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Autor Thema: Jahreswechsel 2022/23 - Eine Foto- und Drohnentour durch TX, NM, CO, KS und OK  (Gelesen 10585 mal)

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U2LS

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Nach der weiteren Planung für den kommenden Tag, der für mich nicht in den USA enden wird, gehe ich ins Bett.

Oweih, doch hoffentlich nicht in einem mexikanischen Knast!?  :shock:
Gruß
Lothar

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Culifrog

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Jetzt wo ich Deine Schilderungen vom Big Bend gelesen und Deine Fotos gesehen habe, freue ich mich noch mehr darauf. Im September wird es soweit sein, allerdings haben wir in der Chisos Mountain Lodge reserviert und ich hoffe doch sehr, dass es da Bettwäsche geben wird ;).

Die Fotos sind toll! Mit welcher Kamera fotografierst Du (oder habe ich das überlesen?)?

Liebe Grüsse
Gaby

Tinerfeño

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Nach der weiteren Planung für den kommenden Tag, der für mich nicht in den USA enden wird, gehe ich ins Bett.

Oweih, doch hoffentlich nicht in einem mexikanischen Knast!?  :shock:

Ganz so schlimm wird es Gott sei Dank nicht, aber bei dem Land bist du schon mal richtig.



Die Fotos sind toll! Mit welcher Kamera fotografierst Du (oder habe ich das überlesen?)?


Danke, ich fotografiere schon über 25 Jahre, da hab ich mir so einige Kenntnisse angeeignet. Ich benutze eine schon ältere Nikon D7200, aber viel wichtiger sind die Objektive und Filter. Meist benutze ich Ultraweitwinkel in Kombination mit Pol- oder Grauverlaufsfilter. Manche Bilder im Bericht sind auch mit dem Smartphone aufgenommen. Nicht alle sind übrigens bearbeitet, sonst würde das zu lange mit dem Bericht dauern.
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Tinerfeño

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Nachdem wir am Montag nach 21,5 Jahren unsere Katze beerdigen mussten, ich deshalb in die Heimat gefahren bin (und noch immer ein wenig trauere), gab es mal eine kurze Pause. Nun soll es aber endlich weitergehen.

29.12.2022

Das Ziel soll heute tatsächlich Mexiko sein, genauer gesagt Ciudad Juarez. Vor vielen Jahren habe ich hier im Forum die Diskussionen und Horrorgeschichten über diese Stadt gelesen und von Besuchern, die nach wenigen Minuten wieder umgekehrt waren. Nun wollte ich mir das Ganze aber mal selbst anschauen, auch natürlich im Bewusstsein darüber, dass es sich immer noch um eine der gefährlichsten Städte der Welt handelt - aber es auch durchaus sehenswerte Ecken gibt. Da ich mich auch sehr für Grenzen interessiere, gehört für mich ein Besuch der Doppelstadt El Paso/Juarez einfach mal mit zu einem USA-Trip wie diesem. Es wird nicht mein erster Besuch Mexikos sein; ich war nämlich bereits 2008 und 2018 in Tijuana. Diesmal habe ich mich auch für eine Übernachtung in Mexico entschieden und diese noch in Alpine gebucht. In El Paso hätte ich so günstig nicht so zentral wohnen können.



Aber erstmal muss ich den Großraum El Paso erreichen! Es geht also wie immer früh los und nach einem Frühstück bei Subway geht es auf die Piste: Über die US-90 erstmal wieder zurück Richtung Marfa und dann weiter Richtung Van Horn, TX. Die US-90 führt westlich von Marfa durch ziemlich einsames Gebiet und hier sollen noch einige typische Kunstwerke, für die Marfa bekannt ist, am Wegesrand auftauchen.
Nach kurzer Zeit erreiche ich am westlichen Ortsausgang das alte Stardust-Motel-Sign. Da lasse ich erstmal die Drohne starten:



Einige Kilometer weiter taucht dann auf der rechten Seite Giant Marfa Mural auf; nett anzuschauende Figuren auf Holz. Aus einem Lautsprecher tönt dazu typische Rock 'n' Roll-Musik der 50er Jahre.



Nicht weit davon entfernt taucht plötzlich ein kleiner Zeppelin links der Straße auf, der gerade abhebt.
Es wird wohl zur Beobachtung von der Customs and Border Protection eingesetzt. Sowas sieht man auch nicht alle Tage!



Valentine, TX wirkt schon fast wie eine Geisterstadt mit seinen verfallenen Gebäuden.



Ein Highlight soll noch kommen. Hinter Valentine befindet sich der sogenannte Prada-Shop von Marfa. Obwohl fast 60 km von Marfa selbst entfernt, wird es noch zu den Kunstwerken der Stadt gezählt. Einige Fotos musste ich da natürlich machen!



Gegen 11 Uhr erreiche ich dann Van Horn, TX. Hier gibt es nicht viel zu sehen, aber ich mache einen kleinen Rundgang. Auch hier gibt es wieder diesen typisch-texanischen "Wildwest-Stil".









Auf Wegweisern sehe ich Hinweise zu den Carlsbad Caverns und Guadeloupe Mountains NP. Irgendwie fühlt es sich nicht gut an, diese Parks zu ignorieren, aber die passen irgendwie gar nicht in meine geplante Route (erst recht nicht heute) aber auch nicht in den weiteren Verlauf der Reise. Dann beruhige ich mich damit, dass ich Tropfsteinhöhlen ja schon kenne und auch schon viele Berge gesehen habe. Man kann einfach nicht alles sehen und auf dieser Reise habe ich andere Schwerpunkte.

Irgendwie bin ich nun auch gespannt auf El Paso. Um die Zeit dahin abzukürzen, geht es auf die I-10. Ich ärgere mich übrigens gerade dermaßen, dass ich mir in Deutschland noch für über 200 Euro einen GPS-Receiver für meine Nikon D7200 gekauft habe (ja, die Teile haben kein GPS eingebaut, warum auch immer...) und ich das Ladekabel für dieses Modul zu Hause vergessen habe. Der Reststrom wird nicht lange reichen und mich nervt es, wenn ich in meinen DSLR-Fotos keine GPS-Daten habe. Da ja nun bald eine große Stadt kommen soll, versuche ich mein Glück, mal in einem Best Buy vorbeizuschauen, ob die da sowas haben. Natürlich bin ich da wenig zuversichtlich, denn das ist wirklich ein sehr spezielles Kabel. Dennoch gebe ich mal einen Best Buy bei Google Maps ein und lasse mich so nach El Paso führen.

Nach kurzer Zeit auf der I-10 erreiche ich die Mountain Standard Time - wie praktisch, heute wird mir eine Stunde geschenkt ;). Es wird dann immer urbaner. Schön ist die Gegend nicht gerade... in einem Business District am Rande von El Paso erreiche ich dann Best Buy und wie zu erwarten, gab es da natürlich nicht das entsprechende Kabel.



Nach einer kleinen Pause bei Starbucks ist mein nächstes Ziel der Scenic Drive durch die Anhöhen im Norden von El Paso.
Die eigentlich eher unschöne Stadt hat aus dieser Perspektive wirklich ihren Reiz und besonders interessant finde ich den Ausblick zur mexikanischen Grenze, die deutlich sichtbar ist. Leider gefällt mir das Licht zum Fotografieren heute nicht so, hier werde ich morgen nochmal herkommen - dann am Abend!













So langsam muss ich mich auch mal auf den Weg zur Grenze machen, denn den Nachmittag und Abend möchte ich ja in Ciudad Juarez verbringen. Ich fahre durch Downtown El Paso und verschaffe mir erstmal einen Überblick. Mein Auto kann ich natürlich nicht mit rüber nehmen; das will ich in einem Parkhaus in der Nähe des Grenzübergangs abstellen. In unmittelbarer Nähe der Grenze, in einer Gegend mit vielen mexikanischen Läden, fällt mir dann ziemlich viel Armut auf - irgendwie wirkt es nicht besonders sicher. An der Straße lasse ich das Auto hier jedenfalls nicht stehen. Ich fahre dann wieder ein wenig Richtung Downtown und finde nach einiger Zeit ein Parkhaus, das auch nicht all zu teuer ist. Parkhäuser sind übrigens auch immer wieder nette Aussichtspunkte ;)



Nachdem ich dann in einem der oberen Stockwerke geparkt habe, packe ich meinen Rucksack für die Übernachtung. Viel brauche ich ja nicht. Die Drohne bleibt sowieso drüben, aber ich checke dreimal, ob ich auch meinen Reisepass habe.

Dann werde ich langsam etwas nervös... ich habe nun schon so viel über Juarez gehört und gelesen und nun will ich dort auch noch eine Nacht verbringen... Auf was lasse ich mich hier ein? Dennoch gespannt mache ich mich auf dem Weg zum Grenzübergang. Ich wähle die Puente Internacional Lerdo Stanton, die mich nicht direkt in das Touristenviertel von Juarez führt. Vielmehr komme ich etwas östlicher raus, was aber kein Problem darstellt. Irgendwie schreckte mich die Gegend um die Paso del Norte International Bridge auf US-Seite etwas ab, sodass ich die andere Brücke gewählt habe.





Die Spannung steigt weiter. Am Zugang zur Brücke soll man wohl normalerweise Geld bezahlen. Einige Pesos von 2018 habe ich noch dabei, dafür allerdings kein US-Bargeld mehr. Erfreulicherweise ist heute die Brückennutzung kostenlos - ich schätze, aufgrund eines Defekts. Interessanterweise geht kaum einer aus US-Richtung über die Brücke. Die Sicherung der Grenze ist hier wirklich beeindruckend. Der Rio Grande wirkt hier fast wieder Todesstreifen zu DDR-Zeiten. Auf der US-Seite stehen Panzer...









Blick zurück nach Texas:


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U2LS

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Hallöchen,

deine Reise ist echt der Wahnsinn, nicht nur wegen den Fotos, sondern besonders weil meine allererste Rundreise 2007 deiner jetzigen fast gleicht wie ein Haars aufs andere; dein Bericht weckt jedenfalls die schönsten Erinnerungen.

Ich bin übrigens damals über dieses Monster von Brücke (Paso del Norte International Bridge) rüber nach Ciudad Juarez "gedackelt". Diesen "komischen" Zeppelin habe ich aus der Ferne auch gesehen.

Bin mal gespannt wie es weitergeht!

Hier sind ein paar Bilder von damals zu sehen:

https://photos.google.com/u/0/album/AF1QipMyckPdLnRnLDyiyYm9tDuasw7htAm-BsPTM0gQ
Gruß
Lothar

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Tinerfeño

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sondern besonders weil meine allererste Rundreise 2007 deiner jetzigen fast gleicht wie ein Haars aufs andere;

Das ist ja interessant! Da bin ich mal gespannt, ob sich die Route weiter Richtung Norden und dann Richtung Osten auch so gleicht  8)
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Tinerfeño

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Fortsetzung 29.12.2022

Nach einem kurzen Spaziergang erreiche ich das Ende der Brücke. Dort stehen dann Männer an einem Scanner, um das Gepäck zu durchleuchten. Ich lege meine Sachen drauf, habe aber nicht den Eindruck, dass die das sonderlich interessiert, was sie auf den Monitoren sehen. Ich hoffe ja noch auf eine formale Einreise, da mein Reisepass durchaus noch einen Stempel hätte gebrauchen können, doch das Zollbüro ist geschlossen und man geht einfach dran vorbei. Ruckzuck stehe ich nun auf einer öffentlichen Straße in Mexiko... viele Menschen sind hier nicht unterwegs. Ich fühle mich hier nicht unsicherer als auf der US-Seite, im Gegenteil!
Erstmal möchte ich nun in mein Hotel einchecken. Irgendwo habe ich gelesen, dass in Juarez eine Stunde später ist als in El Paso, was sich später aber noch als Trugschluss herausstellt. Es reicht eben nicht, einfach nur "Zeitzone Chihuahua" zu googlen. Es ist nun ca. 15 Uhr, aber ich lebe im Kopf eine Stunde später  :lol:









Mein Hotel (Suites Motel La Frontera) befindet sich im südlichen Bereich der Av. Benito Juárez, also sehr zentral. Ich wollte unbedingt ein Hotel über eine seriöse Plattform buchen, aber auch nicht zu viel bezahlen. Dieses hier war einigermaßen gut bewertet und auf booking.com verfügbar. Manche andere Hotels in der Gegend sehen von außen ziemlich heruntergekommen aus, aber das Suites Motel ist beim ersten Eindruck in Ordnung.
Der Eingangsbereich ist sauber und auch nach wenigen Minuten kommt schon jemand zur Rezeption. Anfang ist die Verständigung etwas schwierig, denn die Rezeptionistin spricht nur spanisch. Ich muss ihr meine Buchung in der App vorzeigen, damit sie mich überhaupt findet. Dann geht aber alles ganz schnell und ich bekomme ein Zimmer im Erdgeschoss zugewiesen. Ohne Schlüssel oder Code... die Tür steht offen. Das Zimmer sieht ordentlich aus, hat aber kein Fenster. Dazu fehlen dann noch die Fernbedienung für den Fernseher und die Klimaanlage. Ok, das brauche ich eh nicht, aber wirkt schon etwas merkwürdig. Ich habe zudem den Eindruck, dass es sich um ein Stundenhotel handelt, denn erstens wurde mit "Hourly rates" an der Rezeption geworben und der Spiegel über dem Bett tut sein übriges. Nun ja, egal. Für eine Nacht wird das wohl gehen! 

Ich ruhe mich ein wenig aus und mache mich dann auch bald auf ins Getümmel von Juarez. Zunächst muss ich aber noch die Sache mit dem Zimmerschlüssel klären. Die Rezeptionistin wundert sich, wofür ich den brauche; ob die Tür nicht offen wäre. "Ich möchte ja auch mal weggehen", sage ich dann auf Englisch. Jetzt versteht sie und schreibt mir einen langen Zahlencode auf einen Zettel.

























Der erste Eindruck der Stadt ist nicht abstoßend, es gibt einen großen Markt mit viel Essen aber auch mit viel Plastikmüll. Jeder will seinen Mist irgendwie loswerden ;) Ich lasse mich ein wenig treiben und mache viele Fotos. Zwischendurch werde ich immer mal wieder angebettelt, aber stets höflich und nicht so unverschämt, wie ich es letztes Jahr in Tangier, Marokko erlebt habe. Mit meinen alten Pesos kaufe ich mir Churros, die ich schon aus Tijuana kenne. Die Kathedrale ist auch sehr schön anzuschauen, aber die Fußwege sind zum Teil recht abenteuerlich. Man muss aufpassen, dass man nicht stolpert. Auf den Straßen sind große Pfützen, weil es kaum Gullis gibt. Hier muss man dann wiederum aufpassen, dass man nicht von einem vorbeifahrenden Auto nassgespritzt wird. Abseits des touristischen Zentrums sieht es schon ziemlich heruntergekommen aus. Da halte ich mich nicht lange auf. Nach Einbruch der Dunkelheit suche ich mir etwas zu Essen, doch diese komischen Eck-Imbisse, die vielleicht sehr authentisch sind, finde ich nicht sonderlich einladend. Ich gehe nochmal die Av. Benito Juárez Richtung Norden und kurz vor dem Grenzübergang sehe ich dann ein nettes Lokal mit Bar (La Feria). Das Flair ist hier natürlich schon ziemlich US-amerikanisch, aber sie haben sehr gute mexikanische Küche. Ich bestelle Tacos mit Ofenkartoffel und Mineralwasser. Dazu dann Tortilla Chips... alles sehr lecker!







Vor einigen Jahren hätte ich mich hier jetzt wahrscheinlich noch auf mexikanische Art betrunken, aber ich habe mir vor einiger Zeit angewöhnt, auf Reisen keinen Alkohol mehr zu trinken. Verkatert ist der kommende Tag nur halb so schön... wenn überhaupt!









Nach einem weiteren Rundgang durch das abendliche Juarez komme ich gegen 21:00 dann wieder im Hotel an. Ich habe ja immer noch im Kopf, dass es 22:00 ist, deswegen kommt es mir auch nicht so früh vor.

ÜN: Suites Motel La Frontera, Ciudad Juarez, Chih. (MXN 1209.60 total, booking.com)
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

Route68

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Tolles Bild, ist im Hintergrund eine A-Bombe gezündet worden?

Mutig, mutig...Ciudad Juárez wird trotz deiner  Bilder und Beschreibung nicht auf meine Liste schaffen.
1993 FLL, 1994 TPA, 1995 MCO
1996 LAX, 1997 SFO, 1998 IAH
1999 DEN, 2000 IAD, 2002 LAX
2008 MIA,2010 PHL, 2011 DEN
2012 SFO, 2013 MIA, 2014 IAD
2017 LAX, 2017 LAS, 2018 LAS
2019 RSW, 2022 LAX, 2022 LAX
2023 LAX

Bandito1011

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  • Der gescheite Mensch findet Bildung auf Reisen
Super interessant !

Hätte ja gern mal ein Bild von dem Zimmer gesehen.

Route68

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Hätte ja gern mal ein Bild von dem Zimmer gesehen.

Und ich von dem Hotelpublikum... 8)
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Bandito1011

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Hätte ja gern mal ein Bild von dem Zimmer gesehen.

Und ich von dem Hotelpublikum... 8)

Kommt vielleicht noch :-)

partybombe

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Viele Bilder bei interessanten Lichtverhältnissen

Tinerfeño

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Das ist mir noch gar nicht so aufgefallen - Hast Recht  :D, sieht so aus! Ist natürlich stark bearbeitet, weil Gegenlicht...

Nachher geht es endlich mal wieder weiter!
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Tinerfeño

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30.12.2022

Die Nacht im "Suites" Motel ist unruhig. Auf den Fluren wird viel umhergelaufen, gegen 1:00 (ok, in Wahrheit ja 0:00 ;)) höre ich teilweise noch Musik aus den anderen Zimmern.
Ich bin kurz davor, mich zu beschweren...
Irgendwann rüttelt es dann auch an meiner Tür und jemand will eintreten. Gut, dass ich die Kette vorgehängt habe, sonst hätte tatsächlich eine fremde Person im Zimmer gestanden, denn aus mir unerklärlichen Gründen konnte die Person die Tür öffnen. Wer weiß, wie viele Codes da gültig sind. Naja, nach einiger Zeit wird es dann aber auch in Juarez ruhiger und ich finde etwas Schlaf. Durch das fehlende Fenster hat man auch überhaupt kein Zeitgefühl.

Gegen 6:30 (meiner gefühlten Zeit) stehe ich auf, mache mich fertig und verlasse das Hotel. Eine Bedienstete folgt mir noch bis vor die Tür und fragt mich, ob ich abreise - Die brauchen wahrscheinlich das Zimmer schnell ;)
Es ist noch stockdunkel, kaum jemand ist unterwegs. Es hat geregnet bzw. tröpfelt sogar ein wenig. Ein paar Fotos mache ich nun in der Umgebung des Hotels.







Da ich leidenschaftlicher Starbucks-City Mug-Sammler bin (ich dürfte schon um die 70 Stück haben), muss noch eine Tasse aus Mexiko her. Starbucks hat allerdings im Zentrum keine Filiale, sondern etwas weiter entfernt in der Nähe der Rio Grande Shopping Mall einige Kilometer östlich. Glücklicherweise gibt es Uber in Juarez, denn zu Fuß oder mit anderen Öffis begebe ich mich bestimmt nicht dort hin.

Das Uber ist schnell bestellt und die nette Fahrerin fährt mich durch die Straßen von Juarez... als ich die sehe, weiß ich, warum ich da sicherlich keine Spaziergänge machen wollte. Sowas Heruntergekommenes habe ich noch nie gesehen, man fährt durch die reinsten Ghettos, die an das PC-Spiel GTA erinnern. Als wir die Umgebung der Shopping Mall erreichen, ändert sich das Stadtbild wieder etwas zum Besseren und es wirkt wie eine typisch US-amerikanische Ausfallstraße mit Kettenrestaurants und -geschäften. Es gibt neben einigen mexikanischen Ketten natürlich Mc Donald's, Wal-Mart, BurgerKing, Applebee's - und natürlich auch Starbucks, der - zu meiner Überraschung - gerade erst aufgemacht hat.
Die Gegend kommt mir sicher vor und man fühlt sich glatt heimisch - wie in den USA eben ;)
Nun hoffe ich, dass der Starbucks auch die Tassen im Angebot hat - das wäre jetzt echt schade, doch ich habe Glück: Es gibt "México" und "Chihuahua". Dazu gibts dann noch einen Kaffee und schnell bin ich mal eben 750 Pesos los, was natürlich viel für Mexiko ist. Die Tassen allein kosten 330 Pesos das Stück (fast 17 Euro), ein paar Euro mehr als in den USA oder auch in Europa (In Istanbul hab ich 2022 für eine City Mug umgerechnet 5 Euro bezahlt).

Auf dem Starbucks-Beleg wird auch eine Uhrzeit angegeben und ich wundere mich, wieso da was von 6: nochwas steht. So langsam wird mir klar, dass ich seit gestern Nachmittag in der falschen Zeit lebe und ich heute Morgen schon kurz nach 5 losgegangen bin  :shock:  :D







Für meine Mutter soll ich spezielles Kosmetik-Puder besorgen, das ich ihr 2018 schon aus Mexiko mitgebracht habe. Ich schaue nun im nahegelegenen Wal-Mart, der exakt so aussieht wie in den USA, werde aber leider nicht fündig. Auch zum Frühstücken finde ich hier nichts, sodass ich mich nochmal auf den "Strip" begebe. Vieles hat geschlossen, aber mit Mc Donald's kann man nichts falsch machen. Hier bestelle ich mir ein mexikanisches Frühstück, was durchaus schmackhaft und noch dazu günstig ist (für Mc Donald's-Verhhältnisse). Mich interessieren ja ohnehin auch internationale Ketten in anderen Ländern.



Da es hier außer Kettenrestaurants nicht viel Weiteres zu sehen gibt, soll mein nächstes Ziel der Plaza de la Mexicanidad sein. Dieser ist auch vom Scenic Drive in El Paso sichbar. Dafür bestelle ich mir wieder ein Uber, das wirklich sehr günstig in Juarez ist. Für nicht einmal fünf Euro fährt mich ein netter Mexikaner zum Platz und gibt mir auch noch ein paar Tipps für meinen Aufenthalt in Juarez.

Es ist nicht viel los, aber das "Monument to the Mexican People" ist schon ziemlich beeindruckend; auch tagsüber. Rundherum stehen Karussells, die schon etwas historisch für westliche Gewohnheiten wirken, aber wohl noch regelmäßig in Betrieb sind.









Positiv an dieser Ecke von Juarez ist, dass ich nun wieder volles US-amerikanisches Netz und somit Internet habe und weiterrecherchieren kann, was ich mir anschaue.  Es geht erstmal Richtung Rio Grande. Ich finde es hier einfach beeindruckend, wie man die nur einen Katzensprung entfernten US-Freeways von El Paso mit den entsprechenden Schildern sehen kann und man sich selbst in einer ziemlich abgeriegelten Zone befindet. Wie viele Menschen werden niemals legal auf die andere Seite kommen, obwohl es alles so nah ist?



Als Nächstes möchte ich zum "Monumento a Juárez", der Weg ist aber etwas beschwerlich. Ich bewege mich über diverse Firmengelände, wo auch ziemlich viel Müll und Dreck herumliegt langsam aber sicher dort hin. Irgendwann komme ich dann auch an der "Puente Internacional de las Américas" vorbei, einem weiteren Grenzübergang, aber rüber in die USA will ich hier noch nicht. Das Denkmal von Benito Juarez befindet sich dann am Rande eines Parks. Auch hier sind nicht viele Menschen unterwegs und die Stimmung wird komisch, als ich an den ganzen Autoschlangen, die am Grenzübergang warten, vorbei bin.











Nach einem Rundgang um das Denkmal schaue ich mich ein wenig weiter im Park um. Gepflegt ist dieser nicht gerade. Von weitem höre ich Schüsse - gehe ich zumindest davon aus. So langsam wird es mir wirklich etwas mulmig und irgendwie reicht es mir auch. Auch liegt ein merkwürdiger Geruch in der Luft. Trotz Bedenken lege ich den Weg zum Grenzübergang zu Fuß zurück, noch ein wenig durch den "Parque Público Federal El Chamizal", dann entlang eines Wohngebietes an der "Calle Ing. David Herrera", das wirklich alles andere als vertrauenserweckend aussieht. Vor einem vergitterten Haus steht ein altes Auto, ein "Drogendealer" (zumindest so stelle ich sie mir vor ;) ), geht gerade hinein... GTA in Real Life! Immer wieder mache ich einige Fotos, fühle mich aber nicht so ganz sicher. Ich möchte nun wirklich wieder zurück in die USA, doch die Brücke (Paso del Norte) ist noch ca. 2 km entfernt. Auf der Straße sind wieder große Pfützen und ich warte immer ein wenig den Verkehr ab, dass mich keiner auf dem Fußweg vollspritzt.

















In unmittelbarer Nähe des Grenzübergangs treffe ich dann auf dieses Flugzeug:



Nun möchte ich noch meine letzten Pesos loswerden. Als ich die Av. Benito Juarez erreiche, kaufe ich mir für 20 Pesos noch eine Flasche Wasser... ein Fehler. Als ich nämlich an den Eingang zur Brücke komme, erwartet mich eine Bezahlstation und einige Mexikaner, die dort als Geldwechsler fungieren. Man kommt da nur mit Quarters und Dimes durch (35 US-Cent). Da ich nun mein letztes Bargeld in dem Shop gelassen habe, weiß ich in dem Moment gar nicht, was ich machen soll, denn US-Bargeld habe ich auch nicht mehr und jetzt wegen 35 Cent in Mexiko was abheben gehen?. Ich sage zu dem Mexikaner, dass ich gestern umsonst rüber konnte und ich nicht damit gerechnet habe, dass es jetzt was kostet. Er spendiert mir dann die 35 Cent und lässt mich ziehen. Ich soll ihn dann das nächste mal bezahlen... Mir ist die Sache noch heute unangenehm und ich hätte ihm gerne die 20 Pesos gegeben. Man lernt nie aus, so ganz bargeldlos geht es in Mexiko dann leider nicht.

Kurze Zeit später stehe ich auch schon in einer längeren Schlange, natürlich ganz anders als auf dem Hinweg. Es geht nur träge voran, währenddessen bestaune ich aber immer wieder die Grenzanlagen. An der exakten Grenzmarkierung stehen mexikanische Beamte und checken, ob wir ausreichende Papiere für die USA haben. Auf US-Seite angekommen, werden gerade Mexikaner an der Schlange vorbei zurück in ihr Land geführt...
Nach etwa einer 3/4 Stunde komme ich dann auch ins Gebäude der Customs and Border Protection. Hier sieht es aus wie am Flughafen. Auch hier ist nochmal einige Zeit Warten angesagt. Es gibt eigentlich überhaupt keine westlichen Touristen, die mit mir dort anstehen, aber Juarez ist wohl auch nicht das attraktivste Ziel.





Als ich dann dran bin, kommt natürlich die typische Frage, was ich in Mexiko gemacht habe. Ich denke mir, dass "Tasting Mexican Food" eine gute Antwort sei, und das stimmt auch so. IO: "Is it your favorite food?". Ich sage mal "ja"...obwohl das eigentlich nicht stimmt. Nach einem Röntgen meines Rucksacks bin ich dann auch wieder in Texas. Der Unterschied zu Mexiko ist hier noch minimal...

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partybombe

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