Jetzt kommen die Tage mit weniger Programm, das heisst länger schlafen und kürzere Fahrstrecken. Heute haben wir nur einen Tagesordnungspunkt auf dem Programm. Deshalb starten wir auch erst um 9.30 Uhr Richtung Shark Valley im Everglades NP. Der Everglades NP hat ja bekanntlich zwei Eingänge, einer davon liegt südlich Florida City. Diesen Teil haben wir schon besucht. Der zweite Teil liegt nordwestlich und dort bietet sich nur eine Tramtour oder eigene Erkundung mit dem Fahrrad an.
Die Fahrzeit ab Florida City bis zum Parkeingang beträgt genau eine Stunde. Dort angekommen, ist der Parkplatz mehr als leer und wir hoffen, dass überhaupt ein Tram fährt. Das scheint aber kein Problem zu sein und wir bezahlen. Da wir noch eine halbe Stunde Zeit haben, erkundigen wir uns im Visitor Center und dem kurzen Trail dahinter über die Tierwelt im Park.
Unser Tram-Fahrer Anthony begrüsst alle Teilnehmer und weist auf Sicherheitsvorschriften hin. Nun kann es auch schon losgehen. Der Tram setzt sich in Bewegung. Mit mäßiger Geschwindigkeit fahren wir die einspurige Strasse entlang und Anthony fängt an über die Tierwelt und die Everglades zu erzählen. Nach kurzer Zeit sehen wir schon die ersten Reiher, Pelikane, Anhingas und weitere Vögel, dessen Namen wir uns nicht merken können.
Anthony stoppt den Tram hart, denn er halt den ersten Alligator am Wegesrand im Wasser gesehen. Er erklärt dazu, wie zu erkennen ist, wo es Alligatoren gibt und wie die Eigenschaften dieser Spezies sind. Einfach sehr interessant und mit dem Bike hätten wir davon nichts mitbekommen und wahrscheinlich nur durch Zufall einen Alligator gesehen. Unterwegs steigt Anthony sogar in das Wasser, versucht mit einem Stab die Höhe des Mud zu erkunden und zeigt uns allen ein schwammartiges Material, was die kompletten Everglades wie ein Filter reinigt und ohne diese würden keine Tiere im Wasser überleben.
Die Alligatoren sind nur in der Regenzeit, also von Mai bis November näher am Strassenrand zu finden. In der Trockenzeit ziehen sie sich in ihr Nest, das weiter von der Strasse entfernt ist, zurück und die Chance ist gering, dass am Strassenrand welche zu finden sind. Wir haben trotzdem sehr viel Glück und sehen einige tolle Exemplare.
Süss sind auch die kleinen Babys, die nicht länger als eine Zigarettenschachtel sind und zu Beginn schwarz/gelb gefleckt sind. Einige Krokodildamen haben bis zu 50 Neugeborene zu versorgen. Diese kleinen Krokodile liegen meist etwas versteckt im Seegras, dass sie nicht leicht zu erkennen sind.
Auf halber Strecke ist der Observation Tower. Dieser verschafft einen tollen Überblick über den kompletten Park. Man kann hier bis zu 80 Meilen weit sehen. Wir bekommen hier kurz Zeit Ausschau zu halten. Da wir aber auf der ersten Halbstrecke sehr oft angehalten haben, müssen wir die zweite Halbstrecke etwas Zeit aufholen.
Aber auch auf dieser Strecke sehen wir wieder viele Vogelarten, die Anthony bis in`s Detail erklärt. Immer wieder kommen uns Biker entgegen, die bei Annährung des Trams anhalten müssen. Wir stellen uns immer wieder vor, wenn wir hier Bike gefahren wären. Auch auf der zweiten Halbstrecke gibt es einige Möglichkeiten Krokodile zu sehen. Immer wieder weiss Anthony eine Stelle, wo ein Krokodil liegen muss und er liegt fast immer richtig.
Etwas mehr als zwei Stunden später treffen wir wieder am Visitor Center ein. Es war eine sehr interessante Tour, die wir nur jedem empfehlen können. Zwei Stunden Zeit sollten für diesen Teil des Parks nicht zuviel sein. Nach einem kurzen Snack fahren wir weiter Richtung Big Cypress Loop Road. Eine wunderschöne Strasse, die auf der Hälfte der Strecke etwas schmäller und rauher wird. Wir können eben ohne Dirtroads nicht leben.
Da es dort so viel Spass zum Fahren gemacht hat und sicher den ein oder anderen Wagen im Gegenverkehr abgeschreckt haben weiter zu fahren, haben wir noch zusätzlich ein kleines Video gedreht
Hier der Link
Auch dort sehen wir sehr viele Krokodile, die natürlich nur mit geschulten Auge im Wasser zu sehen sind. Hier und da halten wir an und halten Ausschau. Auch einige Vögel, die wir heute im Shark Valley gesehen haben, gibt es auch hier.
Wir machen noch einen kurzen Stopp in Ochobee. Dort findet man direkt am Strassenrand, das wohl kleinste Postamt der Welt. Wir kaufen natürlich dort einige Briefmarken und stellen fest, dass eben so zwei Amerikanerinnen darin stehen können. Das ist nämlich der Fall und das Postamt ist mit diesen beiden Mitarbeitern voll.
Wir machen noch einen Abstecher nach Everglades City, bevor wir nach Naples weiterfahren. Das hat sich aber nicht gelohnt bzw. lohnt sich nur wenn man ein AirBoat-Ride machen will. Das lehnen wir aber nach dem tollen Erlebnis kategorisch ab, denn da wird man nicht mehr zu sehen bekommen, als auf der Tram-Tour.
In Naples suchen wir anhand des Roomsaver Magazins nach einem Motel. Das Best western Inn & Suites verlangt aber 109 $. Das ist uns dann doch zu viel und wir nehmen das etwas weiter vom Zentrum entfernte Super 8.
Ach, habe ich das noch nicht geschrieben ? Das Wetter war heute das erste Mal schlecht.
Gefahrene Strecke: 175 Meilen
Hotel: Super 8, Naples
Essen: Red Lobster, Naples 50 $