Aloha,
31.05.2014 - Hilo - Rainbow Falls - Mauna KeaUnser Plan für heute:
Durch Hilo durchfahren (ohne große Zwischenstopps), die Rainbow Falls besichtigen und den Sonnenuntergang auf dem Mauna Kea erleben.Und das sollte dann auch schon die Erklärung dafür sein, dass ich es gestern abend nicht mehr geschafft habe, den Bericht des Tages fertig zu stellen (die ersten Anfragen kamen schon im Laufe der Nacht).
Gegen 13 Uhr hatten wir es endlich geschafft, auf die Straße zu kommen.
Hört sich leichter an als es ist, da die Logistik eine andere als beim Strandbesuch ist: Kurze Hose uns Slipper hat man an, aber die lange Jeans, Socken, feste Schuhe, 2 Fleece-Shirts + dicke Jacke, all das will bedacht sein zzgl. Verpflegung in Form von kalter Pizza und Sandwiches...
Wer
Jurassic Park kennt, weiß, dass dort zugewucherte Gewächshäuser auftauchen. Vermutlich sind es diese hier, die direkt an der
Maku'u Road liegen. (Karin: Achtung, wer sich in die Region der Gewächshäuser wagt, muss sich vor Raptoren in Acht nehmen!! Lebensgefahr!)
In
Hilo mussten wir noch einen kurzen Stop an der
Library machen, sentimentale Gründe. Erstens ist die Bibliothek dort sehr schön (und offen)
zum anderen liegt vor ihr ein Stein, den König Kamehameha I. im zarten Alter von 14 Jahren ( oder so) durch die Gegend gewuchtet haben soll, um seinen Anspruch auf das Königreich zu sichern:
2014/06/
Karin hat es übrigens nicht geschafft, weswegen wir am Ende des Urlaubs zurückkommen müssen...
Ach ja, wer bisher noch nicht geglaubt hat, dass es in
Hilo ab und zu mal regnet, sei auf dieses nette Feature hingewiesen (welches es auch zuweilen in Supermärkten gibt),
Tüten für tropfnasse Regenschirme:Auf der Straße den Berg hinauf liegen noch die
Rainbow Falls, deren
Hinterland wir (speziell unsere
Kinder) in vergangenen Urlauben intensivst erkundet haben und wahrscheinlich auch an einem späteren Tag noch vorstellen werden.
Karin:
Apple Bananas in der Entstehung.Laut unserem Hitchhiker von Puna nach Hilo sind die
grünen Eidechsen, die ich bisher so besonders niedlich fand, leider als nicht edemische Art dabei, die einheimischen Arten zu vertilgen, da sie alles fressen, was ihnen unterkommt.
Die paar kleinen
braunen Gekkos bei uns im Haus sind hoffentlich vor ihnen sicher, die mag ich sehr, obwohl sie immer scheu weghuschen, wenn wir ins Haus kommen. Gut, wenn sie vorsichtig sind!
Weiter oben liegen noch die
Boiling Pots, auch dort kann man bei entsprechender Vorsicht in den
Süßwasserbecken schön schwimmen.
Karin:
Jede Menge
Verbots- und Warnschilder, aber die einheimischen Kids, die seit heute Ferien haben, halten sich da offensichtlich nicht daran.
Gut, der Wasserstand ist heute auch nicht so hoch, die Becken sind abgeteilt sichtbar und selbst ich komme fast in Versuchung, gut dass wir noch Pläne haben...
Jetzt aber endlich auf die
Saddle Road. Diese hat ihren Namen daher, dass sie eingebettet zwischen den beiden Vulkanen Mauna Loa (im Westen) und Mauna Kea (im Osten) wie in einem
Sattel liegt.
Ursprünglich zu militärischen Zwecken erbaut, hat sie sich mittlerweile von einer ruppigen kurvenreichen Strecke zu einer gut ausgebauten Abkürzung zwischen Hilo und Kona gemausert.
Dass einige Autovermieter (nicht Alamo) das
Befahren der Straße noch immer verbieten, hat in meinen Augen eher historische Gründe, es sei denn, man sieht den dort häufig aufkommenden Nebel als große Gefahr an.
Auf dem Weg trafen wir noch einen
Mitarbeiter auf dem Heimweg, der wohl bei den Observatorien auf dem Gipfel arbeitet und er gab uns noch ein paar gute Tipps.
Nach ungefähr 6 Meilen erreicht man das
Besucherzentrum, wo man sich auf jeden Fall
wenigstens eine halbe Stunde zu Akklimatisierung gönnen sollte.
Wir befinden uns jetzt auf
ca. 3000m Höhe, und der nächste
Sprung nach über 4000m ist nicht ohne, wie unser jüngster Sohn zu seinem Leidwesen mal erfahren musste.
Dort stehen auch die ganzen Tourbusse mit vielen Japanern,
es gibt nochmal Verpflegung
und man kann noch einen Ausflug machen in den kleinen "botanischen Garten", wo die Aufzucht von
Silverswords (Karin: neben den ursprünglichen wenigen großen) versucht wird.
Das Silversword blüht nur auf den Hawaiianischen Inseln in großer Höhe wie dem Mauna Kea und dem Haleakala auf Maui. Und es blüht nur einmal im Leben und stirbt dann ab.
Karin:
Heute finden wir
kein blühendes Mauna Kea Silver Sword. Vielleicht hat einer von Euch bessere Augen als wir.
Ein kleiner
Heiau liegt ebenfalls dort. Bitte mit entsprechender Würde behandeln.
So, genug angepasst, erste Snacks vernichtet und ab auf die Straße nach oben. Die
"Passenger-Cars", die ihr auf dem Parkplatz gesehen habt, werden ihren Weg übrigens nicht weiter den Weg auf den Gipfel machen.
Der ist Autos vorbehalten, die entsprechend
Power (Karin: und
laut Schild 4x4!) unter der Motorhaube haben.
Die dünne Luft macht nicht nur Menschen zu schaffen. Deshalb verbieten auch die meisten Autovermieter die Fahrt bis ganz nach oben.
Wir ignorierten die Warnungen und machten uns auf den Weg (man muss dabei sagen, dass wir die Strecke schon drei Mal hinter uns gebracht hatten, zweimal mit einem Pickup, einmal mit einem Jeep, wir wussten, was uns erwartet).
Karin: Der Grader ist lange nicht gefahren,
übles Waschbrett an etlichen Stellen.
Die weiteren acht Meilen sind zur Hälfte nur Dirt-Road, mehr oder weniger gut gegraded, je nach Wetter und Erhaltungszustand,
und manchmal sieht man auch einen
"Sonnenbogen" (Zitat der besten Ehefrau von allen).
Aber dann wird das Wetter wieder besser, man schwebt "über den Wolken", im Radio erklingt leider kein Reinhard May,
und wir nutzen die "reichliche" Zeit noch zu einem Abstecher zum
Lake Waiau, einem den
Hawaiianern heiligen See, der leider im letzten Jahr
fast vollständig vertrocknet war.
Karin: Ende August 2013, danach war er zwischenzeitlich wohl ganz ausgetrocknet.
Er wird nur vom Schneeund Regen von den Bergen gespeist. Zum Glück war er in diesem Jahr wieder gut gefüllt.
In der
dünnen Luft (See auf 4000 m) wurde der Aufstieg schon deutlich schwieriger, die Schritte wurden langsamer, die Schatten länger.
But finally: We made it to the top.
Karin: Das Auto schien irgenwie weit weg oben auf dem Hügel...
Und dann ging auch schon die
Sonne unter. Die Kleidung der Japanischen Touristen hatte sich Karins Flece-Shirt und dem Himmel wunderbar angepasst.
Die 2000
Sonnenuntergangsfotos erspare ich euch jetzt, hier nur eine winzige Auswahl:
Und als die Sonne dann untergegangen war, kam die
Sichel des Mondes hervor
und die Sternlein begannen zu funkeln.
Karin:
Info im Visitorcenter: Sterne funkeln, Planeten nicht, die leuchten durchgängig. Den Unterschied bekommen wie Banausen aber nicht mit, wir gucken einfach alle Himmelskörper über uns gerne an.
Karin: Vollmond ist ganz schlecht zum Sternegucken, haben wir letzten Sommer erfahren müssen, der Mond scheint da oben unglaublich hell. Heute haben wir nicht ganz Neumond, aber deutlich besser als Vollmond ist es!!
Wir machten uns als einer der letzten Wagen auf dem Weg zurück zum Besucherzentrum, wo sich eine Menge Hobby-
Astronomen mit ihren
Teleskopen versammelt hatten.
Karin: Bis 10 Uhr darf an auch in die Teleskope des Visitor Centers schauen, das ist unbedingt zu empfehlen, obwohl der Mitarbeiter unten am Hang, den wir trafen, die Teleskope dort nicht sooo gut findet. Verwöhnt ist er wohl durch die "echten" Riesenteleskope!
Und dort konnte man fast die gesamte Süßwarenindustrie besichtigen:
Mars, MilkyWay, Snickers. Und selbst den
Saturn incl. seines Ringes konnten wir durch eines der Telekope deutlich sehen.
Das passiert übrigens, wenn der
Stativ-Kopf nicht fest genug arretiert ist:
Aber wenn man Glück hat, bekommt man wie im folgenden Bild sogar eine
Sternschnuppe drauf:
Karin: Der leichte Strich unten links.
Oder die lebhaften Lichter eines vorbeifahrenden Autos:
Dann wurde es Zeit, eine halbe Tafel
Schoko-Kola einzuwerfen, denn der Weg nach unten macht naturgemäß müde und der Zeitstempel der Aufnahmen zeigt mittlerweile auch nach 21 Uhr. Auf der Einmündung zur Saddle-Road noch ein letztes Bild vom
Mondund
zurück nach Hilo. Diese Fahrt hat mir besonders gut gefallen. Im Radio lief Eddy Grant mit "Electric Avenue" und die Saddle Road mit ihren weichen Kurven und ihrer futuristischen "Beleuchtung" in Form von roten, weißen und gelben Katzenaugen machen mir immer wieder Freude. Vielleicht schaffe ich es mal, das auf die Platte zu bannen.
Jedenfalls wurde es
fast 11 Uhr, bis wir in unserer Hütte ankamen, der Grund dafür, dass dieser Tag des Reiseberichts erst am nächsten Morgen geschrieben wurde.
Karin:
Auf dem Weg von 4200 Metern über Normalnull mit dicken Fleecelagen um uns herum und einem Sockenpaar an den Händen (Karin, einer Japanerin abgeguckt) bei 0 Grad Celsius und leichtem Wind bis runter auf 4 Meter über 0 (Unser Haus auf der Klippe) haben wir uns immer mehr Schichten abgepellt...
War gelegentlich mit lustigen Verrenkungen verbunden...
Wir haben im Haus noch nicht mal Licht angemacht und sind gleich zum Bedroom und in die weiche Horizontale getorkelt. Gut, ein paar Fenster auf, das war noch nötig und möglich.
Aloha
Karin und Rolf