammelt und daheim im Garten angebaut und versucht wie die Indianer zu kochen, leider habe ich nicht alles verstanden so gut ist mein Englischwortschatz in Biologie und Botanik nicht, aber ihre Leidenschaft kam voll rüber!
Dann geht es weiter, wieder durch eine enge Schlucht
Schließlich fordert die Rangerin alle auf sich hinzusetzen und die Magie des Ortes zu erspüren:
Es ist echt faszinierend: da spannt sich ein Arch über uns, den man nur sieht wenn man hochschaut, die Schlucht ist so eng, dass wir ihn alle übersehen hätten. Die Rangerin berichtet, dass jemand, der an der Stelle gerastet hat und zufällig nach oben geblickt hat diesen Arch entdeckt hat, er hat ihn deshalb „surprising arch“ getauft. Nach dieser Rast sind wir nach wenigen Minuten wieder am Ausgangspunkt der Tour angelangt, sie hat etwa 3 Stunden gedauert und ist absolut empfehlenswert (und mit 5 oder 7$ pro Person nahezu geschenkt)!
Man braucht richtige Wanderschuhe, es gibt eine Stelle wo die Schlucht so eng ist, dass man nicht mehr zwischen den Felsen gehen kann, sondern sich mit den Füßen an den beiden gegenüberliegenden Wänden abstützen und entlang hangeln muss, dazu braucht man Profil an den Schuhen. Die Rangerin hat vorgemacht wie es geht, alle Leute (auch ältere Deutsche) haben das problemlos hingekriegt. Die Gruppe bestand etwa zur Hälfte aus Deutschen, der Rest Amerikaner (davon einer ziemlich dick, auch der hat es gepackt).
Ich verstehe die Besorgnis der Veranstalter nicht (es gibt auf der Website des Arches NP einen offiziellen Film zu dieser Wanderung, wenn man den anschaut glaubt man, man müsste sportliche Höchstleistungen vollbringen um an dieser Wanderung teilnehmen zu können), aber ich weiß natürlich nicht welche Erfahrung sie mit anderen Gruppen gemacht haben. Vielleicht ist ja mal jemand stecken geblieben und musste umkehren oder so.
Wir waren jedenfalls total begeistert, alleine hätte ich mich nie in das Gebiet getraut, es war kein Weg zu erkennen und die Rangerin hat uns berichtet, dass sie die Tour mehrfach üben musste um sich nicht mehr zu verlaufen.
Im Fiery Furnace war es angenehm kühl, zurück auf der Strasse war es extrem heiß, wir haben erst mal Pause gemacht und sind dann noch in die Windows section gefahren und haben die dortigen riesigen Arches besichtigt, Window Arch und Double Arch:
Irgendwo in dem Gebiet habe ich auch wieder ein Foto für meine Köpfesammlung geschossen:
ich finde der sieht aus wie ein Schädel aus einer medizinischen Sammlung komplett mit Zähnen.
Danach hat es uns zurück ins Inca Inn an den Pool gezogen, ich kann mir gar nicht vorstellen, was die Touris hier im Juli/August machen, da wird man doch gekocht oder?
Abends haben wir im Zentrum im Singha Thai Restaurant gegessen, was ich sehr empfehlen kann.
Was soll ich sagen: es war wieder ein fantastischer Tag!