31.08.2007Heute ist Freitag und wir wollen weiter nach Texas.
Nach einer Dusche und einem Frühstück im Super 8 geht’s los.
Nach einem Stopp im nächsten Walmart geht’s erst einmal über die Staatsgrenze.
Es ist wieder dichter besiedelt, willkommen in Texas.
Zwischendurch kamen immer mal wieder Bemerkungen von meinen Schwiegereltern in Richtung: Ob Konny hier auch schon mal lang gefahren ist oder ganz gezielt die Frage, ob wir nicht doch mal dort vorbei fahren könnten, einfach nur mal zum schauen.
Andreas antwortete schon „gereitzt“: „Was ihr immer mit eurem Konny habt, ich kann es schon nicht mehr hören.“ Dann war erst mal Ruhe.
Heute wollen wir JR besuchen. Ihr habt es vielleicht geahnt, wir fahren zur „Southfork Ranch“.
Unser Navi führt uns zielsicher dorthin.
Nachdem wir uns im Souvenirladen umgesehen haben lösen wir unsere Tickets und schon geht’s los.
Erst sind ein paar Fotos und Kostüme etc. zu besichtigen und dann wird man mit einem Traktor mit Hängern abgeholt und zur Ranch gebracht.
Es gibt sogar eine Art Ahnentafel, meine Güte ich kann mich gar nicht mehr an alle Familienmitglieder erinnern. Na ja ist ja auch lange her.
Auf der Ranch versammelten wir uns dann mit anderen Touris in der Garage.
Dort wurde erst mal einiges erzählt.
Z.B., dass man die Ranch auch für private Feiern mieten kann, Dass „Lucy Ewing“ vor kurzem ihren 40. Geburtstag hier gefeiert hat. Was der Spaß allerdings kosten soll wurde nicht verraten.
Die nette Dame erzählte u.a. auch, dass der Besitzer dieser Ranch, ein gewisser JR. soundso (kein Spaß, der heißt wirklich JR) diese Ranch für sich und seine Familie gekauft oder ich glaube sogar gebaut hat.
Eines Tages landete dann ein Hubschrauber auf dem Grundstück und es stiegen ein paar Leute von der Produktionsfirma aus um zu fragen, ob auf der Ranch eine Serie gedreht werden dürfe. Der Besitzer verneinte und jagte die Leute erst einmal zum Teufel.
Ein paar Tage später sind sie dann wohl mit einem fetten Scheck in der Tasche wieder gekommen. So lässt man sich doch gerne überzeugen oder???
Damals konnte ja noch niemand absehen was es für ein Erfolg werden sollte und so zogen sich die Dreharbeiten jahrelang hin.
Die Familie hat während der Dreharbeiten aber weiter dort gelebt.
Nach einiger Zeit hat man sich dann so arrangiert, dass die Innenaufnahmen alle in den Ferien abgedreht wurden, denn die Kinder gingen ja noch zur Schule und brauchten ihren geregelten Tagesablauf.
Die Außenaufnahmen hingegen zogen sich immer über das ganze Jahr.
Irgendwann wurde dem Besitzer auch das zuviel, so dass die komplette Inneneinrichtung der Ranch in einem Studio nachgebaut wurde und das Team nur noch ein paar Monate auf der Ranch war um die Außendrehs dort zu machen.
Irgendwann hat der Besitzer die Ranch dann wohl an einen Fan oder so verkauft.
Der war dann pleite und hat die Ranch für „kleines“ Geld an jemand anders verkauft, in dessen Besitz sie wohl auch heute noch ist.
Die Ranch ist sehr schön, aber ob sich ein Besuch lohnt muss jeder selber entscheiden.
Wir fanden es nicht so sehenswert.
Man kann alle Räume begehen und sich dort frei bewegen.
Der Pool im Garten wirkt viel kleiner, er wurde fürs TV mit Spiegeln optisch vergrößert.
Genauso wie die Auffahrt. Im TV sah die immer irre lang und staubig aus. In Wirklichkeit ist sie nur halb so groß und von Staub keine Spur.
Unser Aufenthalt dort ist wesentlich kürzer ausgefallen als geplant.
So hatten wir noch Zeit, die wir irgendwie rumkriegen mussten.
Moni und Harry haben mich gefragt was der nächste Punkt auf unserer Route ist.
Ausgerechnet heute kam die Frage, ob ich für die kommende Nacht vorgebucht hätte und wo es überhaupt hingeht. Na klasse, dachte ich mir.
Wir fahren nach Oklahoma und haben dort ein kleines Apartment vorgebucht. So konnten Andreas und ich dann auch erklären warum wir noch unbedingt etwas einkaufen wollten. Wir würden uns die nächsten 2 Tage selbst versorgen, deshalb auch ein kleiner Vorrat an Toast etc.
„Wo denn in Oklahoma, in welcher Stadt“ fragte jemand von der Hinterbank mit einer Map in der Hand. Moni steckt ihre Nase sonst auch nicht ständig in eine Karte, warum denn heute?
Mir fiel nichts besseres ein und ich sagte wir fahren nach Victoria, OK (gibt es nicht in jedem Bundesstaat ein Kaff namens Victoria?). „Wo issn das, ich finde es nicht...“.
„Musst halt mal genauer nachsehen, ich muss mich aufs fahren konzentrieren“. Damit war dann erst mal alles gesagt und Moni war beschäftigt.
Da wir ja noch ausreichend Zeit hatten fuhren wir zum nächsten „Target“ um uns mit dem nötigsten einzudecken.
Anschließend haben wir uns noch mit ein paar hot dogs die Zeit vertrieben und dann wurde es auch langsam Zeit die Fahrt Richtung Norden fortzusetzen.
Kurz vor 5 ging es dann wie geplant los, ab auf die I 35 und gleich ungeplant in einen Stau.
Na klasse, hätten wir auch selber drauf kommen können...
Montag ist schließlich Labor Day und alle machen sich auf den Weg ein verlängertes Wochenende zu verbringen, die meisten wollten wohl Richtung Gainesville...
Nützt ja nichts, da müssen wir nun durch. Wir hatten unsere Ankunft für ca. 18.00 zugesagt.
Aber Manu und Konny würden schon nicht weglaufen.
Ob meine Hose wohl angekommen ist???