Tag 9: 08.10. - Also ich finde ja gar nicht, dass das hier aussieht wie in den Alpen...Ähnlich viel wie am Vortag stand auch am neunten Tag unserer Reise auf dem Programm: über den Zion National Park bis nach Tropic. Distanz: ca. 550km.
Also früh aufstehen, frühstücken - nein, nicht bei Wendy's sondern im Hotel (sehr leckeres Frühstücksbuffet, und der Preis war auch in Ordnung) und dann wieder Richtung Grand Canyon. Heute bekamen wir also den Canyon bei Morgen-Licht zu sehen, hm, auch nicht perfekt für Fotos. Aber besser als am Vortag wie ich finde.
Gruppenfoto!
Begegnungen der tierischen Art.
Und dann ging es weiter, die 85 entlang bis nach Page. Recht wenig los an der Strecke. Und auch wenig Tankstellen. Aus "wir nehmen die nächste" wurde "ups, das war wohl die letzte" und im Auto wurde es immer ruhiger während sich die Tanknadel schon länger auf ihrem absoluten Tiefpunkt befand... Mehr rollend als fahrend haben wir uns aber doch noch bis zur ersten Tankstelle in Page schleppen können. Ai Karamba. Wir haben uns selten so über eine Tanke gefreut.
In Page gab es auch noch ein schnelles Mittagessen und dann ging es - ganz unaufgeregt - zum Zion.
Die Dame im Reisebüro hatte uns eigentlich geraten diesen Park auszulassen - Zitat: Sieht aus wie in den Alpen. Naja, mit tollster Sicht auf die Alpen vom Balkon aus (bei gutem Wetter) brauchen wir das eigentlich nicht. Allerdings hatte ich schon vorher etwas über den Park gelesen und gegooglet und dachte eigentlich nicht dass es so aussieht wie hier. Wir haben ihn dann doch mit eingeplant allerdings mit der Möglichkeit dass wir ihn weglassen wenn wir erst spät beim Grand Canyon wegkommen oder unterwegs noch sonst wie aufgehalten werden. Dem war ja aber zum Glück nicht so und somit kamen wir nachmittags im Park an. Vielleicht waren wir noch nicht in den richtigen Ecken der Alpen aber wir fanden überhaupt nicht, dass es im Zion so aussieht wie hier.
Schon allein den Checkerboard Mesa fand ich ziemlich beeindruckend. Das Motiv war kurz vorher ein Bild in unserem Küchenkalender und es war wirklich schön, dass dann "live" zu sehen. Leider war es an dem Tag ziemlich bewölkt - somit war das Licht nicht so toll für Fotos.
Als ersten Anlaufspunkt hatte ich den Canyon Overlook Trail raus gesucht. Mein Vater meinte dann aber dass er auf dem sandigen Weg nicht wirklich laufen kann - zu rutschig. Er blieb deswegen im Auto und um ihn nicht zu lange warten zu lassen sind meine Mom und ich den Weg auch nur ein Stückchen gelaufen.
Von da aus ging es dann zum Visitor Center und zum Scenic Drive Shuttle.
Mit dem Shuttle sind wir dann gleich bis hinter zum Riverside Walk gefahren, da es schon recht spät war. Diesen sind wir dann auch (tatsächlich!
) bis zum "Ende" gelaufen. Der Weg war eigentlich etwas weit für meinen Vater, aber dadurch dass er gut zu laufen ist, ging's.
Auf dem Rückweg kam sogar die Sonne raus und die letzen Sonnenstrahlen (mal wieder - wie so oft bei uns) beleuchteten die Felsspitzen.
Der Rest des Parks lag eher im Mondschein...
Zeit weiter zu fahren.
Auch wenn wir nur recht wenig vom Zion National Park gesehen haben, hat sich das Ganze doch auf jeden Fall gelohnt. Alpen-Flair? Nur im Dunkeln und mit gaaaaanz viel Fantasie.
Die letzten 150km zum Hotel in Tropic fuhren wir also im Dunkeln und nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir so gegen 22 Uhr im Bryce Pioneer Village an. Ich kram also in unseren Unterlagen den Voucher heraus und siehe da: Zimmer gebucht für den 09.10.
?!? Hab ich einen Fehler gemacht? Nicht, dass ich uns einen Tag zu früh zum Bryce Canyon geschickt habe... Schnell nachgeguckt: Nein, unser Hotel in Page ist auch für den 09.10. (und 10.10.) gebucht - Fehler vom Reisebüro. Hm, leichte Panik, schließlich hatte sie das Pioneer Village - trotz schlechter Bewertungen - nur gebucht weil alle andern Hotels in der Nähe schon ausgebucht waren. Naja, hin zur Rezeption, Problem geschildert: ein Zimmer ist noch frei - hallelujah. Leider nur mit kleineren Betten (ich kenn mich nicht so aus, aber halt kleiner als Queen-Size), aber besser als gar nichts. Denn bei Temperaturen unter 0°C war es uns definitiv zu kalt zum im Auto schlafen.
Wie gesagt, wir wussten schon vorher von den eher unterirdischen Bewertungen und hatten keine großen Erwartungen. Zum Glück, denn die Bewertungen sind durchaus berechtigt. Die Zimmer sind in kleinen, sehr hellhörigen und vor allem auch schlecht isolierten Holzhütten untergebracht. Als wir ankamen war es sehr kalt, die Klimaanlage/Heizung extrem laut und zudem versprühte sie auch noch äußerst unangenehmen Geruch. Die Betten waren auch wirklich klein, zwischen Zudeck-Laken und Tagesdecke befand sich eine bunte Mischung von Haaren in allen möglichen Längen. Und die Bad/WC-Tür ging nicht zu. Das heißt immer wenn man auf dem Klo saß musste man sie zu halten - wenn die Arme denn lang genug sind, oder man hat halt freie Sicht auf's Zimmer und vice versa. Die Dusche war etwas verdeckter in der Ecke, sah aber ziemlich eng aus. Ich habe sie nicht genutzt und bin gleich mit Klamotten ins Bett - war auch so noch ganz schön kalt.
Ja, ja, also das Bryce Pioneer Village können wir nicht wirklich empfehlen... Es war zwar eines der günstigsten Motels auf unserer Reise und ist gut gelegen für eine Besichtigung des Bryce Canyons, aber das war schon ein bisschen sehr arg... Zum Glück sollte es am nächsten Morgen eh früh losgehen.
- to be continued soonish -