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Autor Thema: Jenseits von Miami: Florida mit dem Wohnmobil im Februar/März 2015  (Gelesen 71288 mal)

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ireula

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Mittwoch, 4. März

Wir gehen zu Mrs. Mac Kitchen frühstücken, eine Empfehlung aus dem Reiseführer. Es ist ganz lecker, Irene hat süße French Toasts mit Sirup, Dieter die „Mac Attack“ mit scrambled  eggs, Sausage, Bacon und Hash Browns. Wir bezahlen 21 Dollar, inklusive Coffee mit Refill.

Apropos bezahlen: Unsere Travelers Cheques werden problemlos im Walmart und Publix akzeptiert. Alles andere bezahlen wir mit Kreditkarten. Auch an den Tankstellen kein Problem. Wenn der Zip Code abgefragt wird, geben wir unsere heimische Postleitzahl ein. Das hat nicht immer geklappt. Wenn nicht, zahlen wir vorab im Office.

Heute steuern wir Key West an – 42 Brücken verbinden die vielen kleinen Inseln (Keys) bis hinunter zum Southern Most Point der (Festlands-)USA. Zunächst führt die Straße US 1 durch die üblichen Geschäftsviertel. Statt Autos kann man hier Boote kaufen. Die Sportboote stehen zum Teil in mehrstöckigen Hochhäusern, hier ist man vermutlich ohne Yacht kein Mensch.



Herrliches Wetter begleitet uns auf der Brücken-Tour nach Key West.




Je weiter wir vordringen (leicht an den Meilenangaben am Straßenrand zu messen), desto mehr Wasser umgibt die Route 1. Die längste, die seven-mile-bridge, vermittelt das Gefühl, übers Wasser zu fahren. Rechts der Golf von Mexico, links der Atlantik. Beide wetteifern in Türkis und Blau um  die spektakulärsten Farben. Wir durchqueren viele Keys – Duck Key, Pidgeon Key, Grassy Key – und machen Station im Bahia Honda State Park. Hier baden wir im Atlantik, das Wasser ist warm, der Strand zwar schmal und mit Seegras bedeckt, aber sehr sauber.



Unsere Site auf dem Boyds Campground, fünf Meilen
entfernt von der Duval Street. Mit dem Rad kein Problem.

In Key West selbst gibt es keinen Campground. Deshalb haben wir den Boyds Campground auf der Nachbarinsel Stock Island gebucht. Eine wunderschöne Campsite direkt am Wasser. Aber wir halten uns nicht lang auf, sondern machen die Räder startklar. Der Host im Campground Office hat uns mit Karten versorgt. Die Strecke bis zur Duval Street auf Key West ist ungefähr 5 Meilen lang. Wir strampeln los, auf der US 1 gibt es einen Radweg, es ist ganz gut zu fahren. Etwas schwieriger wird es auf der verkehrsreichen Flagler Street, die nur am Anfang eine Bike Lane hat. Wir entscheiden uns, auf kleine Wohnstraßen auszuweichen. So erreichen wir den Southern Most Point. Vor der bunten Boje steht eine längere Schlange – vor allem Asiaten warten darauf, sich an der Boje fotografieren zu lassen. Wir begnügen uns mit einem Foto, auf dem nicht wir, sondern Fremde zu sehen sind, und radeln weiter.



In der Duval Street ketten wir die Räder an einen Pfahl und machen uns zu Fuß auf den Weg  zum Mallory Square. Die Duval Street ist unglaublich belebt und extrem touristisch. Läden, Bars, Restaurants, die Straße ist ein einziges Entertainment-Programm. Noch steht die Sonne einige Handbreit über dem Horizont, als wir den Mallory Square erreichen. Hier ist jeden Abend Sunset Celebration.









Die Sitzplätze an der Pier sind natürlich schon besetzt. Bands spielen, das ist uns eh zu laut. Wir gehen weiter und lassen uns nahe einem schwarzen Musiker-Duo nieder. Irene holt zwei Limonaden mit viel Eis – es hat deutlich über 30 Grad. Die Musiker spielen, ein Stück weiter gibt es Akrobatik auf dem Hochrad mit Jonglage. Die Menschen drängen sich. Dann wenden sich alle Blicke dem Schauspiel auf dem Meer zu: der Sonnenball versinkt, fotogen kreuzt ein Segelboot am Horizont. Als der rote Feuerball verschwindet, brandet Beifall auf.






Wir schlendern auf der Duval Street zurück und kehren unterwegs ein. Ein erhöhter Sitzplatz direkt am Bürgersteig hat Logenqualität, denn hier geht es um Sehen und Gesehenwerden. Das Publikum ist bunt gemischt. Snowbirds im Rentenalter, bei denen auffällt, dass der Mann oft deutlich älter und gebrechlicher wirkt als seine Partnerin, Familien und Paare, aber auch ein paar Spring Breaker (Collegestudenten in den Semesterferien). Unaufhörlich der Strom der Fahrzeuge auf der Duval: SUVs, Mustang Cabrios und Fahrrad-Rikschas im Wechsel. Wir gehen weiter und passieren mehrere Bars, vor denen Drag Queens mit viel Make up, tiefen Stimmen und ebensolchen Dekolletees um Kunden werben. Schließlich finden wir unsere Fahrräder unversehrt wieder und starten – diesmal mit Licht, denn es ist finster – nach Stock Island. Dank unserer Karte ist der Weg gut zu finden. Allerdings bläst uns ein kräftiger, warmer Wind entgegen, und Dieter hat Probleme mit seinem Auge. Aber wir schaffen es und kommen wohlbehalten an.


ireula

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Donnerstag, 5. März

Heute wollen wir über die Keys zurück nach Key Largo, auf den schönen Point of view campground vom Vortag. Beim Dolphin Research Center auf  Grassy Key stoppen wir. Hier werden Delfine gepflegt und erforscht, eine Non-Profit-Organisation ist der Träger. Wir sehen die Delfine aus nächster Nähe, auch zwei eine Woche alte Babys sind dabei. Die Mitarbeiter beobachten das Verhalten der Tiere, hören mit Unterwassermikros die akustische Kommunikation ab und füttern sie in einer kleinen Show. Für 25 Dollar pro Person gibt es viele interessante Informationen auf den Tafeln im Park. Das Research Center bietet auch Schwimmen mit Delfinen oder Malen mit Delfinen an – das finden wir ein bisschen albern.



Im Dolphin Research Center wurden früher auch einige Flipper-Darsteller trainiert.





Den Curry Hammock State Park fahren wir an, einen  sehr hübschen Küstenstreifen. Wir waten ein Stück ins Wasser, wo Seegras einen malerischen Teppich bildet. Allerdings soll man auf die „portuguese Man-o-war“ achten, offenbar eine Quallenart, wir tippen auf die sog. portugiesische Galeere. Später sehen wir in einem Visitor-Center, dass es sich tatsächlich um die wie kleine Plastikbeutel aussehenden blauen Ballons handelt, die wir überall im Sand liegen sehen. Die Tentakeln sollen sehr unangenehm sein.





Die Natur bricht sich irgendwie immer Bahn. Vor allem in Florida.

Nach ungefähr 100 Meilen hat uns Key Largo wieder. Am Campground wird die nächste Ladung Wäsche eingeworfen – diesmal Bettwäsche. Danach ist Pooltime – herrlich unter Palmen und mit Blick auf den Golf von Mexiko. Rechtzeitig sind wir beim Sunset am Wasser. Und dann brezeln wir uns ein bisschen auf, ziehen erstmals seit Tagen lange Hosen an und stiefeln auf die andere Seite des Overseas Boulevard zu Mrs. Mac Kitchen. Diesmal nicht das Frühstückshaus, sondern das  Lunch- und Dinner-Restaurant. Die Deko ist liebevoll – unter einer Glasplatte sind die Tische mit maritimem Kram bedeckt, die Lampenschirme bestehen aus  gebogenen Nummernschildern. Dieter isst gegrillten Lobster, Irene hat Conch (Riesenmuschel), die in reichlich Knoblauchbutter sautiert wurde. Dazu gibt es zwei Sides nach Wahl, wir nehmen baked potatoes und Salat. Außerdem gönnen wir uns eine Flasche Rotwein.



Zurück in Key Largo.

Das Essen kommt, wie immer, rasend schnell, ist aber köstlich. Gut, dass wir lange Hosen anhaben, denn das Lokal ist auf knapp über Kühlschranktemperatur klimatisiert. Als Dessert bestellt Dieter einen Rum Cake, Irene nimmt eine Creme brulée, die sensationell ist. Für 94 Dollar (plus 20 Dollar Tip)   haben wir sehr lecker gegessen – und das in eineinhalb Stunden. In Deutschland würden wir bei einem solchen Menü mindestens eine Stunde länger sitzen. So haben wir noch Zeit, am Strand ein wenig unter Palmen und Sternen zu träumen. Dieter spielt Gitarre – sehr romantisch!


paula2

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Schwimmen mit Delphinen stelle ich mir toll vor, das würde ich gern mal machen. Aber malen?  :verwirrt: wie soll das funktionieren?
Vom giftigen Quallen habe ich in Florida noch nie gehört, gibt es diese Quallen dort immer? Oder ist das jahreszeitabhängig?

ireula

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Zitat
Schwimmen mit Delphinen stelle ich mir toll vor, das würde ich gern mal machen. Aber malen?  verwirrt wie soll das funktionieren?

Ja, es gibt schon eigenartige Ideen. Die Delfine bekommen einen Pinsel mit Farbe ins Maul, und die Leute halten dann Papier hoch, gegen das der Delfin den Pinsel stupst.

Zitat
Vom giftigen Quallen habe ich in Florida noch nie gehört, gibt es diese Quallen dort immer? Oder ist das jahreszeitabhängig?

Die "Portugiesische Galeere" kommt im Pazifik, aber auch in Europa vor und ist tatsächlich giftig. Bei Berührung kommt es zu einer heftigen Hautreaktion (lt. Wikipedia so ähnlich wie bei einem Peitschenhieb) und starken Schmerzen. Auf den Keys standen mehrfach Warnschilder.


ireula

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Freitag, 6. März

Heute blüht uns eine Enttäuschung, aber trotzdem haben wir Schönes erlebt. Wir wollen bis nach Miami. Am Rand der Stadt haben wir auf dem Miami Everglades Campground noch ein Plätzchen gefunden und telefonisch gebucht. Zwar nur mit Strom und Wasser, aber das macht uns nichts. Erstes Ziel aber ist der laut Reiseführer wenig besuchte Biscayne National Park. Nur 18 Prozent der Parkfläche liegt auf dem Festland, der Rest ist unter Wasser. Tolle Korallenriffe und eine reiche Fischfauna soll es geben. Erkunden kann man sie per Kanu oder Kajak, tauchend oder schnorchelnd. Irene hat die Empfehlung für eine Glasbodenboot-Tour gereizt, die alle Reiseführer auflisten. Aber leider: die Glasbodenboote sind seit Jahren nicht mehr im Dienst, erklärt uns die Rangerin im Dante-Fascell-Visitorcenter. Ein Kanu auf dem offenen Meer ist nicht gerade unsere Vorstellung von Entspannung, deshalb beschränken wir uns auf einen kleinen Trail, der vom Visitorcenter aus übers Wasser führt. Wir sehen Schwärme von Tausenden kleiner Fische, einen großen Rochen und ein paar nadelartige, langgestreckte Fische. Angler stehen auf dem Steg, wir können uns gar nicht vorstellen, dass sie etwas fangen. Auf dem Rückweg aber berichtet einer stolz, dass er etwas gefangen hat. Dieter darf in die Box schauen. Da liegt ein 50 cm langer Barrakuda auf Eis und schnappt nach Luft.

Kurz nach Mittag entern wir den baumbestandenen Miami Everglades Campground. Erst einmal Mittagessen aus unseren Beständen: Lachs, Kartoffeln und Salat. Danach steht uns der Sinn nach Siesta. Es ist heiß, und wir kühlen uns im kreisrunden Pool ab. Inzwischen hat Dieter auch eine Schwimm-Nudel, das macht das Chillen im warmem Wasser noch einfacher. Denn man hängt sich einfach auf die Nudel und lässt sich treiben – herrlich!

Gegen 4 Uhr zieht es uns noch einmal in die Stadt. Wir docken das Wohnmobil ab und  fahren 35 Kilometer nach Coconut Grove, einer südlichen Vorstadt von Miami. Der Verkehr ist dicht (Freitagnachmittag), und außer uns scheint kein Wohnmobil das Wagnis zu unternehmen. Die Autofahrer sind ungewöhnlich gestresst und fahren entsprechend. Aber Dieter steuert willig das große Gefährt durch Staus und Baustellen. Spaß macht das allerdings nicht. Im Zentrum von Coconut Grove finden wir am Peacock Park einen Parkplatz. Unsere Vorgänger am Parkautomaten scheitern mit dem Einlesen ihrer Kreditkarte. Wir versuchen es mit Bargeld – erfolgreich. Man muss übrigens die Autonummer eingeben – für uns kein Problem, weil wir sie immer griffbereit auf einem Zettel haben, denn auf den Campgrounds müssen wir sie auch angeben.

Nun stürzen wir uns ins (Vor)Stadtleben. Gleich im ersten Einkaufszentrum (Coco Walk) sticht Irene ein Kleid mit Zeitungspapier-Druck ins Auge. Für 58 Dollar nehmen wir es mit. Wer essen gehen will in Coconut Grove, hat alle Möglichkeiten. Wir sehen viele Restaurants, die einen wirklich vielversprechenden Eindruck  machen. Dieter aber will möglichst noch im Hellen zurückfahren, deshalb  kehren wir nirgends ein.


Der Dollarkurs von inzwischen 1,07 Euro spielt in diesem Urlaub den Händlern in die Hände, aber irgendwie
gleicht sich im Leben ja alles aus. Auch beim Shopping: Irene bekommt ein Kleid, Dieter darf tanken.

Kurz nach sieben sind wir wieder auf unserer Campsite – einig, dass ein Stadtausflug ja ganz nett ist, aber dass uns der Sinn doch eher nach anderen Abenteuern steht. Wir beschließen den Abend mit Tagebuchschreiben bei Kerzenschein und Gitarrenmusik. Morgen wollen wir ein Kunstmuseum in Nord-Miami besuchen und werden dann wahrscheinlich über die Alligator-Alley wieder an die Golfküste wechseln, denn an der Ostküste ist schlechteres Wetter angesagt.


Ein Squirrel kämpft auf unserer Campsite wacker gegen die Textlastigkeit des heutigen Rückblicks.

ireula

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Samstag, 7. März

In Nord-Miami befindet sich das Museum for contempary art, das die Reiseführer empfehlen. Wir kommen gegen 12.30 Uhr an und müssen bis zur Öffnung eine halbe Stunde warten. Dann entdecken wir einen Künstler, von dem wir noch nie gehört haben. Das komplette Museum ist für ihn reserviert, hier gibt es keine Dauer-, sondern immer einzelne Wechselausstellungen. Diesmal also Travis Young, ein schwarzer Maler aus Florida, der 2005 starb. Seine Bilder sind sehr kraftvoll, oft auf alten Holzplanken gemalt. Wiederkehrende Motive sind schwangere Frauen und Pferde, aber auch Boote. Wir setzen uns intensiv mit den Bildern auseinander, denn gleich als wir die Ausstellung betreten, stürzt sich eine ältere Dame uns, offenbar ein Volunteer in Museumsdiensten. Sie macht uns auf viele Details aufmerksam, und wir tauschen unsere Eindrücke aus. Außerdem zeigt sie uns noch eine Verkaufsausstellung eines interessanten tschechischen Künstlers in einem sonst gar nicht zugänglichen Pavillon.



Travis Young

Der Campground in Jupiter hält für uns eine besondere Abendunterhaltung bereit. Schon bei der Buchung am Telefon hatte die Wirtin von einer abendlichen Karaoke-Veranstaltung gesprochen, bei der es Freibier gebe. Als Deutsche seien wir besonders willkommen. Unsere Campsite ist zwar nicht besonders schön, aber dafür wird dieser Abend wirklich nett. Wir kommen gegen 20 Uhr, als die Sache – übrigens nur für Erwachsene – schon in vollem Gange ist. Ein Musikerpaar hat die Regie, den Rest übernehmen die Gäste und der Wirt. Aus einem dicken Songbook kann man sich die Lieder aussuchen. Man bestellt sie beim Disc-Jockey, greift zum Mikrofon und singt. Ein Computerschildschirm zeigt den Text an. Bekannte Schlager, meist Oldies werden – dem Alter der Teilnehmer entsprechend – auf der Bühne zum Besten gegeben. Das Bud Light fließt in Strömen – keiner ist betrunken, aber die Zungen lösen sich. Bei Evergreens singt der ganze Saal. Besonders toll macht sich Mark auf der Bühne, ein Mittvierziger mit viel Gefühl für Rhythmus. Wir erfahren vom Wirt, dass Mark handicapped ist. Wenn man es weiß, bemerkt man, dass er eine leichte geistige Behinderung hat. Aber er ist voll integriert. Nach jedem Auftritt lässt er sich feiern und klatscht seine Kumpels ab. Ein älterer Gast schnappt sich das Mikrofon – ganz ohne Instrumentalbegleitung. Er lässt alle aufstehen, die bei der Army gedient haben, und singt gemeinsam mit den Männern das entsprechende Lied. Dann kommen die einzelnen Waffengattungen dran – jede hat offenbar ihren eigenen Song.

Wir  haben wirklich Spaß. Dieter lässt sich sogar zu einem Tänzchen hinreißen – eines der wenigen in 25 Jahren Ehe! Sogar ein bisschen Französisch sprechen wir heute Abend, denn ein Mitcamper aus Quebec spricht uns an und erzählt begeistert von seinem Europa-Urlaub.

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Sonntag, 8. März

Dieser Tag gehört dem Atlantik. Wir haben eine längere Fahrt bis Cocoa vor uns und wollen den Weg nutzen, um die hochgelobten Strände zu erleben. Und das Wetter ist uns hold: Die Wolken verziehen sich zusehends. Es ist warm, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein. Dazu sorgt ein kräftiger Wind für herrliche Wellen. Mehrfach fahren wir Beaches an, auch einen State Park am Wegesrand nehmen wir mit, inklusive kleiner Radtour.


Herrliche Strände,

eine abwechslungsreiche Vogelwelt,


Muschelgetier,


Wassersport und Angeln: Beaches und State Parks zwischen Jupiter und Cocoa bieten bei guter Ausstattung viele Möglichkeiten, einen Tag oder auch ein Wochenende zu genießen.

Die kommunalen Beaches sind eigentlich die besten: Kostenloser Zugang, gute Parkplätze, Restrooms, Duschen, Picknickplätze unter Bäumen, Kinderspielplatz – hier kann man wirklich den ganzen Tag verbringen. Unterwegs entdecken wir das totale Kontrastprogramm zu dem normalen Vorstadteinerlei, das auch in Florida aus einfachen und einfallslosen Häusern und wenig attraktiven Grundstücken  besteht. Wir fahren durch eine Villenlandschaft. Die Straße ist gesäumt von herrlichen Gärten mit wunderbaren alten Bäumen, blühenden Büschen und mannshohen Hecken. Ab und zu erhascht man einen Blick auf die herrschaftlichen Häuser dahinter. Mehr als einmal sehen wir das Schild „Service-Entrance“. Die Bewohner möchten vom  Personal nicht an ihrer Haustür gestört werden. Wer hier wohnt, hat sicher Gärtner, Poolman und Putzfrau. Rechts der Straße liegen die Häuser, die auf der Rückseite direkten Zugang zum Atlantik haben, die Villen links der Straße liegen am Sund, der die vorgelagerten Barriereinseln vom Festland trennt.


Jede Villa entlang der Allee hatte ihre eigene Zufahrt. Bisweilen konnte man das Anwesen
nur ahnen, nicht sehen. Wir haben auf einen Überraschungsbesuch verzichtet.

Wir campen auf dem Sonrise Christian Campground, baden in einem ungeheizten und deshalb wirklich erfrischenden Pool und unternehmen noch eine kurze Radtour, die aber im Nowhereland endet. Ein, zwei Autos fahren an uns vorbei, steuern das Ende einer abgelegenen Sackgasse an und verweilen unter Bäumen am Straßenrand. Wir halten Abstand, um die Zweisamkeit in der Einsamkeit nicht zu stören.


paula2

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Die kommunalen Beaches sind eigentlich die besten: Kostenloser Zugang, gute Parkplätze, Restrooms, Duschen, Picknickplätze unter Bäumen, Kinderspielplatz – hier kann man wirklich den ganzen Tag verbringen.

das kenne ich noch gar nicht, kosten diese kommunalen Strände Eintritt? Und kann man da Liegen und Sonnenschirme mieten? Ich glaube wir waren fast immer in einem Statepark am Strand nur in Clearwater direkt am Stadtstrand, da gabs leider nix zu mieten und Toiletten waren Fehlanzeige

ireula

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das kenne ich noch gar nicht, kosten diese kommunalen Strände Eintritt? Und kann man da Liegen und Sonnenschirme mieten?

Liegen und Sonnenschirme haben wir nirgends gesehen. Aber an der Atlantikküste zwischen Jupiter und Cocoa gab es Zugänge auf Holzstegen, Wasserhähne und Toiletten. Eintritt kosten diese Strände nicht.

ireula

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Montag, 9. März

Wie kann uns das passieren? Wir stehen extra früh auf, um kurz nach 9 zur Öffnung des Kennedy Space Centers am Ticketschalter zu stehen. Aber als wir drin sind, stellen wir fest, dass offenbar die Sommerzeit eingesetzt hat. Es ist nicht halb 10, sondern schon halb 11. Dass wir weder im Fernsehen noch auf den Smartphones richtig hingeschaut haben, ist kaum zu glauben. Unsere German brains waren nicht auf Draht.

However, das KSC ist am Wochenende sicher voller. Heute, am Montag, haben wir wohltuend viel Platz und keine Warteschlangen. Auf dem Weg zum Imax-Kino passieren wir den Rocket Garden – tolle Fotos der weißen und silbernen Raketen vor dem tiefblauen Himmel. Im Kino sehen wir die Details der Hubble-Mission in 3 D, eine sehr gute Einstimmung. Wir haben keine Sondertour gebucht, sondern schließen uns der normalen Bustour an, die im Eintritt von 50 Dollar pro Person inbegriffen ist. Wir zahlen allerdings nur 46 Dollar – zum ersten Mal in unserem Leben können wir nach Vorlage unserer Pässe einen Senioren-Discount beanspruchen. Die gesparten Dollar investieren wir gleich in einen deutschen Audioguide. Einer der beiden gibt allerdings mangels Akkuladung schnell seinen Geist auf – Dieter bekommt bei der Rückgabe als Entschädigung ein deutsches Space-Center-Buch geschenkt.




Alles American-Size, nicht nur die Raketen.




Jetzt aber fahren wir erst mal mit dem Bus durch das weitläufige Gelände der NASA. Raketenstartrampen, Routen für die riesigen Raketentransporter, die Raketenwerft, das höchste einstöckige Gebäude der USA und vieles andere schauen wir durch die Busscheiben an. Aussteigen ist nicht erlaubt. Was nicht von der NASA gebraucht wird, ist als Naturreservat geschützt. Wir sehen zwei Alligatoren in den Gewässern an der Straße, ein großes Adlernest und Spuren von wilden Schweinen, die die Wiesen durchpflügen.


Aussteigen nicht erlaubt

Beim Apollo/Saturn-Gebäude lädt uns der Bus ab. Hier können wir uns so lange aufhalten, wie wir wollen, und dann einen Bus zum Visitor-Komplex zurück nehmen. Der Beginn der Show ist spektakulär: Eine Media-Show über die Apollo-7-Mission bringt uns mitten ins Geschehen. Nachdem zuerst die Erfolge der Russen und die schmerzhaften Rückschläge des US-amerikanischen Raumfahrtprogramms ins Bild gesetzt werden – eine Rakete nach der anderen stürzte ab oder kam gar nicht erst vom Boden hoch -, erleben wir, wie die Nation wieder Hoffnung schöpft und die Herausforderung annimmt. Und dann naht der Start der ersten Apollo-Mond-Mission, bei der man dem Mond nahe kam, aber noch nicht landete. Vorne im Saal erwachen die Monitore zum Leben. Wir sitzen im echten Kontrollcenter der NASA, die Bildschirme flackern, die Astronauten steigen in die Rakete. Als sie abhebt, beben unsere Sitze. Die Kameras – und damit wir – sind ganz dicht dran.




In der großen Halle des Kontrollcenters sind Raketenmodelle aufgebaut, eine riesige Saturn-Rakete erstreckt sich fast über die ganze Hallenlänge. Wir sehen eine weitere Filmdokumentation über die erste Mondlandung, die die Probleme bei der Landung des Eagle keineswegs verschweigt. Es war verdammt knapp damals, so viel steht fest.



Im Apollo-Saturn-Gebäude essen wir eine Kleinigkeit und kaufen ein paar Mitbringsel. Dann geht es per Bus zurück in den  Visitorkomplex. Wir schauen uns das beeindruckende Astronaut-Memorial an, das den verunglückten Astronauten gewidmet ist. Jeder einzelne ist mit Bild und Lebenslauf aufgeführt. Anschließend versuchen wir uns im Explorationcenter noch als Commander einer Raumkapsel beim Andockmanöver an eine Raumstation. Nach mehreren Crashs schafft Dieter  das Manöver.



Wir übernachten auf dem Seasons of Sunrise Campground in Titusville. Das Wetter hat sich allen Unkenrufen zum Trotz bestens entwickelt: Warm, strahlender Sonnenschein. Gut, dass wir nicht an die Westküste gewechselt sind. Wir planschen noch eine halbe Stunde im warmen Pool, waschen eine Ladung Wäsche und genießen den Abend. Auf dem Campground gibt es übrigens einige Teiche, aber das Schwimmen darin ist verboten. Gleich am Eingang sehen wir, warum: Im gerade 15 Meter langen Tümpel neben der Parkroad schauen Alligatoraugen aus dem Wasser.


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die Mischung aus Natur und Technik ist irgendwie klasse  :) schade dass wir letztes Jahr nicht den Ausflug von Orlando aus zum Kennedy Space Center gemacht haben aber wir haben uns ganz auf die Westküste konzentriert. das nächste Mal will ich da unbedingt auch hin.

Alligatoren im Teich am Campingplatz ist schon krass, hoffentlich verirrt sich da keiner in den Pool, das soll es ja schon gegeben haben. So ganz geheuer sind mir diese Tiere nicht...

ireula

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Dienstag, 10. März


Wir nehmen Kurs nach Norden, denn das Wetter sieht weiter prächtig aus. Ziel ist St. Augustine, die älteste Stadt der USA. Ihre Gründung im Jahr 1565 jährt sich dieses Jahr zum 450. Mal, große Feierlichkeiten stehen sicher an.

An der Küste entlang arbeiten wir uns vor. Hier ist Beachleben angesagt. An einem Parkplatz halten wir und gehen über einen langen, gewundenen Holzsteg durch die Dünen bis zum Atlantikstrand. Weißer Sand, fein wie Zucker, ein breiter, völlig unberührter und sauberer Strand, soweit das Auge reicht. Außer uns ist nur eine Handvoll Leute unterwegs.

Auf dem Rückweg über den Holzsteg begegnet uns ein Ranger, der uns fragt, ob wir die Schildkröten gesehen haben. Wir verneinen und er zeigt uns gleich zwei stattliche Exemplare der Gopher Tortoise, die hier in den streng geschützten Dünen lebt. Die Tiere sonnen sich vor ihrem Bau, um das Blut zu erwärmen, damit sie dann auf Futtersuche gehen können. Der ältere Ranger  – wohl ein Ehrenamtlicher – erzählt uns noch Interessantes über die Lebensweise der Schildkröten.



Suchbild mit Schildkröte, der Gopher Tortoise. Die andere kommt gleich raus, wenn man einen Moment leise wartet.

Am Mittag versuchen wir, auf dem Anastasia-State-Park-Campground bei St. Augustine unterzukommen. Er macht nach unseren Unterlagen und den Bewertungen im Internet einen guten Eindruck, und es ist nicht weit bis in die Altstadt. Aber wir haben Pech: alles voll. Wir fahren den nächsten Campground an, und auch da gibt es kein Plätzchen für uns. Inzwischen sind wir etwas entnervt und Irene hängt sich ans Telefon, um weitere vergebliche Fahrerei zu vermeiden. Beim dritten Anrufversuch haben wir Glück – zwar kein Sewer, aber eine Site mit Wasser und Elektrizität auf dem Indian River Campground. Wir stehen direkt an einem See, der sich am Abend als sehr moskitoanziehend erweist. Zahlreiche Stiche kommen heute zu den vorhandenen hinzu.

Erst einmal machen wir uns aber per Fahrrad auf den Weg in die Stadt. Dort soll man schlecht parken können, haben wir gehört – und bei der Anfahrt auch schon gesehen. In St. Augustine ist eine Menge los, das steht fest.

Rund eine halbe Stunde brauchen wir mit den Rädern. Der Weg führt an der Straße entlang, aber es gibt eine bike lane. In der Kings Street ketten wir die Räder an eine Palme und stürzen uns ins Gewimmel. Die George Street ist unfassbar belebt. Ein Geschäft, ein Restaurant am anderen. Von Altstadt kann hier keine Rede sein, wir sehen größtenteils neue Häuser, ein bisschen im spanischen Stil gemacht, aber im Wesentlichen ist das eine Touristenfalle. So hatten wir uns St. Augustine nicht vorgestellt. Die alten Häuser, die noch stehen, sind im Stadtplan hervorgehoben, aber für Europäer sind 300 Jahre alte Gebäude nicht wirklich etwas Besonderes. Das Fort besteht nur noch aus den Festungsmauern, um hineinzugehen, werden 7 Dollar Eintritt verlangt. Das schenken wir uns.



Reste der Festungsanlage.



Schmucke Bikes satt.






St. Augustine pflegt auch architektonisch sein spanisches Erbe.



Das gelingt manchmal mehr, manchmal weniger.

Statt des Festungsrundgangs machen wir eine Weinprobe in der Sebastian Winery mit. Ungefähr 30 Leute stehen an einem hufeisenförmigen Tresen. Jeder hat ein Weinglas und eine Packung mit zwei Crackers sowie einen Metallbehälter für den Restwein vor sich, außerdem sind die Weine auf einem Handzettel beschrieben. Dann geht es los. Die Probensprecherin erklärt, wie man Wein probiert und beurteilt: s-s-s: see, smell, snipp, sehen, riechen, schlürfen. Es gibt süße und trockene Weine, weiß und rot, und den Abschluss bildet seltsamerweise eine Sherry- und Portweinprobe. Wir kaufen zwei Flaschen einigermaßen trockenen Rotwein für 12,99 Dollar. Obwohl wir nur winzige Schlucke genommen haben (und Port und Sherry ganz ausgelassen haben), steht uns gegen 18 Uhr der Sinn nach einem Abendessen. Wir kehren bei Carmelos ein und bestellen Pizza. Sie ist akzeptabel, auch wenn der Teig offenbar mit ordentlich Zucker versetzt wird. Die Reste bekommen wir in einer Box mit. Gut, dass wir den großen Rucksack mitgenommen haben.



Nette Weinprobe in der Sebastian Winery, war ganz witzig.

paula2

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auf den Fotos sieht St. Augustine ganz nett aus, aber den Rest hast du wahrscheinlich nicht fotografiert. Weinproben mache ich auch gerne. Schön dass man dort nicht gleich ganze Kisten kaufen mußte - obwohl bei 3 Wochen Urlaub ist eine Kiste auch leicht geleert  :D

sil1969

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In St. Augustine waren wir letztes Jahr zu Ostern. Zufällig war an diesem Tag noch eine Parade im Ort, was ganz witzig war. Das Fort konnten wir "für umme" besichtigen - freier Eintritt zu Ostern  :wink:
LG Silvia

ireula

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Mittwoch, 11. März

Das Wetter hat gedreht. Schon in der Nacht haben wir den Regen aufs Dach trommeln hören, am Morgen ist der Himmel grau. Dieter stellt nach dem Fernseh-Wetterbericht fest, dass es an der Nordostküste auch in den nächsten Tagen so bleiben wird. Da uns nach dem für uns enttäuschenden St. Augustine nichts nach Jacksonville zieht, entscheiden wir uns, wieder die Westküste anzusteuern, und zwar nördlich von Clearwater. Die Region um Crystal River steht wegen der Manatees (Seekühe) auf unserem Reiseplan. Unterwegs auf der Interstate durchfahren wir einen Platzregen, aber je weiter wir nach Westen kommen, desto mehr lockern die Wolken auf. Wir programmieren unser Tomtom nicht auf die schnellste, sondern auf die kürzeste Strecke und erleben auf den rund 300 Kilometern wunderschöne Landschaften. Wir durchqueren den großen Ocala State Forest. In diesen Wäldern wachsen viele Baumarten, die wir bei uns nicht kennen. Palmen neben Eichen, Kiefern, Laub- und Nadelbäumen ganz unterschiedlicher Gestalt. Und das alles in üppigem Grün ohne künstliche Bewässerung.

Dann passieren wir Farmland, und hier ist Florida gar nicht mehr so eben: welliges Hügelland mit gewundenen Landstraßen, dazwischen Weiden mit Kühen und Pferden, einfache Farmhäuser, viele verschiedene Kirchen. Hier gibt es offenkundig keine Touristen, aber das Land hat ursprünglichen Charme.

Telefonisch haben wir schon am Morgen den Campground Carefree Homosassa River gebucht. Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein und beziehen unsere Site unter hohen Bäumen. Die erste Campground Rule hier lautet: „Don't feed the alligators!“ Sie leben nämlich in den Teichen auf dem Platz. Wir ziehen für eine Erfrischung bei über 30 Grad den Pool vor. Nach dem späten Mittagessen – es gibt Krabben mit Rührei, Irene kämpft zum Aufbacken des Knoblauchbrots mit der Mikrowelle und verliert –, planen wir den morgigen Tag und die Ausflüge in die State Parks Homosassa und Crystal River.



Homosassa River Campground Carefree ohne und mit Alligator.



Das Abendprogramm ist für uns eine Premiere: Wir spielen Bingo! Wie das geht, wissen wir nicht, aber die Leute sind nett, und eine ältere Dame an unserem Tisch erklärt uns die Spielregeln. Die Ansagerin nimmt auch auf die Neulinge Rücksicht. Wir kaufen das einfachste Bingoset für 5 Dollar pro Person und nehmen jeder noch eine Special Card für 50 Cent. Das volle Programm trauen wir uns noch nicht zu. Die Profis kaufen mehrere Bingokartensets und kleben sie zusammen, um beim jeweiligen Spiel den Überblick zu behalten. Einen speziellen Markierstift bekommen wir kostenlos geliehen. Die Bingomaschine bläst nummerierten Pingpongbälle durcheinander, ein Ball fällt in ein Fach, die Nummer wird  angesagt. Hat man sie auf seiner Karte, markiert man sie mit dem Stift. Es kommt darauf an, bestimmte Muster, die vorher festgelegt werden und sich von Spiel zu Spiel ändern, zu markieren. Das sind zum Beispiel straight line oder four corners oder postage stamp. Zu unserem Glück sind die Muster auf einem Beiblatt ausgedruckt. Wer ein Muster komplett hat, ruft Bingo und  beendet das Spiel. Er bekommt sofort Geld ausgezahlt.

Nachdem wir das Prinzip verstanden haben, sind wir hochkonzentriert bei der Sache. Unsere Nachbarin spielt mindestens doppelt so viele Karten wie wir, hat aber anscheinend keine Mühe mit dem Überblick. Die Sache dauert insgesamt ungefähr zwei Stunden. Dieter hat tatsächlich bei einem Spiel Glück und schafft ein Bingo mit einem Viererblock in der Ecke (Postage stamp). Er kassiert 20 Dollar, also rund das Doppelte unseres Einsatzes. Wir sind zufrieden – zum Rentnerparadies Florida gehört Bingo einfach dazu.


Bingo, Bingo, Bingo! Dieter kassiert 20 Dollar.