16. Tag, Fahrt nach Las Vegas, NMHeute wachten wir mal zeitiger auf und fuhren gegen 9:30 Uhr los in Richtung Palo Duro Canyon. Die Fahrt über die leeren sonntäglichen Straßen war herrlich. Der Canyon ist ein State Park, und so wurden am Eingang 4 $ Eintritt pro Nase fällig. Der Palo Duro Canyon ist der zweitgrößte Canyon in den USA nach dem Grand Canyon. Hier kann man jedoch sogar in den Canyon hineinfahren.
Eine steile Straße führte hinab, und man konnte sehen, dass bei starken Regenfällen die Straße völlig überschwemmt wird.
Zurück in Amarillo gab es einen Kaffee von Starbucks, und dann ging es auch schon wieder auf die Interstate 40 Richtung Westen. Nach einigen Meilen fuhren wir ab und besuchten die berühmte Cadillac Ranch. Das Besondere der Cadillac Ranch ist, dass auf einem Getreidefeld 10 Cadillacs halb eingegraben worden sind und senkrecht aus dem Boden schauen. Wirklich skurril.
Dank an Monika für die gute Wegbeschreibung (ich glaube, sie war von Dir, oder?)!
Wir fuhren dann noch ein Stück Interstate, um dann wieder auf die Original 66 abzutäuschen.
Zwischendurch gab es immer wieder kleinere kicks:
Ein Ort namens Vega in Texas.
Und immer wieder Relikte der Vergangenheit.
So erreichten wir in Adrian die Mitte der 66, wo wir im Midpoint Café den leckersten Hamburger aller Zeiten serviert bekamen.
Die Besitzerin des Cafés freute sich so sehr über unser Lob, dass sie die Köchin aus der Küche holte.
Wir fuhren auf der rechten Frontage Road weiter, die urplötzlich und ohne Vorwarnung endete.
So schummelten wir uns wie unsere Vorgänger auch über eine Ochsenbodenauffahrt auf die Interstate. Das ging nur, weil wirklich nicht viel Verkehr herrschte.
Heute fuhren wir so viel wie möglich 66, und es lohnte sich in dieser Gegend wirklich. Nächster Stop war Glenrio, ein untergegangene Ort an der ehemaligen 66, verlassene Motels, Tankstellen, Häuser. Alles im Zerfall begriffen, sehr anrührend. Kurz hinter Glenrio begann New Mexico.
Das Last Motel bzw. First Motel in Texas, die Schrift ist kaum noch zu erkennen, in Glenrio.
Zwischendurch mussten wir immer mal wieder auf die Interstate ausweichen, hier waren jetzt sogar 75 Meilen pro Stunde erlaubt. Wir kamen zügig voran, und dank der neuen Zeitzone konnten wir die Uhr wieder eine Stunde zurückdrehen. Wir erreichten unser heutiges Ziel Tucumcari bereits um 14:00 Uhr. Das anvisierte Blue Swallow Motel fanden wir sofort, aber irgendetwas ließ uns zögern, sofort einzuchecken. Wir fuhren dann die Hauptstraße einmal runter und wieder zurück, und beschlossen dann, dass es zu früh war, um dort zu bleiben.
Nächstes Ziel sollte Las Vegas sein, nicht das berühmte LV in Nevada, sondern das kleine Las Vegas in New Mexico. Wir kauften dann noch eine Straßenkarte und zwei kühle Drinks, und los ging es Richtung Las Vegas. Obwohl wir mit 75 auf der Interstate dahin bretterten, realisierten wir doch, dass die Landschaft immer interessanter wurde. Irgendwie Wild West like. Die letzten 40 Meilen nach Las Vegas fuhren wir dann wieder Original 66. Es war atemberaubend schön. Am Horizont schneebedeckte Berge, um uns herum weites Land mit Rinderherden, hin und wieder das Eingangstor zu einer Ranch, und über uns blauer Himmel.
Dass wir vor einer Woche in Chicago mit Schal und Handschuhen vor uns hinbibberten, kann man sich hier gar nicht mehr vorstellen. Ohne den kühlenden Wind wäre es hier heiß.
Gegen 16:30 Uhr kamen wir in Las Vegas an fanden das anvisierte Motel sofort, fuhren aber erstmal weiter Richtung Downtown. Hier in LV gibt es eine wirklich historische Innenstadt, d.h. die meisten Häuser sind älter als 100 Jahre. Vielleicht lag es daran, dass Sonntagnachmittag war, aber irgendwie wirkte alles wie ausgestorben und etwas heruntergekommen.
Wir checkten im Motel ein und ruhten uns ein wenig aus. Später fuhren dann noch mal in die Stadt hinein, um zu Abend zu essen. Obwohl KFC und Burger King am Wegesrand lagen, wollten wir doch vernünftig essen. Der zunächst angesteuerte Italiener wirkte zu fein, ein anderes ausgegucktes Restaurant hatte Sonntags geschlossen, und so gingen wir in ein mexikanisch angehauchtes Family Restaurant in der Nähe unseres Motels. Wir bestellten bei einer sehr netten Bedienung sehr mexikanisches Essen, das uns sehr schlecht schmeckte. Irgendwie werden wir mit der amerikanischen Küche nicht warm.
Comfort Inn Las Vegas: Anlage etwas außerhalb der Stadt, großzügige Zimmer, sehr sauber, jeder Komfort. Herrlich geschlafen. Restaurants in der Nähe, aber leider wieder das Falsche ausgesucht. (Family Restaurant). Fazit: Etwas teuer, aber empfehlenswert