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Autor Thema: GTT - Gone to Texas  (Gelesen 34521 mal)

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U2LS

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #105 am: 09.06.2010, 09:58 Uhr »
Hallo Dirk, Texas Ranger,

vielen Dank für den schönen Bericht aus dem Big Bend N.P. Da werden doch gleich mal wieder schöne Erinnerungen wach. Big Bend ist wirklich "A land of strong beauty—often savage and always imposing".

Ich habe vor 3 Jahren "leider" nur den Westteil mit Chisos Basin und Santa Elena Canyon abgeklappert; nach deinem Bericht muss ich da unbedingt noch einmal hin, um auch die wilden Schönheiten des Ostens kennen zu lernen; vielleicht sogar im nächsten Frühjahr!?

Gruß
Lothar
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Lothar

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DocHoliday

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #106 am: 11.06.2010, 17:49 Uhr »
3.3.10 Boulders & Badlands    

Mitten in der finsteren Nacht klingelte der Wecker, weil ich bin zu meinem Ziel für den heutigen Sonnenaufgang noch ein Stück Auto fahren und ein bisschen wandern musste.

Zuerst habe ich mich vorsichtig die Serpentinen den Berg herunter "getastet", bevor ich auf die Schotterpiste zu den Grapevine Hills abgebogen bin. Etwa 10 km führte diese recht ordentliche Piste zum Trailhead. Gleich am Anfang habe ich im Dämmerlicht ein Schlagloch übersehen und wurde ordentlich durchgeschüttelt. Die Stoßdämpfer haben es zum Glück überlebt und ich war spätestens jetzt völlig wach ;).

Vom Trailhead führte eine etwa eine Meile lange Wanderung durch ein lang gestrecktes Tal mit vielen interessanten Felsformationen die ein wenig an das Chiricahua NM erinnerten. Am Ende hat an eineem erhöhten Aussichtspunkt netter weise jemand ein paar große Felsbrocken auf einander geschichtet. Balanced Rock nennt sich das und sieht bei Sonnenaufgang recht nett aus.



Auch die Felsen daneben glühten hübsch im frühen Sonnenlicht.



In die andere Richtung sieht das ganze eigentlich wegen der Aussicht durch das Rock-Window noch besser aus, auch wenn man diese Aufnahme wohl besser bei Sonnenuntergang macht.



Nach etwa einer Stunde bin ich den gleichen Weg, den ich gekommen bin, wieder zurück gelaufen.



Hier unten war es nicht ganz so kalt wie gestern morgen aber die neuen Handschuhe haben trotzdem gute Dienste geleistet. Inzwischen hatte ich ordentlich Kohldampf und bin ohne weiteren Stop zur Lodge gefahren, wo ich in Ruhe gefrühstückt habe, das Auto beladen und ausgecheckt.

Ab heute hatte ich für 2 Nächte im Lajitas Resort gebucht, am westlichen Rand des Parks zwischen Big Bend NP und Big Bend Ranch SP.

Nach der letzten Fahrt den Berg hinunter bin ich auf die Parkstraße Richtung Westen abgebogen.
Hier habe ich diesen Felsen bewundert, dessen Namen ich leider vergessen habe.



Ein wenig später wurde die Landschaft immer kahler aber auch langsam bunter. Ich hatte die Maverick Badlands erreicht. Hier habe ich mir zunächst von diversen Aussichtspunkten einen Überblick verschafft und beschlossen, später am Nachmittag zurück zu kommen, um die Gegend intensiver zu erkunden.





Zunächst bin ich aber aus dem Park hinaus gefahren. Kurz hinter der Parkgrenze kommt das Örtchen Study Butte mit Tanke, Läden und einem Hotel. Mir hat dieser Shop recht gut gefallen.



Lange aufgehalten habe ich mich nicht, weil ich weiter wollte -zur Terlingua Ghost Town. Zunächst habe ich den Souvenirshop um 2 T-Shirts erleichtert.



Dann bin ich eine oder zwei Stunden kreuz und quer zwischen den Ruinen herum geschlendert.







Hat mit gut gefallen. Das Highlight war für mich der Friedhof, der bis heute genutzt wird.



Besonders ein Grab hatte es mir angetan. Scheint ein interessanter Mensch zu sein, der hier beerdigt wurde und die Beerdigung war wohl auch ein "nettes" Fest.



Auf dem Schidchen stand Gonzo - live life full!

Von Terlingua aus waren es noch etwa 25 Meilen nach Lajitas, wo ich mein Domizil für die nächsten beiden Nächte bezogen habe. Sehr nett:







Die Mittagsstunden habe ich mich mit einem Buch auf die Veranda im Schatten verbracht. Heute waren es immerhin das erste Mal über 80°F.

Zwischen 15 und 16:00h habe ich mich wieder auf den Weg in den Park gemacht. Zunächst habe ich gleich hinter dem Parkeingang die Aussicht auf die umliegenden Berge bewundert.





Dann habe ich mein Auto irgendwo am Straßenrand abgestellt und bin aufs gerate wohl in die Badlands hinein gelaufen. Mir haben die verschiedenfarbigen Formationen sehr gut gefallen.





Hätte sicher bei Sonnenuntergang noch besser ausgesehen (intensivere Farben) aber leider versteckte sich die Sonne mehr und mehr hinter Schleierwolken.



Auf die Art habe ich es immerhin noch im hellen zurück zum Hotel geschafft. Dort habe ich abends recht gut gegessen und dabei schön auf der Terrasse sitzen können.
Langsam ist das Wetter so, wie ich es mir vorgestellt habe,   :D
Gruß
Dirk

funny1a

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #107 am: 11.06.2010, 18:34 Uhr »
Hallo Dirk,

tolle Fotos, die Gegend gefällt mir.
Lg
Markus

2008 Florida
2009 SFO-LV-Zion-Bryce-MV-Page-GC-Sedona-Route 66-LV
2010 LV-Death Valley-Zion-Torrey-Escalante-Moab-Page-LV
2011 LV-Lake Havasu-Joshua Tree-LA
2011 AIDA - Hamburg - New York
2012 Denver-Yellowstone-Salt Lake-Zion-LV
2014 Florida

MalteMontana

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #108 am: 11.06.2010, 20:40 Uhr »
Hi Dirk,

muss Dir doch jetzt auch mal sagen, dass Du wirklich ganz hervorragende Fotos machst!
Und Dein Bericht macht wirklich Lust, sich auch um Texas mal ausgiebig zu kümmern.
Gruß, Malte


aa_muc

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #109 am: 11.06.2010, 22:02 Uhr »
Zitat
Besonders ein Grab hatte es mir angetan. Scheint ein interessanter Mensch zu sein, der hier beerdigt wurde und die Beerdigung war wohl auch ein "nettes" Fest.
[...]
Auf dem Schidchen stand Gonzo - live life full!

fast...  :whistle: (oder das Schildchen hat sich in einem Monat etwas verändert :wink:)



Der Friedhof hat was. Auch die Aussicht ist nicht schlecht, also wenn ich mal die Wahl haben sollte...

DocHoliday

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #110 am: 11.06.2010, 23:56 Uhr »
Stimmt!

Large hat er gelebt, nicht full. Da habe ich mich wohl von den vielen leeren Flaschen in die irre führen lassen ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #111 am: 14.06.2010, 00:15 Uhr »
4.3.10 Ruinen & Rio Grande

Heute mal kein Sonnenaufgang sondern leckeres Frühstück im Hotel. Gut gestärkt bin ich danach wieder in den Park gefahren und direkt hinter dem Parkeingang auf die Old Maverick Road abgebogen, eine gut 20 km lange, gut fahrbare Dirtroad, die fast parallel zur Parkgrenze nach Südwesten zum Santa Elena Canyon führt.



Mein erster Stop war eine alte Cabin.



Unglaublich, dass in dieser vielleicht 1,20 m hohen Hütte mitten in der Wüste mal eine 4 oder 5-köpfige Familie gewohnt hat.



Einige Meilen weiter führt eine Seitenpiste nach Abaja Terlingua. Von dem alten Örtchen war allerdings kaum noch etwas zu sehen.



Aber zumindest hatte man einen schönen Blick auf den Terlingua Creek, der sogar noch etwas Wasser führte.



Zurück auf der Hauptpiste kam dann bald der Santa Elena Canyon in Sicht.



Hier hat sich der Rio Grande eine tiefe, enge Schlucht durch die Felsen gegraben.



Ein kurzer Trail führt ein Stück in den Canyon hinein. Allerdings muss man dafür, den Terlingua Creek überqueren, der hier in den Rio Grande mündet. Zwar ist der hier nur noch ein Rinnsaal aber das Flussbett bestand überwiegend aus tiefem Schlamm,  so dass ich meinen Mocassins erstmal ein Bad im Rio Grande gegönnt habe, um sie von den zusätzlichen 2 oder 2 Kg Ballast zu befreien.
Nach einem kurzen steilen Anstieg führt der Trail direkt am Fluss in den engen Canon hinein. Hier war dann Schluss, wenn man nicht schwimmen wollte.



Blick aus dem Canyon heraus:



War (bis auf die Schlammpackung) ein netter kleiner Spaziergang. Nun ging es auf Asphalt weiter über den Ross Maxwell Scenic Drive.



Am Castolon Visitor Center habe ich eine kleine Lunchpause eingelegt und die umstehenden Ruinen bewundert.



Kurz danach fährt man durch den Tuff Canyon mit recht fotogenen weißen Gesteinsschichten.



Am Mule Ears Viewpoint vorbei (wo mir leider von den beiden Felsen, die tatsächlich wie Eselsohren nebeneinander in der Wüste stehen, kein vernünftiges Bild gelungen ist, weil sie im Gegenlicht lagen) führte mein Weg zur Burro Mesa.



Hier habe ich mir noch einmal etwas die Beine vertreten und bin zum Burro Mesa Puroff gelaufen einem großen Dryfall.



Am Ende des sich immer weiter verengenden Canyons erreicht man diesen hohem Kamin, der sich bei Regenfällen in einen sicherlich beeindruckenden Wsserfall verwandelt.





Der nächste Abschnitt der Straße glich ein wenig einer Achterbahn mit hübschen Kurven und Wellen.



Kurz bevor man die Ost-West_straße durch den Park erreicht hat man noch einen schönen Blick auf die Chisos und schaut sozusagen von unten durch The Window.



Auf dem Rückweg zur Lodge habe ich mich noch ein wenig in Study Butte umgesehen und festgestellt das Gonzo (der vom Friedhof) wohl nicht der einzige Freak in diesem Örtchen war. Zumindest gibt es ein paar recht bunte und schräge Häuser hier.





Am besten hat mir diese interessante Kombination aus U-Boot-Turm, Freiheitsstatue und Holzschiff.



Zurück in meinem Zimmer habe ich beschlossen den verpassten Sonnenaufgang durch einen verpassten Sonnenuntergang zu ersetzen und mit mit einem guten Buch und ein paar kühlen Bierchen einen gemütlichen, faulen Nachmittag zu machen.
Abendessen gab es wieder im Hotelrestaurant. War wie gestern auch schon recht gut.

Damit endete mein Besuch im Big Bend.
Mein Fazit: Ein toller Park mit abwechslungsreichen Landschaften von Wüsten über Badlands bis zu hohen Bergen, der mir sehr gut gefallen hat. Leider hatte ich bei diesem Besuch keine Zeit für die vielen Wanderungen, die es hier gibt. Auch einige unimproved dirtroads warten noch darauf, von mit entdeckt zu werden. Ich werde also sicher irgendwann noch einmal wiederkommen müssen.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #112 am: 15.06.2010, 23:27 Uhr »
5.3.10 Schafe und Sand

Heute stand die lange Fahrt nach Alamogordo auf dem Programm (ca. 420 Meilen).

Noch vor Sonnenaufgang habe ich das Auto beladen und noch einen Blick auf die Hauptgebäude des Resorts geworfen.





Schnell ausgecheckt, an der Rezeption noch einen Kaffee mitgenommen, dann gibg es los. Zunächst bin ich ca. 60 Meilen direkt am Rio Grande entlang durch den Big Bend Ranch Park gefahren. Diesen Park hätte ich gerne ausführlicher besucht aber dafür wäre mindestens ein zusätzlicher Tag erforderlich gewesen. Der Eingang in den PArk liegt an der Westseite und im Park gibt es ausschließlich Gravel Roads bzw. 4WD-Pisten. Beim nächsten mal werde ch extra Zeit dafür einplanen.

Das, was ich heute von der Straße aus gesehen habe, gefile mir auf jeden Fall gut.





Neben schöner Landschaft gab es auch noch zusätzliches Unterhaltungsprogramm wie diese Gruppe von Bighorns, die neben der Strraße durch die Felsen tobte.



Kurze Zeit später überquerte vor mir eine Gruppe Javelinas die Straße. Leider waren sie sofort im Unterholz verschwunden.



Zwischendruch hatte man immer wieder schöne Blicke auf den Rio Grande.





Nach etwa 40 Meilen toller Fluss- und Berglandschaft weitete sich das Flusstal und die Landschaft wurde immer weiter und flacher.



In Presidio habe ich getankt und mir ein spätes Frühstück gegönnt bevor ich auf die US 67 nach Norden abgebogen. Durch Marfa bin ich eigentlich nur durch gefahren, weil ich jetzt schon später dran war als geplant. Für ein Foto hat es aber noch gereicht.



Nächstes Ziel war Fort Davis. Nettes Örtchen-



Vom Fort Davis stehen noch einige komplette Gebäude und ein paar Ruinen.

Als Offizier konnte man es dort sicher aushalten.





Als einfacher Soldat lebte man schon wesentlich weniger komfortabel.



Insgesamt habe ich 11/2 oder 2 Stunden dort verbracht (inklusive Filmvorführung und Ausstellung im Visitor Center).



Weiter ging es durch nette Berglandschaft vorbei am Davis Mountain SP und dem McDonald Observatory hoch zur I10





Die nächsten Stunden waren dann vor allem eines: Laaaaangweilig! ;)



Gegen 17:00h (bzw. 16:00h, eine Stunde hatte ich ja gewonnen) hatte ich Alamogordo erreicht und mein Zimmer im Best Western bezogen. Da die Wettervorhersage für den nächsten Tag nicht so doll aussah, habe ich mich aufgerafft und bin nach einer kruzen Pause weiter zum White Sands NM gefahren. GUt eine Stunde vor Sonnenuntergang war ich dort und habe mich erstmal im hinteren Teil des Parks umgeschaut. Endlose Dünen aus Gips erstrecken sich dort bis zum Horizont.





Schön war, dass außer mir fast niemand hier war.





Allzu weit bin ich aber nicht in die Dünen hineingefahren. Da das Parktor 30 Minuten nach Sonnenuntergang geschlossen wird, bin ich schon mal etwas näher an den Ausgan heran gefahren. Außerdem finden sich hier auch die Yuccas, die natürlich ebenfalls einige Bilder wert waren.







Erst deutlich nach Sonnenuntergang konnte ich mich endlich losreissen.



In Alamoogordo habe ich nur mein Auto abgestallt und bin zu Fuß zu Applebees, wo ich gegessen habe. War nett. Ich habe mich an die Theke gesetzt und bin mit ein paar Soldaten aus Ft. Bliss ins Gespräch gekommen.

Dafür, dass ich heute einen reinen Fahrtag geplant hatte, habe ich doch eine Menge gesehen.
Morgen steht der Billy-the-kid-scenic-Byway auf dem Programm
Gruß
Dirk

Inspired

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #113 am: 16.06.2010, 08:07 Uhr »
Na, White Sands ist im Moment aber beliebt! Schön so viele Fotos davon zu sehen. Bin schon gespannt, wie es in natura dort ist. In ein paar Monaten weiß ich mehr.

EasyAmerica

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #114 am: 16.06.2010, 14:00 Uhr »
Unglaublich, was bei dir alles so ganz gemütlich in einen einzigen Tag passt.  :o
Viele Grüße
Heinz

Applebee

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #115 am: 20.06.2010, 12:58 Uhr »
Hallo Dirk,

ganz toller Bericht mit beeindruckenden Bildern vom Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang & White Sands.

Freu mich schon auf die Weiterfahrt.

Gruß

Tinerfeño

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #116 am: 20.06.2010, 13:33 Uhr »
Wirklich sehr interessant, mal nicht so eine typische, "eingetretene" Tour ;-)
Mal wieder ein Beweis für mich, dass es noch viel zu entdecken gibt!
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

DocHoliday

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #117 am: 23.06.2010, 12:29 Uhr »
6.3.10 Guns & Gambling

Der Sonnenaufgang im White Sands hätte mich natürlich auch gereizt aber leider kommt man erst ab 7:00h in den Park und die Sonne sollte um 6:45h aufgehen. Aber auch ene halbe Stunde nach Sonnenaufgang sieht es dort bestimmt noch interessant aus.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir jedoch, dass es heute wohl nicht so interessant aussehen würde. Alles grau in grau. Gut, dass ich mich gestern noch aufgerafft hatte.
Also schnell zurück ins Bettchen und noch 2 Stunden Schlaf dran gehängt.

Nach dem Frühstück habe ich mich auf den Weg in die Berge gemacht, um ein wenig den "Billy thr kid scenic byway" zu erkunden. Schon auf dem Weg nach Ruidoso hatte man einen schönen Blick auf den Sierra Blanca Peak mit dem südlichsten Skigebiet der USA, "Ski Apache".



Schnell merkte ich, dass ich wohl besser einen Pullover angezogen hätte, die Schneereste rechts und lins der Straße sprachen eine deutliche Sprache.





In Ruidoso Downs habe ich dem Vitsor Center des Byways und dem Hubbard Museum of the American West einen Besuch abgestattet. Ganz nett und vor allem gut geheizt ;)


Die freiwillige Feuerwehr steht löschbereit am Tresen ;)

Im Visitor Center kann man sich ein Filmchen über den Byway und die Geschichte von Billy the Kid anschauen - das heißt könnte man, wenn die anwesende Dame denn mit der Technik klar käme ;)

Also bin ich ohne Film weiter gefahren nach Lincoln. Hier tobte in den 60er Jahren der Lincoln County War, in dessen Verlauf Billy the Kid berühmt-berüchtigt wurde, weil er einen Sheriff erschoss. Wobei er allerdings selbst von einem Richter als Hilfssheriff vereidigt worden war und das Opfer, Sheriff Brady, vorher selbst mit seinen Männern einen unbewaffneten erschossen haben sollen. Alles ziemlich verworren und ein "schönes" Beispiel für Geld- und Machtgier, Korruption und Gewalt in der damaligen Zeit. Billy the Kid wurde später seinerseits von Pat Garrett erschossen.

Ohne diese Geschichte wäre das Örtchen Lincoln sicher längst eine Geisterstadt, nachdem die Bahnlinie das Örtchen ignorierte und auch dier County Sitz längst woanders ist. So ist das ganze Örtchen ein "National historic Sight" und lebt von den Touristen.

In dem kleinen Museum gibt es eine Rrecht gut gemacht Ausstellung über den County War und diverse der Schauplätze kann man im Ort besichtigen.




In diesem Saal wurde Billy the Kid zum Tode verurteilt, konnte jedoch vor Vollstreckung des Urteils fliehen. Als besonderes "Highlight" kann man ein Einschussloch in der Wand besichtigen, das entstand, als er sich den Weg freischoss.

In der anderen Hälfte des Gebaäudes findet sich der Sitzungssaal der Freimaurerloge.



Und im Erdgeschoss darunter lag der Saloon. Praktisch!

Leider waren die meisten anderen Gebäude, die man angeblich besichtigen kann an diesem Tag (oder dauerhaft?) geschlossen, so dass ich nur noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht und das Kirchlein besichtigt habe.





In der Kriche bakam ich mit, wie sich ein junges Paar darüber unterhielt, unbedingt hier heiraten zu wollen. Wegen der Geschichte und weil die Kirche so wunderschön sei.
Über Geschmack lässt sich bekannntlich nicht streiten. Und sicher auch darüber, ob ies ein gutes Omen ist, an einem Ort zu heiraten, der durch Morde und Schießereien bekannnt geworden ist.

Leider wurde das Wetter nicht besser sondern eher schlechter.



Capitan und das Smoky-the-bear Museum habe ich deshalb ausgelassen und an Ft. Stanton bin ich nur vorbei gafahren.
Langsam hatte ich jetzt auch ziemlichen Hunger. Mir fiel ein, dass ich auf der Hinfahrt kurz vor Ruidosos an einem Billboard für das Inn of the Mountain Gods vorbei gefahren war, einem Mountain resort und Casino der Mescalero Apachen. Da sollte es doch etwas vernünfties zu essen geben.

Gab es. Das Resort war nett mit schöner Lage direlkt an einem Bergsee und größer als ich erwartet hatte. Ich habe mir ein etwas verspätetes Lunch Buffet gegönnt, das recht gut und nicht zu teuer war. Anschließend habe ich mir einen Kaffee geholt und einen Blick ins Casino geworfen. Da es draußen inzwischen agefangen hatte zu regnen, habe ich mir die Zeit an ein paar Penny Slots vertrieben.
Gerade als mein Zwanziger zu Ende ging und ich schon beschlossen hatte, trotz Regen weiter zu fahren, blinkte plötzlich der Bildschirm meinen Automaten auf, die bezaubernde Jeanny tanzte von links nach rechts über den Bildschirm und statt der verscheidenen Symbole stand in allen Feldern nur noch "Wild".
Keine Ahnung, was ich da gemacht habe. Auf jeden Fall war ich danach 900$ reicher!
Vielen Dank an die Mountain Gods! :gg: :gg:

Da es immer noch regnete habe ich natürlich ein bisschen weiter gezockt und brav noch ein paar Dollar wieder zurück gegeben aber insgesamt mit 800$ plus (inclusive Essen) diese gastliche Stätte verlassen.



Eigentlich hate ich mit dem Gedanken gespielt, White Sands noch einen Besuch abzustatten aber dafür war es inzwischen etwas spät. Außerdem war der Himmel immer noch komplett bewölkt und riss erst nach Sonnenuntergang etwas auf, was mir immerhin ein hübsches Leuchten am Himmel verschaffte.



Ein letzter Blick auf White Sands aus der Ferne war auch noch drin.



Für einen Schlecht-Wetter-Tag war das heute gar nicht so übel ;)
Ich sollte vielleicht öfter an Automaten pielen, wo ich keine Ahnung habe, worum es eigentlich geht.
Gruß
Dirk

EasyAmerica

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #118 am: 23.06.2010, 12:51 Uhr »
Ein schöner Tag in meiner Lieblingsgegend bei den Mescaleros.  :) Das Casino scheint ziemlich neu zu sein. Jedenfalls ist es mir bisher nicht aufgefallen.
Viele Grüße
Heinz

Palo

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Re: GTT - Gone to Texas
« Antwort #119 am: 23.06.2010, 14:40 Uhr »
:lol: :lol:  In USA sind die Saloons in der Nähe des Gerichts, in Deutschland findet man in der Nähe der Kirche immer eine Kneipe, passt doch   ;-)   :prost:
 

Nur zur Info: Mt. Lemmon (Tucson)  ist das südlichste Skigebiet der USA

http://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Lemmon_Ski_Valley


Gruß

Palo