Mit dem Zelt durch den Südwesten und Yellowstone

[sagu]

Hallo zusammen

Da ich ja aus diesem Forum wieder viele Infos für meine Reise erhalten habe, möchte ich euch auch meinen Reisebericht nicht vorenthalten. Ich hoffe, ihr habt Interesse an einem weiteren Reisebericht aus der Gegend.

Es ist zwar schon eine Weile her, aber vor rund 2 Monaten bin ich von meiner diesjährigen USA-Reise zurückgekommen. Ich war während 2 ½ Wochen alleine mit dem Zelt im Südwesten und Yellowstone unterwegs.

Als Einstieg kommen hier schon mal einige Fakten zur Reise und die kurze Vorgeschichte.


Facts

7 verschiedene Staaten
7 National Parks
4 National Monuments
4 State Parks
2 National Recreation Areas

2757 Meilen
71.9 Gallonen Benzin

2151 Fotos


Vorgeschichte

Die ganze Reise war schon seit über einem Jahr geplant. Die ganze Route stand also, dann mussten nur noch die Flüge gebucht werden. Die anfangs etwas knappen Umsteigezeiten wurden nach einer Flugannullation dann ganz unmöglich.  So kam es, dass ich nun anstelle von American Airlines mit British Airways geflogen bin.

Ansonsten war bis auf die erste und letzten Nächte in Hotels sowie einigen Campgrounds nichts vorgebucht.

Bereits im Februar war ich im tiefverschneiten New York und habe die ersten Dinge für die grosse Reise besorgt. So habe ich mir mein Zelt (ein North Face Tadpole) und ein Manfrotto-Stativ gekauft.

Ursprünglich geplant war die folgende Route:



Gruss
Sascha

[zimmerfrau]

Wow, ich bin die erste, ich krieg den besten Platz  kann losgehen.

LG Gudrun

[metalbishop]

Da hatt wohl einer unsere Route kopiert 

Das schau ich mir an.

Lg Andi

[captsamson]

...und unsere

Da es uns im Sommer 2011 dort sehr gut gefallen haben, werden wir hier sehr gerne mitreisen und in schönen Erinnerungen schwelgen!

[Stefanie_GZ]

Ich fahre auch mit..aber ich suche mir für die Übernachtungen ein Motel 

[sagu]

Tag 1 - 20. August 2011

Ich habe mir für einmal den Luxus geleistet, im Radisson Hotel am Flughafen Zürich zu übernachten. So konnte ich am Morgen auch entspannt zum Check in. Obwohl ich früh genug war, wurde es letztlich doch noch etwas knapp, da das Bezahlen des zweiten Koffers einfach ewig gedauert hat. Es war aber auch ein riesiger Zufall, dass ich dann am Check-in-Schalter einen Schulfreund getroffen habe. Er war auch auf dem Weg in die USA, bis London waren wir sogar im gleichen Flugzeug.

So verging die Zeit in London (knapp 3 Stunden) zu zweit doch relativ schnell und schon sass ich im nächsten Flugzeug nach Dallas. In Dallas konnte ich dann nach kurzer Wartezeit durch die Immigration. Bis zum Flug nach Salt Lake City ging es ab da noch etwa 2 Stunden.

Langsam merkte ich auch, dass der Tag lang wird. Im Flugzeug habe ich den Start dann auch völlig verschlafen. Ich habe noch versucht, etwas zu lesen. Ich bin aber immer wieder eingeschlafen. Witziger weise habe ich das Buch „weitergeträumt“  .

Nach ziemlich genau 24-stündiger Anreise kam ich endlich in Salt Lake City an und war wieder halbwegs wach. Ich musste am Schalter von Alamo noch kurz warten, bis mein Toyota Corolla bereit war.

Hier schon mal ein Bild vom nächsten Tag:


Anschliessend bin ich zum Hotel Quality Inn gefahren. Das Navi habe ich schon gar nicht montiert, da es erfahrungsgemäss beim ersten Gebrauch sehr lange braucht, bis es merkt, dass ich nicht mehr in Europa bin. Ich habe das Hotel trotzdem problemlos gefunden. Schliesslich bin ich die Strecke vorab auch per Streetview abgefahren. Nur die Einfahrt zu finden war etwas schwierig, da rundherum eine Riesen-Baustelle war.

Todmüde bin ich ins Bett gefallen. Durchgeschlafen habe ich aber nicht. Rangierbahnhof sei dank  

Mein Hotelzimmer:


Übernachtung: Quality Inn, Salt Lake City
Fahrstrecke: 6 mi

[sagu]

Willkommen an Bord! Es folgt gleich noch der erste "richtige" Tag....

Da hatt wohl einer unsere Route kopiert 

...und unsere

Ist ja auch wirklich ein wunderschöne Route... Und wenn ich mir die Reiseberichte so ansehe, könnte ich ja gleich nochmals gehen... Gibt noch jede Menge zum Nachholen 

[sagu]

Tag 2 – 21. August 2011

Nachdem ich an diesem Morgen ausgecheckt habe, bin ich noch zum Temple Square in der Innenstadt gefahren. Auf einem Parkplatz musste ich 6$ Gebühren in eine seltsame Metallkiste werfen. Das Ding hatte einen Schlitz pro Parkplatz, wo die Gebühr reingehörte.

Der Mormon Temple hat wirklich beeindruckende Ausmasse. Dennoch bin ich nicht allzu lange geblieben, da ich ja schliesslich noch eine weite Fahrt vor mir hatte.

Mormon Temple





Nächste Station war das State Capitol. Es war noch relativ früh, entsprechend war es auch möglich Fotos ohne Menschenmassen darauf zu machen. Ich war überrascht, dass man das Capitol betreten durfte. Interessant mal innerhalb von einem solchen Gebäude zu sein.

State Capitol







Die Weiterfahrt war nicht mehr gross interessant. In West Yellowstone habe ich mir noch den Imax-Film kurz angesehen.

Bei der Fahrt in den Yellowstone kam noch ein heftiger Regenguss. Glücklicherweise musste ich etwas bis ich die Campsite zugewiesen bekam. In der Zwischenzeit hatte sich das Wetter beruhigt und ich konnte das Zelt im Trockenen aufstellen.

Für einige Fotos hat es kurz vor Sonnenuntergang dann doch noch gereicht:











Schon in der Dunkelheit habe ich die Rückfahrt zum Campground angetreten und habe mich dank Jetlag auch bald ins Zelt zurückgezogen.

Übernachtung: Madison Campground
Fahrtstrecke: 260 mi
Soundtrack: Beyonce, Gölä und Bellamy Brothers

[Kauschthaus]

Hallo Sascha,

fein, ein Zeltbericht.
Ich wollte gerade so richtig lostönen, wie toll zelten doch ist, als mir gerade noch rechtzeitig einfiel, dass es im August im Yellowstone (wir waren Mitte August 08 dort) saukalt sein kann, und wir deshalb dort in Cabins gewohnt haben.  

Aber ich freue mich auf eure Tour und die Zeltplätze. Bitte Bilder von dort nicht vergessen!

Viele Grüße, Petra

[Anti]

In West Yellowstone habe ich mir einen schönen warmen Schlafsack gekauft. Der kommt jetzt gerade recht...

[Canyoncrawler]

Im Zelt durch Yellowstone und Südwesten - da bin ich doch dabei. 

Habe meinen Winterschlafsack eingepackt und freue mich auf die Tour.

[sagu]

Tag 3 – 22. August 2011

Ich bin um 6 Uhr aufgewacht und habe mich kaum aus dem Schlafsack getraut. Die Nacht war nämlich SEHR kalt. Der Schlafsack hat aber seine erste Bewährungsprobe bestanden, gefroren habe ich eigentlich nicht. Doch irgendwie muss man ja auch noch atmen und irgendwann wieder aus dem Schlafsack raus.

Ich wollte eigentlich noch einige Fotos vom Madison River beim Sonnenaufgang machen.  Doch irgendwie sind diese Fotos nicht gelungen. Vielleicht auch weil meine Finger noch ziemlich eingefroren waren. Das nächste Mal nehme ich definitiv Handschuhe zum Camping im Yellowstone mit.

Anschliessend habe ich mich erstmal ins Auto gesetzt und bin in Richtung Old Faithful gefahren. Spontan habe ich aber zuerst noch die Abzweigung zum Firehole Lake Drive genommen.  Da habe ich dann auch die ersten Geysire gesehen.

Firehole Lake Drive




Bei der anschliessenden Fahrt zum Old Faithful sind mir auch erste Bisons begegnet. Im Visitor Center habe ich dann gemerkt, dass ich einen Ausbruch gerade knapp verpasst habe. Ich habe mich dann einfach zu einem Rundgang beim Geyser Hill entschlossen.





Im Hintergrund ist auch gerade der Castle Geyser ausgebrochen.

Um die nächste Eruption des Old Faithfuls zu beobachten bin ich via Solitary Geyser zu einem Aussichtspunkt weit oberhalb gewandert. Gerade so habe ich den Aussichtspunkt erreicht, keine zwei Minuten später gings los...

Old Faithful


Für den Rest des Tages habe ich die Geysir-Region dann verlassen und bin Richtung Nordeingang gefahren.

Erste Tierfotos


Gibbon River


Mammoth Hot Springs Terraces




Ausserhalb des Parks in Gardiner habe ich mir dann ein gutes Steak gegönnt. Für die Rückfahrt habe ich dann den längeren Weg über Tower-Roosevelt gewählt. Da gibt es auch noch eine etwas ruppige Dirt Road, den Blacktail Plateau Drive. Die Fahrt übers Plateau ist ganz schön, Tiere habe ich allerdings keine gesehen.

Bald hatte ich dann auch schon den Grand Canyon of the Yellowstone erreicht. Leider war ich etwas spät dran, sodass Teile des Canyons bereits im Schatten lagen.



Die nächste Station war dann das Norris Geyser Basin. Es war bereits gegen 19:00 als ich  dort ankam. Entsprechend hatte es auch nur noch wenige Leute und das Licht war gerade perfekt zum fotografieren.

Steamboat Geyser


Norris Geyser Basin




So schnell ist dann auch schon der zweite Tag vorbeigewesen. Zurück am Campground habe ich noch etwas den nächsten Tag geplant und natürlich noch etwas gegessen. Auch an diesem Abend wurde es schnell wieder sehr kalt, sodass ich mich irgendwann dann in den Schlafsack flüchtete. Es war die zweite und letzte Nacht am Madison Campground. Die Campsite war in Ordnung, im Vergleich mit den noch kommenden Campgrounds aber nur unterdurchschnittlich.

Campsite


Übernachtung: Madison Campground
Fahrtstrecke: 180 mi
Soundtrack: Scooter; Alexander Rybak; Peter, Sue & Marc

[Anti]

Das ist der Nachteil am Zelten: Irgendwann muss man den warmen Schlafsack verlassen oder eben abends schneller aufsuchen, als einem lieb ist.

[sagu]

Tag 4 – 23. August 2011

Diesen Morgen war es schon nicht mehr ganz so kalt. Also habe ich auch einen zweiten Versuch am Madison River gewagt. Mit Stativ und Kamera bewaffnet habe ich mich ans Flussufer gestellt.



Anschliessend musste ich das Zelt wieder auseinandernehmen. Schliesslich hatte ich nur zwei Nächte im Madison Campground gebucht.

Dann bin ich zum nächsten Campground, dem Grant Village CG, gefahren. Reserviert hatte ich nicht, trotzdem hatte es noch genügend freie Plätze. Allerdings war dann dieser Campground auch nicht gerade schön. Ab da wurden die Campgrounds nur noch besser.

Mittlerweile war es schon bald Mittag. Ich habe mich daher entschieden, den kompletten Loop zu fahren anstelle der Wanderung zu den Fairy Falls. Lunch gab es dann am Yellowstone Lake:


LeHardy Rapids


Dragon’s Mouth Spring


Bisons


Noch mehr Bisons


Diese zwei konnten sich nicht so recht entscheiden auf welcher Strassenseite sie nun genau grasen wollten. So habe ich halt gewartet bis sie wieder zurück auf der ursprünglichen Strassenseite waren.



Artist Point mit Aussicht auf die Lower Falls


Die Fairy Falls Wanderung habe ich dann am späten Nachmittag doch noch gemacht. Natürlich durfte auch die obligate, wenn auch nicht ganz offizielle Aussicht auf Grand Prismatic Spring nicht fehlen.




Leider hat mir etwas die Zeit gefehlt, deshalb habe ich die Wanderung nur bis zu den Fairy Falls gemacht und nicht mehr bis zum Imperial Geyser.



Zurück auf dem Campground habe ich ein kleines Feuer gemacht und den Tag noch etwas ausklingen lassen.



Übernachtung: Grant Village Campground
Fahrtstrecke: 145 Meilen
Soundtrack: Peter Reber; The Gossip

[zimmerfrau]

Schon ein gewaltiges Programm, was du da abspulst, auch Meilenmäßig. Na, das klappt wohl nur wenn man alleine unterwegs ist und nicht ständig auf jemanden warten muss.  . Also ich hatte Anfang September im Yellowstone meine lange Unterhose und Handschuhe dabei, nur die Handschuhe habe ich dann nicht gefunden, als ich sie gebraucht hätte 
Schöne Tour, danke.

LG Gudrun