Wer heute zum Bryce Canyon mitfahren möchte - die Fahrt geht jetzt weiter:
Tag 13/30.07. Page-Bryce Canyon
Nach dem Frühstück ging es weiter. Die Frühstücksauswahl im Rodeway Inn war recht gut und erweiterte unser selbst gemachtes Frühstück etwas.
Das erste Ziel war das Info Center in Big Water. Ein geplantes Highlight von mir persönlich war die Fahrt auf der Cottonwood Canyon Road, die ich unbedingt fahren wollte.
Bedenken bekam ich allerdings wegen der Wettersituation, in den letzten Tagen gab es wohl immer mal wieder Gewitter und Regenschauer und angesichts dessen, daß unser Journey nur ein 2WD Auto war, wollte ich mich im BLM in Big Water über den Zustand der CCR informieren.
Leider konnte man mir keine aktuellen Informationen geben, da kein Ranger vor Ort war und mir der Angestellte die Info gab, daß es wie schon geschrieben in den letzten Tagen immer mal wieder geregnet hatte. Wir sollten vorsichtig sein, wenn es am Anfang schon Probleme machen würde, dort herzufahren, denn die Strassenverhältnisse würden immer schlechter werden!
O.K. schauen wir mal. Mit meiner Familie machte ich aus, daß, wenn die Straße schlecht wird, wir umkehren würden und den langen Weg zum Bryce Canyon über den HW nehmen.
Doch zuerst wollte ich mir die Toadstools Hoodoos anschauen, die ja auch am HW liegen.
Der Parkplatz und der Weg, der zu den Hoodoos führt, sollte kurz hinter dem Abzweig der CCR kommen, wir fuhren los, immer weiter, mittlerweile 10 Meilen und konnten einfach keinen Parkplatz finden, oder irgendeine Infotafel, die auf die Hoodoos hinweisen.
Umkehren und zurück und alle bitte die Augen aufhalten. Nach ca. 8 Meilen Rückweg konnten wir links eine kleine und absolut unscheinbare "Abfahrt" erkennen.
Eine Information an der Strasse hatten wir auch diese Mal nicht gesehen, waren wir blind?
Egal, rauf auf den Parkplatz, dieser war komplett leer, kein Auto oder Mensch weit und breit zu sehen!
Aber, hier waren wir richtig. Am Eingang zum Weg standen Info-Tafeln, allerdings interessieren sich wohl nicht so viele Leute hier für diesen Ort.
Feste Schuhe an und los gehts. Es war mächtig heiß, trotzdem hatte ich große Lust zu Laufen, im Gegensatz zum Rest der Familie, die wegen der Hitze nörgelten und entschieden mein Lauftempo nicht mitzugehen. Dann eben nicht, alleine laufen ist auch sehr schön und eine Schlange oder ein anderes wildes Tier wird hier wohl nicht kommen.
Außerdem war der Weg an der Infotafel mit einer Strecke von knapp 2 KM ausgeschildert, daß ist auch bei diesen Temperaturen von 40 Grad zu bewältigen.
Die Landschaft war karg, aber ich fand sie sehr schön, viele verschiedene Farbtöne, sehr interessant zum Anschauen.
Nach knapp einer halben Stunde hatte ich den ersten und größten Hoodoo erreicht.
Eigenartiges Gebilde, das soll wirklich durch die Natur entstanden sein?
Kaum vorstellbar - andererseits müsste der Querstein schon mit einem Kran oder Bagger oben herauf gelegt worden sein, aber hierhin kann man mit solch einem Gefährt bestimmt nicht kommen - also wohl doch natürlich, aber fast unvorstellbar.
Landschaft bei den Toadstools Hoodoos
Der "große" Hoodoo
Im Hintergrund gab es noch eine Familie von kleineren Hoodoos, die ich auch noch besuchte.
Ein paar Videoaufnahmen, Bilder mit Selbstauslöser und zurück den Rest der Familie suchen.
Immer noch war kein anderer Besucher unterwegs, bis zum Auto nicht, wo mein Familie schon auf mich und den Autoschlüssel wartete um sich aus der Kühlbox zu bedienen.
Leider gab es nur einen Schlüssel zum Auto, daher beschlossen wir ab sofort, daß wenn eine Wanderung anstand, meine Frau diesen bekommt, da sie auch am wenigsten bereit ist, bei höheren Temperaturen großartig zu laufen, mir war es egal und ich hätte es bestimmt bereut, wenn ich mir diese eigenwilligen Stellen nicht angeschaut hätte.
Nun ging es zum Abenteuer Cottonwood Canyon Road.
Nur ein kurzes Stück den HW zurück in Richtung Page, links abbiegen und da war der Anfang der Dirt Road. Am Anfang stand noch das Warnschild "Impassable when wet" und ich musste mein Versprechen gegenüber meiner Familie nochmals erneuern, umzukehren, wenn es "impassable" oder "wet" wird.
Die ersten Meilen verliefen problemlos, zwar etwas waschbrettartig, aber auch mit einem normalem 2WD gut zu fahren. Vorbei ging es an der Badland-Landschaft.
Meine Frau hatte immer Angst, daß vielleicht größere Steinbrocken von den Hügeln auf die Strasse fallen könnten, daher musste ich an diesen Stellen immer etwas schneller vorbei fahren.
Die Strecke wurde hügeliger, links sah man den Paria River, der etwas Wasser führte.
Es wurde grüner, Bäume und Sträucher säumten die Dirt Road.
Dann tauchte plötzlich die erste Matschpfütze vor uns auf, die aber nur 10 Meter lang war, daher konnte man einfach so durchfahren, ohne Probleme.
Die Strasse war weiterhin problemlos, bis zur nächsten Matschpfütze, die schon ca. 30 Meter lang war, aber nicht tief aussah. Kurz ausgestiegen, die beste Fahrspur erspäht und durch.
Es war zwar etwas rutschig, aber ansonsten auch kein Problem.
Die nächsten 2 Meilen konnte man normal fahren, dann kam die nächste Pfütze, die schon gefährlicher aussah.
Ich setzte etwas zurück, stieg aus und schaute mir die Sache an.
Hinter uns kam dann ein älteres amerikanisches Paar mit ihrem Jeep Grand Cherokee an und fragte mich, ob ich hier ein Problem sehe.
Ich antwortete, daß ich nur ein 2WD Auto habe und mir nicht so recht sicher bin, ob wir durchkommen.
Das amerikanische Paar schlug vor, daß sie vorfahren, um die Situation abzuchecken.
Gerne nahm ich ihr Angebot an. Der amerikanische Herr fuhr vor und durch, mit einem 4WD also problemlos. An der anderen Seite wartete er auf mich, falls ich Hilfe brauche - super nett.
Mit ein bißchen Anlauf und teilweise über den grünen Rand, haben auch wir es geschaftt!
Aufatmen war angesagt.
Weiter ging es, bis ungefähr nach 15 Meilen von der Einfahrt der CCR aus, eine Pfütze oder Matschstrecke von ungefähr 50 Meter vor uns lag.
Der amerikanische Herr vor uns fuhr mit leichterem Durchdrehen der Räder und schlingern durch.
Wir kapitulierten, es war mir einfach zu gefährlich, es hier auch zu versuchen.
Was ist wenn wir steckenbleiben, die Reifenprofile hatten sich eh schon mit lehmigen Schlamm zugesetzt, also Aufgabe des großen Ziels die CCR durchzufahren, wir hatten einfach nicht das richtige Auto für diesen Straßenzustand!
Wir hatten zwar einen Mid-SUV gebucht, aber angesichts mangelnder oder keiner Auswahl waren wir doch sehr zufrieden mit dem Dodge Journey.
Blieb halt die CCR auf der Strecke der Wünsche!
Umkehren und alle durchgefahrenen Matschpfützen nochmals durchqueren, was problemlos funktionierte,
Wir waren froh, als wir wieder am Eingangsbereich der CCR standen, machten Fotos vom versauten Auto und bogen ab auf den HW um die lange Route zum Bryce Canyon zu nehmen.
Die Fahrt verlief sehr angenehm und wegen der schönen Landschaft die man wieder einmal durchfuhr, machte sich auch keine Traurigkeit bei mir breit.
Wir erreichten den Dixie National Forest mit dem Red Rock Canyon, das war schon ein toller Vorgeschmack auf den Bryce.
Da es immer höher hinauf ging wurden die Temperaturen auch wieder sehr angenehm.
Es war mal wieder eine wunderschöne grüne Landschaft, wie auf einer großen Hochalm in den Alpen. Wir steuerten unser Übernachtungsziel, die Bryce View Lodge an, checkten ein, schauten unser Zimmer an, was nicht ganz so toll aussah, aber für eine Nacht absolut o.k. war.
Dann ging es endlich zum ersten Parkplatz zum Sunrise Point.
Auf der Fahrt dorthin sahen wir schon dicht am Straßenrand die ersten Hirschkühe.
Am Parklatz angekommen ging es dann auch gleich zum Canyonrand und wir sahen einmal mehr diese wunderschöne Vielfalt im Süd-Westen der USA.
Es war traumhaft schön hier oben, anders als der Grand Canyon, natürlich nicht so gewaltig, wir fanden aber fast genau so schön.
Bryce Canyon, bestimmt von vielen von euch auch schon so gesehen
Wir liefen am Rand die einzelnen View-Points ab und von allen hatten man schöne, verschiedene Blickwinkel auf den Bryce Canyon.
Leider fing es dann an zu gewittern und meine Familie wollte zurück zum Auto.
Mich konnte das Grollen im Hintergrund nicht beeindrucken und setzte meine Tour alleine fort.
Wenn ich schon einmal hier bin, möchte ich mir auch so viel anschauen wie möglich.
Weiter ging es bis zum Fairyland Point. Danach zurück zum Auto, daß Gewitter hatte sich mittlerweile verzogen und ich blieb trocken.
Ich konnte meine Familie dazu bewegen nochmals los zu laufen bis zum Sunset Point.
Es wurde merklich ruhiger hier, es begann langsam zu dämmern.
Ich wollte noch ein Stück am Rand entlang laufen bis zum Inspiration Point.
Rechts im Wald konnte man 3 Hirschkühe sehen, es waren kaum noch Leute unterwegs. Einfach wunderschön diese Ruhe, verbunden mit diesem Ausblick, hier hätte ich Stunden stehen bleiben können nur zum Schauen.
Mein Lieblingsbild vom Bryce Canyon
Am Inspiration Point angekommen, begann es langsam zu dämmern.
Schnell noch ein paar Fotos und Videos und zurück zur Famlie am Sunrise Point.
Wir blieben noch eine halbe Stunde hier stehen, dann meldete sich der Hunger, es war fast schon dunkel und wir beschlossen, zuerst zur Bryce View Lodge zu fahren und schauen, wo wir etwas zu essen bekommen.
Am Rubys Inn war es im Diner sehr voll und auf Rummel hatten wir keine Lust.
Also wieder die Hauptstraße zurück, denn am Abzweig hatten wir einen Subway gesehen und so ein Baguette reichte uns vollkommen zum Dinner.
Nach der Speisung ab ins Motel, die Bilder, die ich alleine gemacht habe angeschaut und schlafen gelegt.
Fazit zum Tag:Alleine zu den Toadstools Hoodoos, was sehr schön war und absolut sehenswert, hätte ich mir diese Hoodoos nicht angeschaut, hätte ich absolut etwas in diesem Urlaub verpasst.
Abenteuer Cottonwood Canyon Road leider wegen des Strassenzustandes und des nicht passendes Autos für diese Umstände gescheitert, was gar nicht so schlimm war, denn die längere Strecke führte durch eine sehr schöne Landschaft.
Bryce Canyon: Ein absolut wunderschöner Ort, für uns fast auf der Höhe des Grand Canyons vom Optikfaktor her, dabei aber wegen seiner Größe deutlich überschaubarer - ein absolutes Muss!
Fazit zu Motel: Bryce View Lodge
Typisches Durchgangsmotel, nicht so sauber, etwas kleineres Zimmer, Lage top, für ein oder zwei Nächte völlig ausreichend
Gebucht über easy click travel für: 43,83 Euro
Morgen geht es weiter zum krassen Gegensatz für 3 Tage nach Las Vegas.