Hallo,
schöne Bilder - da kann man als Wohnzimmer-Sonntags-Kletter-Zuschauer so richtig genießen
Da siehst Du mal wie selbstlos ich bin. Mach mir all die Muehe, damit Du im warmen Sessel die Bilder geniessen kannst.
Wooow, das sieht ja schon mal gut aus.
Wir übernachten übrigens in Driggs, weil uns Jackson zum Übernachten zu teuer ist. In Driggs übernachten wir hier http://www.tetonvalleycabins.com/
Sieht nach ner ruhigen Lage aus und das mögen wir
Driggs ist ein ruhiges kleines Oertchen. Und ueber den Teton Pass bist Du auch verhaeltnismaessig schnell im Grand Teton NP.
Also, ich freue mich auf weitere Bilder. Berge sind für mich eh etwas wunderbares und ich kriege auch als Schweizerin nie genug davon.
Geht mir mit Kuestenbildern ganz genau so.
Hallo Sönke,
da nehme ich mir meine Columbia Wandertreter aus der privaten Choiceline, klemme mir mein Filmstativ über die Schulter und trotte Dir mal hinterher.
Nix trotten, hier wird getrabt!
Wunderbar der Reisebericht und vielen Dank dafür.
Ich bekomme schon wieder Gedankenblitze für eine eigene Tour in den Tetons, die ich dieses Jahr leider nur streifen konnte auf dem Hwy 191.
Die Ostseite der Tetons von Jackson Hole aus haben wir ledier auch nur sehr schnell gestreift, aber davon spaeter mehr.
das geht ja schon mal toll los
Und ihr seid eindeutig mutiger als wir, bei den vielen Bärenwarnungen im Grand Teton würd ich mich im Zelt
glaub ich schrecklich gruseln
Vor Grizzlies habe ich auch einen Mordsrespekt, bei Schwarzbaeren muss man schon viel falsch machen um in Probleme zu kommen.
Die Grizzlies sind aber eher im Yellowstone und im Norden der Tetons anzutreffen, es war aeusserst unwahrscheinlich, das uns da einer auf unserem Weg ueber den Weg laufen wuerde.
Wir hatten eher das Problem andersherum. Wir haetten gerne mal einen Baeren oder auch einen Elch gesehen und haben kraeftig Ausschau gehalten. Da hatten wir ziemliches Pech (oder Glueck je nachdem wie man es sieht), wir haben nur Baerenhaeufchen und Elchspuren im Matsch gesehen, obwohl es dort eigentlich einige Baeren und ein paar Elche gibt.
Die hatten doch mehr Angst vor dem Werwölfen .
Die sind ja auch viel gefaehrlicher!!!!
2.9.2009 Alaska BasinAm naechsten Morgen werden wir von der im warmen Licht der Morgensonne leuchtenden Canyonwand begruesst. Gibt schlimmere Plaetze zum frueh Aufstehen als auf einem von roten Indian Paintbrush umgebenen Felsen mit Sicht ueber ein Bergtal.
Erster Tagesordnungspunkt: Fruehstueck! Die Saecke mit den Lebensmitteln werden vom Baum heruntergelassen und mache mich mit dem Wasserfilter auf um aus dem kleinen Bach Wasser fuer Kaffee und Tee zu pumpen. Wieder ein Grund mehr Teetrinker zu sein: mein Tee profitiert von dem klaren Bergbachwasser und schmeckt sogar noch besser als sonst waehrend der Instant Kaffee der anderen im Vergleich zum ueblichen Kaffee wohl nur die Note ausreichend minus bekommt. Dazu gibts Muesli mit Milch. Waehrend das Muesli von WinCo Foods jeden Vergleich mit deutschem Muesli standhaelt (@mrh400: ich weiss allerdings nicht ob das linksdrehend ist
) decke ich ueber die aus Trockenmilchpulver angeruehrte weisslich-klumpige Fluessigkeit in der das Muesli schwimmt den barmherzigen Schleier der Liebe. Naja eine Bergtour ist ja kein Picknick!
Dann werden die Zelte abgebrochen und die Rucksaecke gepackt. Es geht weiter bergan. Unser Tagesziel ist das Alaska Basin, eine Hochebene in der wir unser Lager aufschlagen wollen. Auf dem Weg gibt es die eine oder andere Flussquerung, aber am fruehen Nachmittag ist es geschafft und wir erreichen das Basin.
Eine traumhafte Landschaft. Umgeben von steilen Bergwaenden findet man hier eine von Baechen durchzogene Ebene mit vielen kleinen Seen. Es ist das Quellgebiet des Teton Creek, dem wir auf unserem Weg hinauf gefolgt sind.
Wir ziehen wild knipsend durch das Basin und halten nebenbei Ausschau nach einem guten Lagerplatz. Die Ansprueche sind hoch: geschuetzt vor Wind, gute Aussicht, nicht auf einer empfindlichen Bergwiese, ein guter Baum fuer die Futtersaecke in der Naehe, nicht zu weit weg vom naechsten See, der Boden weich wie eine Federkernmatratze, etc...
Schliesslich finden wir einen Platz der alle Ansprueche befriedigt. Hinter einem Felsen, der eine Aussicht ueber das gesamte Basin bietet, schlagen wir die Zelte unter ein paar Bauemen auf.
Sobald wir damit fertig sind geht es an einen der Seen. Wenn man im Sonnenschein einen Rucksack einen Berg hinaufschleppt riecht man nach einer Weile recht streng. Da unsere Unterkunft mit Pool kommt, belegen wir dort sofort die besten Plaetze mit Beschlag. Da sonst niemand in der Naehe ist, ist es allerdings nicht notwendig mit Handtuechern zu reservieren.
Die Bergseen sind wunderbar klar und verdammt kalt, daher ist der eigentlich Badevorgang schnell wieder beendet und das Strandleben beginnt. Waehrend meine Kollegen voll auf Baggerseemodus umschalten und diskutieren, ob es Sinn gemacht haette, einen Super-Soaker bzw. Schlauchboot mit hochzu schleppen und ob man die Iso-Matten als Ersatz benutzen kann (die Antwort ist zweimal NEIN, beim Super-Soaker bin ich mir nicht ganz sicher), habe ich Hummeln im Hintern und mache mich auf unsere Umgebung zu erforschen. Als erstes komme ich an einen flachen sandigen Tuempel in dem es von winzigen Brine-Shrimps nur so wimmelt.
Dann folge ich einem der unzaehligen kleinen Baeche bis ich an die Quelle am Hang komme. Dort stroemt das Wasser direkt aus dem felsigen Untergrund. Da direkt an der Quelle keine Gefahr besteht, dass ein Elch irgendwo vorher ins Wasser gepinkelt hat und somit keine Giardia-Erreger im Wasser sein koennen, trinke ich das Wasser direkt an der Quelle. Da sag noch mal einer das Wasser nach nichts schmeckt!!!!
Da die Schatten laenger werden mache ich mich zurueck auf dem Weg zum Lager. Die anderen sind auch schon eingetroffen und wir erklaeren einen Felsen zum Kuechenfelsen wo wir im Windschutz von ein paar Steinen unseren Kocher anschmeissen.
Unser Oeko hat den Abendessen-Job bekommen. Das war eher aus der Not geboren: auch wenn sie sonst ein netter problemloser Mensch ist, wenn es ans Essen geht, weiss man nie, wogegen sie gerade allergisch ist und was sie jetzt gerade aus welchen Gruenden nicht isst. Da wir anderen beiden ziemliche Allesfresser sind, ist sie eben zustaendig fuer das Abendessen, so dass niemand hungern muss. Es gibt klassischen Backpacking-Frass: Ramen. Eigentlich kann man da ja nicht viel falsch machen, man geht in den Asia Laden kauft eine moeglichst rote Tuete Nudeln, dann kann man sicher sein, dass die so scharf sind, das sich die Frage nach dem Geschmack von selber nicht mehr stellt und fertig ist. Sie hat Bio-Ramen aus Heirloom-Weizensorten gekauft, die sie mit Miso und getrocknetem Gemuese verfeinert. Sie sagt, das sei viel gesuender, als die Billig-Ramen vom Asia-Laden. Gesund vielleicht....
Gut dass ich in der Geheimtasche meines Rucksacks einen Flachmann mit Scotch deponiert habe.
Der bekommt den Geschmack der Oeko-Ramen zuverlaessig weg und mit Aussicht auf die umgebenden Berge, die sich im Licht der Abendsonne rot verfaerben einen 5 Jahre alten Ardbeg zu geniessen, ist mehr als nur das.
Ich habe mir auch erlaubt dieses Bild vor einer Weile im
Bilderraetsel zu gebrauchen. Ich hatte gehofft, dass das rote Licht auf den Felsen die Leute auf eine falsche Faehrte in den Suedwesten fuehrt.
Aber wir sind nicht die einzigen, die die letzen Sonnenstrahlen von unserem Aussichtsfelsen aus verfolgen wollen. Gemuetlich wackelt eine Delegation Murmeltiere heran und macht sich ohne uebertriebene Scheu aber in gebuehrendem Abstand auf unserem Felsen breit. Na wahrscheinlich machen wir uns eher auf ihrem Felsen breit. Jedenfalls taufen wir den Felsen Marmot Rock, denn jeden Abend puenktlich zum Sonnenuntergang kommen die Kollegen um mit uns das Spektakel zu geniessen.
Kurz nachdem die letzten roten Streifen im Westen verschwunden sind, kriecht der Mond hinter Buck Mountain im Osten hervor und taucht das Basin in fahles Licht. Uns faellt auf, dass wir uns letzte Nacht getaeuscht haben muessen, denn jetzt sieht der Mond wirklich voll aus.
@Saguaro: Vollmond, ohoh!
So ueber die Feiertage bin ich weg. Gibt also erstmal eine kleine Pause hier. Frohe Weihnachten allerseits!