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Autor Thema: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen  (Gelesen 62198 mal)

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USAflo

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Moin!

Ihr seit zwar schon losgefahren aber ich hechele noch schnell hinterher. Yellowstone und der Nordwesten stehen bei mir auch weiterhin auf der (Wieder-)Besuchsliste!

Tschau
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et

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hurra,

da wollen wir auch noch mit! viele schöne erinnerungen und noch einige offene reiseträume hängen an dieser route.

hab mir's schon bequem gemacht.

lg toni
1983 - BC-MT-WA
1986 - PHX-SW-SFO
1988 - solo CAL/OR +SW
1989 - SW again
2000 - NYC
2004 - Xmas Florida
2007 - Family of Five goes west
2008 - NYC mit Familie
2011 - 4 Wo Western up & down
2014 - 3 Wo CO/UT/AZ around Rim to Rim

cleoxx

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Hallo Dirk & Katharina,

da steige ich doch auch noch ganz schnell bei Euch zu und bin gespannt, wie Euch der Nordwesten gefallen hat.
Bin ja gespannt, was ich davon noch aus unserer Tour wiedererkenne. Freu mich schon auf die Weiterfahrt!

Grüßle
Elke


nordlicht

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Wenn es in den Nordwesten geht dann bin ich natuerlich auch dabei, vielen Dank fuer den Bericht! Besonders Bilder von der Oregon Coast kann ich gar nicht genug sehen!

wuender

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@ Flo, Toni, Elke und Nordlicht: Willkommen an Bord.

Aufgrund des für die nächsten Tage zu erwartenden nicht so tollen Wetters spendiere ich noch eine Runde Regenschirme für alle. Morgen geht es mit dem Bericht weiter.

Yellowstone und der Nordwesten stehen bei mir auch weiterhin auf der (Wieder-)Besuchsliste!

Oh ja, dort steht bei uns beides auch schon. Gerade der Yellowstone ist einer der schönsten und vielseitigsten National Parks überhaupt. Egal wie lange man dort war, gibt es wohl immer Dinge, die man sich näher, intensiver oder schlicht nochmal anschauen will.

Bin ja gespannt, was ich davon noch aus unserer Tour wiedererkenne. Freu mich schon auf die Weiterfahrt!

Einige Details werden Dir sehr bekannt vorkommen, denke ich mal  :D

Schöne Grüße,
Dirk

americanhero

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Hallo ihr beiden,

ich quetsche mich auch noch mit dazu. Gerade die Seattle Area interessiert mich brennend, da wir dort dieses Jahr ein paar Tage verbringen werden. Und den Nordwesten moechte ich auch noch mal intensiver bereisen, von daher bin ich schon gespannt, was ihr so alles erleben werdet.


Greetz,


Yvonne

ludowigo74

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Hallo ihr beiden. Auch wenn ich mit meinen 202 cm viel Platz im Auto benötige und normalerweise immer vorne sitze  :wink: zwänge ich mich noch dazwischen und fahre gespannt mit. Eure Route klingt sehr vielversprechend...wer weiss vielleicht klappt es ja 2010 mit einem Tripp....
Grüsse, Lutz

wuender

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@ Yvonne und Lutz: Auch Ihr seid herzlich willkommen bei uns an Bord. Allmählich muss ich wohl einen größeren Anhänger fürs Auto besorgen, damit keiner hinterherlaufen muss und auch die großgewachsenen Mitfahrer ohne Verrenkungen unterkommen :D

Und den Nordwesten moechte ich auch noch mal intensiver bereisen, von daher bin ich schon gespannt, was ihr so alles erleben werdet.

Zum intensiver Bereisen des Nordwestens kann ich nur sagen: Es lohnt sich! Und extra für Dich besuchen wir während unserer Reise auch ein paar sehr schöne Wasserfälle :wink:

Die nächste Tagesetappe kommt sofort ...

Schöne Grüße,
Dirk

wuender

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...und weiter geht's:

Samstag 16.8.08: Denver

Der heutige Tag sieht, was das Wetter angeht, nicht viel freundlicher aus als gestern, eher noch schlimmer. Unser erster Gedanke am Morgen gilt dem vermissten Koffer. Dieser ist immer noch nicht da, aber laut der Informationswebsite ist er auf dem Weg und soll heute zwischen 7:30 Uhr und 12:30 Uhr ankommen.

Mit dieser Information gehen wir erst einmal frühstücken. Anscheinend findet in Denver gerade eine Feuerwehrkonferenz statt, denn der Frühstücksraum ist überfüllt mit lärmenden Feuerwehrleuten. Wir lassen uns das Frühstück aber dennoch schmecken.

Da das Wetter so schlecht ist, beschließen wir, den Vormittag im Museum of Nature and Science zu verbringen. Gleich im Foyer werden wir vom Skelett eines T-Rex begrüßt. Hinter der Kasse hängen an der Decke auch noch die Skelette zweier Plesiosaurier und eines Finnwals. An diesen vorbei begeben wir uns erst einmal in die Abteilung Space Odyssey. Hier kann man selber ausprobieren woher man weiß, dass es auf dem Mars einmal Wasser gab, wie Meteoritenkrater entstehen und wieso wir auf der Erde Sternbilder so sehen wie wir sie sehen.


Wolfsstatue vor dem Museum of Nature and Science


Plesiosaurus-Skelett im Museum of Nature and Science

Die (für uns) noch interessanteren Abteilungen befinden sich aber im ersten und zweiten Stock. Dort gibt es viele sehr liebevoll gestaltete Dioramen, die die Tierwelt Nordamerikas von der Arktis bis zu den Subtropen vorstellen (Wir haben allerdings etwas Mitleid mit den ausgestopften Tieren). Eine eigene Abteilung beschäftigt sich nur mit der Fauna Colorados, die dank der vielen unterschiedlichen Vegetationszonen von der Prärie bis zum hochalpinen Gebirge sehr vielfältig ist.

Eine ebenfalls sehr interessante Abteilung beschäftigt sich mit den Indianern. Hier werden die Kulturen der unterschiedlichen Stämme von den Inuit und Aleuten im Norden bis zu den Navajo im Süden vorgestellt. Dabei findet eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Weißen und Indianern statt.

Bekannt ist das Museum auch für seine Dachterrasse, von der aus man angeblich den schönsten Blick auf Downtown hat. Dieser ist aber durch das Wetter ein wenig getrübt…


Blick auf die Downtown von Denver von der Dachterrasse des Museums of Nature and Science

Auf die Abteilungen Ägypten, Paläontologie und Südamerika verzichten wir und machen uns bei etwas besser werdendem Wetter erst einmal auf den Weg in die Innenstadt. Wir parken unser Auto in der 15th Street und laufen hinüber zur 16th Street. Denver ist sehr stolz auf diese eine Meile lange „Fußgängerzone“. Genau genommen ist sie länger als eine Meile seit sie 2001 und 2002 zweimal verlängert wurde auf nun 1,25 Meilen. Die Meile Länge ist aber eine Anspielung darauf, dass Denver genau eine Meile, also 1609m, hoch liegt. Nach europäischen Maßstäben ist es eigentlich keine wirkliche Fußgängerzone, da die Fußgänger auf zwei breite Bürgersteige beschränkt sind, zwischen denen die kostenlosen Shuttlebusse fahren. Für normalen Verkehr ist die Straße allerdings gesperrt.

Wir laufen die Straße bis ganz zum Ende. Wieder sind wir begeistert von dem Gemisch aus alten Häusern und moderner Architektur. Etwa nach einem Drittel der Straße erreichen wir den Daniels & Fisher Tower, ein Hochhaus aus dem Jahr 1910, das dem Campanile von San Marco in Venedig nachempfunden wurde. Früher war es Teil eines Kaufhauses, heute beherbergt es ein Cabaret. Am Larimer Square, einer Querstraße mit vielen schön restaurierten alten Häusern, sind, wohl schon im Hinblick auf den bevorstehenden Parteitag der Demokraten, die Flaggen der 50 Bundesstaaten aufgehängt.


Daniels & Fisher Tower


Larimer Square mit Flaggen

Fast am Ende der Straße finden wir schließlich den bekanntesten Buchladen der Stadt, den „Tattered Cover Book Store“. Dieser ist ein Paradies für jeden Bücherliebhaber: Die Auswahl ist riesig und die Einrichtung wunderbar altmodisch mit netten Details in der Dekoration (Bei den Handarbeitsbüchern steht zum Beispiel eine alte Singer-Nähmaschine).


Tattered Cover Book Store

Von der Union Station fahren wir, vom Rumlaufen schon etwas ermüdet, mit dem Shuttlebus zurück zum anderen Ende der Straße. Von dort aus laufen wir nun noch einmal vorbei am Kapitol und dem etwas verrückten Gebäude der Bibliothek zum Art Museum. Dieses umrunden wir einmal, bewundern die Kehrbesen- und die Kuh-Skulptur und kehren dann zum Auto zurück.


Denver Union Station


Kehrbesen-Skulptur vor dem Denver Art Museum

Da das Wetter nun viel besser geworden ist, beschließen wir spontan, zum Grab Buffalo Bills in Golden zu fahren, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf Denver haben soll. Wir verlassen die Stadt also Richtung Westen. Je weiter wir jedoch in die Berge kommen, desto schlechter wird das Wetter wieder. Als wir schließlich beim Grab ankommen, prasselt ein solcher Platzregen herunter, dass wir gar nicht erst aus dem Auto aussteigen, sondern fluchtartig nach Boulder weiterfahren.

Boulder, unter anderem bekannt aus Stephen Kings Roman „The Stand“, ist ein nettes, recht alternatives Universitätsstädtchen am Fuße der Rocky Mountains. Ein Wahrzeichen der Stadt sind die Flatirons, eine Gruppe von Felsen, die entfernt an Bügeleisen erinnern und sich direkt hinter der Stadt erheben. Heute kommen sie allerdings kaum hinter den Wolken hervor.


Flatirons bei Boulder

Von seiner Partnerstadt Duschanbe in Tadschikistan bekam Boulder 1987 ein Teehaus geschenkt. In diesem mit Porzellankacheln in zentralasiatischem Stil verkleideten Haus befindet sich ein edles Café.


Dushabe Tea House in Boulder

Boulder hat außerdem eine hübsche Fußgängerzone (diesmal wirklich) mit vielen, teilweise recht alternativen, Geschäften. Das Angebot erinnert uns ein wenig an das Tollwood Festival in München. Die Häuser in der stark begrünten Fußgängerzone sind sehr schöne alte Backsteinbauten. Überall stehen Statuen herum.


Fußgängerzone von Boulder

Wir fahren hinter der Stadt die Flagstaff Road hinauf in die Berge. Von dort hat man, dank des inzwischen wieder sehr viel besseren Wetters, einen schönen Blick auf die Ebene. Wir fahren hinauf bis zum Sunrise Amphitheatre. Hier steht auch der namensgebende Fahnenmast. Wenn man vom Amphitheater ein wenig den Berghang hinunter klettert, kann man auf Boulder hinuntersehen.


Blick auf Boulder vom Sunrise Amphitheater

Auf der Fahrt wieder ins Tal kommen uns einige Radler entgegen. Einer von ihnen macht uns sonderbare Handzeichen. Wir können sie nicht deuten, bis wir hinter der nächsten Kurve ein Mule(?) Deer am Straßenrand stehen sehen. - Es wird nicht das letzte auf unserer Reise bleiben.

Auf der Rückfahrt nach Denver gönnen wir uns noch ein Abendessen bei Cracker Barrel. Darauf haben wir uns seit einem Jahr gefreut. Das Essen ist wieder sehr lecker und ebenso reichlich.

Vollgefressen und müde kommen wir gegen 20:30 Uhr im Hotel an, wo tatsächlich unser verlorener Koffer schon auf uns wartet. Glücklich darüber gehen wir ins Bett, wir müssen morgen schließlich früh raus…

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

USAflo

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Moin!

Sehr schön geschriebener und bebildeter Bericht aus einer mir (leider noch!) unbekannten Gegend.

Tschau
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Doreen & Andreas

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Sehr vielversprechender Start.
Und da Ihr ja noch gar nicht richtig startenkonntet, ohne Euern Koffer, habe ich noch Zeit, mich zwischen die Mitreisenden zu quetschen...  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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Sunnydale

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Ich drängel mich auch noch mit in den Anhänger... :wink:

Eine ähnliche Tour hatten wir für 2009 auch schon geplant- aber leider haben wir nur 3 Wochen Zeit und somit wurde die Tour auf Nordkalifornien und Oregon gekürzt- bei der Planung hast Du uns ja auch schon wirklich toll geholfen-an dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür. Natürlich ist der Traum Yellowstone deswegen noch nicht gestorben. Für mich also ein super Reisebericht um mich auf gleich zwei Urlaube einzustimmen, auch wenn der erste Teil noch in weiter Ferne liegt... :oops:

Freu mich sehr auf die nächsten Tage!!!

Sunnydale

americanhero

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Dirk, Wasserfaelle klingt total gut.  :groove: :dance: :lolsign:
Und schade, das das Wetter nicht so berauschend war. Aber das Science Museum steht jetzt schon mal auf meiner langen To Do Liste und klingt hochinteressant.
Aber immerhin ist der Koffer jetzt da  :lol:


Greetz,


Yvonne

wuender

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Sehr vielversprechender Start.
Und da Ihr ja noch gar nicht richtig startenkonntet, ohne Euern Koffer, habe ich noch Zeit, mich zwischen die Mitreisenden zu quetschen...  :wink:

Schön dass Du auch mitfährst! Wenn alle ein wenig zusammenrücken, ist noch genügend Platz für Dich.

Eine ähnliche Tour hatten wir für 2009 auch schon geplant- aber leider haben wir nur 3 Wochen Zeit und somit wurde die Tour auf Nordkalifornien und Oregon gekürzt

Auch diese gekürzte Variante wird eine tolle Reise werden. Gerade das Binnenland von Oregon und Nordkalifornien - wo wir laut unserer ersten Planung nur auf der Autobahn durchrauschen wollten - hat mir mit seinen Vulkanen und schönen Nationalprks (Crater Lake, Lassen) sehr gut gefallen. Und dann als perfekter Kontrast dazu die Küste - ich würde am liebsten mitfahren :D

Und schade, das das Wetter nicht so berauschend war. Aber das Science Museum steht jetzt schon mal auf meiner langen To Do Liste und klingt hochinteressant.
Aber immerhin ist der Koffer jetzt da  :lol:

Oh ja, das Wetter. Ohne zuviel zu verraten: Wegen schlechtem Wetter werden wir noch das eine odere andere Mal unsere Pläne umschmeißen müssen , aber es kommen auch noch eine Menge sehr schöner Tage.

Was verlorene Koffer angeht, ist mein schlimmster Alptraum, dass sich ähnliches im März wiederholt - wo wir bei kaum vorgebuchten Unterkünften gleich am Ankunftstag auf Tour gehen. Nachsendeadresse? Keine Ahnung! Naja, selbst in "Wilder Westen Inclusive" kam der verlorene Koffer kurz vor Ende der Reise zu seinem Besitzer...  :D

Die nächste Tagesetappe kommt zwar erst übermorgen aber Ihr könnt Euch schon darauf einstellen, sehr früh aufzustehen...  :wink:

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Alle bereit für einen weiteren (Regen-)Tag? (keine Sorge, das Wetter wird langsam besser...)

Sonntag 17.8.08: Denver - Kimball

Da wir heute bei dem deutlich besser gewordenen Wetter den Sonnenaufgang vom Mount Evans aus sehen wollen, stehen wir schon um viertel vor vier auf und haben um halb fünf aus dem Hotel ausgecheckt. Bei Vollmond und nur wenigen vereinzelten Wolken fahren wir auf der fast leeren I70 nach Westen aus der Stadt in die Berge. Auf den Mount Evans (4350m) führt die höchste asphaltierte Straße Nordamerikas, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen.

In Idaho Springs verlassen wir die Interstate. Und hier der erste Schock des Tages: Ein Schild verkündet: „Mt. Evans Road closed“. Nun ja, wir sind Bayern und daher recht dickköpfig - wir wollen mit eigenen Augen sehen, dass es nicht weitergeht und fahren erst einmal weiter. Wir kommen bis zur Mautstation am Echo Lake (Immerhin 3230m). Diese ist nicht besetzt, dahinter versperrt eine Schranke den Weg. Wir verweilen noch kurz und betrachten die Spiegelung des Vollmonds auf dem See, dann kehren wir um und fahren zurück zur Interstate.

Wir folgen der I70 noch bis Empire und biegen dann nach Norden auf die US40 Richtung Rocky Mountains National Park ab. Im Licht der aufgehenden Sonne erkennen wir nun den Grund für die Straßensperrung: Die umliegenden Berge sind ab einer gewissen Höhe alle mit einer Schicht Neuschnee überzuckert. Wir müssen den 3446m hoch gelegenen Berthoud Pass überqueren, der zwar oberhalb der Schneefallgrenze liegt aber dennoch frei ist.


Unser Auto am verschneiten Berthoud Pass

Nach dem Pass geht es hinunter in ein malerisches, waldiges Tal, durch einige typische Wintersportorte und dann hinaus in ein breites Hochtal. Hier folgt der zweite Schock: In Granby verkündet ein Schild, dass die Trail Ridge Road, die den Rocky Mountains National Park von Osten nach Westen durchquert, geschlossen ist. Wie schon gesagt, wir sind stur und fahren erst einmal weiter.

Am Parkeingang bei Grand Lake müssen wir uns dann wirklich damit abfinden, dass die Straße zu ist. Die Rangerin im Kassenhäuschen kann uns nichts genaueres sagen, wir sollen doch beim Visitor Center nachfragen. Also kehren wir um und fahren dort hin. Auf dem Parkplatz treffen wir einen sehr netten Ranger. Nein, er kann uns auch nicht sagen, wann die Straße wieder geöffnet wird. Das kann schon um 10 Uhr sein oder um 12 oder auch gar nicht. Grund für die Straßensperrung ist ein Fuß Neuschnee und zusätzlich schlechte Sichtbedingungen. Auf Dirks Stöhnen: „Wir müssen heute noch nach Nebraska!“ bekommen wir die Antwort: „Was wollt ihr in Nebraska, da ist es doch nicht so schön wie hier. Bleibt doch da!“.

Wir entscheiden uns, umzukehren, wieder fast nach Denver zurück zu fahren und dann von der Ostseite in den Park hinein zu fahren. Also wieder zurück. In Dumont an der I70 gönnen wir uns erst einmal ein Frühstück. Dann weiter. Da wir nicht nach Denver zurück wollen, biegen wir vorher Richtung Nederland ab. Die Straße führt nun durch wildromantische Schluchten und nette Vorberge.

Gegen 11 Uhr haben wir dann endlich den Parkeingang bei Estes Park erreicht. Zu unserer Genugtuung ist die Trail Ridge Road immer noch zu. Also haben wir doch die richtige Entscheidung getroffen, nicht am anderen Parkeingang zu warten. Wir fahren also nach Süden zum Bear Lake und schaffen es dort trotz offiziell vollem Parkplatz am Trailhead zu parken.


Moraine Park im Rocky Mountains National Park

Zuerst gehen wir den Rundtrail um den Bear Lake. Abgesehen von Unmengen Chipmunks ist dieser Trail nicht sonderlich aufregend. Er führt ohne große Höhenunterschiede um einen, zugegebenermaßen recht schönen, Bergsee herum.


Bear Lake


Chipmunk am Bear Lake

Da der erste Trail nicht gerade lange gedauert hat, wollen wir nun zu Nymph- und Dream Lake hinaufsteigen. Der erste der beiden Seen ist recht schnell erreicht. Es handelt sich um einen malerischen Bergsee, der ganz von gelben Teichrosen bedeckt ist.


Nymph Lake

Der Weg zum Dream Lake führt durch Felsen und vorbei an kaskadenartigen Wasserfällen. Der See selber trägt seinen Namen zu Recht. Er liegt wirklich traumhaft zwischen den hohen Bergen. Obwohl - nicht jeder ist dieser Meinung: Katharina bekommt mit, wie ein kleiner Junge mit seiner Mutter diskutiert, dass dieser See aber auch gar nichts mit seinen Träumen gemein habe…


Auf dem Weg zum Dream Lake


Dream Lake

Beim Abstieg begegnet uns wieder ein Paar, das wir schon am Nymph Lake getroffen haben. Die beiden können es gar nicht fassen, dass wir es schon bis zum See geschafft haben und auf dem Rückweg sind. - So was baut auf…

Am Parkplatz sehen wir, dass die Trail Ridge Road inzwischen wieder offen ist. Wir fahren aber erst einmal zum Glacier Gorge Trailhead, da wir die Alberta Falls sehen wollen. Den Trail müssen wir aber schon nach kurzer Zeit wegen plötzlicher starker Regenfälle abbrechen. Bis wir wieder am Auto sind, sind wir schon vollkommen durchnässt.

Nun werden wir wagemutig: Wenn die Trail Ridge Road offen ist, dann könnte doch auch die Old Fall River Road offen sein… Also wollen wir den Loop probieren um wenigstens noch einmal richtig ins Hochgebirge zu kommen. Leider ist auch diese Straße hinter dem Picknickground Endovalley gesperrt.

Wir geben ganz auf, verlassen den Park und fahren Richtung Cheyenne. Die Straße führt zunächst entlang des Big Thompson River durch eindrucksvolle Schluchten nach Osten. Dann erreicht man bei Loveland nach einem kurzen Stück Karstland plötzlich die Ebene. Auf der langweiligen und schnurgeraden I25 fahren wir weiter nach Norden.

Ob es nun am Sonntagnachmittag liegt, oder ob es hier immer so zugeht: Cheyenne macht einen recht verschlafenen Eindruck. Wir stellen unser Auto in der Nähe des mit einer leuchtend goldenen Kuppel versehenen Kapitols ab und wandern ein wenig durch die Stadt. Wie schon gesagt wirkt alles sehr ruhig, friedlich und verschlafen. Mitten in einem Wohngebiet befindet sich die ehemalige Gouverneursvilla, das Historic Governor´s Mansion, ein Haus, das man architektonisch eher in den Südstaaten vermuten würde. Die Hauptstraße dagegen könnte jedem beliebigen Westernfilm entsprungen sein während der Bahnhof am ehesten an eine europäische Kathedrale erinnert.


Kapitol von Wyoming


Historic Governor's Mansion in Cheyenne


Bahnhof von Cheyenne


Innenstadt von Cheyenne

Bevor wir die Stadt verlassen, halten wir noch einmal kurz am Holliday Park, wo eine von acht noch verbliebenen Big Boy Dampflokomotiven steht. Diese Lokomotiven sind die größten Dampflokomotiven, die je gebaut wurden, ihr Betrieb wurde jedoch schon nach 15 Jahren eingestellt.


Big Boy Dampflokomotive

Auf der ebenfalls schnurgeraden I80 fahren wir weiter nach Osten. Heute Nacht übernachten wir im Super8 in Kimball. Die indischen Besitzer sind ein wenig verwirrt über unsere Vorbuchung, vermutlich wegen dem 8,88$ Promo-Tarif. Schließlich erhalten wir aber doch ein recht gutes Zimmer. Nach dem Ausladen des Gepäcks begeben wir uns noch mal in den Ort auf Nahrungssuche. Wir finden einen Pizza Hut, essen uns satt und gehen dann recht bald ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
The best creator next to God is a civil engineer