Auf gehts nach Las Vegas:
Freitag, 05. Juni 2009:
St. George – Las Vegas
Ich brauche keinen Wecker – ich wache wieder um 6.00 Uhr auf. Auch hier gibt es wieder ein sehr abwechslungsreiches Frühstück, mit Waffeln, süßen Teilchen, Toast, Obst, Joghurt, Cornflakes usw.
Gut gesättigt wird wieder gepackt und die Taschen routiniert im Van verpackt. Das klappt wie mit Bauklötzchen, jeder Koffer und jede Tasche hat seinen Platz.
Punkt 8.00 Uhr fahren wir dann erst mal für die nächsten 100 km auf die Interstate nach Süden. Anfangs ist noch viel Verkehr, der Straßenbelag schlecht und es ist bereits wieder heiß.
Nachdem wir durch die Berge sind, geht es bei Mesquite weiter nach Nevada. Jetzt ist es wieder flach und wüstenartig, bei starkem Seitenwind müssen wir uns wieder sehr auf die Fahrerei konzentrieren. Einmal weht der Wind haarscharf vor meinem Motorrad so ein trockenes Gestrüpp über die Straße, wie man es aus den Western-Filmen kennt.
Endlich verlassen wir den Highway, um über Overton erst mal zum Valley of Fire zu fahren. Die überdachten Bänke am Atlatl Rock laden uns ein zur ersten großen Pause des Tages.
Birgit füttert ein Hörnchen mit Keks-Krümel. Flink verspeist das Tier einen nach dem anderen – um dann plötzlich die Krümel im Sand zu vergraben. Ist wohl satt und legt jetzt einen Vorrat an.
Gleich um die Ecke gibt’s noch einen schönen Arch – leider ist er wohl etwas klein geraden – Georg fährt erst mal dran vorbei. Und Heinz kommt mit dem Ständer vom Motorrad an einen Steinbrocken und die Feder überdehnt sich. Nun geht der Ständer nicht mehr hoch und schleift über den Boden.
Aber wofür hat Andreas schließlich 100 Kabelbinder dabei – er ist für alles gerüstet und so wird der Ständer einfach am Rahmen verzurrt. Mal sehen, wie Heinz jetzt das Motorrad abstellt.
Zurück auf die einsame Straße in der Nähe des Lake Mead nach Süden. Außer einer kleinen Oase mit 5 Palmen, einer Rest Area und der Steinwüste ist nicht viel zu bestaunen. Mitten drin eine Baustelle und wir müssen mal wieder ca. 5 km über Schotter fahren. Nach ca. 100 km sind wir bei Boulder City, wir wollen noch zum Hover Dam – leider wollen das auch ganz viele andere Leute. Und so geht es schon bald mit Stau und Stop-and-Go los.
Es ist heiß, es geht den Berg runter und ich hänge die ganze Zeit an der Bremse, der Motorblock heizt von unten, die Sonne brennt von oben – irgendwann haben wir einen kleinen Parkplatz mit Blick auf den Damm und die neue Brücke vor uns. Schnell wenden und einparken, es reicht uns – wir fahren nicht mehr bis ganz nach unten zum Hoover Damm, der Rückweg würde wohl noch mal 3 km Stau bedeuten, an jedem Fußgängerüberweg stehen die Fahrzeuge.
Und so fahren wir nun auf dem direkten Weg über Henderson in Richtung Las Vegas. Der Verkehr auf dem Highway nimmt schnell zu und bald sind wir an der Ausfahrt in Richtung Innenstadt. Es dauert keine 3 Ampeln – da haben wir schon die letzten der Gruppe verloren. Anhalten an einer Einfahrt, warten, da kommen sie – und es geht weiter.
Plötzlich ist keiner mehr vor mir – und hinter mir nur noch Pete und Ernst und der weiße Van. Die anderen, die teils auch hinter mir fuhren – alle weg. Gut, dass ich mein Navi gefüttert habe, und außerdem den Weg zum Best Western Mardi Gras ab hier auch so finde, schließlich war ich schon mal dort. Wir fahren noch ein paar Kilometer, rechts ab, links ab, rechts ab – und dann ist da schon das Tagesziel – und obwohl wir vorhin die letzten waren, sind wir jetzt als erste am Hotel. In zwei weiteren Grüppchen kommt der Rest der Mannschaft angefahren – Stadtfahrten müssen wir wohl noch mal üben, setzen, - 6.
Es ist jetzt kurz vor 16.00 Uhr. Während wir Einchecken, suche ich mit dem iPhone über das freie Wlan vom Hotel die Adresse von EagleRider raus. Dann schnell noch in den GoogleMaps den Weg dorthin rausgesucht und mit Heinz vereinbart, dass wir gleich losfahren, um seine Feder zu reparieren. Hach, ich liebe meine technischen Spielereien.
Nachdem die Taschen im Zimmer sind, setz ich mich bei meinem Bruder hinten drauf, Heinz und auch Georg kommen nach und wir fahren die paar Kilometer zu EagleRider. Kaum in der Einfahrt, will schon ein Mitarbeiter die Rückgabe der E-Glide von Georg protokollieren, die sind ja hier auf zack. Heinz kümmert sich um seine Feder, kostet 19,90 Dollar und Andreas fährt mich gleich weiter zum Rental Car Center beim Flughafen, denn ich habe bei Avis für 24 Stunden einen Kleinwagen reserviert. Da ich in Las Vegas ein wenig einkaufen will und mal nicht auf dem Motorrad sitzen will, ist das recht praktisch.
Punkt 5.00 Uhr bin ich am Schalter, als erstes bittet mich die Mitarbeiterin einen deutschen Namen zu buchstabieren. Sie freut sich so darüber, dass sie nun weiß, wie man Svenja schreibt, dass sie mir ein gratis Upgrade auf einen Chevy HRR gibt.
Die Abfahrt vorhin am Hotel war etwas zu schnell, und so habe ich meinen Abholschein für den REI Outdoorladen in Henderson nicht eingesteckt. Ich muß also erst wieder zurück zum Hotel und fahre dann raus nach Henderson, um dort ein Paket zu holen, das ich zur Lieferung in den Store vor zwei Wochen bestellt hatte. Noch ein bischen Shopping und mit drei paar neuen Schuhen geht es wieder zurück zum Hotel.
Bevor wir uns auf den Weg machen zum Strip gibt’s als Abendessen noch ein schönes Steak im Hotel-Restaurant.
Dann lade ich mir das Auto voll und fahre zum TI, direkt vor dem Piratenschiff lasse ich meine Mitfahrer aussteigen und fahr um das Hotel herum zur Einfahrt für Valet Parking.
Schnell bin ich den Wagen los und gehe wieder vor zum Strip. Die restliche Truppe ist gerade mit zwei Taxis dort angekommen und so schlendern wir langsam den Strip entlang.
Vorbei am Bellagio, wo grad eine nette Lichtershow stattfindet, weiter auf der anderen Seite bis zum Harley Davidson Cafe, wo wir die total coolen (affigen) Locals beobachten, die mit starrem Blick neben ihren Custom Bikes stehen.
Langsam wird es Zeit wieder zurück zu gehen, wir kaufen uns ein Bier im Plastikbecher, kucken Leute, machen Witze und schauspielern selbst herum.
Irgendwann wird es Zeit für heute, meine Mitfahrer gehen mit mir zum TI, um das Auto abzuholen, der Rest fährt Taxi oder versucht zu laufen, was aber irgendwann auch im Taxi endet. Gegen 1.00 Uhr lieg ich dann auch endlich im Bett.