6.3.10 Guns & GamblingDer Sonnenaufgang im White Sands hätte mich natürlich auch gereizt aber leider kommt man erst ab 7:00h in den Park und die Sonne sollte um 6:45h aufgehen. Aber auch ene halbe Stunde nach Sonnenaufgang sieht es dort bestimmt noch interessant aus.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir jedoch, dass es heute wohl nicht so interessant aussehen würde. Alles grau in grau. Gut, dass ich mich gestern noch aufgerafft hatte.
Also schnell zurück ins Bettchen und noch 2 Stunden Schlaf dran gehängt.
Nach dem Frühstück habe ich mich auf den Weg in die Berge gemacht, um ein wenig den "Billy thr kid scenic byway" zu erkunden. Schon auf dem Weg nach Ruidoso hatte man einen schönen Blick auf den Sierra Blanca Peak mit dem südlichsten Skigebiet der USA, "Ski Apache".
Schnell merkte ich, dass ich wohl besser einen Pullover angezogen hätte, die Schneereste rechts und lins der Straße sprachen eine deutliche Sprache.
In Ruidoso Downs habe ich dem Vitsor Center des Byways und dem
Hubbard Museum of the American West einen Besuch abgestattet. Ganz nett und vor allem gut geheizt
Die freiwillige Feuerwehr steht löschbereit am Tresen
Im Visitor Center kann man sich ein Filmchen über den Byway und die Geschichte von Billy the Kid anschauen - das heißt könnte man, wenn die anwesende Dame denn mit der Technik klar käme
Also bin ich ohne Film weiter gefahren nach Lincoln. Hier tobte in den 60er Jahren der
Lincoln County War, in dessen Verlauf Billy the Kid berühmt-berüchtigt wurde, weil er einen Sheriff erschoss. Wobei er allerdings selbst von einem Richter als Hilfssheriff vereidigt worden war und das Opfer, Sheriff Brady, vorher selbst mit seinen Männern einen unbewaffneten erschossen haben sollen. Alles ziemlich verworren und ein "schönes" Beispiel für Geld- und Machtgier, Korruption und Gewalt in der damaligen Zeit. Billy the Kid wurde später seinerseits von Pat Garrett erschossen.
Ohne diese Geschichte wäre das Örtchen Lincoln sicher längst eine Geisterstadt, nachdem die Bahnlinie das Örtchen ignorierte und auch dier County Sitz längst woanders ist. So ist das ganze Örtchen ein "National historic Sight" und lebt von den Touristen.
In dem kleinen Museum gibt es eine Rrecht gut gemacht Ausstellung über den County War und diverse der Schauplätze kann man im Ort besichtigen.
In diesem Saal wurde Billy the Kid zum Tode verurteilt, konnte jedoch vor Vollstreckung des Urteils fliehen. Als besonderes "Highlight" kann man ein Einschussloch in der Wand besichtigen, das entstand, als er sich den Weg freischoss.
In der anderen Hälfte des Gebaäudes findet sich der Sitzungssaal der Freimaurerloge.
Und im Erdgeschoss darunter lag der Saloon. Praktisch!
Leider waren die meisten anderen Gebäude, die man angeblich besichtigen kann an diesem Tag (oder dauerhaft?) geschlossen, so dass ich nur noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht und das Kirchlein besichtigt habe.
In der Kriche bakam ich mit, wie sich ein junges Paar darüber unterhielt, unbedingt hier heiraten zu wollen. Wegen der Geschichte und weil die Kirche so wunderschön sei.
Über Geschmack lässt sich bekannntlich nicht streiten. Und sicher auch darüber, ob ies ein gutes Omen ist, an einem Ort zu heiraten, der durch Morde und Schießereien bekannnt geworden ist.
Leider wurde das Wetter nicht besser sondern eher schlechter.
Capitan und das Smoky-the-bear Museum habe ich deshalb ausgelassen und an Ft. Stanton bin ich nur vorbei gafahren.
Langsam hatte ich jetzt auch ziemlichen Hunger. Mir fiel ein, dass ich auf der Hinfahrt kurz vor Ruidosos an einem Billboard für das
Inn of the Mountain Gods vorbei gefahren war, einem Mountain resort und Casino der Mescalero Apachen. Da sollte es doch etwas vernünfties zu essen geben.
Gab es. Das Resort war nett mit schöner Lage direlkt an einem Bergsee und größer als ich erwartet hatte. Ich habe mir ein etwas verspätetes Lunch Buffet gegönnt, das recht gut und nicht zu teuer war. Anschließend habe ich mir einen Kaffee geholt und einen Blick ins Casino geworfen. Da es draußen inzwischen agefangen hatte zu regnen, habe ich mir die Zeit an ein paar Penny Slots vertrieben.
Gerade als mein Zwanziger zu Ende ging und ich schon beschlossen hatte, trotz Regen weiter zu fahren, blinkte plötzlich der Bildschirm meinen Automaten auf, die bezaubernde Jeanny tanzte von links nach rechts über den Bildschirm und statt der verscheidenen Symbole stand in allen Feldern nur noch "Wild".
Keine Ahnung, was ich da gemacht habe. Auf jeden Fall war ich danach 900$ reicher!
Vielen Dank an die Mountain Gods! :gg: :gg:
Da es immer noch regnete habe ich natürlich ein bisschen weiter gezockt und brav noch ein paar Dollar wieder zurück gegeben aber insgesamt mit 800$ plus (inclusive Essen) diese gastliche Stätte verlassen.
Eigentlich hate ich mit dem Gedanken gespielt, White Sands noch einen Besuch abzustatten aber dafür war es inzwischen etwas spät. Außerdem war der Himmel immer noch komplett bewölkt und riss erst nach Sonnenuntergang etwas auf, was mir immerhin ein hübsches Leuchten am Himmel verschaffte.
Ein letzter Blick auf White Sands aus der Ferne war auch noch drin.
Für einen Schlecht-Wetter-Tag war das heute gar nicht so übel
Ich sollte vielleicht öfter an Automaten pielen, wo ich keine Ahnung habe, worum es eigentlich geht.