11. Tag, Dienstag: Cape Onion / L’anse Aux Meadows
Die beiden Kanadier waren schon mit Frühstück fertig, als wir kamen. Heute sollte es zu einem Höhepunkt der Reise kommen, und das Wetter passte absolut dazu: Strahlender Sonnenschein.
Tickle Inn
Er wollte nur mal Guten Tag sagen.
Wir wollten Eisberge sehen. Zunächst fuhren wir jedoch zu einer Ausgrabungstätte in L’anse Aux Meadows, wo es eine Wikingersiedlung, zu sehen gab.
Die Wikinger hatten bereits vor 1000 Jahren Amerika entdeckt und dort für einige Jahre gewohnt. Wir nahmen an einer sehr interessanten Führung teil, die ein junger Guide ganz engagiert durchführte. Es ist wirklich erstaunlich, was die Archäologen für Informationen aus Bodenfunden gewinnen können. Besonders beeindruckend fand ich die Eisenschmelze der Wikinger. Sie waren die ersten Menschen in Nordamerika, die Metall gewinnen konnten.
Nachdem wir einige rekonstruierte Wikingerhäuser beguckt hatten,
fuhren wir in das kleine Dorf, von dem aus unsere Bootstour zu den Eisbergen starten sollte. Wir waren dann ein bisschen irritiert über die Aussage des Bootsbesitzers, der sagte, die 13:00 Uhr Tour würde nur stattfinden, wenn mindestens 6 Leute zusammenkämen. Naja, bis dahin war ja noch eine Stunde Zeit. Und wir setzten uns bei herrlichstem Sonnenschein auf eine Bank und guckten uns das Meer an.
Um 12:45 Uhr waren wir wieder beim Anleger, und ich schaute mich ein wenig um und machte eine ekelhafte Entdeckung: Die Fischer hatten einen Elchkopf im Wasser versenkt, wohl um damit Aale zu fangen (Das entsprechende Foto erspare ich Euch, statt dessen ein anderes Foto:).
Die nächste kleine Aufregung, nachdem feststand, dass die Tour stattfinden würde, war, dass man nur bar bezahlen konnte, immerhin 38 $ pro Person. Zum Glück hatte ich soviel Bargeld dabei.
Die Tour startete dann, und außer uns waren nur noch 7 andere Touristen Bord, so dass wir herrlich viel Platz hatten. Schon nach kurzer Fahrzeit bekamen wir etliche Wale zu sehen, Minkies und Finns und Humpbacks.
Krönung und absoluter Höhepunkt waren dann aber die Eisberge. In mäjestätischer Schönheit lagen sie da, eingehüllt in helles Sonnenlicht - breathtaking. Wir hatten sogar das Glück, ein Exemplar vor uns zu haben, das ein Arch aufwies.
Der Skipper fuhr einmal sehr langsam um den Eisberg herum. Ich machte bestimmt hundert Fotos. Von diesem Naturschauspiel waren wirklich alle beeindruckt. Auf dem Rückweg zum Hafen gab es noch einmal Wale zu bestaunen.
Wir fuhren dann zurück zum Tickle Inn, wo wir uns dann wiederum zum Abendessen bei S. angemeldet hatten. Diesmal fand sich dort eine größere Runde ein: Eine 4-köpfige amerikanische Familie aus Minnesota und ein älteres Paar aus Kanada. Die Abendrunde wurde eindeutig dominiert von der älteren Dame aus Kanada. D. war eine Lady, wie sie im Buche steht. Sie wusste zu allem und jedem eine Geschichte zu erzählen, immer sehr gestenreich und sehr witzig, dabei sprach sie dem Vino tüchtig zu, so dass die Stimmung immer besser wurde. Das herrliche Essen von S. geriet dabei fast in den Hintergrund. Die Krönung war ihr Auspruch „Do you think there is another glass of wine hanging around in the kitchen?“
Nachdem wir viel getrunken und gelacht hatten, gingen wir um 22:00 in unser Zimmer und unterhielten uns noch über dit un dat.