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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: wuender am 04.01.2009, 18:18 Uhr

Titel: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 04.01.2009, 18:18 Uhr
Einleitung:
Nachdem wir (Katharina, hier auch bekannt als Nekochan und ich) vorletzten Sommer die USA auf der Route 66 durchquert hatten, stand im folgenden Herbst die Planung für den Urlaub 2008 an. Dass es wieder in die USA gehen sollte, war schnell klar. Aber wohin genau?

Angeregt durch einige schöne Reiseberichte hier im Forum begann ein intensives Brainstorming, aus dem sich die Rocky Mountains, die Gegend der Black Hills, der Yellowstone National Park und die nördliche Westküste mit Oregon Coast und Olympic National Park herauskristallisierten.

Wie diese ganzen Ziele unter einen Hut bringen? Da für den Urlaub vier Wochen zur Verfügung standen, war es zwar schwierig, aber machbar, die unten dargestellte Route zu basteln.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/North_by_Northwest_%DCbersicht.jpg)
Unsere Reiseroute durch den Nordwesten der USA

Die Tageseinteilung der Etappen sah so aus:
15. 8. 2008: Anreise, Flug von München nach Denver
16. 8. 2008: Denver
17. 8. 2008: Denver - Kimball
18. 8. 2008: Kimball - Hot Springs
19. 8. 2008: Hot Springs - Wall
20. 8. 2008: Wall - Devils Tower
21. 8. 2008: Devils Tower - Cody
22. 8. 2008: Cody - Colter Bay
23. 8. 2008: Colter Bay - Old Faithful
24. 8. 2008: Old Faithful - Mammoth Hot Springs
25. 8. 2008: Mammoth Hot Springs - Helena
26. 8. 2008: Helana - Kalispell
27. 8. 2008: Kalispell - Coulee Dam
28. 8. 2008: Coulee Dam - Coupeville
29. 8. 2008: Coupeville - Forks
30. 8. 2008: Forks - Astoria
31. 8. 2008: Astoria - Florence
1. 9. 2008: Florence - Crescent City
2. 9. 2008: Crescent City - Fort Bragg
3. 9. 2008: Fort Bragg - San Francisco
4. 9. 2008: San Francisco
5. 9. 2008: San Francisco
6. 9. 2008: San Francisco - Old Station
7. 9. 2008: Old Station - Fort Klamath
8. 9. 2008: Fort Klamath - The Dalles
9. 9. 2008: The Dalles - Silver Creek
10. 9. 2008: Silver Creek - Seattle
11. 9. 2008: Seattle
12. 9. 2008: Seattle
13. 9. 2008: Rückreise, Flug von Seattle nach München

Wie letztes Jahr werden wir den Reisebericht abwechselnd ins Forum einstellen, es darf jeden zweiten Tag mit einer neuen Etappe gerechnet werden. Mitleser bzw. Mitfahrer sind herzlich willkommen, morgen geht es los.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 04.01.2009, 19:23 Uhr
Hi Dirk!

Da zwänge ich mich gleich zwischen Euch, auf diesen Bericht warte ich doch schon. Ich werde auf euren Spuren im Juni fahren, und hoffe noch viele Anregungen zu finden.

Gruß Heiner
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: HeikeME am 04.01.2009, 19:37 Uhr
Bitte für mich auch noch etwas Platz lassen. Ich brauche noch ein paar
Anregungen für unseren diesjährigen Urlaub im Juni

Viele Grüße
Heike  :wink:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: mannimanta am 04.01.2009, 19:42 Uhr
Hi,
so eine ähnliche Tour planen wir auch für 2010.
Also dann: Abfahrt!

Gruss,
Manni
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 04.01.2009, 20:05 Uhr
Schon ein paar Mitfahrer, prima!

Da zwänge ich mich gleich zwischen Euch, auf diesen Bericht warte ich doch schon. Ich werde auf euren Spuren im Juni fahren, und hoffe noch viele Anregungen zu finden.

Schön, dass Du mit dabei bist. Bis auf den Schlenker am Ende der Reise von San Francisco zurück nach Seattle sind unsere Routen ja wirklich sehr ähnlich. Es würde mich freuen, wenn wir Dir die eine odere andere Anregung liefern können.

Bitte für mich auch noch etwas Platz lassen. Ich brauche noch ein paar Anregungen für unseren diesjährigen Urlaub im Juni

Wir lassen sehr gerne Platz für Dich. Wir haben für den ersten Teil der Strecke auch einen Toyota 4Runner zur Verfügung, der bietet reichlich bequemen Sitzplatz.

so eine ähnliche Tour planen wir auch für 2010.
Also dann: Abfahrt!

Der Nordwesten scheint mir stark im Kommen zu sein. Ist auch eine wunderschöne und sehr abwechslungsreiche Gegend. Wenn es von Euch 2010 wieder einen Reisebericht mit Videos gibt, freue ich mich jetzt schon daruf.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Inspired am 04.01.2009, 20:24 Uhr
Jau, auch bei mir ist der Nord-Westen im KOmmen, mit dem liebäugele ich nämlich durchaus auch.  :D

4 Wochen Zeit, was für ein Luxus! Für mich ist bei weniger Zeit demnach eher die Strecke von Seattle die Küste entlang und wieder zurück interessant.

Also warte ich geduldig ab, was so passiert.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: pinguinin am 04.01.2009, 23:01 Uhr

Oh wie schön, da gehts zum Yellowstone! Da wir heuer (endlich kann ich das sagen) im Juni auch dort sein werden, freu ich mich sehr über Berichte darüber.
Also, wenn noch Platz ist im Auto, bin ich dabei  :D

Liebe Grüße
Pinguinin
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 04.01.2009, 23:31 Uhr
4 Wochen Zeit, was für ein Luxus! Für mich ist bei weniger Zeit demnach eher die Strecke von Seattle die Küste entlang und wieder zurück interessant.

Das ist auch für sich genommen eine tolle Strecke, die ich selber sehr gerne noch einmal mit mehr Zeit abfahren möchte. Ich freue mich jedenfalls schon auf einen eventuellen Reisebericht von Dir dazu.

Ursprünglich wollten wir ja nur entlang der Küste nach Süden fahren und dabei das Landesinnere (Crater Lake und Lassen National Park) mittels Abstechern besuchen. Die Idee, hier den großen Schlenker einzubauen entstand im Rahmen einer Diskussion hier im Forum und erwies sich aufgrund der so unterschiedlichen und wunderschönen Landschaften (Küste bzw. die Vulkangebirge im Landesinneren) als sehr gelungen.

Also, wenn noch Platz ist im Auto, bin ich dabei  :D

Platz ist auf jeden Fall. Im Notfall hängen wir halt einen Anhänger hinten dran  :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Micha73 am 05.01.2009, 00:47 Uhr
Ah, endlich ist es soweit und ich kann mal bei dir mitfahren. Einige der Mitfahrer kenne ich ja schon von meinem letzten Reisebericht. ;)

Bin schon gespannt darauf, was ich in der zweiten Hälfte aus meinem Urlaub wiedererkenne...

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 05.01.2009, 01:20 Uhr
Ich fahre auch mit
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Susan26 am 05.01.2009, 09:36 Uhr
Hallo ihr Beiden,

klingt interessant, da steig ich doch gleich mal mit zu :-)
Susan
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 05.01.2009, 09:41 Uhr
@Palo, Micha und Susan: Willkommen an Bord!

Bin schon gespannt darauf, was ich in der zweiten Hälfte aus meinem Urlaub wiedererkenne...

Ich bin mir sicher, dass Du einiges wieder erkennen wirst. Euer Reisebericht - der ja relativ kurz nach unserer Heimkehr lief - war für mich jedenfalls ein richtig fieser "Ich will wieder zurück"-Salz-in-die-Wunde-Streuer :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 05.01.2009, 10:30 Uhr
Haben alle ein Plätzchen gefunden? - Dann können wir ja starten...

Freitag 15.8.08: München - Denver

Da in Bayern Feiertag ist können wir heute schon fliegen ohne einen zusätzlichen Urlaubstag opfern zu müssen, was wir natürlich schamlos ausnutzen. Also heißt es um 5 Uhr früh aufstehen, die letzten Sachen in die Koffer werfen - und dann nichts wie zur S-Bahn und mit dieser zum Flughafen.

Lufthansa hat hypermoderne Selbst-Check-in-Schalter, die aber leider nicht ganz so funktionieren wie sie sollten. Dirk flucht vor sich hin, worauf gleich ein Lufthansa-Angestellter auftaucht: „Beleidigen lassen wir uns hier aber nicht!“ - Er hilft uns aber trotzdem.

Auf dem Flug nach London haben wir einen Fensterplatz und daher einen schönen Blick auf die französische und die englische Küste und vor allem auf die Londoner Innenstadt, über der wir einige Warteschleifen drehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_15_01.jpg)
Küste von Frankreich aus dem Flugzeug

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_15_02.jpg)
London aus dem Flugzeug

Der Flughafen Heathrow wirkt im Vergleich zu letztem Jahr sehr schön renoviert. Die Schlangen an der Security sind für hiesige Verhältnisse heute sehr kurz, so dass wir trotz Terminalwechsel viel Zeit haben ein wenig durch die Läden zu bummeln. Am Gate kommen wir mit einem netten amerikanischen Paar ins Gespräch. Auf die Frage wo wir hinflögen macht Katharina den „Fliegen Sie auch nach New York“-Fehler und antwortet erst einmal Denver. Wir unterhalten uns längere Zeit mit den beiden. Dirk äußert Bedenken was das Wetter in Denver angeht, doch die beiden beruhigen uns: Wenn einem in Colorado das Wetter nicht passt, soll man einfach 10 Minuten warten. - Nun, wir können ja testen, ob das so stimmt.

Der Flug über den Atlantik ist recht ereignislos. Aus dem Fenster sieht man die meiste Zeit nur Wolken. Nur über Grönland und später über Minnesota erlauben einige Wolkenlücken den Blick nach unten.

Bei Denver tobt ein heftiges Gewitter, was den Landeanflug sehr ruppig gestaltet. Endlich sind wir aber gelandet und können zur Immigration. Diese geht ohne lange Schlangen sehr schnell. Am Gepäckband und finden auch sehr schnell drei unserer vier Koffer. Auf den letzten warten wir, bis das Band schließlich anhält. Also müssen wir zur Gepäckauskunft von United Airlines. Der freundliche Mann dort schaut im Computer nach und erklärt, dass die Security in London zu lange gebraucht hat. Der Koffer ist aber auf dem Weg, mittlerweile in Chicago und wird, je nachdem wie lange der Zoll damit braucht, irgendwann heute Nacht ankommen. Wir geben noch eine Beschreibung des Koffers ab, erklären uns damit einverstanden, dass der Koffer an der Hotelrezeption abgegeben wird und erhalten noch eine Internet-Adresse unter der wir nachforschen können, wo der Koffer gerade ist.

Als nächstes geht es zur Autovermietung. Wir haben einen Midsize-SUV gebucht, doch in der uns zugewiesenen Choiceline stehen nur mehrere Trailblaizer und zwei Toyota 4Runner. Wir entscheiden uns des Benzinverbrauchs wegen für einen der letzteren.

Jetzt können wir endlich zum Hotel fahren. Es regnet und die vorherrschenden Farben sind grau und das Gelb von trockenem Gras. Von den nahen Bergen ist nichts zu sehen.

Schließlich erreichen wir das für amerikanische Städte so typische Gemisch aus Autohändlern, Motels und Fast-Food-Läden. Unser Hotel liegt mitten in diesem Bereich am Rande der Downtown. Wir checken ein und sagen wegen dem Koffer bescheid.

Da es nach hiesiger Zeit noch Nachmittag ist, beschließen wir, um den Jetlag schneller zu überwinden, gleich noch mal nach Downtown zu fahren und uns dort ein wenig umzuschauen. Gesagt, getan. Die Parkplatzsuche gestaltet sich ein wenig schwierig und wir geraten fast in das Valet-Parking eines Restaurants. Aber schließlich finden wir doch einen Parkplatz vor dem Convention Center. Wir machen einen kleinen Stadtbummel und sehen etwa ein Drittel der 16th Street Mall, den Brown Palace, das Kapitol und das Art Museum. Alles das werden wir uns morgen ausgeruht noch einmal genauer anschauen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_15_03.jpg)
Denver Convention Center

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_15_04.jpg)
16th Street Mall

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_15_05.jpg)
Brown Palace

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_15_06.jpg)
Kapitol von Colorado

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_15_07.jpg)
Denver Art Museum

Nach etwa einer Stunde kehren wir zum Auto zurück und suchen in unserem Navi nach dem nächstgelegenen Einkaufszentrum um einige Kosmetikartikel nachzukaufen, die sich im vermissten Koffer befinden. Laut dem Navi befindet sich dieses in Cherry Creek. Also fahren wir dort hin, finden einen Walgreens und kaufen das Benötigte.

Da uns, übermüdet wie wir mittlerweile sind, alles andere als zu kompliziert erscheint, wählen wir den nächsten Burger King zum Abendessen. Danach fahren wir auf schnellstem Wege zum Hotel zurück und fallen todmüde ins Bett.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: mrh400 am 05.01.2009, 11:10 Uhr
Hallo,
Platz ist auf jeden Fall. Im Notfall hängen wir halt einen Anhänger hinten dran  :D
da werf ich mich mal gleich in den Hänger rein. Vor allem die Strecke an und innerhalb der Küste interessiert mich für künftige Reisen stark. Aber auch die Erinnerung an Bekanntes ist natürlich schön - Denver habe ich ja "gerade erst" hinter mir (zum Glück ohne Regen).
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 05.01.2009, 12:19 Uhr
da werf ich mich mal gleich in den Hänger rein. Vor allem die Strecke an und innerhalb der Küste interessiert mich für künftige Reisen stark. Aber auch die Erinnerung an Bekanntes ist natürlich schön - Denver habe ich ja "gerade erst" hinter mir (zum Glück ohne Regen).

Schön, dass Du auch mitfährst. Ich bin mir sicher, dass Dir von der ersten Hälfte der Reise einiges bekannt vorkommen wird. Deine Reiseberichte und Beiträge haben teilweise sehr zu unserer Reiseplanung beigetragen. Ich denke da beispielsweise an den Westen Nebraskas und die Gegend um den Devils Tower.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 05.01.2009, 13:16 Uhr
Moin!

Ihr seit zwar schon losgefahren aber ich hechele noch schnell hinterher. Yellowstone und der Nordwesten stehen bei mir auch weiterhin auf der (Wieder-)Besuchsliste!

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: et am 05.01.2009, 14:25 Uhr
hurra,

da wollen wir auch noch mit! viele schöne erinnerungen und noch einige offene reiseträume hängen an dieser route.

hab mir's schon bequem gemacht.

lg toni
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: cleoxx am 05.01.2009, 20:40 Uhr
Hallo Dirk & Katharina,

da steige ich doch auch noch ganz schnell bei Euch zu und bin gespannt, wie Euch der Nordwesten gefallen hat.
Bin ja gespannt, was ich davon noch aus unserer Tour wiedererkenne. Freu mich schon auf die Weiterfahrt!

Grüßle
Elke
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: nordlicht am 05.01.2009, 21:02 Uhr
Wenn es in den Nordwesten geht dann bin ich natuerlich auch dabei, vielen Dank fuer den Bericht! Besonders Bilder von der Oregon Coast kann ich gar nicht genug sehen!
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 06.01.2009, 10:57 Uhr
@ Flo, Toni, Elke und Nordlicht: Willkommen an Bord.

Aufgrund des für die nächsten Tage zu erwartenden nicht so tollen Wetters spendiere ich noch eine Runde Regenschirme für alle. Morgen geht es mit dem Bericht weiter.

Yellowstone und der Nordwesten stehen bei mir auch weiterhin auf der (Wieder-)Besuchsliste!

Oh ja, dort steht bei uns beides auch schon. Gerade der Yellowstone ist einer der schönsten und vielseitigsten National Parks überhaupt. Egal wie lange man dort war, gibt es wohl immer Dinge, die man sich näher, intensiver oder schlicht nochmal anschauen will.

Bin ja gespannt, was ich davon noch aus unserer Tour wiedererkenne. Freu mich schon auf die Weiterfahrt!

Einige Details werden Dir sehr bekannt vorkommen, denke ich mal  :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 06.01.2009, 17:14 Uhr
Hallo ihr beiden,

ich quetsche mich auch noch mit dazu. Gerade die Seattle Area interessiert mich brennend, da wir dort dieses Jahr ein paar Tage verbringen werden. Und den Nordwesten moechte ich auch noch mal intensiver bereisen, von daher bin ich schon gespannt, was ihr so alles erleben werdet.


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: ludowigo74 am 06.01.2009, 21:08 Uhr
Hallo ihr beiden. Auch wenn ich mit meinen 202 cm viel Platz im Auto benötige und normalerweise immer vorne sitze  :wink: zwänge ich mich noch dazwischen und fahre gespannt mit. Eure Route klingt sehr vielversprechend...wer weiss vielleicht klappt es ja 2010 mit einem Tripp....
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 07.01.2009, 07:52 Uhr
@ Yvonne und Lutz: Auch Ihr seid herzlich willkommen bei uns an Bord. Allmählich muss ich wohl einen größeren Anhänger fürs Auto besorgen, damit keiner hinterherlaufen muss und auch die großgewachsenen Mitfahrer ohne Verrenkungen unterkommen :D

Und den Nordwesten moechte ich auch noch mal intensiver bereisen, von daher bin ich schon gespannt, was ihr so alles erleben werdet.

Zum intensiver Bereisen des Nordwestens kann ich nur sagen: Es lohnt sich! Und extra für Dich besuchen wir während unserer Reise auch ein paar sehr schöne Wasserfälle :wink:

Die nächste Tagesetappe kommt sofort ...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 07.01.2009, 07:54 Uhr
...und weiter geht's:

Samstag 16.8.08: Denver

Der heutige Tag sieht, was das Wetter angeht, nicht viel freundlicher aus als gestern, eher noch schlimmer. Unser erster Gedanke am Morgen gilt dem vermissten Koffer. Dieser ist immer noch nicht da, aber laut der Informationswebsite ist er auf dem Weg und soll heute zwischen 7:30 Uhr und 12:30 Uhr ankommen.

Mit dieser Information gehen wir erst einmal frühstücken. Anscheinend findet in Denver gerade eine Feuerwehrkonferenz statt, denn der Frühstücksraum ist überfüllt mit lärmenden Feuerwehrleuten. Wir lassen uns das Frühstück aber dennoch schmecken.

Da das Wetter so schlecht ist, beschließen wir, den Vormittag im Museum of Nature and Science zu verbringen. Gleich im Foyer werden wir vom Skelett eines T-Rex begrüßt. Hinter der Kasse hängen an der Decke auch noch die Skelette zweier Plesiosaurier und eines Finnwals. An diesen vorbei begeben wir uns erst einmal in die Abteilung Space Odyssey. Hier kann man selber ausprobieren woher man weiß, dass es auf dem Mars einmal Wasser gab, wie Meteoritenkrater entstehen und wieso wir auf der Erde Sternbilder so sehen wie wir sie sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_01.jpg)
Wolfsstatue vor dem Museum of Nature and Science

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_02.jpg)
Plesiosaurus-Skelett im Museum of Nature and Science

Die (für uns) noch interessanteren Abteilungen befinden sich aber im ersten und zweiten Stock. Dort gibt es viele sehr liebevoll gestaltete Dioramen, die die Tierwelt Nordamerikas von der Arktis bis zu den Subtropen vorstellen (Wir haben allerdings etwas Mitleid mit den ausgestopften Tieren). Eine eigene Abteilung beschäftigt sich nur mit der Fauna Colorados, die dank der vielen unterschiedlichen Vegetationszonen von der Prärie bis zum hochalpinen Gebirge sehr vielfältig ist.

Eine ebenfalls sehr interessante Abteilung beschäftigt sich mit den Indianern. Hier werden die Kulturen der unterschiedlichen Stämme von den Inuit und Aleuten im Norden bis zu den Navajo im Süden vorgestellt. Dabei findet eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Weißen und Indianern statt.

Bekannt ist das Museum auch für seine Dachterrasse, von der aus man angeblich den schönsten Blick auf Downtown hat. Dieser ist aber durch das Wetter ein wenig getrübt…

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_03.jpg)
Blick auf die Downtown von Denver von der Dachterrasse des Museums of Nature and Science

Auf die Abteilungen Ägypten, Paläontologie und Südamerika verzichten wir und machen uns bei etwas besser werdendem Wetter erst einmal auf den Weg in die Innenstadt. Wir parken unser Auto in der 15th Street und laufen hinüber zur 16th Street. Denver ist sehr stolz auf diese eine Meile lange „Fußgängerzone“. Genau genommen ist sie länger als eine Meile seit sie 2001 und 2002 zweimal verlängert wurde auf nun 1,25 Meilen. Die Meile Länge ist aber eine Anspielung darauf, dass Denver genau eine Meile, also 1609m, hoch liegt. Nach europäischen Maßstäben ist es eigentlich keine wirkliche Fußgängerzone, da die Fußgänger auf zwei breite Bürgersteige beschränkt sind, zwischen denen die kostenlosen Shuttlebusse fahren. Für normalen Verkehr ist die Straße allerdings gesperrt.

Wir laufen die Straße bis ganz zum Ende. Wieder sind wir begeistert von dem Gemisch aus alten Häusern und moderner Architektur. Etwa nach einem Drittel der Straße erreichen wir den Daniels & Fisher Tower, ein Hochhaus aus dem Jahr 1910, das dem Campanile von San Marco in Venedig nachempfunden wurde. Früher war es Teil eines Kaufhauses, heute beherbergt es ein Cabaret. Am Larimer Square, einer Querstraße mit vielen schön restaurierten alten Häusern, sind, wohl schon im Hinblick auf den bevorstehenden Parteitag der Demokraten, die Flaggen der 50 Bundesstaaten aufgehängt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_04.jpg)
Daniels & Fisher Tower

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_05.jpg)
Larimer Square mit Flaggen

Fast am Ende der Straße finden wir schließlich den bekanntesten Buchladen der Stadt, den „Tattered Cover Book Store“. Dieser ist ein Paradies für jeden Bücherliebhaber: Die Auswahl ist riesig und die Einrichtung wunderbar altmodisch mit netten Details in der Dekoration (Bei den Handarbeitsbüchern steht zum Beispiel eine alte Singer-Nähmaschine).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_06.jpg)
Tattered Cover Book Store

Von der Union Station fahren wir, vom Rumlaufen schon etwas ermüdet, mit dem Shuttlebus zurück zum anderen Ende der Straße. Von dort aus laufen wir nun noch einmal vorbei am Kapitol und dem etwas verrückten Gebäude der Bibliothek zum Art Museum. Dieses umrunden wir einmal, bewundern die Kehrbesen- und die Kuh-Skulptur und kehren dann zum Auto zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_07.jpg)
Denver Union Station

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_08.jpg)
Kehrbesen-Skulptur vor dem Denver Art Museum

Da das Wetter nun viel besser geworden ist, beschließen wir spontan, zum Grab Buffalo Bills in Golden zu fahren, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf Denver haben soll. Wir verlassen die Stadt also Richtung Westen. Je weiter wir jedoch in die Berge kommen, desto schlechter wird das Wetter wieder. Als wir schließlich beim Grab ankommen, prasselt ein solcher Platzregen herunter, dass wir gar nicht erst aus dem Auto aussteigen, sondern fluchtartig nach Boulder weiterfahren.

Boulder, unter anderem bekannt aus Stephen Kings Roman „The Stand“, ist ein nettes, recht alternatives Universitätsstädtchen am Fuße der Rocky Mountains. Ein Wahrzeichen der Stadt sind die Flatirons, eine Gruppe von Felsen, die entfernt an Bügeleisen erinnern und sich direkt hinter der Stadt erheben. Heute kommen sie allerdings kaum hinter den Wolken hervor.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_11.jpg)
Flatirons bei Boulder

Von seiner Partnerstadt Duschanbe in Tadschikistan bekam Boulder 1987 ein Teehaus geschenkt. In diesem mit Porzellankacheln in zentralasiatischem Stil verkleideten Haus befindet sich ein edles Café.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_09.jpg)
Dushabe Tea House in Boulder

Boulder hat außerdem eine hübsche Fußgängerzone (diesmal wirklich) mit vielen, teilweise recht alternativen, Geschäften. Das Angebot erinnert uns ein wenig an das Tollwood Festival in München. Die Häuser in der stark begrünten Fußgängerzone sind sehr schöne alte Backsteinbauten. Überall stehen Statuen herum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_10.jpg)
Fußgängerzone von Boulder

Wir fahren hinter der Stadt die Flagstaff Road hinauf in die Berge. Von dort hat man, dank des inzwischen wieder sehr viel besseren Wetters, einen schönen Blick auf die Ebene. Wir fahren hinauf bis zum Sunrise Amphitheatre. Hier steht auch der namensgebende Fahnenmast. Wenn man vom Amphitheater ein wenig den Berghang hinunter klettert, kann man auf Boulder hinuntersehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_16_12.jpg)
Blick auf Boulder vom Sunrise Amphitheater

Auf der Fahrt wieder ins Tal kommen uns einige Radler entgegen. Einer von ihnen macht uns sonderbare Handzeichen. Wir können sie nicht deuten, bis wir hinter der nächsten Kurve ein Mule(?) Deer am Straßenrand stehen sehen. - Es wird nicht das letzte auf unserer Reise bleiben.

Auf der Rückfahrt nach Denver gönnen wir uns noch ein Abendessen bei Cracker Barrel. Darauf haben wir uns seit einem Jahr gefreut. Das Essen ist wieder sehr lecker und ebenso reichlich.

Vollgefressen und müde kommen wir gegen 20:30 Uhr im Hotel an, wo tatsächlich unser verlorener Koffer schon auf uns wartet. Glücklich darüber gehen wir ins Bett, wir müssen morgen schließlich früh raus…

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 07.01.2009, 09:35 Uhr
Moin!

Sehr schön geschriebener und bebildeter Bericht aus einer mir (leider noch!) unbekannten Gegend.

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.01.2009, 13:13 Uhr
Sehr vielversprechender Start.
Und da Ihr ja noch gar nicht richtig startenkonntet, ohne Euern Koffer, habe ich noch Zeit, mich zwischen die Mitreisenden zu quetschen...  :wink:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Sunnydale am 07.01.2009, 19:33 Uhr
Ich drängel mich auch noch mit in den Anhänger... :wink:

Eine ähnliche Tour hatten wir für 2009 auch schon geplant- aber leider haben wir nur 3 Wochen Zeit und somit wurde die Tour auf Nordkalifornien und Oregon gekürzt- bei der Planung hast Du uns ja auch schon wirklich toll geholfen-an dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür. Natürlich ist der Traum Yellowstone deswegen noch nicht gestorben. Für mich also ein super Reisebericht um mich auf gleich zwei Urlaube einzustimmen, auch wenn der erste Teil noch in weiter Ferne liegt... :oops:

Freu mich sehr auf die nächsten Tage!!!

Sunnydale
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 07.01.2009, 19:45 Uhr
Dirk, Wasserfaelle klingt total gut.  :groove: :dance: :lolsign:
Und schade, das das Wetter nicht so berauschend war. Aber das Science Museum steht jetzt schon mal auf meiner langen To Do Liste und klingt hochinteressant.
Aber immerhin ist der Koffer jetzt da  :lol:


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 07.01.2009, 22:06 Uhr
Sehr vielversprechender Start.
Und da Ihr ja noch gar nicht richtig startenkonntet, ohne Euern Koffer, habe ich noch Zeit, mich zwischen die Mitreisenden zu quetschen...  :wink:

Schön dass Du auch mitfährst! Wenn alle ein wenig zusammenrücken, ist noch genügend Platz für Dich.

Eine ähnliche Tour hatten wir für 2009 auch schon geplant- aber leider haben wir nur 3 Wochen Zeit und somit wurde die Tour auf Nordkalifornien und Oregon gekürzt

Auch diese gekürzte Variante wird eine tolle Reise werden. Gerade das Binnenland von Oregon und Nordkalifornien - wo wir laut unserer ersten Planung nur auf der Autobahn durchrauschen wollten - hat mir mit seinen Vulkanen und schönen Nationalprks (Crater Lake, Lassen) sehr gut gefallen. Und dann als perfekter Kontrast dazu die Küste - ich würde am liebsten mitfahren :D

Und schade, das das Wetter nicht so berauschend war. Aber das Science Museum steht jetzt schon mal auf meiner langen To Do Liste und klingt hochinteressant.
Aber immerhin ist der Koffer jetzt da  :lol:

Oh ja, das Wetter. Ohne zuviel zu verraten: Wegen schlechtem Wetter werden wir noch das eine odere andere Mal unsere Pläne umschmeißen müssen (http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_076.gif), aber es kommen auch noch eine Menge sehr schöner Tage.

Was verlorene Koffer angeht, ist mein schlimmster Alptraum, dass sich ähnliches im März wiederholt - wo wir bei kaum vorgebuchten Unterkünften gleich am Ankunftstag auf Tour gehen. Nachsendeadresse? Keine Ahnung! Naja, selbst in "Wilder Westen Inclusive" kam der verlorene Koffer kurz vor Ende der Reise zu seinem Besitzer...  :D

Die nächste Tagesetappe kommt zwar erst übermorgen aber Ihr könnt Euch schon darauf einstellen, sehr früh aufzustehen...  :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 09.01.2009, 08:22 Uhr
Alle bereit für einen weiteren (Regen-)Tag? (keine Sorge, das Wetter wird langsam besser...)

Sonntag 17.8.08: Denver - Kimball

Da wir heute bei dem deutlich besser gewordenen Wetter den Sonnenaufgang vom Mount Evans aus sehen wollen, stehen wir schon um viertel vor vier auf und haben um halb fünf aus dem Hotel ausgecheckt. Bei Vollmond und nur wenigen vereinzelten Wolken fahren wir auf der fast leeren I70 nach Westen aus der Stadt in die Berge. Auf den Mount Evans (4350m) führt die höchste asphaltierte Straße Nordamerikas, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen.

In Idaho Springs verlassen wir die Interstate. Und hier der erste Schock des Tages: Ein Schild verkündet: „Mt. Evans Road closed“. Nun ja, wir sind Bayern und daher recht dickköpfig - wir wollen mit eigenen Augen sehen, dass es nicht weitergeht und fahren erst einmal weiter. Wir kommen bis zur Mautstation am Echo Lake (Immerhin 3230m). Diese ist nicht besetzt, dahinter versperrt eine Schranke den Weg. Wir verweilen noch kurz und betrachten die Spiegelung des Vollmonds auf dem See, dann kehren wir um und fahren zurück zur Interstate.

Wir folgen der I70 noch bis Empire und biegen dann nach Norden auf die US40 Richtung Rocky Mountains National Park ab. Im Licht der aufgehenden Sonne erkennen wir nun den Grund für die Straßensperrung: Die umliegenden Berge sind ab einer gewissen Höhe alle mit einer Schicht Neuschnee überzuckert. Wir müssen den 3446m hoch gelegenen Berthoud Pass überqueren, der zwar oberhalb der Schneefallgrenze liegt aber dennoch frei ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_01.jpg)
Unser Auto am verschneiten Berthoud Pass

Nach dem Pass geht es hinunter in ein malerisches, waldiges Tal, durch einige typische Wintersportorte und dann hinaus in ein breites Hochtal. Hier folgt der zweite Schock: In Granby verkündet ein Schild, dass die Trail Ridge Road, die den Rocky Mountains National Park von Osten nach Westen durchquert, geschlossen ist. Wie schon gesagt, wir sind stur und fahren erst einmal weiter.

Am Parkeingang bei Grand Lake müssen wir uns dann wirklich damit abfinden, dass die Straße zu ist. Die Rangerin im Kassenhäuschen kann uns nichts genaueres sagen, wir sollen doch beim Visitor Center nachfragen. Also kehren wir um und fahren dort hin. Auf dem Parkplatz treffen wir einen sehr netten Ranger. Nein, er kann uns auch nicht sagen, wann die Straße wieder geöffnet wird. Das kann schon um 10 Uhr sein oder um 12 oder auch gar nicht. Grund für die Straßensperrung ist ein Fuß Neuschnee und zusätzlich schlechte Sichtbedingungen. Auf Dirks Stöhnen: „Wir müssen heute noch nach Nebraska!“ bekommen wir die Antwort: „Was wollt ihr in Nebraska, da ist es doch nicht so schön wie hier. Bleibt doch da!“.

Wir entscheiden uns, umzukehren, wieder fast nach Denver zurück zu fahren und dann von der Ostseite in den Park hinein zu fahren. Also wieder zurück. In Dumont an der I70 gönnen wir uns erst einmal ein Frühstück. Dann weiter. Da wir nicht nach Denver zurück wollen, biegen wir vorher Richtung Nederland ab. Die Straße führt nun durch wildromantische Schluchten und nette Vorberge.

Gegen 11 Uhr haben wir dann endlich den Parkeingang bei Estes Park erreicht. Zu unserer Genugtuung ist die Trail Ridge Road immer noch zu. Also haben wir doch die richtige Entscheidung getroffen, nicht am anderen Parkeingang zu warten. Wir fahren also nach Süden zum Bear Lake und schaffen es dort trotz offiziell vollem Parkplatz am Trailhead zu parken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_02.jpg)
Moraine Park im Rocky Mountains National Park

Zuerst gehen wir den Rundtrail um den Bear Lake. Abgesehen von Unmengen Chipmunks ist dieser Trail nicht sonderlich aufregend. Er führt ohne große Höhenunterschiede um einen, zugegebenermaßen recht schönen, Bergsee herum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_03.jpg)
Bear Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_04.jpg)
Chipmunk am Bear Lake

Da der erste Trail nicht gerade lange gedauert hat, wollen wir nun zu Nymph- und Dream Lake hinaufsteigen. Der erste der beiden Seen ist recht schnell erreicht. Es handelt sich um einen malerischen Bergsee, der ganz von gelben Teichrosen bedeckt ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_05.jpg)
Nymph Lake

Der Weg zum Dream Lake führt durch Felsen und vorbei an kaskadenartigen Wasserfällen. Der See selber trägt seinen Namen zu Recht. Er liegt wirklich traumhaft zwischen den hohen Bergen. Obwohl - nicht jeder ist dieser Meinung: Katharina bekommt mit, wie ein kleiner Junge mit seiner Mutter diskutiert, dass dieser See aber auch gar nichts mit seinen Träumen gemein habe…

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Auf dem Weg zum Dream Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_07.jpg)
Dream Lake

Beim Abstieg begegnet uns wieder ein Paar, das wir schon am Nymph Lake getroffen haben. Die beiden können es gar nicht fassen, dass wir es schon bis zum See geschafft haben und auf dem Rückweg sind. - So was baut auf…

Am Parkplatz sehen wir, dass die Trail Ridge Road inzwischen wieder offen ist. Wir fahren aber erst einmal zum Glacier Gorge Trailhead, da wir die Alberta Falls sehen wollen. Den Trail müssen wir aber schon nach kurzer Zeit wegen plötzlicher starker Regenfälle abbrechen. Bis wir wieder am Auto sind, sind wir schon vollkommen durchnässt.

Nun werden wir wagemutig: Wenn die Trail Ridge Road offen ist, dann könnte doch auch die Old Fall River Road offen sein… Also wollen wir den Loop probieren um wenigstens noch einmal richtig ins Hochgebirge zu kommen. Leider ist auch diese Straße hinter dem Picknickground Endovalley gesperrt.

Wir geben ganz auf, verlassen den Park und fahren Richtung Cheyenne. Die Straße führt zunächst entlang des Big Thompson River durch eindrucksvolle Schluchten nach Osten. Dann erreicht man bei Loveland nach einem kurzen Stück Karstland plötzlich die Ebene. Auf der langweiligen und schnurgeraden I25 fahren wir weiter nach Norden.

Ob es nun am Sonntagnachmittag liegt, oder ob es hier immer so zugeht: Cheyenne macht einen recht verschlafenen Eindruck. Wir stellen unser Auto in der Nähe des mit einer leuchtend goldenen Kuppel versehenen Kapitols ab und wandern ein wenig durch die Stadt. Wie schon gesagt wirkt alles sehr ruhig, friedlich und verschlafen. Mitten in einem Wohngebiet befindet sich die ehemalige Gouverneursvilla, das Historic Governor´s Mansion, ein Haus, das man architektonisch eher in den Südstaaten vermuten würde. Die Hauptstraße dagegen könnte jedem beliebigen Westernfilm entsprungen sein während der Bahnhof am ehesten an eine europäische Kathedrale erinnert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_08.jpg)
Kapitol von Wyoming

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_09.jpg)
Historic Governor's Mansion in Cheyenne

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Bahnhof von Cheyenne

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_11.jpg)
Innenstadt von Cheyenne

Bevor wir die Stadt verlassen, halten wir noch einmal kurz am Holliday Park, wo eine von acht noch verbliebenen Big Boy Dampflokomotiven steht. Diese Lokomotiven sind die größten Dampflokomotiven, die je gebaut wurden, ihr Betrieb wurde jedoch schon nach 15 Jahren eingestellt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_17_12.jpg)
Big Boy Dampflokomotive

Auf der ebenfalls schnurgeraden I80 fahren wir weiter nach Osten. Heute Nacht übernachten wir im Super8 in Kimball. Die indischen Besitzer sind ein wenig verwirrt über unsere Vorbuchung, vermutlich wegen dem 8,88$ Promo-Tarif. Schließlich erhalten wir aber doch ein recht gutes Zimmer. Nach dem Ausladen des Gepäcks begeben wir uns noch mal in den Ort auf Nahrungssuche. Wir finden einen Pizza Hut, essen uns satt und gehen dann recht bald ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 09.01.2009, 08:57 Uhr
Schade, dass das Wetter nicht mitgemacht hat, sogar der kleine Chipmunk sieht aus als ob ihm kalt ist. Trotzdem sind dir sehr schoene Bilder gelungen
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 09.01.2009, 12:01 Uhr
Schade, dass das Wetter nicht mitgemacht hat, sogar der kleine Chipmunk sieht aus als ob ihm kalt ist.
Gerade in den Bergen hatten wir dieses Mal wirklich Pech mit dem Wetter. - Es kommen noch einige verregnete Gebirgs-Nationalparks - dafür aber auch noch viele schöne Sonnentage im "Flachland"...
Trotzdem sind dir sehr schoene Bilder gelungen
Danke  :oops:. - Allerdings zur Klarstellung: Die Bilder stammen etwa zu Hälfte von mir, zur anderen Hälfte von Dirk - also gebührt ihm mindestens genauso viel Lob (wenn nicht mehr, denn die schöneren Bilder sind von ihm   :wink:) - Dafür stammt dieses Jahr der gesamte Text von mir  :P

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 09.01.2009, 16:17 Uhr
 :oops:  Hallo Ihr Zwei!

Ist inzwischen der Anhänger angekoppelt?

Dann würd ich gleich noch mit aufspringen!  :lol:  Bei einer Nordwest-Tour komme ich gerne mit!  :wink:

Und das schlechte Wetter, das noch kommen wird....soll ich mal raten....war das in Seattle?  :lol:

[size=04pt]Da war ich mal 5 Tage und hatte 5 Tage Regen![/size]
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 09.01.2009, 16:24 Uhr
Hallo Monika,

schön, dass du auch noch zu uns gefunden hast. Willkommen an Bord!  :D

Und das schlechte Wetter, das noch kommen wird....soll ich mal raten....war das in Seattle?  :lol:

Hmm... abwarten!  :P

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: faulpelz am 11.01.2009, 10:24 Uhr
Hab zwar den Start verpasst, aber ich bin gut im aufholen! *schnauff* *schnauff* :shock:

Bin gespannt, wie es weitergeht. Diesen Sommer werde ich fast zur selben Zeit wie ihr eine ganz ähnliche Strecke fahren.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 11.01.2009, 11:30 Uhr
Hallo Thom,

Hab zwar den Start verpasst, aber ich bin gut im aufholen! *schnauff* *schnauff* :shock:

Und du hast uns schon aufgeholt... Schön, dass Du auch dabei bist!

In einer Stunde oder so fahren wir weiter. Die heutige Etappe führt durch eine vom Klischee her recht langweilige Gegend (Westnebraska), die wir aber äußerst schön und spannend fanden.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 11.01.2009, 13:01 Uhr
Hallo allerseits,

hier - wie versprochen - unser Streckenabschnitt quer durch den Westteil von Nebraska:

Montag 18.8.08: Kimball - Hot Springs

Als wir am Morgen aufwachen, ist draußen alles in dichten Nebel gehüllt. Während wir frühstücken, reißt dieser ein wenig auf, doch wird er uns noch den ganzen Vormittag mehr oder weniger dicht begleiten.

Wir verlassen Kimball nach Norden und fahren durch eine wunderschöne Prärielandschaft, die sich als wesentlich weniger flach und langweilig erweist als erwartet. Immer wieder tauchen Hügel und schöne Sandsteinformationen auf. An den Wildcat Hills fahren wir nur vorbei doch auch von der Straße aus wirken sie sehr eindrucksvoll mit ihren kiefernbestandenen Karsthöhen.

Schließlich erreichen wir das Scottsbluff National Monument. Bei diesem handelt es sich ebenfalls um eine schöne Karstformation etwas außerhalb der gleichnamigen Stadt. Benannt wurde es nach einem Trapper, der von seinen Begleitern in der Nähe nach einem Indianerangriff schwer verletzt zurück gelassen wurde und sich dann noch bis hier her geschleppt hat, wo seine Leiche später gefunden wurde.

Bedeutung erlangte Scottsbluff dann als Station des Oregon Trail und des Ponyexpress. Im Visitor Center beschäftigt sich eine sehr interessante Ausstellung mit den Pionieren des Oregon Trails.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_01.jpg)
Planwagen am Scottsbluff National Monument als Erinnerung an den Oregon Trail

Auf das namensgebende Bluff führt eine Straße durch zwei Tunnels. Oben gibt es zwei kurze Trails, die wunderbare Ausblicke auf die immer noch leicht im Nebel liegende Prärie, den North Platte River und die Stadt Scottsbluff bieten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_02.jpg)
Ausblick vom Scottsbluff National Monument

Nachdem wir uns von dem Anblick losreißen konnten, fahren wir weiter Richtung Osten über die Prärie zum Chimney Rock, ebenfalls einer sehenswerten Karstformation, die durch ihre markante Form auch zu einer Station des Ponyexpress und zu einem Orientierungspunkt des Oregon Trails wurde. Auf Empfehlung aus dem Forum halten wir nicht am Visitor Center sondern fahren an diesem vorbei bis zu einem kleinen Friedhof aus der Pionierzeit. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf den Felsen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_03.jpg)
Chimney Rock

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_04.jpg)
Chimney Rock Cemetery

Weiter geht es über Bayard, wo wir den North Platte überqueren, nach Alliance. Dort besuchen wir Carhenge, einen Nachbau von Stonehenge aus alten Autos. Neben dieser Skulptur befinden sich auf dem Gelände noch viele andere Kunstwerke aus alten Autos oder Autoteilen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_05.jpg)
Carhenge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_06.jpg)
Skulpturen aus Autoteilen bei Carhenge

Unsere Weiterfahrt führt uns über die Pine Ridge, eine stark bewaldete Hügelkette. Nach der langen Fahrt durch die Prärie kommen die vielen Bäume sehr überraschend. Auch nachdem wir auf die US 20 nach Westen abgebogen sind begleiten uns die Hügel noch lange am südlichen Horizont.

Unsere nächste Station ist Fort Robinson State Park. In den Gebäuden des Forts aus den Indianerkriegen ist heute ein Hotel untergebracht. Hier fanden zwei bedeutende Ereignisse der Indianerkriege statt: Der Sioux-Krieger Crazy Horse wurde hier gefangen gehalten und bei einem Fluchtversuch am 5. September 1877 erstochen. Etwa eineinhalb Jahre später, am 9. Januar 1879, führte ein Ausbruchversuch der ebenfalls hier gefangengehaltenen Cheyenne, die fürchteten wieder nach Oklahoma zurück geschickt zu werden, zu einer der letzten Schlachten der Indianerkriege, bei der der Stamm der Cheyenne fast ausgelöscht wurde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_07.jpg)
Blockhütten in Fort Robinson - Ort von Crazy Horse' Tod

Neben den historischen Gebäuden bietet das Fort auch noch eine sehr schöne Landschaft mit waldigen Hügeln, in denen noch deutlich die Spuren eines Waldbrandes von 1989 zu erkennen sind. Die Bisonherde des Parks bekommen wir leider nur von ferne zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_08.jpg)
Im Fort Robinson State Park

Weiter geht es über eine Gravel Road nach Norden. Durch das Oglala Grassland erreichen wir schließlich den Toadstool Geologic Park. Die eindrucksvolle Landschaft hier erinnert sehr stark an die Painted Desert in Arizona oder die Badlands in South Dakota. Ein self-guided Trail führt mitten durch die Bentonithaufen und erklärt sehr gut die geologische Entstehungsgeschichte der Formationen. Hier wurden und werden immer noch sehr viele Fossilien gefunden. Selber können wir leider keine Knochen entdecken, mit Hilfe des Trailguids sehen wir aber wenigstens die sehr interessanten versteinerten Fußabdrücke von Riesenschweinen und -nashörnern.

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Toadstool Geologic Park

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Toadstool Geologic Park

Über die Gravel Road fahren wir weiter nach Norden. Kurz von der Grenze nach South Dakota erreichen wir wieder eine Asphaltstraße und atmen eingedenk der letztjährigen Reifenpanne erst einmal auf. Unser Navi tut sich hier allerdings etwas schwer, da die große und gute Straße anscheinend nicht, dagegen einige Privatstraßen als vollwertig eingetragen sind.

Bald kommen wir in die ersten Ausläufer der Black Hills, die ihren Namen von den dichten Kiefernwäldern haben, die sie bedecken. Schließlich erreichen wir Hot Springs und besuchen gleich als erstes die Mammoth Site. Hier wurden 1974 bei Bauarbeiten zufällig Mammutknochen gefunden. In einer großen Halle kann man die Knochen von 55 Mammuts an ihren originalen Fundorten betrachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_11.jpg)
Mammoth Site in Hot Springs

Wir fahren zu unserem Motel, checken ein und fahren dann noch einmal in die Stadt um diese genauer in Augenschein zu nehmen. Diese liegt malerisch eingeklemmt zwischen steilen Hügeln. Davon abgesehen hat sie sehr große Ähnlichkeit mit europäischen Kurstädten. Die Häuser der Innenstadt bestehen alle aus schönem rosafarbenen Sandstein. Was uns aber besonders beeindruckt ist ein kleiner Wasserfall mitten in der Stadt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_18_12.jpg)
Sandsteinarchitektur in Hot Springs

Übermorgen geht's weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 13.01.2009, 08:24 Uhr
Guten Morgen! Sind noch alle da? - Ihr seid so still...
Heute gibt es einen Tag mit vielen schönen Tierbegegnungen:

Dienstag, 19.8.08: Hot Springs - Wall

Heute stehen wir recht früh auf und fahren direkt nach dem Frühstück nach Norden zum Wind Cave National Park. Gleich beim Eingangsschild treffen wir auf das erste Bison und sind natürlich begeistert. Auf unserer Weiterfahrt Richtung Visitor Center sehen wir ganze Bisonherden, eine Pronghorn Antilope und Unmengen von Präriehunden. Diese niedlichen Tierchen haben es uns besonders angetan, sind aber sehr scheu und lassen niemand nahe an sich heran.

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Präriehund im Wind Cave National Park

Am Visitor Center informieren wir uns über die angebotenen Touren durch die Höhle, von der der Nationalpark seinen Namen hat, und entscheiden uns für die Natural Entrance Tour. Die Touren folgen alle unterschiedlichen Routen.

Da wir noch ein wenig Zeit haben, bis die Tour losgeht, beschließen wir, noch einen Abstecher zur Prairie Dog Town zu machen. Diese ist angeblich seit mehreren Jahren verlassen, doch auch hier wimmelt es nur so von Präriehunden.

Die Höhlentour führt zunächst zum natürlichen Eingang der Höhle. Dieser ist nicht mehr als ein kleines Loch im Boden. Da in der Höhle ein anderer Luftdruck herrscht als draußen „atmet“ die Höhle abwechselnd aus und ein, woher sie ihren Namen hat. Betreten tun wir die Höhle dann doch durch einen etwas größeren künstlichen Eingang. Die Wind Cave ist riesengroß und immer noch erst zu einem kleinen Teil erforscht. Tropfsteine gibt es hier kaum, dafür Kristallstrukturen, die nur hier vorkommen, mit den Namen Boxwork, Popcorn und Frost.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_19_02.jpg)
Natural Entrance der Wind Cave

Nach etwa 1 Stunde in der doch recht kühlen Höhle sind wir froh wieder ans warme Sonnenlicht zu kommen. Wir fahren nun nach Norden Richtung Custer State Park, vorbei an weiteren Bisons, Pronghorns, Präriehunden und einem Kojoten. Bevor wir den Park verlassen halten wir noch an der Rankin Ridge. Hier führt ein schöner Naturlehrpfad durch dichten Kiefernwald hinauf zu einem ehemaligen Feuerturm. Von dort oben hat man eine sehr schöne Aussicht. Als wir gerade wieder ins Auto steigen wollen, sehen wir eine Herde Truthähne, die seelenruhig die Straße überquert.

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Kojote im Wind Cave National Park

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Ausblick von der Rankin Ridge

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Truthähne im Wind Cave National Park

Nun fahren wir in den Custer State Park und geraten gleich in unseren ersten Bison-Stau: Eine Herde Bisons überquert die Straße vor uns. Die gewaltigen Tiere kommen bis auf wenige Meter ans Auto heran. - Ein beeindruckendes Erlebnis.

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Bisons auf der Straße im Custer State Park

Wir fahren zunächst den Wildlife-Loop aber bis auf ein paar wilde Esel, einige sehr weit entfernte Pronghorns und einen einsamen Präriehund bekommen wir hier keine Wildlife zu sehen. Die wunderschöne Landschaft wirkt aber als gute Entschädigung.

Nach Beendigung des Loops nehmen wir die Gravelroad auf den Mount Coolidge. Von dem ehemaligen Feuerturm hat man eine wunderbare Sicht. Mit einem Fernglas und etwas Phantasie kann man in der Ferne sogar Mount Rushmore und Crazy Horse erkennen.

Über den Needles Highway verlassen wir den Park. Diese Straße führt zunächst durch ein friedliches Tal mit gemütlich plätscherndem Bach, dann windet sie sich zwischen dramatischen Felsnadeln nach oben, teilweise durch sehr schmale, niedrige Tunnel. Am Sylvan Lake, einem sehr schönen aber auch sehr überlaufenen See, vorbei verlassen wir schließlich den Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_19_07.jpg)
Felsnadeln am Needles Highway

Nun fahren wir zuerst nach Süden zum Crazy Horse Memorial. Aus Zeitmangel und wegen der hohen Eintrittspreise schauen wir dieses aber nur von der Straße aus an und fahren gleich zurück nach Norden und weiter zum Mount Rushmore.

Es ist sehr beeindruckend, dieses berühmte Monument einmal in Wirklichkeit zu sehen. Wir laufen die Avenue of the Flags nach vorne. Hier hängen die Flaggen der 50 Bundesstaaten sowie diejenigen der sechs Territorien. Auf dem Presidential Trail kommt man dann durch ein schönes Kiefernwäldchen bis direkt unter die Büsten und sieht diese so aus vollkommen ungewohnten Perspektiven.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_19_08.jpg)
Mount Rushmore vom Presidential Trail

Die Bildhauerwerkstatt hat leider schon zu. Also fahren wir erst einmal nach Rapid City zum Abendessen. Auf dem Weg dorthin müssen wir Keystone durchqueren, eine der schrecklichsten Ansammlungen von Hotels und Touristen-Kitsch-Läden, die wir je gesehen haben.

Rapid City selber wirkt auf den ersten Blick ebenfalls sehr hässlich. Wir spazieren ein wenig durch die Innenstadt um die bronzenen Präsidentenstatuen anzuschauen, die hier an den Straßenecken aufgestellt sind und finden dabei mehr oder weniger durch Zufall den ziemlich hübschen historischen Stadtkern.

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Ronald-Reagan-Statue in Rapid City

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_19_10.jpg)
Innenstadt von Rapid City

Rapid City beherbergt auch noch eine Besonderheit: Eine echte norwegische Stabkirche. Diese liegt etwas außerhalb in einem Wohngebiet und wäre ohne Navi wohl nur sehr schwer zu finden. Der Besuch lohnt sich aber auf jeden Fall.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_19_11.jpg)
Stabkirche in Rapid City

Nun fahren wir wieder zurück zum Mount Rushmore um uns die Beleuchtungszeremonie anzuschauen. Eine junge Rangerin veranstaltet mit dem Publikum zuerst ein Quiz über die vier dargestellten Präsidenten, erzählt dann die Entstehungsgeschichte der Nationalhymne und trägt alle vier Strophen vor. Danach klärt ein Film über die Geschichte des Monuments und die Bedeutung gerade dieser vier Präsidenten (Beginn, Erweiterung, Einigung und Bewahren) auf. Der Film endet mit dem gemeinsamen Singen der Hymne. Danach dürfen alle Veteranen und aktiven Militärmitglieder nach vorne kommen und helfen die Flagge für die Nacht einzuholen, während oben am Berg die Lichter angehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_19_12.jpg)
Beleuchtungszeremonie am Mount Rushmore

Wir sind nach dem langen Tag sehr müde, doch wir müssen noch bis nach Wall, wo wir für heute Nacht ein Motelzimmer vorreserviert haben. Von Rapid City aus führt die I90 schnurgerade über die Prärie in Richtung Osten. Obwohl dies der Wachheit nicht unbedingt zuträglich ist, erreichen wir wohlbehalten unser Ziel, checken ein und fallen in unser Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Susan26 am 13.01.2009, 09:25 Uhr
Hallo Katharina,

also ich bin so still, weil ich einfach nur die tollen Fotos bestaune ;-) Aber jetzt meld ich mich mal wieder, nicht, dass ihr die Lust am RB-Schreiben verliert ;-)

Was es nicht alles in Amerika gibt: Brücken aus London und nun auch noch Stabkirchen aus Norwegen ... diese Amerikaner wollen wohl gar nicht in andere Länder reisen, was? ;-)
Bin gespannt, was ihr au eurer Tour noch so entdeckt!
Susan
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: man-of-aran am 13.01.2009, 09:41 Uhr
Die Stabkirche hat mich doch auch sehr überrascht... und die Statue von Ronny auch - das Lächeln ist doch von Harrison Ford abgekupfert...
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 13.01.2009, 10:13 Uhr
Was es nicht alles in Amerika gibt: Brücken aus London und nun auch noch Stabkirchen aus Norwegen ... diese Amerikaner wollen wohl gar nicht in andere Länder reisen, was? ;-)
Bin gespannt, was ihr au eurer Tour noch so entdeckt!

Ohne gleich zuviel verraten zu wollen: Es kommen noch ein Nachbau der Trajanssäule in Rom und eine echte Lenin-Statue...

und die Statue von Ronny auch
Rapid City hat vor, in seiner Innenstadt and den Straßenkreuzungen die Statuen aller Präsidenten aufzustellen. 27 davon stehen schon. Auf dem zweiten Bild aus Rapid City in unserem Reisebericht kann man unten vor dem Haus Jefferson beim Unterzeichnen der Unabhängigkeitserklärung erkennen.

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Susan26 am 13.01.2009, 10:15 Uhr
Was es nicht alles in Amerika gibt: Brücken aus London und nun auch noch Stabkirchen aus Norwegen ... diese Amerikaner wollen wohl gar nicht in andere Länder reisen, was? ;-)
Bin gespannt, was ihr au eurer Tour noch so entdeckt!

Ohne gleich zuviel verraten zu wollen: Es kommen noch ein Nachbau der Trajanssäule in Rom und eine echte Lenin-Statue...

Eine Weltreise sozusagen ;-)
Susan
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 14.01.2009, 23:15 Uhr
so, jetzt bin ich auch wieder auf dem neuesten Stand der Dinge und total begeistert. Diese Toadstool Geological Area ist schon mal gleich auf die To Do Liste fuer naechstes Jahr gelandet. KLasse :daumen:
Und dann die ganzen Tierbegegnungen. Gerade die Praerie Dogs finde ich so knuffig. Die haben wir ja auch mal am Bryce erwischt, da mussten wir uns auch ganz vorsichtig ranpirschen.
Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt :winke:


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 14.01.2009, 23:34 Uhr
Hallo Yvonne, schön, dass Du nach den wichtigen bei Dir anstehenden familiären Angelegenheiten wieder zu unserer Reisegruppe gestossen bist :winke:

Diese Toadstool Geological Area ist schon mal gleich auf die To Do Liste fuer naechstes Jahr gelandet. KLasse :daumen:

Das Tolle an diesem Gebiet ist, dass man aufgrund der abgelegenen Lage (lange Gravel Road) fast völlig alleine dort ist. Und dann führt der Lehrpfad noch direkt durch die Karstlandschaft hindurch, kleine Klettereinlagen inklusive. Super!

Und dann die ganzen Tierbegegnungen. Gerade die Praerie Dogs finde ich so knuffig. Die haben wir ja auch mal am Bryce erwischt, da mussten wir uns auch ganz vorsichtig ranpirschen.

Wenn Du mal in der Gegend bist, unbedingt die Präriehunde am Devils Tower besuchen. Das sind die am wenigsten scheuen, die wir gefunden haben :wink:  Diejenigen im Wind Cave NP funktionieren ja so ähnlich wie eine Einparkhilfe bein Auto: Wenn man näher kommt, fangen sie an zu pfeifen und zwar mit kleiner werdender Entfernung immer schneller. So lange, bis (bei immer noch einiger Entfernung) der Klügere (in dem Fall scheinbar der Präriehund) nachgibt und einfach in seinem Loch verschwindet.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 15.01.2009, 07:59 Uhr
Guten Morgen allerseits,

sind alle bereit? Dann bitte zusteigen, denn es geht weiter!

Mittwoch 20.8.08: Wall - Devils Tower

Gleich nach dem Aufbruch in der Früh fahren wir zu dem berühmten Drug Store von Wall. Wir wissen nicht so recht, ob wir diese Ansammlung von schrecklichem Kitsch, die sich über einen gesamten Straßenblock erstreckt, nun cool oder doch eher abschreckend finden sollen und fahren bald weiter.

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Wall's Drug Store

In einem großen Bogen fahren wir zum Osteingang des Badlands National Parks. Kurz hinter dem Eingang bietet der Big Badlands Overlook die erste eindrucksvolle Aussicht über die Karstlandschaft. Nur der starke Wind macht Kontaktlinsenträgern wie Katharina das Leben etwas schwer.

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Big Badlands Overlook

Die sogenannten Badlands sind eigentlich eine Abbruchkante zwischen zwei Höhenstufen der Prärie, deren obere hier langsam wegerodiert. Die Straße durch den Park folgt dieser Kante, mal oberhalb, mal unterhalb. Für die ersten Siedler stellte diese „Wall“ ein großes Hindernis dar. Die Stellen an denen man sie durchqueren kann heißen auch heute noch „Passes“.

Beim Rückweg zum Auto haben wir auch unsere erste „Wildbegegnung“ für heute: Ein kleines Kaninchen sitzt seelenruhig direkt neben dem Weg.

Wir fahren weiter zum Door Trail. Die Door ist einer der zuvor erwähnten Passes. Der Weg führt zunächst auf sehr rutschigen Holzbohlen durch die erste Reihe von Bentonithaufen, dann kann man auf unbefestigten Wegen mitten durch die Karstgebilde durch laufen, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

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Auf dem Door Trail

Der nächste Trail, den wir uns herausgesucht haben, bietet ein ganz anderes Szenario: Der Cliff Shelf Nature Trail liegt windgeschützt in einer kleinen Senke. In diesem geschützten Klima konnte hier ein kleines Wacholderwäldchen Wurzeln schlagen. Dieses saftige Grün bietet in der sonst so kargen Landschaft einen vollkommen unerwarteten Anblick. Auf dem Trail sehen wir ein weiteres Kaninchen und zwei Schlangen. Eine der beiden letztgenannten können wir ausführlich dabei beobachten, wie sie rückwärts aus einem Loch herauskriecht.

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Auf dem Cliff Shelf Nature Trail

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Schlange am Cliff Shelf Nature Trail

Im Visitor Center, in dem vor allem Fossilienfunde aus dem Nationalpark ausgestellt sind, haben wir dann eine Begegnung mit der Familie von Bill, dem kleinen Plüschbison aus Scooby Doos Reisebericht.

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Bills Familie im Visitor Center

Unser nächster Halt ist der Fossil Exhibit Trail. Dort kommen wir gerade rechtzeitig, um ein Rangerprogramm verfolgen zu können: Eine Rangerin erklärt die Fossilienfunde, die hier gemacht wurden. Da das Gelände des heutigen Parks zur Kreidezeit von einem Meer bedeckt war, gibt es hier keine Dinosaurierfunde, dafür viele versteinerte Meerestiere, vor allem aber Säugetiere aus späteren Zeiten, als das Meer bereits ausgetrocknet war. Auf dem Trail selber gibt es einige Schaukästen in denen Replika der Fossilien ausgestellt sind.

Entlang der weiteren Strecke gibt es keine Trails mehr, dafür aber viele schöne Aussichtspunkte, die immer neue Ausblicke eröffnen. Statt den Park schon am Pinnacles Entrance zu verlassen, entscheiden wir uns dafür, auf der Sage Creek Road weiter nach Westen zu fahren. Diese sehr gute Gravel Road führt durch eine wunderschöne Landschaft. Wir sehen auch ein paar Bisons und eine Prairie Dog Town, allerdings von beidem nicht so viel wie im Wind Cave National Park.

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Aussicht im westlichen Teil des Badlands National Park

Bei Scenic erreichen wir wieder eine asphaltierte Straße. Auf dieser fahren wir zurück nach Rapid City und von dort aus auf der I90 weiter Richtung Westen bis nach Deadwood. Dieses ehemalige Goldgräberstädtchen lebt heute vor allem vom Tourismus und seinen vielen Kasinos. Trotz des ganzen Touristenrummels hat es sich aber viel historisches Flair bewahrt. Besonders auffällig ist, wie sehr man hier das wohl einzige halbwegs bedeutsame Ereignis betont, dass hier jemals stattgefunden hat: Der Tod des Revolverhelden Wild Bill Hickock, der hier 1876 beim Pokerspielen hinterrücks erschossen wurde.

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Main Street in Deadwood

Wir fahren weiter über Lead, die „kleine Schwester“ Deadwoods, ebenfalls ein hübsches Städtchen aber wesentlich heruntergekommener, und weiter durch den Spearfish Canyon, ein hübsches Tal, nach Spearfish. Nachdem wir dort gegessen haben geht es weiter auf der Interstate bis nach Sundance.

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Post Office in Lead

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Im Spearfish Canyon

Da wir gern etwas von dieser Stadt sehen wollen, verlassen wir die Interstate eine Ausfahrt vor der, die unser Navisystem empfiehlt - und geraten gleich in eine Baustelle. Der Umweg durch die Stadt hat sich auch so nicht wirklich gelohnt…

Kurz hinter Sundance können wir dann schon unser heutiges Ziel am Horizont erkennen: den Devils Tower. Dieser Felsen, bekannt aus dem Film „Unheimliche Begegnung der Dritten Art“, sieht ein wenig aus wie ein gigantischer Baumstumpf. Daher kommt auch die indianische Legende zu seiner Entstehung:

Sieben Schwestern wurden von einem Bären verfolgt. In ihrer Not flüchteten sie auf einen Baumstumpf und wunderbarerweise wuchs dieser, um sie dem Bären zu entziehen. Doch auch der Bär wuchs und hinterließ Kratzspuren auf dem Baumstumpf. Da wurden die Mädchen als Sterne an den Himmel versetzt und bilden nun den Großen Wagen. Der Baumstumpf aber steht immer noch da…

In Wirklichkeit ist der Devils Tower der erstarrte Lavaschlot eines Vulkans, der selber inzwischen wegerodiert ist.

Wir übernachten heute in einem kleinen Bed and Breakfast fast direkt am Devils Tower. Dieses ist ein wenig schwer zu finden: Ein schmaler Feldweg führt einige Kilometer lang über eine Kuhweide. Als wir gerade aufgeben wollen, finden wir es doch noch und werden von der freundlichen Besitzerin Dee und ihrem Hund Maggie begrüßt. Da gerade die beiden Söhne Dees zu Besuch sind, bekommen wir nicht das gebuchte Zimmer im Hauptgebäude sondern statt dessen das gemütliche Apartment im Nebengebäude, komplett mit Küchenzeile, eigenem Bad und wunderschöner Terrasse.

Nachdem wir das Zimmer bezogen haben fahren wir zurück zum Devils Tower. Wir entscheiden uns dort für den längeren der beiden Trails, auf denen man den Felsen umrunden kann, da wir uns von dort die schöneren Blicke auf diesen erhoffen. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht. Besonders bei der tief stehenden Sonne wirkt die Formation noch eindrucksvoller. Da wir fast allein unterwegs sind haben wir außerdem viele Begegnungen mit wilden Tieren, vor allem Weißwedelhirschen. Gegen Ende des Trails fällt Katharina auf, dass der Boden hier ganz mit weißen Flaumfedern bedeckt ist. Wir schauen nach oben und sehen, dass die umliegenden Bäume von Geiern voll besetzt sind.

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Der Devils Tower

An der Straße auf der wir das National Monument nun wieder verlassen, gibt es noch eine Prairie Dog Town. Die Präriehunde hier sind viel zutraulicher als die in den Nationalparks und kommen bis auf wenige Zentimeter an einen heran. Wir verbringen viel Zeit damit, diese niedlichen Tiere zu beobachten, bevor wir zu unserer Unterkunft zurückkehren. Hier lassen wir den Abend auf der Terrasse ausklingen, bis uns die Mücken ins Haus treiben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_20_12.jpg)
Präriehund am Devils Tower

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 15.01.2009, 09:22 Uhr
Sehr schoen geschrieber Bericht !!!
Mir gefaellt auch die Wahl eurer Hotels auf dieser Reise, so 'off the beaten track'.

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: faulpelz am 15.01.2009, 09:58 Uhr
Ja, wirklich spannend und schöne Fotos! Bin oft ein stiller Mitleser ;)
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 15.01.2009, 12:29 Uhr
Mir gefaellt auch die Wahl eurer Hotels auf dieser Reise, so 'off the beaten track'.

Danke für das Lob! Ich habe bei der Planung versucht, die Übernachtungsorte so nah wie möglich an die National Parks, State Parks bzw. sonstigen Attraktionen zu legen. Die so entstandene wilde Mischung aus normalen Motels, B&Bs und Nationalpark-Lodges wird im Großen und Ganzen während dem restlichen Reisebricht unverändert bleiben. Die Recherche war natürlich etwas zeitaufwendig, aber alleine der eine schöne Abend auf der Terrasse des Lytle Creek Inn beim Devils Tower hat dafür mehr als entschädigt.

Gerade die Praerie Dogs finde ich so knuffig. Die haben wir ja auch mal am Bryce erwischt, da mussten wir uns auch ganz vorsichtig ranpirschen.

Verstehe ich das richtig, dass es im Bryce Canyon National Park Präriehunde gibt? Das wäre wirklich klasse, dann die Präriehunde waren wärend der Nordwestreise die Tierspezies, die mir am zweitbesten gefallen hat (Platz eins der Rangliste ist klein, pelzig und kommt - glaube ich - auf der nächsten Etappe). Dazu habe ich eine möglicherweise etwas dumme Frage: Weiß jemand, ob Präriehunde auch im Winter/Frühling aktiv sind?

Schöne Grüße
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 15.01.2009, 13:21 Uhr
Platz eins der Rangliste ist klein, pelzig und kommt - glaube ich - auf der nächsten Etappe

Genau  :D - dieses Tier wird uns auf der nächsten Etappe, also übermorgen, über den Weg laufen (noch ein paar Cliffhanger einbauen...)

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: ilnyc am 15.01.2009, 13:31 Uhr
Hi, die Fotos sind klasse! Ich springe mal noch auf. Ihr wart gerade mal 5 Tage vor uns in der Gegend unterwegs, da macht es Spaß einige Motive aus anderer Foto-Sicht wieder zu sehen. Bin bespannt wie die Route weiter geht, denn bis ganz in den Westen ging unsere Tour nicht.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 15.01.2009, 15:41 Uhr
Was es nicht alles in Amerika gibt: Brücken aus London und nun auch noch Stabkirchen aus Norwegen ... diese Amerikaner wollen wohl gar nicht in andere Länder reisen, was? ;-)

Wenn sie in andere Länder reisen wollen, gehts ab nach Las Vegas!  :lol:

@ Meine Favoriten - Tiere drüben sind seit unserer Reise im Nordwesten auch die witzigen und frechen Prairie Dogs geworden!

Der Devils Tower sieht ja gut aus, so ohne Regen..... :| :schmoll  :wink:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 15.01.2009, 17:22 Uhr
Zitat
Gerade die Praerie Dogs finde ich so knuffig. Die haben wir ja auch mal am Bryce erwischt, da mussten wir uns auch ganz vorsichtig ranpirschen.

Verstehe ich das richtig, dass es im Bryce Canyon National Park Präriehunde gibt? Das wäre wirklich klasse, dann die Präriehunde waren wärend der Nordwestreise die Tierspezies, die mir am zweitbesten gefallen hat (Platz eins der Rangliste ist klein, pelzig und kommt - glaube ich - auf der nächsten Etappe). Dazu habe ich eine möglicherweise etwas dumme Frage: Weiß jemand, ob Präriehunde auch im Winter/Frühling aktiv sind?



Dirk, am und im Bryce gibt es eine kleine Population der Utah Praerie Dogs. Die sieht man nur sehr selten. Wir hatten das Glueck, sie auf auf einer Steppenflaeche nahe dem Abzweig zum Sunrise Point zu erwischen.

Praerie Dog (http://i151.photobucket.com/albums/s140/americanhero_auf_reisen/Reisebericht%20Desert%20Solitudes/comp_IMG_6042.jpg)


Allerdings bin ich ueberfragt, ob die auch im Winter aktiv sind. Eher weniger, wegen dem fehlenden Nahrungsangebot. aber Winterschlaf halten sie nicht, eher eine Winterruhe


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: faulpelz am 15.01.2009, 18:25 Uhr
Je nach Art halten sie einen halbjährigen Winterschlaf oder gar keinen --> Wiki:Präriehund (http://de.wikipedia.org/wiki/Präriehund)
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 15.01.2009, 21:34 Uhr
Ihr wart gerade mal 5 Tage vor uns in der Gegend unterwegs [...]

Willkommen im Club der Forumsmitglieder, die wir auf unseren Reisen nicht getroffen haben - das hatten wir doch 2007 auch schon ein paar mal :D

Der Devils Tower sieht ja gut aus, so ohne Regen..... :| :schmoll  :wink:

:lachroll:

Was habe ich letztes Jahr bei der Schilderung des Wetters in Deinem Reisebericht mit Euch mitgelitten. Habe sogar Katharina während der Wanderung um den Devils Tower von Euren Erlebnissen erzählt. Aber keine Bange: Auch wir werden noch einmal vom schlechten Wetter eingeholt werden.

Je nach Art halten sie einen halbjährigen Winterschlaf oder gar keinen

Danke für die Auskunft. Nachdem der im Bryce Canyon vorkommende Utah-Präriehund (laut Wikipedia) mit dem Weißschwanz-Präriehund eng verwandt ist, wird er wohl - wie dieser - einen Winterschlaf halten. Schade eigentlich...

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 17.01.2009, 12:26 Uhr
Ich hoffe, ihr seid über Nacht nicht von Aliens entführt worden. Nein? - Dann können wir ja weiterfahren...

Donnerstag 21.8.08: Devils Tower - Cody

Um acht gibt es ein sehr leckeres und reichhaltiges Frühstück im Haupthaus, während dem wir uns sehr nett mit Dee unterhalten.

Danach fahren wir am Devils Tower vorbei, der sich eindrucksvoll gegen die Morgensonne abhebt, auf der US14 Richtung Süden nach Moorcroft und von da aus auf der I90 weiter nach Westen. Anfangs führt die Strecke noch durch waldiges Hügelland, doch je weiter wir nach Westen kommen, desto öder wird die Landschaft, bis wir schließlich durch die Steppe fahren. Bei Buffalo knickt die Interstate nach Norden ab um die Bighorn Mountains zu umfahren. Damit folgt sie dem historischen Bozeman Trail.

Etwa zwölf Meilen nach diesem Knick halten wir bei Fort Phil Kearney. Dieses Fort war in den Indianerkriegen 1866 und 1867 Schauplatz zweier Schlachten: Die erste, Fetterman Fight, gewannen die Indianer, bei der zweiten, dem Wagon Box Fight, waren die Weißen dann überlegen, da sie sich in Wagenburgen verschanzten und modernere Gewehre benutzten. 1868 wurde das Fort dann aufgegeben, da der Bozeman Trail durch das Fortschreiten des Eisenbahnbaus an Bedeutung verloren hatte.

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Fort Phil Kearney

Von dem Fort selber steht nichts mehr aber es gibt Nachbauten von einem Teil der Außenmauer und einer Offizierswohnhütte. Im Besucherzentrum informiert eine interessante Ausstellung über die Indianerkriege im Allgemeinen und die beiden Schlachten, die hier stattgefunden haben, im Besonderen.

Wir folgen der Interstate weiter nach Norden und verlassen sie bei Ranchester um auf der US14 weiter zu fahren. Diese windet sich in Serpentinen die dicht bewaldeten Bighorn Mountains hinauf. Immer wieder bieten sich fantastische Rückblicke in die Ebene. Wir fahren vorbei an der Felsformation Fallen City und erreichen kurz darauf eine bewaldete Hochebene, die uns sehr an die Alpen in Tirol erinnert. Hinter Burgess Junction folgen wir weiter der US14A.

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Östliche Seite der Bighorn Mountains

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In den Bighorn Mountains

Kurz bevor das Hochplateau endet, geht nach rechts die Schotterpiste zum Medicine Wheel ab. Man darf nur bis zu einem Parkplatz fahren, die restlichen 1,5 Meilen muss man laufen. Der Weg führt durch eine wunderschöne Hochgebirgslandschaft. Leider ist es auch dementsprechend empfindlich kalt… Auf dem Weg können wir viele Tiere beobachten: Murmeltiere, natürlich die unvermeidlichen Chipmunks und - als definitiver Höhepunkt - zwei Pikas. Einer davon sitzt seelenruhig direkt am Weg und knabbert an einem Grasbüschel.

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Pika auf dem Weg zum Medicine Wheel

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Auf dem Weg zum Medicine Wheel

Das Medicine Wheel selber ist eine indianische Kultstätte, die irgendwann zwischen 1200 und 1700 errichtet wurde. Von wem und aus welchem Grund ist heute nicht mehr bekannt, doch auch heute wird es noch für Zeremonien verwendet und der Zaun, der es umgibt, ist vollgehängt mit Opfergaben.

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Das Medicine Wheel

Auf dieser westlichen Seite der Berge führt die Straße sehr steil (teilweise 10% Steigung) ins Bighorn Basin hinab. Die Landschaft ist hier viel rauer als auf der Ostseite. Es gibt kaum noch Bäume, an vielen Stellen kommt der blanke Fels zum Vorschein. In der Ebene unten ist dann wieder weite Steppe.

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Westliche Seite der Bighorn Mountains

Bei Kane überqueren wir den Bighorn Lake, der anscheinend ziemliches Hochwasser hat. Der Gegend, durch die wir nun fahren, sieht man an, dass hier viel Wasser zur Bewässerung zur Verfügung steht, denn sie wird sehr stark landwirtschaftlich genutzt.

Etwa zehn Meilen hinter dem See führt eine Straße in die Bighorn Canyon Recreation Area. Zunächst fahren wir zur Bootsanlegestelle Horseshoe Bend. Mit den roten Felsen ringsherum erinnert die Landschaft stark an den Südwesten.

Weitaus eindrucksvoller ist der einige Kilometer weiter nördlich gelegene Devils Canyon Overlook. Hier kann man von oben auf den Zusammenfluss von Porcupine River und Bighorn River hinunterschauen. Beide Flüsse haben sich tiefe Canyons gegraben, so dass sich ein wirklich atemberaubender Anblick bietet.

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Devils Canyon Overlook

Zurück auf der 14A fahren wir weiter Richtung Cody. Die Felder am Stausee weichen bald wieder der Steppe. Von weitem schon sehen wir den Rauch von einem Wildfire westlich von Cody.

In Cody angekommen suchen wir zunächst unsere Unterkunft auf. Auch für heute haben wir ein schönes Bed and Breakfast gebucht, nämlich das Robin’s Nest (Im Gästebuch finden wir auch den Eintrag von Monika aus dem letzten Jahr).

Nachdem wir uns frisch gemacht haben, machen wir uns auf in die Innenstadt. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Gunfight vor dem Irma Hotel. Dieser ist trotz lahmer Dramaturgie und häufigen Mikrofonausfällen eine ganz nette Unterhaltung.

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Irma Hotel in Cody

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Gunfight vor dem Irma Hotel

Danach essen wir zu Abend und fahren dann zur Rodeoarena vor der Stadt um uns das Nite Rodeo anzuschauen. Im Westen vermischt sich der Sonnenuntergang mit den Rauchschwaden des Wildfires zu einer bedrohlichen Kulisse. Die Rodeoveranstaltung finden wir ein wenig befremdlich aber doch sehr interessant.

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Sonnenuntergang mit Waldbrand

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Cody Nite Rodeo

Fortsetzung folgt...
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Sunnydale am 18.01.2009, 13:20 Uhr
Wieder ein sehr schöner Tag- bin immer noch mit Begeisterung dabei...

Wie habt ihr das mit dem Rodeo denn gemacht? Mußte man Karten vorbestellen oder konnte man das einfach so spontan entscheiden? Den Zuschauerrängen nach ist das ja nicht so übermäßig gut besucht, oder täuscht das? Interessant stelle ich es mir aber schon vor... :think:

Gruß Sunnydale
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 18.01.2009, 13:29 Uhr
Wie habt ihr das mit dem Rodeo denn gemacht? Mußte man Karten vorbestellen oder konnte man das einfach so spontan entscheiden? Den Zuschauerrängen nach ist das ja nicht so übermäßig gut besucht, oder täuscht das? Interessant stelle ich es mir aber schon vor... :think:

Das Rodeo findet im Sommer jeden Abend statt, insofern glaube ich, dass man kaum jemals Schwieigkeiten haben wird, Karten zu bekommen. Wir sind jedenfalls spontan dort hingegangen.

Die Gegentribüne war tatsächlich ein wenig leer - gut beobachtet! Das liegt daran, dass fast alle Besucher auf unserer Tribüne sitzen. Diese hat den Vorteil, dass man direkt oberhalb der Boxen sitzt, in denen die Tiere für ihren Auftritt "vorbereitet" werden. Auch wenn es für einen halbwegs sensiblen Menschen nicht immer schön ist, was man da sieht, ist es dennoch sehr interessant. Den Tipp, auf welche Tribüne man am besten geht, hat uns übrigens Robin, die sehr nette Wirtin vom Robins Nest gegeben.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 19.01.2009, 07:31 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute fahren wir das erste mal in den Yellowstone National Park, aber - von kleinen Stopps abgesehen - zunächst nur durch den Park durch. Viel Spaß!

Freitag, 22.8.08: Cody - Colter Bay

Wir sind zu früh für das Frühstück unten im Frühstückraum und müssen noch ein wenig warten. Die Wartezeit verbringen wir auf der Terrasse in einem netten Gespräch mit anderen Gästen, einem Paar aus Kalifornien, die nach mehreren Europa-Reisen auch einmal ihr eigenes Land bereisen wollen.

Nach dem guten Frühstück brechen wir auf. Wir decken uns noch schnell beim Walmart mit Vorräten ein, dann geht es vorbei an der Rodeoarena nach Westen. Die Straße folgt dem Shoshone River zuerst durch einen schmalen Canyon, der sich hinter dem Buffalo Bill Reservoir zu einem offnen baumbestandenen Tal aufweitet, das man aus Westernfilmen zu kennen glaubt.

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Im Tal des Shoshone River

Das Wildfire im Norden kommt manchmal so nahe an die Straße, dass die Sicht durch den Rauch fast versperrt wird. Trotzdem wirkt das Feuer von nahem wesentlich weniger bedrohlich als gestern aus größerer Entfernung.

Schließlich erreichen wir den Eingang vom Yellowstone Nationalpark. Wir fahren nun durch einen Wald, der immer noch deutliche Spuren des großen Feuers von 1988 aufweist.

An einem Aussichtspunkt, von dem aus man eine schöne Sicht auf den Yellowstone Lake hat, halten wir. Die Sicht ist heute so gut, dass man bis zu den Grand Tetons sieht. Hier treffen wir auch unsere kalifornischen Bekannten von heute Morgen wieder; ebenso wenig später am Aussichtspunkt an der Lake Butte Road - übrigens ein Abstecher der sich wirklich lohnt

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Aussicht auf den Yellowstone Lake

Auf Serpentinen führt die Straße hinunter zum See. Unten überquert gerade eine ganze Bisonherde die Straße. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Wir folgen weiter dem Seeufer. Die Straße führt teilweise durch den Wald, dann wieder über Sümpfe in denen kleine Bäche fließen.

Unser nächstes Ziel ist das West Thumb Geyser Basin. Schon von der Straße aus, kann man die ersten Fumarolen sehen. Im Basin führen Holzstege zwischen den verschiedenen geothermischen Objekten hindurch. Es gibt hier brodelnde Schlammpfützen und klare Pools, die von Bakterien in verschiedenen Farbtönen von rostrot bis tiefblau gefärbt sind. Diese farbigen Pools bilden einen eindrucksvollen Kontrast zu der weißen Sinterfläche dazwischen und dem blauen See im Hintergrund. Hier haben wir noch eine letzte Begegnung mit den beiden Kaliforniern, die heute nach West Yellowstone weiterfahren.

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Fishing Cone im West Thumb Geyser Basin

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Im West Thumb Geyser Basin

Wir dagegen fahren weiter nach Süden. Auf der Straße herrscht wegen Bauarbeiten, von denen wir aber nichts zu sehen bekommen, über 10 Meilen weg ein Tempolimit von 25. Anscheinend sind wir die einzigen, die sich daran halten, denn wir werden laufend überholt.

Hinter Lewis Lake überquert die Straße den Lewis River. Wir halten kurz und schauen von der Brücke aus die sehr schönen Lewis Falls an. Dann fahren wir weiter zum Parkausgang und auf dem Rockefeller-Jr.-Memorial-Highway weiter zum Grand Teton Nationalpark. Auch auf dieser Strecke kann man noch deutlich die Schäden von 1988 erkennen.

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Die Lewis Falls

Im Grand Teton Nationalpark verlässt die Straße den Wald und führt durch ein weites Tal. Wir halten uns zunächst auf der US191. Diese Straße führt am Snake River entlang. Hier gibt es viele schöne Aussichtspunkte auf die Teton Range. Wir halten am Elk Ranch Flats Turnout, am Snake River Overlook, am Glacier View Turnout und bei Schwabachers Landing. Jeder dieser Aussichtspunkte bietet wieder neue eindrucksvolle Ausblicke auf die Berge.

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Blick auf die Teton Range bei Schwabachers Landing

Am Flughafen vorbei (übrigens der einzige Flughafen in einem amerikanischen Nationalpark) verlassen wir erst einmal den Park nach Süden und fahren nach Jackson. Dieses ist ein typischer Wintersportort, voll mit Souvenirshops und Kunstgalerien. Wir spazieren ein wenig durch die Stadt und besichtigen die Million Dollar Bar und den Town Square, in dessen vier Ecken Bögen aus abgeworfenen Hirschgeweihen aufgebaut sind.

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Antler Arch in Jackson

Dann fahren wir zurück in den Park. Hier besuchen wir nun die Menors Ferry Historic Area. Hier stehen noch eine Kapelle, das Fährmannshaus, ein Schuppen und eine Blockhütte aus der Zeit bevor die Gegend Nationalpark wurde. In der Blockhütte wurde der Beschluss gefasst, den Nationalpark zu gründen. Da damals viele Menschen umgesiedelt werden mussten, gab es heftigen Widerstand gegen den Park, und er wurde schließlich nur unter der Bedingung akzeptiert, dass es in Zukunft keine weiteren Nationalparks in Wyoming geben sollte.

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Menors Ferry Historic Area

Auf unserer Weiterfahrt halten wir am Teton Glacier Overlook, von wo aus man einen schönen Blick auf den größten Gletscher des Parks hat. Am Jenny Lake erwischen wir gerade noch eine der letzten Schifffahrten über den See. Am anderen Seeufer laufen wir zunächst den eine halbe Meile langen Trail zu den Hidden Falls, einem wunderschönen Wasserfall.

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Hidden Falls

Am Seeufer entlang laufen wir zurück zum Auto. Auf dem Trail hat man immer wieder schöne Blicke zurück zu den Tetons. Außerdem begegnen wir sehr vielen Chipmunks, Squirrels und Murmeltieren.

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Am Jenny Lake

Als letzter Punkt für heute steht der Signal Mountain auf dem Programm. Eine kurze Bergstraße führt durch den Wald zu zwei Aussichtspunkten. Der hintere davon bietet einen schönen Blick auf das Tal des Snake River, der vordere dagegen auf den See und die Teton Range.

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Sonnenuntergang auf dem Signal Mountain

Auf der Fahrt nach unten begegnen wir auf der Straße einer Herde Wapitis, wenig später sehen wir noch viel mehr Wapitis in einer Wiese stehen. So eindrucksvoll diese auch sind, sind wir doch froh, ohne Wildunfall schließlich das Colter Bay Village erreichen, wo wir für heute Nacht eine Cabin gebucht haben. Diese Cabins stellen sich als originale Blockhütten heraus, die in den 50ern aus der ganzen Umgegend hierher transportiert und mit fließend Wasser und elektrischem Strom versorgt wurden. Das ist zwar sehr rustikal, aber gemütlich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_22_12.jpg)
Cabin in Colter Bay

Wir essen in Colter Bay zu Abend und gehen dann noch ein wenig am See spazieren und bewundern den eindrucksvollen Sternenhimmel.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 19.01.2009, 16:02 Uhr

In Cody angekommen suchen wir zunächst unsere Unterkunft auf. Auch für heute haben wir ein schönes Bed and Breakfast gebucht, nämlich das Robin’s Nest (Im Gästebuch finden wir auch den Eintrag von Monika aus dem letzten Jahr).



 :D  Das finde ich ja witzig!  :lol:

Ich fand das damals sehr schade, daß wir uns am Ende der Reise von unserer netten Gastgeberin nachts um 4 Uhr davonschleichen mußten, so daß wir uns nur im Gästebuch verabschiedet haben, aber nun habt Ihr ja wenigstens mein "Kunstwerk" gesehen!  :lol:

 :D  Die Welt ist ja manchmal klein!  :wink:

Daß die Kalifornier, mit denen Ihr in Robins Nest gewohnt habt erst Europa unsicher gemacht haben und nun ihr eigenes Land kennenlernen wollen, tja, das geht uns doch auch so, oder?  :wink:

Diesen Austausch mit Einheimischen bekommt man bei B&B-Übernachtungen gratis dazu.  :groove: Wir haben deshalb oft im Urlaub versucht, wenigstens ab und zu ein schönes B&B-Zimmer zu bekommen.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 19.01.2009, 17:45 Uhr
Ich fand das damals sehr schade, daß wir uns am Ende der Reise von unserer netten Gastgeberin nachts um 4 Uhr davonschleichen mußten, so daß wir uns nur im Gästebuch verabschiedet haben, aber nun habt Ihr ja wenigstens mein "Kunstwerk" gesehen!  :lol:

:D  Die Welt ist ja manchmal klein!  :wink:

Uns hat Dein Kunstwerk auch überaus gut gefallen. Lass' mich raten: Wenn Ihr um 4 Uhr losgefahren seid, müsst Ihr doch spätestens um 3 aufgestanden sein, damit genug Zeit für die Zeichnung blieb, oder? :wink:

Dass wir dasselbe Zimmer hatten wie Ihr, war übrigens kein Zufall. Das hat vielmehr was damit zu tun, dass mir das Foto in Eurem Reisebericht so gut gefallen hat :D

Diesen Austausch mit Einheimischen bekommt man bei B&B-Übernachtungen gratis dazu.

Oh, ja. Die netten und/oder lustigen Gespräche mit anderen Gästen in den B&Bs waren eine der positivsten Überraschungen unseres Urlaubs.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 19.01.2009, 18:15 Uhr

 Lass' mich raten: Wenn Ihr um 4 Uhr losgefahren seid, müsst Ihr doch spätestens um 3 aufgestanden sein, damit genug Zeit für die Zeichnung blieb, oder? :wink:


Nö!  :lol:  Den Nachmittag vorher hatten wir uns auf dem herrlichen Bett ausgestreckt, wollten nur eben unsere Beine hochlegen....und schwupps....war Walter in Minutenschnelle eingeschlafen!  :lol:

Da fiel mein Blick auf das Gästebuch, naja, und wenn ich ein leeres, weißes Blatt und eine Stift zur Verfügung habe, dann juckt mich das immer in meiner linken Hand!  :lol:  Dann muß ich zeichnen!  :wink:

In den Tetons hattet Ihr ja auch besseres Wetter als wir!  :daumen:  Tolle Bilder!
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 21.01.2009, 08:30 Uhr
So, ihr brennt sicher schon genauso wie wir darauf, endlich wirklich in den Yellowstone zu kommen !? - Dann wollen wir mal...

Samstag, 23.8.08: Colter Bay - Old Faithful

Nachdem wir aufgestanden sind und ausgecheckt haben, verlassen wir den Grand Teton National Park auf der uns von gestern schon bekannten Straße Richtung Norden zum Yellowstone National Park. Im Yellowstone fahren wir dann vorbei am West Thumb Geyser Basin nach Westen zur Old Faithful Area.

Die Straße kreuzt zweimal die Continental Divide. Das erste Mal ist ziemlich unspektakulär: Mitten im Wald befindet sich ein Picknickplatz, an dem ein Schild verkündet, wo man sich gerade befindet. An der zweiten Kreuzung mit der Wasserscheide befindet sich der malerische Isa Lake, der über und über mit Teichrosen bedeckt ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_01.jpg)
Isa Lake

Weiter geht es vorbei an dem ebenfalls sehr schönen Scaup Lake und dann an den Kepler Cascades. Diese Stromschnellen des Firehole River lassen sich von einer Aussichtsplattform am Canyonrand schön betrachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_02.jpg)
Die Kepler Cascades

Bald darauf erreichen wir das Upper Geyser Basin mit dem Old Faithful. Schon von ferne sehen wir die Geysire und Pools dampfen. Nach kurzer Parkplatzsuche gehen wir zunächst ins Visitor Center um uns über die voraussichtlichen Ausbruchzeiten der sechs vorhersagbaren Geysire zu informieren.

Wir haben Glück: ein Ausbruch von Castle Geyser steht kurz bevor. Allerdings soll auch Old Faithful bald soweit sein. Wir finden bei Castle einen Beobachtungspunkt, von dem aus man auch auf Old Faithful zurücksehen kann, der nach einiger Wartezeit wirklich ausbricht. Kurze Zeit später folgt dann auch Castle, der durch seinen kleinen Sinterkrater besonders eindrucksvoll ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_03.jpg)
Ausbruch des Castle Geyser

Nach den Ausbrüchen wandern wir weiter Richtung Daisy Geyser, dessen Ausbruch als nächster vorhergesagt ist. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Bison vorbei, das direkt neben dem Weg friedlich grast. Bei Daisy angekommen entnehmen wir dem dort aufgestellten Schild, dass der nächste Ausbruch erst in einer Stunde erwartet wird.

Wir beschließen also erst einmal zum Morning Glory Pool am Ende des Basins zu laufen. Unterwegs kommen wir am Grotto Geyser vorbei, der vor Urzeiten einen Baumstupf mit Sinter umschlossen hat und daher sehr bizarr geformt ist. Uns erinnert die Form ein wenig an ein modernes Spaßbad. Der Morning Glory Pool beeindruckt durch seine tiefblaue Farbe.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_04.jpg)
Der Morning Glory Pool

Pünktlich zum Ausbruch von Daisy sind wir wieder zurück. Die Fontaine dieses Geysirs kommt schräg aus dem Boden und spritzt fast bis zu uns Zuschauern. Eine junge Mutter kommt vorbei, als der Ausbruch schon in vollem Gange ist, und stellt im breitesten Bayrisch fest: „Der spritzt uns ja an, der Bazi!“

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_05.jpg)
Ausbruch des Daisy Geyser

Am anderen Ufer des Firehole River wandern wir zurück Richtung Parkplatz. Auf dem Weg kommen wir an vielen anderen Pools und Geysiren vorbei. Erwähnenswert ist hier der Giant Geysir, dessen Ausbrüche sehr eindrucksvoll sein müssen. Im Jahr 2007 ist er 50mal ausgebrochen, doch seit April diesen Jahres scheint er leider wieder zu ruhen.

Zu unserem Lieblings-Geysir ernennen wir Sawmill Geyser, der vollkommen unregelmäßig direkt neben dem Weg vor sich hinspritzt, so dass man mal auf seiner einen Seite, dann wieder auf seiner anderen Seite nassgespritzt wird.

Erschöpft von der längeren Wanderung in der prallen Sonne kehren wir nun erst einmal zum Auto zurück und fahren weiter zum Black Sand Basin mit dem beeindruckend großen Sunset Lake und dann weiter zum Biscuit Basin mit dem tiefblauen Sapphire Pool.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_06.jpg)
Sunset Lake

Im Midway Geyser Basin herrscht dann Gigantomanie: Hier befindet sich die riesige Grand Prismatic Spring und - noch eindrucksvoller - der gigantische Excelsior Geyser. Nach einem Blick auf das Foto vom vorletzten Ausbruch des letztgenannten 1890, beschließen wir, bei einem solchen dann doch lieber nicht in unmittelbarer Nähe sein zu wollen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_07.jpg)
Grand Prismatic Spring

Im Lower Geyser Basin fahren wir den Firehole Lake Drive. Ein Ausbruch von Great Fountain scheint gerade erst stattgefunden zu haben, daher fahren wir weiter. Eindrucksvoll ist der White Dome Geyser mit seiner namensgebenden weißen Kuppel.

Weiter nördlich fahren wir dann auf dem Firehole Canyon Drive durch den tief eingeschnittenen Firehole Canyon. Hier befinden sich die schönen Firehole Falls. Wegen der hier befindlichen Badestelle ist hier aber sehr viel Betrieb und wir sind froh wieder wegzukommen.

Bei Madison Junction biegen wir nach Osten ab. Die Straße führt hier entlang der Calderakante vorbei an den, sich über diese Kante stürzenden Gibbon Falls. Norris Geyser Basin verschieben wir erst einmal auf morgen und fahren durch bis zum Canyon Village, wo wir als erstes unsere Getränkevorräte auffüllen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_08.jpg)
Die Gibbon Falls

Die Straße am North Rim des Canyons ist leider wegen Bauarbeiten gesperrt, so dass uns nur der South Rim bleibt. Zunächst halten wir aber noch an der Brink of the Upper Falls. Auf diesem Aussichtspunkt steht man direkt über der Abbruchkante des oberen der beiden Wasserfälle, ein beeindruckendes Erlebnis.

Auf dem South Rim Drive fahren wir ganz nach hinten zum Artist Point, von wo aus man einen wunderbaren Panoramablick auf den Canyon und die Lower Falls hat. Einen Parkplatz weiter westlich halten wir wieder an und gehen den Uncle Tom’s Trail. Dieser führt auf steilen Eisentreppen bis etwa zur dreiviertelten Tiefe des Canyons. Man muss schon schwindelfrei sein, um dorthin zu gelangen, aber der Blick auf die Lower Falls von hier aus ist gigantisch. Am Anfang des Trails gelangt man auch zu einem wesentlich leichter zugänglichen Aussichtspunkt, von dem aus man ebenfalls einen schönen Blick hat. Vom gleichen Parkplatz aus erreicht man auch noch den Upper Falls Viewpoint mit einem schönen Blick auf den oberen Wasserfall.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_09.jpg)
Blick vom Artist Point auf den Grand Canyon of the Yellowstone

Entlang des Yellowstone River fahren wir durchs Hayden Valley. Hier treffen wir auf eine Bisonherde. Weiter geht es vorbei an Sulphur Cauldron, zwei schwefelsauren Seen, zum Mud Volcano. Mud Volcano selber hat seine ursprüngliche Kegelform bei einem starken Ausbruch vor etwa hundert Jahren verloren. Um ihn herum gibt es eine kleine Ansammlung von Fumarolen und Pools, die meisten davon sind brodelnde Schlammpfützen. Am eindrucksvollsten finden wir Dragon’s Mouth Spring, ein Felsspalt, der schnaufende Geräusche von sich gibt, die wirklich klingen wie ein Drache in einem Hollywoodfilm oder - nach indianischer Deutung - wie ein wütender Bisonbulle.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_10.jpg)
Der Sulphur Cauldron

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_11.jpg)
Brodelndes Schlammloch am Mud Volcano

Wir fahren weiter zum See und an dessen Ufer entlang zurück zur Old Faithful Area, wo wir für heute Abend eine Cabin gebucht haben. Beim Einchecken sehen wir, dass Old Faithful in etwa zehn Minuten ausbrechen soll und warten diesen Ausbruch noch ab, der in der Abenddämmerung besonders eindrucksvoll wirkt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_23_12.jpg)
Ausbruch des Old Faithful in der Abenddämmerung

Nach dem Ausbruch essen wir noch schnell in der Cafeteria und beziehen dann unsere enge aber recht gemütliche Cabin.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 21.01.2009, 09:08 Uhr
Sehr Schön!!!!

Jeder Bericht aus dem Yellowstone bestärkt meine Absicht dort wieder hinzufahren!

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 21.01.2009, 11:29 Uhr
 :?  *seufz*  *ganzschnellwiederdahinwill*  :heulend:

 :clap: :clap: :clap:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 21.01.2009, 12:58 Uhr
Jeder Bericht aus dem Yellowstone bestärkt meine Absicht dort wieder hinzufahren!

:?  *seufz*  *ganzschnellwiederdahinwill*  :heulend:

 :clap: :clap: :clap:

Irgendwie geht es scheinbar allen, die mal im Yellowstone NP waren, gleich: Man will unbedingt wieder hin. Mir geht es nämlich momentan beim Betrachten unserer eigenen Bilder genau so 8) :D

Vielleicht gibt es ja irgendwann nochmal ein USA-Reise.de-Usertreffen dort...

War eigentlich schon mal ein Forumsmitglied im südwestlichen Eck des Parks - also in der Nähe des Bechler Campground? Diese Gegend muss - vor allem wegen der Abgeschiedenheit - ziemlich klasse sein.

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 21.01.2009, 13:17 Uhr
Jeder Bericht aus dem Yellowstone bestärkt meine Absicht dort wieder hinzufahren!

:?  *seufz*  *ganzschnellwiederdahinwill*  :heulend:

 :clap: :clap: :clap:

Irgendwie geht es scheinbar allen, die mal im Yellowstone NP waren, gleich: Man will unbedingt wieder hin. Mir geht es nämlich momentan beim Betrachten unserer eigenen Bilder genau so 8) :D


Insbesondere da es bei mir schon fast 14 (!) Jahre her ist.

Naja irgendwann kommt die Zeit...und solange helfen ja Reiseberichte...

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 21.01.2009, 17:07 Uhr
so, jetzt bin ich mal wieder auf dem allerneuesten Stand. Und ich muss sagen, einfach nur schoen. :daumen:
Ich kann es kaum erwarten, den Yellowstone im naechsten Jahr selbst einmal zu sehen. Und vor allem die Wasserfaelle dort, hi hi.
Auch die Tetons gefallen mir total gut und die Bilder machen einfach Lust auf mehr.
Gerade diese Ecke der USA kenne ich ja noch ueberhaupt nicht.


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 22.01.2009, 08:09 Uhr
Und vor allem die Wasserfaelle dort, hi hi.

Katharina hat auch extra für Dich die schönsten von unseren Wasserfall-Bildern rausgesucht :wink:

Auch die Tetons gefallen mir total gut und die Bilder machen einfach Lust auf mehr.

Das freut mich, denn dann erreichen wir mit unserem Bericht offensichtlich das selbe wie Du mit Deinem: Interesse für eine bisher nicht im Reise-Portfolio enthaltene Region wecken. Ich bin sehr gespannt, wenn es Dich dorthin verschlagen wird.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: michaels-pictures am 22.01.2009, 09:10 Uhr
Irgendwie geht es scheinbar allen, die mal im Yellowstone NP waren, gleich: Man will unbedingt wieder hin. Mir geht es nämlich momentan beim Betrachten unserer eigenen Bilder genau so 8) :D
Hallo Dirk,
ich oute mich hier ebenfalls mal als stiller Mitleser: Vielen Dank für Euren Bericht!
Den Yellowstone hatte ich bei meiner ersten USA-Reise 1994 besucht und seit dem möchte ich auch wieder hin. Diesen Sommer wird es dann so weit sein und beim Lesen Eures Reisebereichts kommt schon mal mächtig Vorfreude auf. Klasse!

War eigentlich schon mal ein Forumsmitglied im südwestlichen Eck des Parks - also in der Nähe des Bechler Campground? Diese Gegend muss - vor allem wegen der Abgeschiedenheit - ziemlich klasse sein.
Ich zumindest noch nicht (mit der Betonung auf "noch"). In der Näche vom Bechler CG sind ja auch die Cave Falls und die stehen schon auf dem Programm. Um den Park wirklich genießen zu können, habe ich dieses Jahr etwas mehr Zeit für Yellowstone (12 Nächte) und Grand Teton (5 Nächte) eingeplant. Da möchte ich dann auch die abgelegeneren Ecken besuchen.

 ...und hinterher werde ich dann doch wieder jammern, daß es zu kurz war :heulend:.


@Yvonne: Bist Du auch Wasserfall-Fan? Geht mir genau so. Auf die Wasserfälle im Park freue ich mich deswegen auch besonders.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 22.01.2009, 13:23 Uhr
ich oute mich hier ebenfalls mal als stiller Mitleser: Vielen Dank für Euren Bericht!

Herzlich willkommen an Bord  :winke:

In der Näche vom Bechler CG sind ja auch die Cave Falls und die stehen schon auf dem Programm. Um den Park wirklich genießen zu können, habe ich dieses Jahr etwas mehr Zeit für Yellowstone (12 Nächte) und Grand Teton (5 Nächte) eingeplant.

Und es gibt ja neben den Cave Falls - nicht mehr ganz in der Nähe des Campgrounds - auch die Silver Scarf Falls, die Douglas Knob Falls, die Dunanda Falls, die Colonnade Falls, die Iris Falls, die Bechler Falls, usw. usf. Wenn ich mir die Bilder davon in flickr anschaue, komme ich einfach nur ins Träumen...

12 Tage Zeit dafür zu haben ist einfach nur geil. Ich hoffe sehr, dass wir auch noch mal die Gelegenheit zu einem ähnlich langen Aufenthalt dort finden werden. Aber es gibt ja dummerweise noch so viele andere schöne Ecken in den USA (und auf der ganzen Welt) zu erkunden... :wink:

Ich bestehe übrigens darauf, von Deiner Reise hier an dieser Stelle irgendwann einen Reisebericht lesen zu können :whistle: :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: americanhero am 22.01.2009, 14:42 Uhr


@Yvonne: Bist Du auch Wasserfall-Fan? Geht mir genau so. Auf die Wasserfälle im Park freue ich mich deswegen auch besonders.


Und wie. Michael, was meinst du, warum ich deinen RB so genossen habe bisher. Erstens kamen viele Wasserfaelle drin und zweitens ging es in meine Ecke, wo ich wohne. Da lese ich immer gerne, wie es anderne dort gefaellt.

@ wuender und @ Nekochan:


Oh, das ist aber fein, dass ihr dabei an mich gedacht habt  :oops:
Freu mich ja jetzt umso mehr, dass wir die gegend im naechsten Jahr unsicher machen werden. Und die Eindruecke, die ihr dort zeigt, sind einfach schoen. Da wuerde man am Liebsten sofort hinwollen  :wink:


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: michaels-pictures am 23.01.2009, 07:23 Uhr
Ich bestehe übrigens darauf, von Deiner Reise hier an dieser Stelle irgendwann einen Reisebericht lesen zu können :whistle: :wink:

O.k. - geht klar. Und für Yvonne gibst dann besonders viele Wasserfallbilder.
Und jetzt hau in die Tasten, Dirk. Ich warte schon ungeduldig auf den nächsten Tagesbericht.  :D

Freu mich ja jetzt umso mehr, dass wir die gegend im naechsten Jahr unsicher machen werden. Und die Eindruecke, die ihr dort zeigt, sind einfach schoen. Da wuerde man am Liebsten sofort hinwollen  :wink:

Yvonne, Du möchtest (erst) 2010 hin? (ich sag ab und zu auch noch nächstes Jahr, obwohl es schon dieses Jahr ist :oops:).
Dann kann ich Dich sicher mit (Wasserfall-)Infos "zuwerfen", wenn ich diesen Sommer dort war.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 23.01.2009, 07:55 Uhr
Und jetzt hau in die Tasten, Dirk. Ich warte schon ungeduldig auf den nächsten Tagesbericht.  :D

Kommt ja schon... :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 23.01.2009, 07:57 Uhr
... und weiter gehts. Bitte einsteigen!

Sonntag, 24.8.08: Old Faithful - Mammoth Hot Springs

Während Katharina noch ein wenig liegen bleibt, steht Dirk heute schon um 7 Uhr auf, um pünktlich um 8 am Visitor Center zu sein, wenn dieses aufmacht, und dort die voraussichtlichen Ausbruchszeiten der Geysire in Erfahrung zu bringen. Daisy soll um neun und Riverside um halb zehn ausbrechen.

Mit diesen Informationen kehrt Dirk zur Cabin zurück um Katharina abzuholen und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu Daisy. Unterwegs sehen wir, dass Oblong gerade ausbricht und bleiben stehen, um diesen Ausbruch zu beobachten: Eine riesige Dampfwolke mit vereinzelten Wasserfontänen.

Aus der Entfernung sehen wir, dass Riverside schon sehr aktiv wirkt und beschließen Daisy, den wir ja schon gestern gesehen haben, links liegen zu lassen und gleich zu Riverside weiter zu gehen. Dessen Ausbruch ist allerdings viel früher als vorhergesagt, so dass wir ihn nur von ferne miterleben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_01.jpg)
Ausbruch des Riverside Geyser

Dafür werden wir gleich darauf Zeugen eines Ausbruchs von Fan und Mortar, die ebenfalls direkt am Flussufer gelegen sind. Mortar gibt laut fauchend Dampfwolken von sich, während Fan in regelmäßigen Abständen Wasser ausspuckt und die Zuschauer durchnässt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_02.jpg)
Ausbruch von Fan und Mortar

Nach diesem Erlebnis beschließen wir über den Geyser Hill zurückzugehen. Am Grand Geyser haben sich viele Menschen versammelt. Ein Blick auf die Tafel verrät uns, dass dessen Ausbruch schon seit über einer Stunde überfällig ist. Wir setzen uns also auch auf eine der Bänke und werden bald dafür belohnt. Der Ausbruch ist vor allem bei der noch recht tief stehenden Sonne sehr eindrucksvoll. Eigentlich sind es gleich drei Geysire, die hier gleichzeitig ausbrechen: Grand Geyser, der größte der vorhersagbaren Geysire, spuckt etwa 60m hohe Fontänen, Turban spuckt alle 20 Minuten eher eine Glocke als eine Fontäne und Vent spritzt einen dünnen Wasserstrahl senkrecht in die Höhe.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_03.jpg)
Ausbruch von Grand Geyser

Nach dem Ausbruch gehen wir zurück in Richtung der Lodge. Von fern sehen wir  dabei noch einen Ausbruch von Old Faithful. Wir werfen noch einen kurzen Blick in das Treppenhaus der Old Faithful Lodge von 1923, dann holen wir uns im General Store Getränke und ein Frühstück (oder vielmehr ein Mittagessen) und verabschieden uns dann endgültig vom Upper Geyser Basin.

Unser nächster Halt gilt der Fountain Paint Pot Area. Der namensgebende Fountain Paint Pot ist ein schön blubberndes Schlammbecken. Außerdem gibt es hier einige Fumarolen, Pools und Geysire.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_04.jpg)
In der Fountain Paint Pot Area

Hinter Madison kommen wir zunächst an der tiefblauen Beryl Spring vorbei, dann erreichen wir die Artists Paint Pots. Wegen Ausbesserungsarbeiten ist leider ein großer Teil des Trails gesperrt, doch den Aussichtspunkt auf die namensgebenden Tümpel kann man erreichen. Die bunten Becken sehen von hier oben wirklich aus wie die Palette eines Malers.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_05.jpg)
Die Artists Paint Pots

Weiter geht es zum Norris Geyser Basin. Hier sind viel weniger Leute unterwegs als in den anderen Geysirbecken. Dieses Becken setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Wir gehen zuerst durch das Porcelain Basin, dessen weißer Sinterboden mit den hellblauen Pools wirklich an schön bemalte Porzellanteller erinnert. Der zweite Teil, das Back Basin, hat dafür einige spektakuläre Geysire: Echinus, der größte mit saurem Wasser gefüllte, und Steamboat, der insgesamt größte Geysir der Welt. Steamboat hatte seinen letzten großen Ausbruch 2005. Regelmäßig hat er aber kleinere Ausbrüche, von denen wir einen miterleben. Außerdem gibt es hier eine weitere Drachenhöhle, diesmal in grün, und die vom Schwefel wunderbar grün gefärbte Emerald Spring.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_06.jpg)
Das Porcelain Basin

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_07.jpg)
Die Emerald Spring

Wir fahren weiter, vorbei am Canyon Village und weiter Richtung Norden zum Tower Fall. Hier füllen wir unsere Getränkevorräte auf und gehen dann erst mal zum Aussichtspunkt über den Wasserfall des Tower Creek. Dieser stürzt sich zwischen eindrucksvollen Felsnadeln in die Tiefe und mündet wenig später im Yellowstone River. Aus unserem Reiseführer wissen wir von einem Trail, der unten sehr nah an den Wasserfall heranführt. Leider ist der letzte Teil dieses Trails gesperrt, so dass wir nur bis zum Ufer des Yellowstone River kommen. Doch auch von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Tal des Yellowstone River und auf die Basaltsäulen am gegenüberliegenden Ufer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_08.jpg)
Der Tower Fall

Vorbei an ebensolchen Basaltsäulen folgt die Straße nun dem Yellowstone River. Dann wird die Landschaft wieder offener und prärieähnlicher. Wir beschließen den Blacktail Plateau Drive zu fahren, eine einbahnige Gravel Road, auf der man laut Reiseführer sehr viele Tiere sehen können soll. Uns begegnen aber nur Schmetterlinge und „Steintierchen“ (Findlinge, die wir auf den ersten Blick immer wieder für Tiere halten). Die Landschaft mit ihren salbeibestandenen Hügeln und kleinen Wäldchen, durch die sich die Straße malerisch windet, entschädigt aber fast dafür.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_09.jpg)
Auf dem Blacktail Plateau Drive

Weiter geht es zum Petrified Tree, einem einsamen versteinerten Baum. Da wir letztes Jahr schon den Petrified Forest in Arizona gesehen haben, sind wir nicht wirklich beeindruckt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_10.jpg)
Der Petrified Tree

Nun geht es ins Lamar Valley. Die Straße führt zunächst durch ein breites Trogtal, das sich dann zu einem schmalen Canyon voll mit riesigen Findlingsblöcken verengt, nur um sich wenig später wieder aufzuweiten. Hier gibt es wieder einen kleinen Stau, da ein Bison auf der Straße läuft. Während wir hier noch warten, kommt plötzlich auf der Gegenfahrbahn ein Kojote entgegen gelaufen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_11.jpg)
Kojote im Lamar Valley

Etwas weiter hinten im Tal sehen wir etwas von der Straße entfernt eine große Bisonherde. Wir halten an, steigen aus und beobachten die Tiere einige Zeit lang mit dem Fernglas. Nachdem wir uns von diesem eindrucksvollen Erlebnis schließlich losreißen können und weiter fahren, treffen wir wenig später auf die nächste Bisonherde. Diese steht nun direkt auf beiden Seiten neben der Straße, so dass wir die großen Tiere vom sicheren Auto aus aus nächster Nähe betrachten können.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_24_12.jpg)
Bisons im Lamar Valley

Weiter hinten wird das Tal wieder enger und waldiger. Hier steht ein Deer friedlich äsend am Straßenrand. Wir fahren bis zur Staatsgrenze von Montana und kehren dann um.

Auf der Rückfahrt durch das Tal sehen wir am Straßenrand an einer Stelle viele Autos stehen. Darunter befindet sich auch der Wildlife-Beobachtungs-Bus des Parks. Wir steigen aus und erkundigen uns, was es zu sehen gäbe. Wir erfahren, dass vor kurzem Wölfe sichtbar waren, diese sich aber mittlerweile wieder in den Wald zurückgezogen haben. Wir warten noch einige Zeit, als sich dann immer noch keine Wölfe zeigen fahren wir schließlich weiter.

Gegen acht erreichen wir Mammoth Hot Springs. In der Hotellobby wundern wir uns über Weihnachtsschmuck und -musik. - Wir haben doch erst August! An der Rezeption erfahren wir, dass „Christmas in August“ in Yellowstone Tradition ist, seit hier um 1900 herum, eine Reisegruppe am 25. August durch einen Schneesturm im Old Faithful Inn festgehalten wurde, und beschloss, die Zeit zu überbrücken indem sie Weihnachten feierte.

Fest überzeugt, eine Cabin gebucht zu haben, fragen wir an der Rezeption nach einer Karte des Geländes und ernten verständnislose Blicke: „You won’t find your room there…“ Erst als wir einen Blick auf die Zimmernummer werfen wird uns einiges klarer: Wir haben doch tatsächlich ein Zimmer gebucht… Also beziehen wir selbiges, das zwar ein eigens Bad, aber leider keine Dusche hat. Dann gehen wir zum Abendessen in das Fast Food Lokal hinter dem Mammoth Hot Springs Diner. Auf Punsch und Plätzchen in der Lobby verzichten wir dann doch und gehen bald schlafen.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: americanhero am 24.01.2009, 05:47 Uhr
Ich bestehe übrigens darauf, von Deiner Reise hier an dieser Stelle irgendwann einen Reisebericht lesen zu können :whistle: :wink:

O.k. - geht klar. Und für Yvonne gibst dann besonders viele Wasserfallbilder.
Und jetzt hau in die Tasten, Dirk. Ich warte schon ungeduldig auf den nächsten Tagesbericht.  :D


wow, das klingt klasse :rotor:
darauf freu ich mich schon jetzt, und 12 Tgae Yellowstone, das ist ja echt genial. Du kannst sicher sein, dass ich den bericht dann natuerlich verschlingen werden  :wink:


Freu mich ja jetzt umso mehr, dass wir die gegend im naechsten Jahr unsicher machen werden. Und die Eindruecke, die ihr dort zeigt, sind einfach schoen. Da wuerde man am Liebsten sofort hinwollen  :wink:

Yvonne, Du möchtest (erst) 2010 hin? (ich sag ab und zu auch noch nächstes Jahr, obwohl es schon dieses Jahr ist :oops:).
Dann kann ich Dich sicher mit (Wasserfall-)Infos "zuwerfen", wenn ich diesen Sommer dort war.


Tja, Michael, dieses Jahr ist da nichts mehr drin. Alles schon verplant. Fuer ein paar Wasserfaelle in Washington State wird es noch reichen, dann ist Ende. Aber auf deine Infos bin ich dann mwhr als gespannt. Die kann ich dann sicherlich gut fuer uns zum Planen nehmen.

Aber Wasserfaelle haben wir ja gluecklicherweise etliche fast vor der Haustuere, die wollen auch alle noch besucht werden :winke


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 24.01.2009, 05:54 Uhr
Dirk, die Bilder sind genial!!!:daumen: Du kannst einem aber ganz schoen den Mund waessrig machen, dabei ist es doch noch ein Jahr, bis wir dort sind  :roll:
Und das man die Ausbruchszeiten der Geysire im Visitorcenter erfahren kann, das ist ja genial. Und das die dann auch noch annaehernd stimmen, das ist noch besser.  Da kann man ja rein theoretisch richtig schoen planen. 
Der Tower Fall ist natuerlich wieder was fuer mich,schon klar, oder?  :wink:

Und Weihnachten im August muss ja ein merkwuerdiges Gefuehl sein. ich freu mich jedenfalls schon total auf die Weiterfahrt

Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 24.01.2009, 08:56 Uhr
Und das man die Ausbruchszeiten der Geysire im Visitorcenter erfahren kann, das ist ja genial. Und das die dann auch noch annaehernd stimmen, das ist noch besser.  Da kann man ja rein theoretisch richtig schoen planen.

Aber leider auch nur rein theoretisch :wink:

Die sechs vorhersagberen Geysire (Old Faithful, Castle, Grand, Daisy, Riverside, Great Fountain) haben nicht nur unterschiedlich lange Zeiträume zwischen ihren Ausbruchszeiten, sondern die Ausbrüche lassen sich auch unterschiedlich gut/schlecht vorhersagen. Dummerweise scheint dabei die Ungewissheit in der vorhergesagten Ausbruchszeit umgekehrt proportional zum Zeitraum zwischen zwei Ausbrüchen zu sein.

Beispiel: Old Faithful bricht alle 92 Minuten aus und die Zeit des nächsten Ausbruchs wird z.B. als 11:04 plus/minus 10 minutes angebenen. Bei Castle steht da dann schon: 4:50 plus/minus 1 hour.

Höhepunkt ist dann Grand: 7:00 plus/minus 2 hours. Wenn wir im Bericht schreiben, dass der Ausbruch seit einer Stunde überfällig war heißt das, dass wir um 10:00 dort waren. Im schlimmsten Fall haben also andere Zuschauer seit fünf Stunden dort gewartet :shock:

Das ist mit ein Grund, warum man viel Zeit für den Yellowstone NP einplanen sollte :D :wink:

Die Ausbruchszeiten stehen übrigens auf einer großen Tafel im Visitor Center aber auch auf kleinen Schildchen an den Geysiren selber.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 24.01.2009, 09:08 Uhr
Und das man die Ausbruchszeiten der Geysire im Visitorcenter erfahren kann, das ist ja genial. Und das die dann auch noch annaehernd stimmen, das ist noch besser.  Da kann man ja rein theoretisch richtig schoen planen. 

 :lol:  ....annähernd stimmen.... :lol: ...

...planen....... :D :| :heulend:....theoretisch ja! ..... :koch:

Da muß man schon Dirk heißen, daß sie "nach Plan" ausbrechen!  :wink:

Dummerweise scheint dabei die Ungewissheit in der vorhergesagten Ausbruchszeit umgekehrt proportional zum Zeitraum zwischen zwei Ausbrüchen zu sein.


Bei Monika traf dann eher die proportionale Ungewissheit zu!  :lol:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 24.01.2009, 12:33 Uhr
Da muß man schon Dirk heißen, daß sie "nach Plan" ausbrechen!  :wink:

:lachroll:

Naja, ganz so war es dann doch nicht. Bei Daisy und Caste haben wir auch ziemlich lange warten müssen, die waren jeweils fast am Ende des angesagten Zeitintervalls dran. Riverside war viel zu früh - den haben wir nur im Vorbeigehen (auf dem Weg zu Fan und Mortar) gesehen. Dass wir dann den Grand Geysir gesehen haben war wirklich riesiges Glück. Dafür haben wir - und das hat Katharina im Bericht nur ganz kurz angedeutet - auch einige Zeit an der Great Fountain gewartet und uns dann aufgrund der nicht vorhandenen Menschenmenge entschieden, dass der Ausbruch leider schon vorbei ist  :D

Aufgrund des Zeitaufwands, um die Geysire zu beobachten, kann ich jedem nur empfehlen, mindestes eine der Nächte im Park am Old Faithful zu verbringen. Dann kann man sich am Abend oder am Morgen - ohne lange Anfahrt mit dem Auto - noch ein oder zwei Stunden gemütlich neben einen oder mehrere "fälligen" Kandidaten setzen und warten.

Wer übrigens lesen möchte, wie viel Pech Monika bei ihrem Besuch hatte, kann es hier nachlesen: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28748.msg372515#msg372515

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 25.01.2009, 11:13 Uhr
Einen schönen guten Morgen! - Und weiter geht's:

Montag, 25.8.08: Mammoth Hot Springs - Helena

Heute stehen wir schon um sieben Uhr auf. Gleich nachdem wir ausgecheckt haben, fahren wir hinüber zu den Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs.

Zuerst halten wir bei den unteren Terrassen, wo ein Holzbohlenpfad durch die Formationen führt. Diese unteren Terrassen sind zum Großteil tot, das heißt, über sie fließt kein Wasser mehr. Einige sind noch recht frisch und leuchtend weiß, andere dagegen schon verwittert und bröselig grau.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_01.jpg)
Die unteren Terassen bei Mammoth Hot Springs

Weiter geht es zu den oberen Terrassen. Durch diese kann man auf dem Upper Terrace Drive mit dem Auto fahren. Die Formationen hier sind fast alle noch am Leben, so auch die Canary Spring, gleich am Eingang des Loops. Ihren Namen hat diese sehr eindrucksvolle Formation, da sie im 19. Jahrhundert wirklich kanarienvogelgelb gewesen sein muss. Dadurch, dass sich mittlerweile auch andere Bakterienarten hier angesiedelt haben, ist sie heute allerdings orangefarben. Ebenfalls am Upper Terrace Drive befindet sich die Orange Spring, ein riesiger Sinterhaufen, der über und über von grünen und orangefarbenen Bakterien besiedelt ist. In den Bäumen um diese Quelle herum wimmelt es nur so von Chipmunks.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_02.jpg)
Canary Spring

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_03.jpg)
Orange Spring

Zurück auf der Hauptstraße fahren wir wieder nach Süden Richtung Norris. Dabei kommen wir vorbei am Obsidian Cliff, einer Felswand aus vulkanischem Glas. Die Indianer haben hier einst den Obsidian für ihre Pfeilspitzen abgebaut. Mittlerweile ist es verboten hier anzuhalten, damit niemand Obsidian klaut, was wohl vor dem Verbot häufig vorgekommen sein muss. Etwas weiter erreichen wir den Roaring Mountain, einen kahlen Berghang voll mit Fumarolen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_04.jpg)
Obsidian Cliff

Vorbei an Norris und Madison fahren wir dann weiter in Richtung westlichen Parkausgangs. Mitten im Madison Valley sehen wir auf einmal sehr viele Autos am Straßenrand stehen. Wir schauen uns um, was es zu sehen gibt - und tatsächlich können wir eine Herde Wapitis entdecken, die gerade den Fluss überquert. Wir halten also auch an, um diese Tiere zu beobachten. Erst nachdem die Hirsche im Wald verschwunden sind fahren wir weiter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_05.jpg)
Wapitis beim Überqueren des Madison River

Nun verlassen wir endgültig den Park. Wir durchqueren West Yellowstone, eine sehr hässliche Stadt, die nur aus Motels und Souvenirläden zu bestehen scheint. Weiter geht es auf der US191 nach Norden und dann entlang des Madison River nach Westen.

Wir erreichen den Hebgen Lake, einen großen, zwischen Bergen gelegenen Stausee, der uns entfernt an den Gardasee erinnert. Hinter dem Damm dieses Stausees fließt der Madison durch ein enges, waldiges Tal um dann im Earthquake Lake zu münden. Bei diesem handelt es sich um einen natürlichen Stausee, entstanden, als bei einem starken Erdbeben 1959 eine ganze Bergflanke abrutschte und das Tal versperrte. Im See stehen immer noch die damals ertrunkenen Bäume.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_06.jpg)
Earthquake Lake

An dem natürlichen Staudamm befindet sich ein Visitor Center mit einer bewegenden Ausstellung über das Beben, in der vor allem Zeitungsartikel und Augenzeugenbericht gezeigt werden. Hinter dem Visitor Center führt ein kurzer Trail auf den Schutthaufen zu zwei besonders großen Felsbrocken. Einer der beiden dient als Denkmal an die 28 Todesopfer der Katastrophe, von denen 19 immer noch unter der Lawine begraben liegen: In dem Tal hatte sich ein Campingplatz befunden und das Beben geschah nachts, so dass viele im Schlaf überrascht wurden.

Wir folgen weiter dem Madison, nun durch ein weites Tal, an dessen beiden Seiten baumbestandene Berge stehen. Mit dem gelben Gras und dem hellblauen Himmel erinnert die Landschaft an ein Gemälde Dalís.

Bei Ennis, einem unscheinbaren Städtchen verlassen wir das Tal und überqueren eine Bergkette. Die Straße führt weiter durch Virginia City und Nevada City, zwei Beinahe-Ghosttowns aus Goldrauschzeiten. Virginia City war für kurze Zeit Montanas Hauptstadt und ist heute noch County-Seat. Dennoch gleicht es, wenn man die Hauptstraße entlang geht, eher einem Freilichtmuseum, als einer lebendigen Stadt. Es gibt zwar einige Restaurants, Cafés und Souvenirläden, dazwischen befinden sich aber immer wieder leerstehende Häuser, in denen liebevoll Schneidereien, Barbiersalons und Kaufmannsläden aus der Blütezeit der Stadt nachgebaut sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_07.jpg)
Häuser in Virginia City

Nevada City ist noch ausgestorbener aber ebenfalls als schönes Freilichtmuseum hergerichtet. Hier gibt es auch einige alte Eisenbahnwagons und eine Goldmine.

Über die 257 erreichen wir bei Twin Bridges das Jefferson Valley und kreuzen hier zum ersten Mal die Route von Lewis und Clark, deren Expedition 1804 - 06 als erste Amerikaner den Kontinent auf dem Landweg durchquerte. Wir werden den beiden auf unserer Route noch öfter begegnen.

Unser Navisystem will uns zwar nördlich von Silver Star partout auf eine schlechte Gravel Road lotsen, doch finden wir schließlich auch ohne dessen Hilfe den Pipestone Pass und über eine schöne waldige Bergstraße schließlich Butte.

Schon von weitem sieht man die riesige weiße Marienstatue auf einem Berg oberhalb der Stadt. Durch ein Gewirr von Schnellstraßen und langweilige ärmliche Vorstädte (einziger Lichtblick hier ist eine Kirche im griechischen Stil) kommen wir schließlich zur alten Kupfermine. Dieser gigantische Tagebaubetrieb war von 1955 bis 1982 in Betrieb, ein ganzer Stadtteil musste ihm weichen. Durch einen Tunnel gelangt man auf eine Aussichtsplattform über die Grube. Diese ist vollgelaufen mit schwermetallverseuchtem Wasser. In dieser Brühe wurden aber tatsächlich Lebewesen, irgendwelche Bakterien, nachgewiesen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_08.jpg)
Kupfermine in Butte

Nach der Mine wollen wir noch die Uptown Buttes besichtigen. - Ja genau, Butte hat eine Uptown, keine Downtown. Wir schlendern ein wenig herum. An den vielen schönen Gebäuden, darunter sehr viele Banken, sieht man, dass die Stadt einmal sehr reich gewesen sein muss. Aber gerade in den ein wenig heruntergekommen wirkenden Nebenstraßen sieht man, dass Butte seine besten Tage schon hinter sich hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_09.jpg)
In der Uptown von Butte

Über die I15, die sich hier schön durch die Berge schlängelt fahren wir nach Helena. Zunächst sehen wir nur den üblichen Gürtel von Autohändlern und Fastfood und sind enttäuscht. Als wir aber, nachdem wir zu Abend gegessen haben, unser Bed & Breakfast direkt neben der Kathedrale aufsuchen, lernen wir ein anderes Helena kennen: Hier oben auf dem Hügel befindet sich ein sehr grünes Wohngebiet. Wir trauen unseren Augen nicht, als plötzlich ein Hirsch die Straße überquert. Nick, der Wirt des Bed & Breakfast, erzählt uns, dass hier viele Hirsche leben. Diese haben sich inzwischen schon so an das Leben in der Stadt angepasst, dass sie nach rechts und links schauen, bevor sie die Straße überqueren - ein Phänomen, das wir am Abend selber noch beobachten.

Das Bed & Breakfast befindet sich in einem wunderschönen viktorianischen Gebäude. Die Schlafzimmer sind jedes anders eingerichtet - mit passendem Badezimmer. Wir haben den Lilac Room in zartem Violett.

Nachdem wir uns frisch gemacht haben, laufen wir vorbei an der Kathedrale den Hügel nach unten in die Innenstadt. Hier befindet sich der Last Chance Gulch, eine wunderschöne Fußgängerzone. Ein kleines Bächlein erinnert an die Entstehungsgeschichte der Stadt: Einige glücklose Goldsucher wollten es 1864 hier an diesem Bach noch ein letztes Mal probieren - und fanden tatsächlich Gold. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Stadt. In der Fußgängerzone gibt es viele schöne Statuen und Murals, Bronzetafeln erzählen die Geschichte der Stadt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_10.jpg)
Die Kathedrale von Helena

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_11.jpg)
In Helenas Innenstadt

Auf einem kleinen Hügel steht der alte Feuerturm, der errichtet wurde, nachdem 1870 die ganze Stadt abgebrannt war. Von dem Hügel mit dem Feuerturm aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_25_12.jpg)
Aussicht von Helenas Feuerturm

Wir kehren zurück zu unserer Unterkunft, wo wir den Rest des schönen Abends auf der Veranda verbringen und dabei die Stadt-Hirsche beobachten.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 25.01.2009, 12:26 Uhr
Von der Geschichte des Earthquake Lakes bekommt man richtig Gänsehaut!  :(


Zitat
   Unser Navisystem will uns zwar nördlich von Silver Star partout auf eine schlechte Gravel Road lotsen...


.... :lol: "Please turn immedieately, if possible...! "

Das mit den verkehrssicher nach rechts und links schauenden Hirschen klingt ja unglaublich!  :shock:

Sied Ihr sicher, daß die "echt" waren?  :lol:

Wenn, dann sind die ja ganz schön zivilisiert!  :wink:

Wir haben ja in Mammoth Hot Springs schon gestaunt, wie dort ganze Elk-Familien gemütlich in den Vorgärten herumlagen!

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 25.01.2009, 19:59 Uhr
Hallo Monika,


Das mit den verkehrssicher nach rechts und links schauenden Hirschen klingt ja unglaublich!  :shock:

Sied Ihr sicher, daß die "echt" waren?  :lol:

Wenn, dann sind die ja ganz schön zivilisiert!  :wink:


Ja, wir konnten es auch kaum fassen, es hatte wirklich etwas von einem Märchenfilm, wie diese Tiere einfach so ohne Angst mitten in einem Wohngebiet herumliefen. Wie gut die Hirsche nun wirklich die Verkehrsregeln beherrschen? Wir haben wirklich einen Hirsch dabei beobachtet, wie er sich umgesehen hat, bevor er die Straße überquerte. Ob nach Autos? - Können wir nicht sagen...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 26.01.2009, 01:06 Uhr
Von der Geschichte des Earthquake Lakes bekommt man richtig Gänsehaut!  :(


Im Yellowstone gibt es jeden Tag Erdbeben, die meisten spueren wir garnicht, werden aber auf den verschiedenen Zeismographen  erfasst.

Das die Mommoth Hot Springs  Sinterterassen jetzt 'tot' sind wurde lt. Ranger auch von einem Erdbeben verursacht, wodurch die Roehren die das Wasser nach oben leiteten zerstoert wurden.

Ich durfte das Schauspiel noch vorher in seiner vollen Farbenpracht geniessen, das ging von einem Jahr auf das andere, wahrscheinlich sofort nach besagtem Erdbeben.
Jetzt sieht es im Vergleich wirklich trostlos aus. ... Die Erde lebt .. weiter und weiter ...


Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 26.01.2009, 07:07 Uhr
Das die Mommoth Hot Springs  Sinterterassen jetzt 'tot' sind wurde lt. Ranger auch von einem Erdbeben verursacht, wodurch die Roehren die das Wasser nach oben leiteten zerstoert wurden.

Ich durfte das Schauspiel noch vorher in seiner vollen Farbenpracht geniessen, das ging von einem Jahr auf das andere, wahrscheinlich sofort nach besagtem Erdbeben.
Jetzt sieht es im Vergleich wirklich trostlos aus. ... Die Erde lebt .. weiter und weiter ...

Ich erinnere mich auch an eine Beschreibung, wie einzelne der Sinterterassen in der Vergangenheit für einen längeren Zeitraum "gestorben" waren, um dann - durch erneute Zufuhr des heißen Wassers - relativ schnell wieder zu ihrer ursprünglichen Pracht zurückzufinden.

Das ist wirklich das Faszinierende am Yellowstone NP: Wie oft und schnell dort geologische Ereignisse auftreten, die anderswo auf der Welt jedes für sich genommen schon ein großes Ereignis wären. Es bleibt nur zu hoffen, dass keiner von uns das ganz große geologosche Ereignis live erleben wird/muss, das der Gegend dort irgendwann auch noch bevor steht...  :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 27.01.2009, 07:34 Uhr
Einen wunderschönen guten Morgen! Heute fahren wir zum ersten Mal seit dem Rocky Mountains NP wieder in die richtig hohen Berge. Was bedeutet das für das Wetter? Seht einfach selber...

Dienstag, 26.8.08: Helena - Kalispell

Beim Frühstück zusammen mit den anderen Gästen, das übrigens sehr lecker ist, erzählt Nick, der Wirt, nette Anekdoten über sein Haus und dessen Gäste, insbesondere über einen Geschäftsreisenden, der sich nach längerem Aufenthalt dort eher zu Hause fühlte, als bei seiner Frau.

Bevor wir Helena verlassen, machen wir noch einen kurzen Abstecher zum State Capitol von Montana. Wir spazieren längere Zeit vor dem schönen Gebäude herum, begutachten dieses ausgiebig und sehen einen schönen Regenbogen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_01.jpg)
Montana State Capitol

Dann fahren wir auf der I15 Richtung Norden aus der Stadt. Die Interstate windet sich hier sehr untypisch durch die Berge. Bei der Ausfahrt Augusta (die gleichnamige Stadt liegt etwa 40 Meilen entfernt) verlassen wir die I15 und folgen weiter der US287 und US89 Richtung Glacier National Park. Die Straße führt nun kurvenreich durch mit gelbem Gras bedeckte Hügel. Nach einiger Zeit kann man am westlichen Horizont schon die Berge sehen. Entlang der Straße befinden sich viele Historical Marker. Wir überlegen, wie es wohl in Europa aussähe, würde man dort ähnliche Marker aufstellen würde, wohlgemerkt zu Ereignissen von ähnlicher Bedeutung. - Vermutlich sähe man dann vor lauter Schildern nichts anderes mehr…

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_02.jpg)
Auf der I15 nördlich von Helena

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_03.jpg)
Straße in Montana

Nach längerer Fahrt erreichen wir das Reservat der Blackfoot Indianer. Es macht einen wesentlich weniger ärmlichen Eindruck als das Navajo-Reservat in Arizona. Eigentlich sieht es innerhalb des Reservats nicht anders aus als außerhalb.

Wir biegen nach Westen ab und fahren nun auf die Berge zu. Die Straße führt hier durch kleine Espenwäldchen.

Bei St. Mary erreichen wir den Eingang zum Glacier National Park. Auf der Going-To-The-Sun-Road wollen wir den Park durchqueren. Diese 1932 vollendete Straße über den 2025m hohen Logan Pass ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk. Auch landschaftlich hat sie einiges zu bieten.

Zunächst fahren wir entlang des St. Mary Lakes, eines großen, von hohen Bergen umgebenen Sees. Während der Fahrt wird das bisher relativ gute Wetter zusehends schlechter. Als wir am Ende des Sees nach längerer Parkplatzsuche halten, regnet es in Strömen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_04.jpg)
St. Mary Lake im Glacier National Park

Davon lassen wir uns aber nicht abhalten, den Trail zu den St. Mary Falls und den Virginia Falls zu gehen. Auch nicht davon, dass Katharinas Regenjacke gemütlich in München im Schrank hängt. Der Weg führt auf und ab durch den Wald, entlang kleiner Bäche. Immer wieder bieten sich Blicke auf die umliegenden Berge, die allerdings ziemlich wolkenverhangen sind. Wir kommen insgesamt an fünf Wasserfällen vorbei. Die einzigen, die wir zweifelsfrei identifizieren können sind die Virginia Falls. Doch auch die anderen Wasserfälle, ob namenlos oder nicht, sind eindrucksvoll, wie sie sich über rote und grünliche Steine stürzen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_05.jpg)
Wasserfall (St. Mary Falls?) im Glacier National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_06.jpg)
Virginia Falls im Glacier National Park

Durchnässt aber glücklich kehren wir zum Auto zurück. Über eine eindrucksvolle Bergstraße, die allerdings wolkenfrei wohl noch um einiges eindrucksvoller wäre, fahren wir hinauf zum Logan Pass. Hier oben ist es eiskalt, es graupelt und es geht ein unangenehmer Wind. Eigentlich wollen wir den Trail zum Hidden Lake gehen, doch das Wetter gibt uns zu denken. Wir suchen erst mal das Visitor Center auf, in dem ein gemütliches Kaminfeuer brennt. Nach langem Überlegen beschließen wir weiter zu fahren.

Bei der Weiterfahrt bessert sich das Wetter plötzlich. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wenden wir und fahren zurück, um doch noch den Hidden Lake zu sehen.

Der Trail führt hinter dem Visitor Center über Holzbohlen und Treppen einen Bergrücken hinauf, zunächst über Bergwiesen, dann über Geröllfelder und schließlich durch latschenartiges Gestrüpp. In allen Richtungen erheben sich große majestätische Berge. Wäre es nicht so nass, kalt und windig, wäre es hier wunderschön. Der Blick von oben auf den in einem Talkessel gelegenen Hidden Lake entschädigt für die Strapazen des Aufstiegs. Beim Abstieg zurück zum Parkplatz glauben wir zweimal Pikarufe zuhören, bekommen aber keinen Pika zu Gesicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_07.jpg)
Auf dem Weg zum Hidden Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_08.jpg)
Hidden Lake im Glacier National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_09.jpg)
Auf dem Rückweg vom Hidden Lake

Im Auto wird erst einmal die Heizung kräftig aufgedreht um uns und vor allem unsere Socken zu trocknen. Auf der malerischen Bergstraße fahren wir nach Westen ins Tal herunter. Langsam wird das Wetter wieder besser.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_10.jpg)
Birdwoman Falls im Glacier National Park

Im Tal des MacDonald River gehen wir den Trail of the Cedars. Ein Bohlenweg führt durch einen sich selbst überlassenen Zedernwald entlang des Avalanche Creek in ein kleines Seitental. Am hinteren Ende des Trails stürzt der Avalanche Creek einen kleinen Wasserfall herab. Es ist eindrucksvoll, unter den großen, alten Bäumen zu wandern, auch wenn, oder gerade weil, sie deutschen Gartenhecken zum Verwechseln gleichen, nur eben größer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_11.jpg)
Trail of the Cedars im Glacier National Park

Entlang des Lake MacDonald erreichen wir den Parkausgang und fahren weiter auf der US2 nach Westen. Hinter Hungry Horse hat sich wohl ein Unfall ereignet und einen längeren Stau verursacht. Wir folgen dem Beispiel einiger Einheimischer - und unserem Navi - und biegen nach links auf einen Feldweg ab. Unserem Beispiel wiederum folgt noch eine ganze Menge anderer Autos. Wir ahnen nicht, dass dieser Feldweg sich hinter der nächsten Kurve schon in eine Huckelpiste aus Schlammlöchern verwandeln wird. Wir überstehen dieses unfreiwillige Abenteuer aber heil und können darauf ungehindert nach Kalispell weiterfahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_26_12.jpg)
Am Lake MacDonald

Zum Abendessen suchen wir einen Sizzler auf. Vor uns steht eine Gruppe von sehr unentschlossenen Leuten. Als diese dann endlich, sehr umständlich, bestellen, werden sie von der Bedienung gefragt, wo sie denn herkämen. Aus Großbritannien, lautet die stolze Antwort. Wir selber kommen uns richtig professionell vor, als wir es schaffen unsere Bestellung schnell und präzise, ohne nach dem Herkunftsland gefragt zu werden, hinter uns bringen.

Nach einer Fahrt durch die wie üblich hässliche Peripherie Kalispells erreichen wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit die auf den ersten Blick recht hübsche Innenstadt. Wir übernachten im Grand Hotel, dessen Name von seiner stolzen Vergangenheit kündet. Heute ist es bekannt für seine leckeren, jeden Tag frisch gebackenen Schoko-Cookies, die es in der Lobby umsonst gibt.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.01.2009, 08:46 Uhr
Klasse Bilder.
Damit macht Ihr uns wirklich neugierig auf diese Route, die wir insgeheim seit unserem Besuch im Waterton N.P. planen...
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 27.01.2009, 09:58 Uhr
Damit macht Ihr uns wirklich neugierig auf diese Route, die wir insgeheim seit unserem Besuch im Waterton N.P. planen...
Dann wünsche ich euch da auf jeden Fall besseres Wetter! Bergsteigen mit durchnässten Schuhen im Graupelschauer ist nicht wirklich lustig... (http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_074.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Waterton würde mich auch mal reizen - aber bei unserem Glück mit Nordamerikanischen Bergen...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 27.01.2009, 10:13 Uhr
Hi Katharina und Dirk!

Bin ja begeistert von Eurer Tour, und kann es fast nicht abwarten bis ich auf Euren Spuren wandern werde.
Wieviel Zeit hab Ihr für den Trail zum Hidden Lake gebraucht.

Zitat
Dann wünsche ich euch da auf jeden Fall besseres Wetter! Bergsteigen mit durchnässten Schuhen im Graupelschauer ist nicht wirklich lustig...
Ich hoffe wir werden besseres Wetter haben, und die Going-To-The-Sun-Road ist durchgängig geöffnet.

Gruß Heiner
 
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 27.01.2009, 11:54 Uhr
Hallo Heiner,

Wieviel Zeit hab Ihr für den Trail zum Hidden Lake gebraucht?

Gefühlte Zeit war es - wegen der Wetterverhätnisse - eine Ewigkeit. In Wirklichkeit dauert es pro Richtung wohl eine halbe Stunde. Genaueres kann ich nicht sagen, da wir es verpasst haben, auf die Uhr zu schauen  :roll:. - Ich werde heute Abend noch einmal in der Nationalpark-Zeitung nachschlagen, wie viel Zeit dort angegeben wird.

Man kann von dem Aussichtspunkt, an dem wir waren, auch noch an's Seeufer hinunter steigen. Das ist dann noch einmal ungefähr die gleiche Strecke.

Lohnen tut sich der Trail allemal!

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 28.01.2009, 08:29 Uhr
Also ich habe noch mal nachgeschaut wegen dem Trail zum Hidden Lake. Leider ist auch in der Nationalpark-Zeitung keine Zeitangabe zu finden. Viel länger als eine halbe Stunde kann es in einer Richtung bis zum Aussichtspunkt aber nicht gedauert haben.

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 28.01.2009, 08:39 Uhr
Hi Katharina!

Vielen Dank für die Mühe, und ich hoffe wir haben dann besseres Wetter.
Aber eins weiß ich jetzt schon, Regenjacke wird bestimmt eingepackt. :wink:

Gruß Heiner
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 29.01.2009, 08:29 Uhr
Guten Morgen! Der Tag heute wird ein fast ausschließlicher Fahrtag - aber ein paar Schmankerl gibt es trotzdem...

Mittwoch, 27.8.08: Kalispell - Coulee Dam

Zum Frühstück im Grand Hotel gibt es sehr leckeren Kuchen, der den Cookies von gestern in nichts nachsteht. Nach dem Essen machen wir mit Hilfe einer Broschüre für eine self-guided Tour einen Spaziergang durch die Altstadt von Kalispell. Die vielen schönen Backsteinhäuser aus der Zeit von etwa 1900 bis 1920 zeugen, wie schon das Grand Hotel und das direkt daneben gelegene ehemalige Opernhaus, von der großen Vergangenheit der Stadt. Auch heute noch ist die nach europäischen Maßstäben eher klein zu nennende Stadt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_27_01.jpg)
Ehemaliges Opernhaus von Kalispell

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_27_02.jpg)
Kalispell Grand Hotel

Mit dem Auto fahren wir zu dem ein paar Blocks entfernt von der Hauptstraße gelegenen Conrad Mansion, einer Villa aus dem Jahr 1895, in der heute ein Museum zur Stadtgeschichte untergebracht ist. Wir betrachten das Haus mit dem wunderschönen Garten aber nur von außen. - Wir müssen heute schließlich noch weit fahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_27_03.jpg)
Conrad Mansion in Kalispell

Wir verlassen die Stadt auf der US2 Richtung Westen. Die Straße führt hier durch eine waldige Berglandschaft, die uns sehr an zuhause erinnert. Nach einiger Zeit erreichen wir Libby, eine kleine Stadt, die aber, wie die meisten amerikanischen Städte, riesig wirkt - etwa so groß wie eine europäische Stadt mit mindestens zehnmal so vielen Einwohnern. Hier stehen überall am Straßenrand riesige Adlerfiguren.

Hinter Libby folgt die Straße dem Kootenai River. Zwischen Straße und Fluss verläuft eine Eisenbahnlinie. Von einem Parkplatz führt ein kurzer Trail zu den Kootenai Falls. Dieser Trail geht zunächst durch einen Zedernwald, überquert dann auf einer schmalen Stahlbrücke die Eisenbahn und läuft dann durch Ufergestrüpp aus Heckenrosen und Knallerbsen am Fluss entlang zu den Fällen. Diese sind nicht besonders hoch, eigentlich nicht viel mehr als Stromschnellen, aber durch die Breite des Flusses  dennoch recht beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_27_04.jpg)
Kootenai Falls

Etwas stromabwärts von den Fällen führt eine Swinging Bridge, eine Hängebrücke für Fußgänger, über den Fluss. Natürlich müssen wir diese ausprobieren. Ein wenig mulmig wird einem schon, wenn man auf einer so wackeligen Brücke über einem so mächtigen Fluss steht… Als Bauingenieurin ist Katharina natürlich von der interessanten Konstruktion sehr angetan.

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Swinging Bridge über den Kootenai River

Kurz hinter den Fällen verlassen wir die US2 und biegen nach Süden ab. Wir überqueren die Grenze nach Idaho und erreichen bald darauf den Lake Pend Oreille, einen riesigen Stausee. Entlang an dessen Ufer fahren wir wieder nach Norden nach Sandpoint, wo wir den, uns schon aus einem  von Scooby Doo bekannten, quer durch den See führenden Bahndamm bewundern können.

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Lake Pend Oreille

Wir treffen wieder auf die US2 und fahren auf dieser weiter nach Spokane. Dirk ist aufgefallen, dass unser Auto beim Anlassen seit einiger Zeit anzeigt, dass eine Maintenance fällig ist. Also beschließen wir, das Auto in Spokane, als der letzten größeren Stadt, durch die wir in der nächsten Zeit kommen werden, umzutauschen. Wir suchen also mit unserem Navi-System die nächste National Station. Diese liegt am Flughafen. Auf dem Weg dorthin müssen wir die Stadt durchqueren, die, hat man das übliche Autohändler-Fastfood-Gemenge einmal hinter sich gelassen, eigentlich recht nett wirkt. Ohne viel Hin-und-Her können wir unseren 4Runner gegen einen anthrazitfarbenen Equinox, sonderbarerweise mit einem Kennzeichen aus Georgia, umtauschen.

Mit diesem fahren wir nun weiter. Direkt hinter der Stadt weichen die Wälder scheinbar endlosen Kornfeldern. - Das hier soll der Evergreen State Washington sein?! Die Felder begleiten uns für längere Zeit, nur einmal, in einer Gegend, in der wohl jede Bewässerung hoffnungslos ist, werden sie für ein kurzes Stück von Sagebrush-Büschen und Ponderosa-Pinien unterbrochen.

Kurz nachdem wir auf die Wa174 abgebogen sind, können wir den Lake Roosevelt sehen. Direkt in Seenähe ändert sich die Landschaft wieder. Hier bestimmen nun kahle Schutthügel das Bild.

Endlich erreichen wir Grand Coulee. Im Visitor Center des Grand Coulee Dam erfahren wir, dass die letzte Damm-Führung für heute in einer Viertelstunde startet - am anderen Ufer des Columbia River. Wir hetzen zurück zum Auto und fahren so schnell wie möglich zum Startpunkt für die Führungen. Wir haben Glück und sind gerade noch rechtzeitig.

Der Damm (klugscheiß: eigentlich eine Staumauer) ist das größte Betonbauwerk Nordamerikas und wurde in den 40er-Jahren im Rahmen des New Deal zuerst nur zu Bewässerungszwecken gebaut. Erst nachträglich wurden die Turbinenhäuser zur Stromerzeugung angebaut. Heute ist er auch das größte Wasserkraftwerk Nordamerikas.

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Der Grand Coulee Dam

Mit einem Schrägseilaufzug fahren wir hinunter zum neuesten der drei Turbinenhäuser, dessen Bau ein ganzer Berghang weichen musste. Wir können von oben einen Blick in die riesige Maschinenhalle werfen und von der Seite die Verbindungsstange zwischen einer Turbine und ihrem Generator betrachten.

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In einem Turbinenhaus des Grand Coulee Dam

Zurück im Auto fahren wir wieder auf die andere Flussseite und checken dort im Hotel ein. Vom Balkon unseres gemütlichen Zimmers kann man auf den Damm schauen. Wir machen uns frisch und begeben uns dann auf Nahrungssuche. Aus der im Hotel ausliegenden Touristeninformationszeitung wählen wir uns das am besten klingende Restaurant aus. Das Lokal wirkt zwar ein wenig schäbig, Pizza, Sandwich und salziges Popcorn sind aber sehr gut. Im Hotel warten wir dann auf dem Balkon sitzend auf den Beginn der allabendlichen Lasershow.

Bevor diese losgeht laufen wir hinüber zum Visitor Center und suchen uns einen Sitzplatz auf der Parkplatzmauer. Zum Beginn ertönt aus den Lautsprechern das Coulee-Dam-Lied, das der Folk-Sänger Woody Guthrie im Jahr 1941 für einen Propagandafilm über den Columbia River geschrieben hat. Dann wird Wasser so abgelassen, dass sich der Damm weiß färbt und damit als Leinwand für die Lasershow dienen kann. Die Show erzählt die Geschichte des Columbia River und des Damms und zeigt, welche Bedeutung der Damm  für den Staat Washington (Bewässerung), die USA (Strom) und die ganze Welt (Strom für die Waffenindustrie) hatte.

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Nächtliche Lasershow auf dem Grand Coulee Dam

Nach der Show gehen wir noch ins Visitor Center, bis dieses schließt, und schauen uns die interessante Ausstellung über den Bau und die Technik des Damms, sowie seine Aufnahme in der Bevölkerung an.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 29.01.2009, 08:43 Uhr
Hi Katharina!

Hält die Brücke auch noch im Juni?
 (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_27_05.jpg)

Und in welchem Hotel hab ihr am Coulee Dam übernachtet?

Gruß Heiner
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Fistball am 29.01.2009, 09:01 Uhr
Hi Katharina!

Hält die Brücke auch noch im Juni?
 (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_27_05.jpg)

Und in welchem Hotel hab ihr am Coulee Dam übernachtet?

Gruß Heiner

Ja warum nicht, sieht doch gut aus, so schnell vefault Holz nicht.

Claus
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Fistball am 29.01.2009, 09:04 Uhr
salziges Popcorn sind aber sehr gut.

Das ist das einzige was ich in USA nicht mehr essen werde. Igitt.

Claus
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 29.01.2009, 10:06 Uhr
Hält die Brücke auch noch im Juni?

Wenn man sich auf YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=6fuyw2zrFiY) anschaut, was andere Leute auf der Brücke so treiben  :shock: - Also aushalten tut sie's anscheinend...

Ja warum nicht, sieht doch gut aus, so schnell vefault Holz nicht.

Also von nahem sollte man sich die Balken nicht anschauen...

Aber wahrscheinlich lag das an der feuchten Witterung an dem Tag  :P

Und in welchem Hotel hab ihr am Coulee Dam übernachtet?

Im Columbia River Inn (http://www.columbiariverinn.com/). Das liegt wirklich direkt neben dem Damm.

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 31.01.2009, 09:34 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute geht es quer durch die North Cascades - bei wieder mal wechselhaften Wetter - ehe wir zu ersten Mal auf unserer Reise das Meer erreichen.

Donnerstag, 28.8.08: Coulee Dam - Coupeville

Um halb neun sind wir startfertig, fahren wieder auf die andere Flussseite und dort weiter nach Norden. Hier liegt das Colville Indianerreservat. Wir halten am Friedhof von Nespelem um das Grab von Chief Joseph zu besuchen. Dieser Häuptling der Nez Percé ist wegen seiner strategischen Begabung auch als Napoleon der Indianer bekannt. Er versuchte sein Leben lang durch Kämpfe, aber vor allem durch Verhandlungen, seinen Stamm in dessen Heimat zurückzubringen. Schließlich starb er fern dieser Heimat, nach Auskunft des untersuchenden Arztes, an gebrochenem Herzen. Sein Grab ist mit einer weißen Stele gekennzeichnet. Insgesamt fällt die Farbigkeit des Friedhofs auf, die Gräber liegen voller Gaben für die Toten: Stoffblumen, Tierfiguren und sehr häufig auch Zigaretten.

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Grab von Chief Joseph in Nespelem

Nördlich von Nespelem wird die Landschaft wieder waldiger. Bei Omak verlassen wir das Indianerreservat. Hier kaufen wir uns in einer Tankstelle Sandwichs und Schokoriegel zum Mittagessen. Wir haben auf unserer Landkarte gesehen, dass wir bald in den Okanogan National Forest kommen, wo wir glauben einen schönen Picknickplatz zu finden. Nach längerer Fahrt durch Obstgärten und den Louploup State Forest, stoßen wir dann auch tatsächlich auf einen solchen und können unsere Brote romantisch unter Bäumen verzehren.

Weiter geht es durch die Städte Twisp und Winthorp, letztere eine auf alte Westernstadt getrimmte Touristenstadt. Kurz darauf erreichen wir die Cascades. Obwohl diese nicht so hoch sind wie die Rocky Mountains wirken sie auf uns doch viel schroffer und hochalpiner als diese. - Vielleicht liegt das aber auch nur am geringfügig besseren Wetter…

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Auf der Wa20

Die Straße windet sich eindrucksvoll hinauf zum Washington Pass. Hier gibt es einen kurzen aber netten Trail zu einem Aussichtspunkt auf die Straße unten im Tal und auf die umliegenden Berge.

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Ausblick vom Washington Pass

Auf der anderen Seite des Passes geht es hinab in das Tal des Skagit River, der hier gleich dreimal aufgestaut wird. Von verschiedenen Aussichtspunkten sieht man hinab auf die vom Gletscherwasser blaugrün gefärbten Stauseen. Leider sind wieder Wolken aufgezogen, die die umliegenden Berge verdecken.

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Diablo Lake

Den North Cascades National Park selber kann man auf dem North Cascades Highway nicht erreichen. Dieser führt nur durch die Ross Lake National Recreation Area, die zwischen den nördlichen und den südlichen Parkteil geschoben ist. Wegen der Staudämme und Kraftwerke wurde sie wohl nicht in den Nationalpark aufgenommen.

Bei Diablo erreicht die Straße den Talboden. Kurz darauf überqueren wir den Skagit River. Hier halten wir kurz an den Gorge Creek Falls, schöne Wasserfälle, die von der Straßenbrücke aus gut zu sehen sind.

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Gorge Creek Falls

Zu Hause haben wir beschlossen, den Ladder Creek Falls Trail und den Trail of the Cedars zu gehen. Da wir nicht genau wissen, wo diese losgehen, beschließen wir uns im Visitor Center in Newhalem einen Plan zu besorgen. Wir schlendern noch ein wenig durch die Ausstellung dort, da werden wir von einem Ranger angesprochen: Er hält jetzt einen Vortrag über Bären, ob wir nicht zuhören wollen? - Warum eigentlich nicht? Wir sind fast die einzigen Zuhörer in dem recht interessanten aber auch ein wenig langatmigen Vortrag. - Wenigstens können wir jetzt einen Schwarzbären von einem Grizzly unterscheiden…

Nach dem Vortrag fahren wir ausgerüstet mit einem Parkplan zurück zum Ortseingang von Newhalem wo am Turbinenhaus des Gorge Dam der Ladder Creek Falls Trail startet. Mittlerweile hat es leicht zu regnen begonnen, aber das kann uns nicht mehr schrecken. Auf einer Fußgängerbrücke, deren Konstruktion sehr an die Swinging Bridge von gestern erinnert, gelangen wir ans andere Flussufer. Hier führt der Pfad abenteuerlich zwischen Farnen und moosbedeckten Bäumen über kleine Holzbrücken und -treppen bis zu einer Klamm, in der ein Wasserfall hinabstürzt.

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Ladder Creek Falls

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Turbinenhaus des Gorge Dam

Der Trail of the Cedars beginnt im „Zentrum“ von Newhalem, hinter dem General Store. Auch hier müssen wir wieder eine Hängebrücke überqueren; diese ist aber eine wenig breiter als die beiden anderen. Auf dem anderen Flussufer befindet sich ein Zedernwald. Dieser ist zwar 1920 einmal abgebrannt (man fragt sich, wie so etwas feuchtes überhaupt brennen kann), die ältesten gesunden Bäume haben den Brand aber überlebt. Der Wald ist fast noch beeindruckender als der im Glacier National Park. Er liefert schon einen guten Vorgeschmack auf die Regenwälder der Olympic Peninsula: Die Bäume sind riesengroß, teilweise mehrere hundert Jahre alt und vollständig mit Moos bedeckt, der Boden voller Farne und anderer Grünpflanzen. Jeden Augenblick rechen wir damit, auf einen Ent zu stoßen… Am hinteren Ende des Trails steht das alte Turbinenhaus des Gorge Dam. Dieses brannte in den 1960ern einmal ab doch das Wasser, das aus den geplatzten Rohren austrat, rettete den umliegenden Wald.

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Trail of the Cedars bei Newhalem

Wir verlassen den Park und folgen weiter dem Skagit River. Wir kommen durch die Stadt Concrete, die ihren Namen einem inzwischen stillgelegten Zementwerk verdankt. Auffällig ist hier das riesige Zementsilo direkt an der Straße. Seit hier 1993 der Film „This Boys Life“ gedreht wurde, steht auf dem Silo mit großen roten Buchstaben „Welcome to Concrete“ geschrieben.

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Silo in Concrete

Während wir uns auf unserer Weiterfahrt der Küste nähern, wird die Gegend immer urbaner und verbauter. Zwischen Burlington und Anacortes können wir einen ersten Blick auf das Meer werfen.

Bei Deception Pass fahren wir über eine schöne Stahlbrücke hinüber nach Widbey Island. Vorher steigen wir aber noch einmal aus dem Auto aus und laufen zu Fuß bis zur Mitte der Brücke und schauen von dort aus hinaus auf den Puget Sound.

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Brücke bei Deception Pass

Selbst hier auf der relativ kleinen Insel wirkt das Land noch immer weit. Überhaupt ist es ein sonderbares Gefühl, an der Grenze dieses scheinbar grenzenlosen Landes angelangt zu sein.

In Oak Harbour essen wir zu Abend und fahren dann weiter nach Coupeville. Wir übernachten in einem Bed & Breakfast in einem viktorianischen Gebäde. Das Wirtspaar ist gerade nicht da, aber ein Schlüssel mit unseren Namen liegt für uns bereit. Wir beziehen das sehr schöne Zimmer, dann machen wir einen Abendspaziergang durch den Ort. Dieser besteht fast nur aus schönen viktorianischen Häusern. Im Hafengebäude ist das Skelett eines Grauwals ausgestellt.

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Viktorianisches Häuschen in Coupeville

Als es dunkel wird, kehren wir ins Bed & Breakfast zurück und lassen den Abend bei leckeren Cookies, Popcorn zum selber aufbacken und heißer Schokolade ausklingen.

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Unser Zimmer im Bed & Breakfast

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 31.01.2009, 13:26 Uhr
Ganz toller Reisebericht!!!!
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 02.02.2009, 08:25 Uhr
Guten Morgen! - Und weiter geht's:

Freitag, 29.8.08: Coupeville - Forks

Beim Frühstück um halb neun lernen wir unsere Gastgeber und die anderen Gäste kennen. Uns zu Ehren wird eine kleine deutsche Flagge auf den Tisch gestellt, außerdem hängt unser Gastgeber Dave auch auf die Veranda eine deutsche Flagge zusammen mit dem Hinweis: „We have guests from Germany“. Wir erkundigen uns, ob er von allen Ländern der Erde Flaggen vorrätig hat und erfahren, dass er, sollte er eine nicht auftreiben können, diese im Internet sucht und ausdruckt. Das Frühstück ist sehr gut und so vielfältig, dass Dave beim Ansagen der Gänge selber durcheinander kommt und noch einmal bei seiner Frau in der Küche nachfragen muss, was es heute eigentlich gibt.

Nach dem Frühstück müssen wir uns beeilen, denn wir haben für 10:15 Uhr die Fähre nach Port Townsend gebucht, wobei man eine dreiviertel Stunde vor Abfahrt am Terminal sein muss. Wir kommen pünktlich dort an - und dann müssen wir erst mal warten und das nicht nur, weil die Fähre Verspätung hat.

Endlich dürfen wir dann aber doch auf die Fähre fahren. Katharina stürmt gleich nach oben auf das Passagierdeck und setzt sich, ohne darüber nachzudenken, dass es heute schon geregnet haben könnte auf eine der Bänke… Na ja, ist zum Glück nur Wasser, das trocknet schon wieder.

Nach einer ereignisarmen Überfahrt erreichen wir Port Townsend auf der wolkenverhangenen Olympic Peninsula. Schon von Bord des Schiffes aus erkennt Dirk das Haus, das vor wenigen Wochen im Bilderrätsel gefragt war und ist begeistert. Bis wir die Fähre verlassen können dauert es aber noch ein wenig, da das Auto, das vor uns steht, nicht mehr anspringt und von Bord geschoben werden muss…

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Port Townsend von der Fähre aus gesehen

Endlich wieder auf festem Land machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt, wo ein schönes viktorianisches Backsteinhaus neben dem anderen steht. Diese sind der Tatsache zu verdanken, dass im 19. Jahrhundert erwartet wurde, die Eisenbahn würde der Stadt einen großen Aufschwung bringen. Diese Eisenbahn wurde jedoch nie gebaut. In den Häusern befinden sich viele interessante Geschäfte, zum Beispiel ein schöner Wolleladen, den Katharina erst mal genauestens untersuchen muss.

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In der Altstadt von Port Townsend

Nachdem wir uns unten genug umgeschaut haben, fahren wir mit dem Auto in den oberen Teil der Stadt, der von der Strandpromenade durch steile Klippen getrennt ist. Hier oben steht das sehr schöne alte Gerichtsgebäude, das aber leider gerade teilweise eingerüstet ist. Direkt daneben befindet sich das ehemalige deutsche Konsulat, ebenfalls ein wunderschönes viktorianisches Häuschen, in dem heute, wie sollte es anders sein, ein Bed and Breakfast untergebracht ist. Noch ein wenig hangabwärts steht der alte Leuchtturm.

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Leuchtturm von Port Townsend

Mittlerweile ist der Vormittag schon recht weit fortgeschritten. Daher beeilen wir uns nun, nach Port Angeles und damit zum Olympic National Park zu kommen. Zuerst suchen wir wieder das Visitor Center auf, um ein paar Postkarten zu kaufen und uns Pläne des Nationalparks zu besorgen und fahren dann weiter Richtung Hurricane Ridge.

Je weiter wir nach oben kommen, desto dichter hüllt uns der Nebel ein. Wir hoffen immer noch, die Wolken irgendwann zu durchbrechen, doch einer Wolkenschicht folgt die nächste. Vom Hurricane Ridge Visitor Center aus, sieht man nichts als weiße Suppe. Da Katharinas Regenjacke immer noch gemütlich in München hängt, erstehen wir hier einen Regenponcho.

In der Hoffnung doch noch über die Wolken zu kommen, nehmen wir die Gravel Road zum Obstruction Point. Die Straße ist sehr schmal und nebenan geht es sehr weit in die Tiefe, doch dank des dichten Nebels wird der Schrecken ein wenig gemildert. Oben angekommen klart es tatsächlich ein wenig auf. Wir warten etwas, ob sich vielleicht noch mehr Berge zeigen und treten dann den Rückweg an. Diesmal ist die Sicht deutlich besser.

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Am Obstruction Point

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Straße zwischen Obstruction Point und Hurricane Ridge

In Port Angeles angekommen folgen wir weiter der US101. Diese führt vorbei an mehreren Seen. An einem davon, dem Lake Crescent, halten wir an und gehen den Trail zu den Marymere Falls. Dieser führt durch einen eindrucksvollen Regenwald voller moosüberwucherter Bäume und mit einem farnbedeckten Boden. Immer wieder geht es über kleine Holzbrücken und -treppen. Die Wasserfälle selbst gefallen uns sehr gut. Hier begegnen wir einem Ehepaar aus Texas, das uns fragt, was so viele Deutsche hier wollen, wir hätten doch zu Hause auch Berge…

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Marymere Falls

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Wald bei den Marymere Falls

Mit dem Auto umrunden wir weiter den Lake Crescent (faszinierend, so ein großer See, direkt neben dem Meer) und biegen hinter Fairholme nach links ab in das Tal des Sol Duc River. Hier wollen wir zwei kurze Trails gehen. Der erste ist der Ancient Grove Trail, ein kleiner Lehrpfad durch den Regenwald. Der zweite führt am hinteren Ende des Tals zu den Sol Duc Falls. Dieser wunderschöne Trail führt durch einen Wald mit riesigen Bäumen, denen gegenüber man sich winzig klein fühlt. Dieser Wald hat etwas von einem Märchenwald, hinter jeder Ecke erwartet man auf Elfen oder Zwerge zu treffen - wir sehen aber nur zwei Squirrels.

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Am Lake Crescent

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Auf dem Ancient Grove Trail

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Der Sol Duc River

Auf dem Rückweg aus dem Tal heraus halten wir noch an den Sol Duc Hot Springs. Diese sind leider nur über ein Schwimmbad zu erreichen. Wir sparen uns dies und halten nur kurz unsere Hände in das badewannenwarme Bächlein, das aus dem Bad herausfließt.

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Sol Duc Hot Springs

Nun beeilen wir uns, zum Sonnenuntergang an den Strand zu kommen. Wir erreichen rechtzeitig Rialto Beach und sehen zu, wie die Sonne, teilweise von Wolken verdeckt im Pazifik versinkt. Ein wenig bleiben wir noch und beobachten die Brandung.

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Sonnenuntergang am Rialto Beach

Auf dem Weg zurück nach Forks, wo wir heute übernachten werden, kehren wir in der 3RiversResort zum Abendessen ein. Hier stoßen wir zum ersten Mal auf das Buch, das Forks und La Push in den letzten Jahren berühmt gemacht hat: Die Twilight Saga, auf Deutsch die Biss-Trilogie. Die Burgerbude hat ein eigenes Twilight Menü mit Werwolfburgern und Edward-Shakes und verkauft Kappen mit dem Aufdruck „No Vampires beyond this Point“. Nach unserem Besuch in Forks sind wir allerdings der Meinung, dass Stephenie Meyer, die Autorin der Twilight Saga, selber nie dort war - die Beschreibungen in ihrem Buch passen einfach nicht. - Die Burger sind übrigens sehr lecker.

Nach dem Abendessen fahren wir nach Forks und checken im Pacific Inn ein. Auch hier hat das Twilight-Fieber zugeschlagen: am Tresen liegen alle vier Bände der Saga und ein spezielles Twilight-Gästebuch aus. Trotzdem, Vampire hin oder her, wir gehen jetzt erst mal ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 02.02.2009, 08:49 Uhr
Hi Katharina und Dirk!

Wenn ich nicht schon meine Reise gebucht hätte,
würde ich sofort mit der Planung anfangen um eure Reise nachzufahren.
Super Bilder vom Olympic National Park.

Gruß Heiner
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 02.02.2009, 09:27 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_29_04.jpg)
Am Obstruction Point

Ist das eine Skipiste???? Und noch im August Schnee drauf??? Oder was ist das?

Weiterhin bin ich begeistert dabei!

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: Nekochan am 02.02.2009, 09:30 Uhr
Ist das eine Skipiste???? Und noch im August Schnee drauf??? Oder was ist das?

Skipiste - nein, Schnee - ja. Allerdings würde ich vom Wetter der letzten Wochen her schließen, nicht noch sondern schon wieder...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.02.2009, 09:35 Uhr
Wenigstens können wir jetzt einen Schwarzbären von einem Grizzly unterscheiden…
Ja, indem man auf einen Baum klettert, nicht wahr?
Der Schwarzbär klettert hinterher, der Grizzly wirft ihn einfach um  :lol:

Sehr schöne Bilder von einer faszinierenden Gegend. Auch wenn das Wetter nicht immer ideal ist, da kommt schon Fernweh auf.


Die Twilight Saga, auf Deutsch die Biss-Trilogie.
...
Auch hier hat das Twilight-Fieber zugeschlagen: am Tresen liegen alle vier Bände der Saga und ein spezielles Twilight-Gästebuch aus.
Da komme ich nicht ganz mit. Wieso gibt es von einer Trilogie vier Bände  :verwirrt: :zuck:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 02.02.2009, 09:40 Uhr
Schon von Bord des Schiffes aus erkennt Dirk das Haus, das vor wenigen Wochen im Bilderrätsel gefragt war und ist begeistert.

Oh ja, das war klasse. So ein :wut33: :wut54:-Gebäude in real zu sehen, das einen vor gar nicht mal langer Zeit zweieinhalb Stunden Schlaf gekostet hat, ist schon ein ganz besonderes Erlebnis  :D

Da komme ich nicht ganz mit. Wieso gibt es von einer Trilogie vier Bände  :verwirrt: :zuck:

:lachroll: Guter Punkt, den Dir Katharina erklären muss. Ich denke mal, das funktioniert ähnlich wie bei "Per Anhalter durch die Galaxis", wo die Trilogie letztendlich fünf Bände umfasste (oder so ähnlich), ehe Douglas Adams leider viel zu früh verstarb.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 02.02.2009, 09:56 Uhr
Da komme ich nicht ganz mit. Wieso gibt es von einer Trilogie vier Bände  :verwirrt: :zuck:
:lachroll: Guter Punkt, den Dir Katharina erklären muss. Ich denke mal, das funktioniert ähnlich wie bei "Per Anhalter durch die Galaxis", wo die Trilogie letztendlich fünf Bände umfasste (oder so ähnlich), ehe Douglas Adams leider viel zu früh verstarb.

:zuck: Ich glaube, das liegt ganz banal daran, dass Tetralogie so ein sperriges Wort ist (erinnert irgendwie an Getränkekartons...)  :wink:. Ich bin mir gerade nicht so sicher, ob es nicht sogar einen fünften Biss-Band geben soll...  :shock:

Insofern halte ich es wirklich mit der Anhalter-Trilogie. Ich bringe gerade das Zitat aus dem Impressum von "Macht's gut und danke für den Fisch" nicht ganz hin, aber sinngemäß steht dort:
Zitat
Dies ist der vierte Band aus der Anhalter-Trilogie
  :P

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 04.02.2009, 10:26 Uhr
Bitte alle einsteigen, es geht weiter! Heute besuchen wir noch einmal den Olympic NP, erreichen zum ersten mal wirklich die Pazifikküste und überqueren am Abend mit dem Auto ein Wunderwerk der Ingenieurstechnik (welches auch schon in einem Bilderrätsel gesucht wurde). Viel Spaß dabei!

Samstag, 30.8.08: Forks - Astoria

Unbehelligt von Vampiren, Werwölfen und sonstigem Getier haben wir eine ruhige Nacht verbracht. Beim Auschecken erkundigen wir uns noch, wo die Forks High School zu finden ist - ein wenig Twilight-Tourismus muss schließlich schon sein, wenn man schon mal da ist. Die Schule ist aber recht enttäuschend: Sie sieht ganz anders aus, als im Buch beschrieben, außerdem hat sie schon seit Jahren geschlossen. Ein Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite zieht allerdings mächtig Profit aus seiner Lage: Die Schaufenster sind gefüllt mit Zeitungsausschnitten über Twilìght und Gegenständen, die irgendwie mit den Büchern zu tun haben, dazwischen schläft eine dicke Katze. Was der Laden eigentlich verkauft, können wir nicht herausfinden.

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Forks High School

Wir verlassen Forks in Richtung Süden. Die Straße führt zunächst durch bewirtschafteten Wald, stückweise auch durch den Olympic National Forest. Dann biegen wir auf die Upper Hoh Street ab, auf der wir wieder den Nationalpark erreichen. Auf dem Parkplatz des Hoh Rain Forest Visitor Center stellen wir unser Auto ab, um zwei kurze Trails zu laufen.

Der Spruce Nature Trail führt durch ein altes Flussbett, das langsam vom Regenwald zurückerobert wird. Noch eindrucksvoller ist aber der Hall of Moss Trail. Dieser führt durch einen ausgewachsenen Regenwald voll mit alten, moosüberwucherten Bäumen. In vielen kleinen Tümpeln und Bächen setzt sich der dichte Pflanzenbewuchs der Umgebung fort. Besonders fasziniert sind wir von der Maple Grove, einer Gruppe moosbehangener Ahornbäume.

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Auf dem Spruce Nature Trail

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Auf dem Hall of Moss Trail

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Maple Grove

Auf dem Rückweg zum Visitor Center sehen wir eine große Eule, die lautlos von Baum zu Baum fliegt. Als sie einmal für längere Zeit auf einem Ast sitzen bleibt, gelingt es Dirk ein Foto zu machen. Dieses zeigen wir im Visitor Center einer Rangerin um uns zu erkundigen, um was für eine Eule es sich handelt. Wir erfahren, dass es sich um eine Barred Owl handelt. Diese Eulenart ist eigentlich weiter östlich heimisch, dringt aber immer weiter nach Westen vor und verdrängt die dort beheimatete Spotted Owl. Noch ist sich die Nationalparkverwaltung nicht ganz klar, wie sie nun mit diesen Vögeln verfahren soll.

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Eule im Olympic National Park

Wir verlassen den Park wieder, halten aber kurz hinter der Parkgrenze im Tal des Hoh River noch einmal an, da wir hoffen bei dem mittlerweile deutlich verbesserten Wetter doch einen Blick auf den Mount Olympus zu erhaschen. Dieser hüllt sich aber stur weiterhin in Wolken. Dafür kommen wir mit einem Ehepaar aus Tennessee ins Gespräch, die ebenfalls darauf warten, dass die Berge sich zeigen. Als sie hören wo wir herkommen, erzählen sie, dass sie sich vor 33 Jahren in Deutschland kennen gelernt haben, als sie beide als Soldaten bei Schweinfurt stationiert waren. Er war ihr zu Hilfe gekommen, als ihr auf der Autobahn das Benzin ausgegangen war…

Wir verabschieden uns und fahren zurück auf die US101. Diese biegt nun ab in Richtung Küste. Diese gehört wieder zum Nationalpark. Wir halten am Ruby Beach. Auf einem kurzen Pfad gelangt man hinunter zum Strand, der malerisch mit angeschwemmten Baumstämmen bedeckt ist. Vor der Küste stehen einige vorgelagerte Felseninseln.

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Ruby Beach

Wir machen noch einen Abstecher auf die Gravel Road zum Big Cedar Tree. Dieser uralte Baum mit einem Durchmesser von fast sechs Metern ist unglaublich beeindruckend.

Da uns die in der Nationalparkkarte eingezeichneten Kalaloch Rocks so reizen halten wir auch in Kalaloch. Diese Felsen entpuppen sich als recht unspektakulär, der Blick aufs Meer lohnt sich aber trotzdem.

Nun biegt die US101 wieder ins Landesinnere ab. Bevor wir dem Olympic National Park endgültig den Rücken kehren, machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Südufer des Lake Quinault, wo eine schöne alte Lodge steht.

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Lake Quinault

Dann geht es weiter nach Süden durch scheinbar endlose Wälder. Dirk hat festgestellt, dass unser frisch eingetauschtes Auto schon wieder nach einem Ölwechsel schreit. In Aberdeen halten wir also an einer Werkstatt. Der Werkstattbesitzer gleicht einem alten Piratenkapitän, ist aber sehr nett. Als wir bezahlen, fragt er uns, aus welchem Teil von Georgia wir denn kommen. Georgia? Wir? - Ach, das Kennzeichen…

Auf der Weiterfahrt wählen wir die Route im Landesinneren nach Raymond. Diese Stadt zeichnet sich dadurch aus, dass entlang ihrer Straßen die Geschichte des Nordwestens mit hübschen, an Laubsägearbeiten erinnernden, Bronzefiguren dargestellt ist.

Hinter Raymond folgt die US101 wieder der Küste. Dennoch bekommen wir nicht gerade viel vom Meer zu sehen.

In Ilwaco halten wir an, um zum Leuchtturm von Cape Disappointment zu laufen. Beim Leuchtturm angekommen, stellen wir fest, dass dieser zwar sehr schön ist, allerdings nicht Cape Disappointment, sondern North Head, ein Kap weiter nördlich. Wir fahren also weiter zum nächsten Kap. Der Weg zum Leuchtturm ist sehr schlammig und rutschig, lohnt sich aber allemal.

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Leuchtturm am Lake Disappointment

Für den Namen des Kaps gibt es mehrere verschiedene Erklärungen, zwei davon gehen auf Lewis und Clark zurück. Nach der ersten bestand die Enttäuschung darin, dass die Expedition, als sie hier ihr Winterlager aufschlagen wollte, beständig schlechtes Wetter hatte, woraufhin sie auf das andere Ufer des Columbia River ausgewichen sind. Die zweite Version berichtet, dass Lewis und Clark planten, nicht auf dem Landweg zurückzukehren, sondern von einem der westlichen Schiffe mitgenommen werden wollten, die hier verkehrten, von diesen aber nicht bemerkt wurden. Nach der Lektüre der Tagebücher von Lewis und Clark erscheinen uns die anderen Versionen wahrscheinlicher, nach denen das Kap seinen Namen schon in den 1780ern von einem britischen Pelzhändler bekam, der hier entweder nach einer angeblichen Flussmündung suchte, die nicht existiert, oder auf einer Sandbank Schiffbruch erlitt. - Wo auch immer der Name herkommt, für uns hatte das Kap keine Enttäuschung parat.

Wenig südlich von Cape Disappointment erreichen wir die breite Mündung des Columbia River, die von einer beeindruckenden Stahlbrücke überspannt wird. Über diese Brücke erreichen wir die Stadt Astoria und damit Oregon.

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Auf der Brücke über den Columbia River

Wir durchqueren Astoria und fahren weiter nach Süden nach Fort Clatsop, dem Winterlager der Lewis-und-Clark-Expedition. Das Fort wurde originalgetreu nach Plänen aus den Tagebüchern wieder aufgebaut. Tagsüber finden hier Reenactments statt, doch heute ist es schon so spät, dass nur noch ein einzelner Mann in historischem Kostüm von den Nahrungsproblemen der Expedition in ihrem Winterlager erzählt. Wir hören ein wenig zu und gehen dann zum Visitor Center. Dort gibt es eine interessante Ausstellung zum gesamten Expeditionsverlauf. Leider haben wir zu wenig Zeit, diese ausgiebig zu betrachten, denn das Fort macht gleich zu.

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Fort Clatsop

Wir verlassen mit dem Auto den Park und fahren zum Parkplatz von Netul Landing, etwas weiter südlich, wo wir das Auto vor der Schranke abstellen. Von hier aus kann man entlang des Lewis and Clark River in Richtung Fort zurücklaufen zu der historischen Kanuanlegestelle, wo einige nachgebaute Kanus ausgestellt sind.

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Bei Netul Landing

Nach diesem schönen Spaziergang fahren wir zurück nach Astoria. Wir durchqueren die Stadt, deren Straßennetz, ohne Rücksicht auf die dortigen Hügel in strengem Schachbrettmuster verläuft.

Unser Motel, das Crescent Inn, liegt ein wenig außerhalb und bietet einen wunderbaren Blick auf die Flussmündung und die riesige Stahlbrücke. Wir werfen unsere Wäsche in die Waschmaschine und genießen von der Terrasse aus den Sonnenuntergang, der allerdings von einigen Wolken getrübt wird. Während die Wäsche trocknet, fahren wir schnell noch einmal in die Stadt, um etwas zu essen zu besorgen und sind gerade noch rechtzeitig zurück, ehe der Waschraum für die Nacht schließt.

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Sonnenuntergang an der Mündung des Columbia River

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 04.02.2009, 10:43 Uhr
Toll,  toll, toll, auch wenn ich mich wiederhole, wirklich schoener Reisebericht!!!!
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: michaels-pictures am 04.02.2009, 11:21 Uhr
Wieder mal ein klasse Tagesbericht, Dirk! :D
Überhaupt ist der ganze Bericht spitze!

Hier verstehe ich etwas nicht:
Bitte alle einsteigen, es geht weiter! Heute besuchen wir noch einmal den Olympic NP, erreichen zum ersten mal wirklich die Pazifikküste und überqueren am Abend mit dem Auto ein Wunderwerk der Ingenieurstechnik (welches auch schon in einem Bilderrätsel gesucht wurde). Viel Spaß dabei!
Ihr wart doch gestern Abend schon am Rialto-Beach zum Sonnenuntergang. Ich war das letzte mal 1995 auf der Olympic Peninsula (eigentlich schon viel zu lange her) und der Ruby Beach ist doch in der Nähe vom Rialto, oder?
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 04.02.2009, 17:51 Uhr
Ihr wart doch gestern Abend schon am Rialto-Beach zum Sonnenuntergang. Ich war das letzte mal 1995 auf der Olympic Peninsula (eigentlich schon viel zu lange her) und der Ruby Beach ist doch in der Nähe vom Rialto, oder?

Das ist natürlich richtig. Der Sonnenuntergang am Tag vorher war unser erster Kontakt mit dem Pazifik :oops:

So etwas passiert, wenn man am Morgen direkt vor dem Reisebericht-Einstellen noch schnell einen kurzen und knackigen Einleitungssatz aus den Fingern saugen will. Ich krieche in einem Sack voll Asche und gelobe Besserung :wink: :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: michaels-pictures am 04.02.2009, 18:03 Uhr
Hi Dirk,

Sack mit Asche ist gar nicht notwendig. Es reicht schon aus, wenn Du weiter so schön von der Reise berichtest. :D
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 04.02.2009, 20:59 Uhr
Hi!

Bevor wir dem Olympic National Park endgültig den Rücken kehren, machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Südufer des Lake Quinault, wo eine schöne alte Lodge steht.

Und auf diese freue ich mich schon, wir werden dort im Juni übernachten.
Die Bilder vom Park sind super. Aber bedenke ein paar müsstest Du noch fürs Bilderrätsel aufbewahren :wink:

Gruß Heiner
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: side am 05.02.2009, 02:24 Uhr
Hi,

toller Reisebericht, ich bin gespannt wie es weiter geht.

Have Fun

Patrick
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 05.02.2009, 07:35 Uhr
toller Reisebericht, ich bin gespannt wie es weiter geht.

Hallo Patrick, willkommen an Bord. Schön, dass es Dir gefällt!

Und auf diese freue ich mich schon, wir werden dort im Juni übernachten.
Die Bilder vom Park sind super. Aber bedenke ein paar müsstest Du noch fürs Bilderrätsel aufbewahren :wink:

Die Übernachtung in der Lake Quinault-Lodge wird bestimmt klasse. Ich bin schon sehr auf einen Bericht von Dir gespannt.

Bilderrätsel-Bilder haben wir schon noch einige in der Hinterhand. In etwas mehr als einen Monat gehen wir zudem auch wieder auf die Jagd nach neuen Motiven (http://www.smilies.4-user.de/include/Sonstige/smilie_sonst_062.gif) (http://www.smilies.4-user.de) Was fehlt, ist leider allzuoft die Zeit, um Rätselonkel zu spielen (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=15241.645)...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: baumlaeufer am 05.02.2009, 23:28 Uhr
Hallo Katharina und Dirk,
ich bin begeisterter Mitfahrer - nicht ganz uneigennützig... weil wir ähnliches im September vorhaben.
Aber- Name ist Programm- kannst du mir bitte ein Bild von Big cedar tree zeigen. Ich kann's gar nicht abwarten :)
Baumlaeufer-Wolfgang
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 06.02.2009, 07:26 Uhr
ich bin begeisterter Mitfahrer - nicht ganz uneigennützig... weil wir ähnliches im September vorhaben.
Aber- Name ist Programm- kannst du mir bitte ein Bild von Big cedar tree zeigen. Ich kann's gar nicht abwarten :)
Baumlaeufer-Wolfgang

Hallo Wolfgang, willkommen an Bord :winke:

Bei Deinem Nick nehmt Ihr im September bestimmt auch noch die Redwoods in Nordkalifornien mit? Die fanden wir richtig klasse. Wenn man unter so einem Baum steht und nach oben schaut, kommt man sich einfach nur noch klein vor.

Zum Big Cedar Tree müssen wir zuhause mal durch unsere Bilder kramen. Da wir heute Abend unterwegs sind, wird das spätestens morgen was. Wird aber nicht vergessen - versprochen!

Für die Fortsetzung heute ist Katharina zuständig, es dürfte auch nicht mehr allzulange dauern.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 06.02.2009, 08:23 Uhr
Guten Morgen allerseits! Hier kommt die gewünschte Fortsetzung:

Sonntag, 31.8.08: Astoria - Florence

Wir frühstücken im Motel. Das Frühstück ist nicht gerade umwerfend aber auch nicht schlecht. Dann fahren wir wieder in die Innenstadt und dort hinauf zur Astoria Column auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Auf diesem 38m hohen Nachbau der Trajanssäule in Rom aus dem Jahr 1926 ist die Geschichte der Gegend von der Ankunft der ersten Weißen bis zum Bau der Eisenbahn dargestellt. Bei gutem Wetter kann man von dem Platz an ihrem Fuß angeblich sogar Mt. St. Helens und Mt. Rainier im Osten sehen. Heute ist das Wetter aber weniger gut und so müssen wir uns mit einem auch sehr schönen Blick auf die Columbia-Mündung begnügen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_08_31_01.jpg)
Die Astoria Column

Wir fahren auf den steil abfallenden Straßen wieder zurück in die Innenstadt, wo wir ein wenig spazieren gehen. Auch bei Tageslicht wirkt die Stadt noch sehr nett, doch leider auch recht heruntergekommen. Doch im Gegensatz zu so mancher anderen Stadt, durch die wir heute noch kommen werden, hat Astoria sich seinen Charme bewahrt, wenn dies auch der Charme einer kleinen Industriestadt ist… Ein altes Kino und einige viktorianische Häuser künden von der vergangenen Blüte der Stadt.

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In Astorias Altstadt

Weiter geht es zum Fort Stevens State Park. Das Fort, das diesem Park seinen Namen gegeben hat, ist die einzige militärische Anlage auf dem US-amerikanischen Festland, die nach 1812 unter feindlichem Beschuss stand: 1942 hatte hier ein japanisches U-Boot angegriffen, aber keinen weiteren Schaden angerichtet. Wir lassen aber das Fort und das historische Re-enactment (nicht des U-Boot-Angriffs, sondern irgendwelcher Ereignisse aus dem Bürgerkrieg), das heute zum langen Labor-Day-Wochenende stattfindet, links liegen und besuchen nur den Strand des State Parks. Hier liegt das Wrack der Barke Peter Iredale, die hier 1906 strandete. Beim Vergleich mit Fotos im Reiseführer wird klar, dass das Wrack immer noch weiter im Sand versinkt.

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Wrak der Peter Iredale

Weiter südlich erreichen wir den Badeort Seaside. Dieser scheint zum größten Teil aus Hotels und ähnlichem zu bestehen. Da die Salzsiedereien der Lewis und Clark Expedition bei Seaside gelegen waren, gilt dieser Ort als Endpunkt der Expedition. Dies wird mit einer Bronzestatue der beiden Expeditionsleiter (sowie Lewis’ Hund Seaman) auf der Strandpromenade gewürdigt. Etwas südlich der Stadt sollen sich Rekonstruktionen der Salzsiedereien befinden. Allerdings sind wir nicht sicher, ob das, was wir dort zwischen Müllhaufen und schreienden Möwen ausmachen können, wirklich die Rekonstruktionen sind, oder nur die Überreste eines deutlich weniger historischen Lagerfeuers.

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Statue von Lewis und Clark in Seaside

Auf dem südlich angrenzenden Tillamook Head liegt der Ecola State Park. Über eine abenteuerlich schmale, kurvige und bergige Waldstraße erreicht man den Indian Beach, einen wunderschönen Sandstrand, der besonders bei Surfern sehr beliebt zu sein scheint. Wir beobachten ein wenig diese „menschlichen Meeressäuger“ und fahren dann zum Crescent Beach, ebenfalls im Ecola State Park. Dieser bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Küste nach Norden und vor allem nach Süden. Auch den berühmten Haystack Rock von Cannon Beach kann man von hier aus schon sehen.

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Strand mit Surfern im Ecola State Park

Die Stadt Cannon Beach grenzt im Süden direkt an den Ecola State Park. Sie ist sehr touristisch geprägt und heute, am Sonntag des Labor-Day-Wochenendes, geradezu überfüllt. Der Strand mit dem großen, der Küste vorgelagerten, Haystack Rock ist allerdings trotzdem sehr schön. Wir schlendern ein wenig den Strand entlang und genießen den Blick auf das Meer.

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Der Haystack Rock am Cannon Beach

Im weiteren Verlauf führt die Straße abwechselnd durch relativ unspektakulären Wald und entlang der Küste. An einem besonders eindrucksvollen Straßenstück entlang der steilen Felsküste ist ein Aussichtspunkt zu Ehren Oswald Wests eingerichtet. Dieser war von 1911 bis 1915 Gouverneur von Oregon und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die gesamte Küste verstaatlicht und unter Naturschutz gestellt wurde.

In Tillamook kommen wir an den großen Käsefabriken vorbei. Mit einem Blick auf die langen Schlangen davor verzichten wir aber auf eine Besichtigungstour. Stattdessen biegen wir ab auf den Three Capes Loop entlang der Küste. Dieser führt vorbei an den drei Kaps Cape Mears, Cape Lookout und Cape Kiwanda. Etwas verwirrend ist, dass zu den Kaps auch jeweils gleichnamige Ortschaften existieren. Dies führt dazu, dass wir in Cape Mears erst einmal falsch abbiegen und in einer Sackgasse im Ort landen. Als wir das Kap dann endlich finden, müssen wir erst einmal ca. 20 Minuten Kreise drehen, bis wir es schaffen, einen Parkplatz zu ergattern. Das Kap lohnt sich aber. Es gibt einen schönen Leuchtturm, außerdem steht hier der Octopus Tree, eine Sitka-Fichte, die sich wenig über dem Boden in mehrere dicke Teilstämme aufteilt, was wirklich entfernt an einen Oktopus erinnert.

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Octopus Tree bei Cape Mears

Die beiden anderen Kaps sind weniger eindrucksvoll: Cape Lookout ist ein typischer Statepark, also eher zur Naherholung gedacht, und besteht fast nur aus einem, zugegeben recht schönen, Badestrand. Bei Cape Kiwanda gibt es einen zweiten Haystack Rock. Hier ist allerdings so viel Betrieb, dass selbst der Strand als Parkplatz herhalten muss, weshalb wir schnell weiterfahren.

Hinter Lincoln City wird die Küste zunehmend zur eindrucksvollen Steilküste. Wir halten an Cape Foulweather. Dieses Kap hat seinen Namen Captain Cook zu verdanken, der hier 1778 vorbei kam und wohl sehr schlechtes Wetter hatte. Für uns ist das Wetter gut genug um eine sehr schöne Aussicht auf den weiteren Küstenverlauf zu haben. Auch unsere nächsten beiden Ziele sind von hier aus schon zu erkennen.

Das erste ist Devils Punchbowl, ein von der Brandung ausgehöhlter Sandsteinfelsen. Dieser ist von oben offen, so dass man von der Küste aus zusehen kann, wie die Wellen hineinschwappen. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel.

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Devils Punchbowl

Etwas weiter südlich liegt das Yaquina Head Lighthaus, ein sehr schöner Leuchtturm, auf einem kleinen Kap. Da gerade Ebbe ist, steigen wir eine Holztreppe hinunter zum Meer um die Tidepools zu betrachten. Diese sind wirklich eindrucksvoll, sie wimmeln nur so von Tieren, die man sonst nur aus Aquarien kennt: Seesterne, Seeigel, Seeanemonen, Einsiedlerkrebse und vieles mehr. Zwischen den Pools befinden sich ausgedehnte Muschelbänke. Wir können uns kaum satt sehen an dem bunten Gewimmel. Als wir dann doch einmal aufschauen, um die benachbarte Vogelkolonie genauer zu betrachten, bemerken wir auf dem der Küste vorgelagerten Felsen eine Menge Seehunde. - Kunststück: Der Felsen heißt Seal Rock… Schweren Herzens reißen wir uns los um weiter zu fahren.

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Yaquina Head Lighthouse

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Blick in einen Tidepool

Bald erreichen wir Newport, das eine schöne Stahlbrücke besitzt. Wir fahren hinunter zur historischen Hafenpromenade. Sobald wir aus dem Auto aussteigen, hören wir Seelöwenrufe. Wir begeben uns auf die Suche und werden bald fündig. Wie in San Francisco sind auch hier Floße für die Tiere an einem alten Steg befestigt worden. Wir beobachten lange die Tiere, die sich um die besten Schlafplätze streiten und sich immer wieder gegenseitig ins Wasser stoßen.

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Seelöwen in Newport

Die Straße folgt nun weiter der schönen Steilküste. Bei Waldport glaubt Katharina von der Baybrücke aus, auf einer Sandbank Seehunde zu sehen, ist sich aber nicht sicher.

Eigentlich wollen wir mit Blick auf das wunderschöne Heceta Head Lighthouse den Sonnenuntergang abwarten, doch mittlerweile sind am westlichen Horizont wieder Wolken aufgezogen und diese verdecken das Schauspiel.

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Abendstimmung bei Heceta Head

Wenig später erreichen wir Florence, wo wir unser vorreserviertes Motelzimmer beziehen. Daraufhin begeben wir uns auf Nahrungssuche in die sehr hübsche Innenstadt. Wir entscheiden uns schließlich für ein Restaurant in einem alten Bootshaus, wo wir sehr gut zu Abend essen. Danach kehren wir müde ins Motel zurück.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 06.02.2009, 09:12 Uhr
Moin!

Sehr schön!

Leider kann man ja an der gesamten Küste von Seattle bis L.A. Pech mit dem Wetter haben, da hier ja doch sehr häufig (und gerade in den Sommermonaten) Nebel vorzufinden ist, der sehr kühl und dicht ist. Teilweise hat man ja nur ein paar Kilometer inlands dann Sonnenschein und 10 Grad mehr...

Das haben wir sowohl an der Oregon Coast 1995 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28988.30), wie auch 2006 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=18440.0) zwischen SFO und L.A. erlebt.

Freu mich auf die Weiterfahrt!

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 06.02.2009, 11:31 Uhr
Leider kann man ja an der gesamten Küste von Seattle bis L.A. Pech mit dem Wetter haben, da hier ja doch sehr häufig (und gerade in den Sommermonaten) Nebel vorzufinden ist, der sehr kühl und dicht ist. Teilweise hat man ja nur ein paar Kilometer inlands dann Sonnenschein und 10 Grad mehr...

Oh ja, das leidige Wetter. Laut Auskunft von Nordlicht  (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36207.msg469194#msg469194) haben wir uns auch die schlechteste Woche des Jahres rausgesucht, um dort in der Gegend unterwegs zu sein.

Aber ab der nächsten Etappe wird es besser - sogar in San Francisco (ist ja nicht mehr allzuweit hin) hatten wir schönsten Sonnenschein ohne Nebel.

Zudem ebben ab der nächsten Etappe die Touristenströme merklich ab (Labour Day vorbei), daher hat mir persönlich (als Fahrer) der untere Teil der Oregon Coast viel mehr Spaß gemacht, als die ständige Parkplatzsucherei am nördlichen Teil :D

Das haben wir sowohl an der Oregon Coast 1995 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28988.30), wie auch 2006 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=18440.0) zwischen SFO und L.A. erlebt.

Ich erinnere mich heute noch lebhaft daran, wie ich beim Lesen des Berichts über Euren Besuch des Mt. St. Helens (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28988.msg375148#msg375148) (ist da irgendwo ein Berg in den Wolken versteckt?) mit Euch mitgelitten habe...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 06.02.2009, 18:38 Uhr
Hallo Dirk und Katharina,


auch wenn ich in letzter Zeit wenig zu euren Bericht gepostet habe, ich lese nach wie vor begeistert mit und kann es kaum erwarten, einige der Dinge selbst zu sehen im August. Da jetzt der Flug gebucht ist, koennen wir bald mit der Planung beginnen. Und eurer bericht steigert die Vorfreude so extrem, einfach nur toll. :daumen:
Eine begeistert mitlesene


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 07.02.2009, 08:22 Uhr
Zum Big Cedar Tree müssen wir zuhause mal durch unsere Bilder kramen. Da wir heute Abend unterwegs sind, wird das spätestens morgen was. Wird aber nicht vergessen - versprochen!

So, hier nun - wie versprochen - zwei Bilder. Irgendwie kommt darauf ohne Vergleichsobjekt die enorme Größe des Baums nur schwer zur Wirkung, aber für einen ersten Eindruck sollte es reichen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/KalalochBigCedar1.jpg)
Big Cedar Tree bei Kalaloch, unterer Teil des Stammes.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/KalalochBigCedar2.jpg)
Big Cedar Tree bei Kalaloch, Blick nach oben.

auch wenn ich in letzter Zeit wenig zu euren Bericht gepostet habe, ich lese nach wie vor begeistert mit und kann es kaum erwarten, einige der Dinge selbst zu sehen im August. Da jetzt der Flug gebucht ist, koennen wir bald mit der Planung beginnen.

Das ist schön, dass Eure August-Reise in diese Gegend jetzt fix ist. Ich bin schon sehr gespannt, irgendwann die genaue Reiseroute zu erfahren. Aber eigentlich kann ich mir die Route ja auch selber zusammenreimen: Einfach alle schönen Wasserfälle in der weiteren Umgebung miteinander verbinden - fertig! Oder? :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: baumlaeufer am 07.02.2009, 13:40 Uhr

Hallo Wolfgang, willkommen an Bord :winke:

Bei Deinem Nick nehmt Ihr im September bestimmt auch noch die Redwoods in Nordkalifornien mit? Die fanden wir richtig klasse. Wenn man unter so einem Baum steht und nach oben schaut, kommt man sich einfach nur noch klein vor.


Schöne Grüße,
Dirk

Danke für den Big Cedar Tree, hatte ich mir schwieriger vorgestellt, ihn zu finden. In einer Buchbeschreibung stand etwas von beschwerlichem Weg zum Baum....
Selbstredend fahren wir in den Redwood Park :wink:, wohin genau, werden wir noch entscheiden.Vermutlich Fern Canyon und/ oder Tall Tree Grove. Inzwischen lesen wir mal weiter eure tolle Reisebeschreibung :D.
Wir möchten vier Wochen im September einplanen und im Prinzip die gleiche Route, allerdings ab Las Vegas bis Yellowstone ( über Great Basin wegen der uralten Grannenkiefern  :wink:) abweichend. Und den Weg von San Francisco bis Seattle sparen wir uns auch. Aber sonst schön nach Eurem Programm :lol:
Grüße von
Baumlaeufer-Wolfgang
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 08.02.2009, 10:11 Uhr
Guten Morgen allerseits, auf geht's zu einem weiteren Tag an der wunderschönen Küste Oregons:

Montag, 1.9.08: Florence - Crescent City

Nach dem Aufstehen machen wir noch einmal einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Florence. Auch bei Tageslicht gefällt es uns hier sehr gut: Nette kleine Häuschen mit interessanten Geschäften und in einer Baulücke wurde ein winziger Stadtpark mit Pavillon angelegt. Über den Siuslaw River, der die südliche Grenze der Stadt bildet führt eine schöne Art-Deco-Brücke.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_01_01.jpg)
Brücke über den Siuslaw River bei Florence

Etwas weiter südlich befindet sich die Oregon Dunes National Recreation Area, eine weitläufige Dünenlandschaft. Von einer hölzernen Aussichtsplattform direkt am Parkplatz führt ein Weg nach unten, mitten hinein in die Dünen. Wir laufen ein wenig durch den mal etwas weicheren, dann wieder etwas festeren Sand und machen uns einen Spaß daraus, was für Spuren wir hinterlassen. Auch die Spuren einiger wilder Tiere sind im Sand zu erkennen. Bis zum Meer ist es dann aber doch zu weit, also kehren wir um und klettern wieder die Düne zum Parkplatz hinauf - diesmal ohne Weg, was durch den rutschigen Sand gar nicht so leicht ist. Oben müssen wir dann erst einmal unsere Schuhe vom Sand befreien.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_01_02.jpg)
In den Oregon Dunes

Weiter geht es entlang der Küste nach Süden. Unser nächstes Ziel ist das Umpqua Lighthouse, ein recht schöner Leuchtturm an einer etwas unspektakulären Flussmündung. Vor allem im November und im Mai muss diese Stelle hervorragend für die Beobachtung von Grauwalen geeignet sein, wie einige Tafeln verkünden. Wir schauen einige Zeit aufs Meer hinaus, können aber leider keine Wale ausmachen. Ist wohl wirklich die falsche Jahreszeit…

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_01_03.jpg)
Umpqua Lighthouse

Etwas weiter südlich überqueren wir auf der spektakulären McCullough-Memorial-Bridge den Coos Bay, dann verlassen wir erst mal die US101 und folgen dem Cape Arago Highway zu den State Parks Shore Acres und Cape Arago.

Shore Acres war ursprünglich der Landsitz des Holztycoons Louis Simpson. Nachdem er in der Weltwirtschaftskrise große Verluste gemacht hatte, verkaufte er das Gelände 1942 an den Staat Oregon. Die prächtige Villa wurde abgerissen, doch die Gärten werden heute noch gepflegt. Diese streng geometrischen Gärten im französischen und japanischen Stil bilden einen interessanten Gegensatz zu der wilden Felsenküste.

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Garten in Shore Acres

Direkt südlich an den Shore Acres State Park schließt sich der State Park Cape Arago an. Auch dieses Gebiet hatte einst Louis Simpson gehört, wurde aber schon 1932 dem Staat vermacht. Als wir hier aus dem Auto steigen, hören wir schon wieder das Gebell von Seelöwen. Wir laufen einen kurzen Trail vorbei an mehreren Picknickplätzen zu einem schönen Aussichtspunkt auf die Klippen, wo sich einige Seelöwen aufhalten. Wir schauen ein wenig den Tieren zu und kehren dann zum Auto zurück.

Auf dem Rückweg aus dem State Park halten wir noch an einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf die Seelöwenkolonie hat. Eine Organisation zu Rettung der Meeressäuger hat hier heute zum Feiertag einen Infostand und mehrere Ferngläser aufgestellt, die man kostenlos benutzen darf. Mitarbeiter stehen für Fragen zur Verfügung. Zwischen den Seelöwen befinden sich auch einige Seeelefanten. Um auch Seehunde sehen zu können steht die Tide leider gerade zu hoch, denn diese Tiere kommen nur bei Ebbe auf die Felsen. Wir sind aber auch so schon restlos begeistert und können uns kaum losreißen, doch wir haben heute noch viel vor.

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Seelöwenkolonie bei Cape Arago

Noch etwas weiter südlich, im Bullard Beach State Park bei Bandon, steht das Coquille River Lighthouse. Dieser Leuchtturm ist wohl einer der wenigen hier an der Küste, der nie besonders abgelegen war: In der Mischung aus Museum und Souvenirshop im Inneren erfahren wir, dass die Frau des Leuchtturmwärters ihre Kinder regelmäßig mit einem Boot zur Schule hinüber nach Bandon gebracht hat.

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Coquille River Lighthouse

Bandon ist ein sehr hübsches Städtchen mit vielen netten Läden und Restaurants. Wir gehen ein wenig spazieren und erstehen im Cranberry Sweets Saltwater Toffee in allen Farben des Regenbogens als Mitbringsel für daheim - natürlich nicht ohne vorher ausgiebigst die verschiedenen Süßigkeiten zu probieren, die es dort zu kaufen gibt.

Als Dirk das Eingangsschild der Oldtown fotografiert, bekommt er von einem gerade Pause machenden Kellner den Tipp, die Aussichtspunkte auf die der Küste vorgelagerten Felsen direkt durch die Stadt anzufahren. Wir fahren also mit dem Auto durch die Oldtown und dann durch hübsche Wohngebiete und finden tatsächlich einige schöne Aussichtspunkte auf die schönen Felsen mit Namen Face Rock, Cat and Kittens und Elephant.

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Face Rock bei Bandon

Einige Kilometer weiter südlich erreichen wir den Cape Blanco State Park. Auf einem kurzen Trail durch die eindrucksvolle Küstenlandschaft, vorbei an schönen halbmondförmigen Buchten, erreichen wir den dortigen Leuchtturm. Auf dem Gelände des State Parks befindet sich auch ein hübscher kleiner Friedhof aus Pionierzeiten.

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Leuchtturm von Cape Blanco

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Alter Friedhof bei Cape Blanco

Uns wird bewusst, dass immer weniger Leute in den State Parks unterwegs sind, je weiter der Tag fortschreitet. Viele haben wohl noch einen weiten Heimweg vor sich, bevor sie morgen wieder arbeiten müssen…

Weiter südlich wird die Straße endlich so, wie wir uns den Küstenhighway vorgestellt haben. Bis auf ein kurzes Stück bei Humbug Mountain führt sie von nun an immer an der Küste entlang und bietet viele schöne Aussichtspunkte.

In Port Orford halten wir am Battle Rock, so benannt  nach einer Schlacht, die hier im Jahr 1851 zwischen Indianern und der Besatzung des Dampfers Sea Gull stattfand. Als wir nach ausgiebiger Erkundung zum Auto zurückkehren wollen, werden wir auf bayrisch von einem jungen Radfahrer angesprochen, ob wir nicht ein Foto von ihm machen könnten. Klar. Man kommt ins Gespräch und wir erfahren, dass er ebenfalls aus München kommt. Er ist von Chicago aus bis hierher geradelt und will noch weiter nach Los Angeles. Für das ganze hat er fünf Wochen Zeit, denn er will rechtzeitig zum Oktoberfest wieder in München sein. Wir sind sehr beeindruckt.

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Battle Rock bei Port Orford

Im weiteren Küstenverlauf halten wir noch an mehreren Viewpoints. Hervorzuheben sind hier vor allem Arch Rock und Natural Bridges im Samuel H. Boardman State Park, zwei Felsbögen, die der Küste vorgelagert im Meer stehen.

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Natural Bridges im Samuel H. Boardman State Park

Kurz vor der Grenze nach Kalifornien befindet sich der Harris Beach State Park. Wir gehen hier noch einmal zum Strand hinunter und genießen die Abendstimmung. Es ist zwar wieder Ebbe, doch Tidepools gibt es an diesem flachen Sandstrand leider keine.

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Abendstimmung am Harris Beach

In Kalifornien fällt auf, dass die Küste hier nicht unter staatlichem Schutz steht: Plötzlich reicht die Bebauung bis an die Küste heran. Bis Crescent City verläuft die Straße nun durch den Wald. Die Stadt selbst scheint wieder nur aus dem üblichen Gemisch aus Fast-Food-Lokalen und Motels zu bestehen. Nachdem wir unser Motelzimmer am südlichen Ende der Stadt bezogen haben, fahren wir noch ein wenig weiter nach Süden um den Sonnenuntergang am Strand zu genießen. Danach suchen wir uns noch etwas zu essen und gehen dann ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 10.02.2009, 08:21 Uhr
Guten Morgen! Seid ihr bereit für die nächste Etappe? Heute werden wir den Waldmond Endor besuchen und auch sonst viele schöne und große Bäume sehen...

Dienstag, 2.9.08: Crescent City - Fort Bragg

Nach dem Frühstück fahren wir hinaus zum Battery Point Lighthouse, das auf einer Insel vor der Stadt liegt. Nur bei Ebbe, wie es gerade der Fall ist, kann man es über eine Mole zu Fuß erreichen. Wir laufen hinüber, aber der Leuchtturm hat leider geschlossen, so dass wir ihn nur von außen anschauen können. In den Büschen neben dem Parkplatz tummeln sich eine Menge Vögel, darunter auch ein paar Kolibris.

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Battery Point Lighthouse

Auf der Fahrt hinaus zum Leuchtturm haben wir im Vorbeifahren schon das Visitor Center des Redwood National Park und seiner angegliederten State Parks gesehen. Nun auf der Rückfahrt halten wir an, um uns mit Plänen einzudecken.

Nach einem Blick auf die Parkkarte beschließen wir, erst einmal wieder Richtung Norden zu fahren und den Park auf der US199 nach Osten zu durchqueren. Die Straße führt durch den Wald, der auf den ersten Blick (wahrscheinlich ist unser Blick einfach noch nicht geschult) nicht besonders auffällig wirkt. Wir durchqueren also den Jedediah Smith Redwood State Park und ein kleines Stück Nationalpark und biegen dann hinter Hiouchi nach rechts ab. Entlang des Smith River geht es nun auf einer zunächst asphaltierten, dann unbefestigten Straße wieder zurück in den Park.

Hier stoßen wir auf die ersten großen Bäume, die uns sehr beeindrucken. Wir gehen den Loop Trail durch die Stout Grove und sind immer wieder aufs neue begeistert von den riesigen Bäumen, die hier herumstehen und -liegen.

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In der Stout Grove

Wir folgen weiter der Howland Hill Road, die durch den Jedediah Smith State Park wieder nach Westen führt. Hier wurden die Endor-Szenen aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gedreht. George Lucas hat hier wohl ebenso wenig an der Landschaft geändert wie Jahre später am Comer See und so rechnet man jeden Augenblick damit, dass eine Horde Ewoks auf die Straße gestürmt kommt.

Nach einiger Zeit verlässt die Straße allerdings wieder den Wald und durchquert einige Ausläufer von Crescent City. Wir biegen nach links auf die Humboldt Road ab, kreuzen auf dieser die US101 und fahren auf der Enders Beach Road weiter bis zu deren Ende.

Hier bietet der Nationalpark ein ganz anderes Bild: Eine Steilküste fällt zum Meer ab, auf dieser wachsen viele Sträucher, darunter auch Brombeeren, die voller reifer Früchte hängen. Wir laufen einen Trail der Küste entlang bis zum Nickel Creek. Diesem folgen wir zunächst ein kurzes Stück stromaufwärts durch eine romantische farnbewachsene Schlucht. Nach einiger Zeit kehren wir um und steigen zwischen Brombeersträuchern hindurch hinunter zum Enders Beach. Bei Ebbe gibt es hier Tide Pools, aber mittlerweile hat die Flut wieder eingesetzt, so dass wir „nur“ einen wunderschönen Strand vor uns haben.

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Am Enders Beach

Auf der US101 fahren wir weiter Richtung Süden. Bei Requa biegen wir ab auf die Requa Road. Diese führt sehr steil hinauf zum Klamath River Overlook. Von dort aus hat man einen phantastischen Blick auf die Mündung des Klamath River.

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Mündung des Klamath River

Weiter im Süden zweigt der Newton B. Drury Scenic Parkway von der US101 ab. Dieser schlängelt sich durch die schönen Redwoodwälder des Prairie Creek Redwoods State Park. Hier biegen wir auf die Cal-Barrel Road ab, eine steile, kurvige und unbefestigte Straße durch den Redwoodwald. Das Unterholz ist hier voll von Rhododendren. - Im Frühjahr muss es hier noch traumhafter sein, als es sowieso schon ist. Die riesigen Bäume beeindrucken immer wieder aufs Neue.

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Auf der Cal Barrel Road

Wieder zurück auf der US101 verlassen wir diese gleich wieder, diesmal auf der Davison Road. Diese, ebenfalls unbefestigt, ist, zumindest für unseren Geschmack, sehr abenteuerlich. Zuerst geht es durch den Wald. Nicht nur, dass es steil bergab geht und an einigen Stellen recht schlammig ist (die Spuren an den umliegenden Bäumen verraten, wie schlammig es hier werden kann) - nein, es sind auch noch einige lebensmüde Radfahrer unterwegs. Später geht es dann am Strand entlang, wo das Auto dann auch noch einige Furten durchqueren darf.

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Unser Auto beim Durchqueren einer Furt

Schließlich erreichen wir den Parkplatz und laufen noch ein kurzes Stück weiter zum Fern Canyon. Diese Schlucht, deren steile Wände über und über mit Farnen bedeckt sind, finden wir sehr beeindruckend. Irgendwie wirkt das ganze künstlich, wie eine Blumenhandlung oder wie aus einem Computerspiel entsprungen. Wir folgen der Schlucht ein wenig stromaufwärts. Immer wieder gibt es hübsche kleine Holzbrückchen zum Überqueren.

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Im Fern Canyon

Wir fahren die Davison Road wieder zurück und weiter nach Süden zur Lady Bird Johnson Grove. Hier gibt es einen Naturlehrpfad durch einen wunderschönen lichten Redwoodwald. Mit den riesigen Bäumen, den Rhododendronbüschen und den dazwischen herumfliegenden tintenblauen Diademhähern hat dieser Wald etwas von einem Märchenwald. Nur schwer können wir uns wieder losreißen.

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In der Lady Bird Johnson Grove

Wir folgen nun weiter der US101 nach Eureka. Durch die Holzwirtschaft wurde diese Stadt im 19. Jahrhundert reich, wovon noch einige etwas übertriebene viktorianische Gebäude künden. Wir spazieren ein wenig durch die wunderschöne Innenstadt. Neben den schönen alten Gebäuden gibt es hier auch einige sehr verlockende Antiquariate. Auf dem Marktplatz wird Katharina von einer älteren Dame angesprochen, die sie wohl zu irgendeiner Kirche oder Sekte bekehren will und dann erst einmal von ihrer Familiengeschichte mit Wurzeln in Ungarn erzählt, bis es Dirk gelingt Katharina wieder zu befreien.

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Viktorianische Villa in Eureka

Südlich von Eureka machen wir noch einen Abstecher nach Ferndale. Dieses Dorf lebt von der Milchwirtschaft, weshalb die vielen schönen viktorianischen Gebäude, die es hier gibt, auch als Butterfat Palaces bekannt sind. Auch hier machen wir einen Spaziergang durch die Stadt und bewundern die vielen schön renovierten Gebäude und unsere ersten Palmen in diesem Urlaubs - man ist schließlich in Kalifornien.

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In Ferndale

Wir kehren zurück auf die US101, verlassen diese aber gleich bei Pepperwood wieder und folgen der Avenue of the Giants. Diese Straße führt parallel zur US101 durch eine lose Ansammlung von State Parks, privaten Schutzinitiativen und kommerziellen Angeboten, deren gemeinsamer Nenner die Redwoods sind. Die Straße windet sich entlang des Eel River sehr schön durch die Wälder. Immer wenn ein größerer Baum im Weg steht macht die Straße einen kleinen Bogen.

Wir halten an der Founders Grove und gehen den dortigen Loop Trail. Hier sind die Bäume besonders groß. Der mit 113,4m Höhe größte bekannte Redwood, der Dyerville Giant, ist allerdings 1991 umgefallen. Sein Stamm liegt aber immer noch hier. Nachdem man diesen gesehen hat wirken selbst manche andere Redwoods klein… Immer noch stehen tut der ebenfalls eindrucksvolle immerhin 105,5m hohe Founders Tree.

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Auf dem Founders Grove Loop Trail

Wir folgen weiter der Avenue of the Giants. Die kommerziellen Attraktionen wie den Drive Thru Tree oder das One Log House lassen wir links liegen. Wir genießen die Fahrt durch die wunderschönen Redwoodwälder bis die Avenue of the Giants wieder auf die US101 trifft.

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Auf der Avenue of the Giants

Dieser folgen wir weiter nach Süden und biegen dann auf die Ca1 ab. Diese windet sich kurvig durch scheinbar endlose Wälder bergauf und bergab. Gerade als wir denken, das wird immer so weiter gehen und wir werden heute nie mehr irgendwo ankommen, erreichen wir die Küste. Die Sonne ist schon untergegangen, der Himmel im Westen ist aber noch leuchtend orange und über dem Meer hängt eine schmale Mondsichel. Die Straße führt nun entlang einer Steilküste, die genau so aussieht, wie wir uns die kalifornische Küste vorgestellt haben.

Endlich erreichen wir Fort Bragg und beziehen unser Zimmer im Atrium Bed and Breakfast. Dieses Zimmer heißt Rendevouz und ist ganz im französischen Stil gehalten, beziehungsweise in dem, was sich ein Amerikaner darunter vorstellt. Müde gehen wir ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: michaels-pictures am 10.02.2009, 09:31 Uhr
Wieder mal ein klasse Tagesbericht! Danke Katharina!  :D

Den Redwood NP finde ich faszinierend und im nachhinein tat es mir leid, nicht länger als eine Nacht dortgewesen zu sein. Die Howland Hill Road sind wir ebenfalls gefahren, die hat uns sehr gut gefallen.
So wie die Infrastruktur und die Straßen im Park ausgelegt sind, hat man nich unbedingt den Eindruck, daß der Park übermäßig stark frequentiert ist. Der NPS nennt auch weniger als 400.000 Besucher im Jahr. Zum Vergleich: Grand Canyon South Rim = 4.000.000 Besucher p.A.

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 10.02.2009, 09:51 Uhr
Das war auch wieder ein ganz besonderer Tag! Die schoenen Baeume und Farne haben mich, schon als ich  zum ersten mal dort war, fasziniert; seitdem fahre ich da immer wieder hin.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 10.02.2009, 11:43 Uhr
Dieses Fern Canyon und die Bäume ....WOW, Oregon macht mich immer neugieriger!

Sehr schöne Bilder!  :daumen: :daumen: :daumen:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 10.02.2009, 12:10 Uhr
Hi!

Wunderschön Eurer Bericht, und ich bin froh das ich mir mehr Zeit für die Strecke eingeplant habe.

Gruß Heiner
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: baumlaeufer am 10.02.2009, 12:19 Uhr

Wir folgen weiter der Avenue of the Giants. Die kommerziellen Attraktionen wie den Drive Thru Tree oder das One Log House lassen wir links liegen.

Viele Grüße,
Katharina

sehr symphatisch, darauf zu verzichten!!! Natur ist viel anschaulicher!!
Die Cal Barrell Road werde ich mir vormerken. Mir hat Eureka gut gefallen,allerdings habe ich da mächtig viele Junkies und Alkis gesehen :shock:
toller Bericht,danke Katharina
Grüße vom Baumlaeufer-Wolfgang
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 10.02.2009, 12:47 Uhr
So wie die Infrastruktur und die Straßen im Park ausgelegt sind, hat man nich unbedingt den Eindruck, daß der Park übermäßig stark frequentiert ist. Der NPS nennt auch weniger als 400.000 Besucher im Jahr. Zum Vergleich: Grand Canyon South Rim = 4.000.000 Besucher p.A.

Da wir nach dem Labour Day dort waren, war der Park während unserem Besuch mehr oder weniger menschenleer - absolut wunderschön. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, ob dieser Wald in Kombination mit größeren Mengen lärmender Touristen noch genauso majestätisch wirkt...

Die schoenen Baeume und Farne haben mich, schon als ich  zum ersten mal dort war, fasziniert; seitdem fahre ich da immer wieder hin.

Neben den Vulkanen in der letzten Reisewoche waren die großen Bäume auch für mich eine der faszinierenden Erfahrungen der Reise. Leider wird bei uns aufgrund der längeren Anreise das "immer wieder hinfahren" nicht so oft klappen :(

Dieses Fern Canyon und die Bäume ....WOW, Oregon macht mich immer neugieriger!

Tja, Monika, wird es wohlmöglich irgendwann ein "Es muss nicht immer der Südwesten, Teil 2" von Dir geben? Ich würde mich jedenfalls drauf freuen.

Den Fern Canyon sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen, auch wenn die Anfahrt für den Gravel-Road-Laien zum Teil schon etwas ruppig ist. Auf der Fahrt sieht man in der Nähe des Strandes auch mit etwas Glück riesige Roosevelt-Hirsche. Wir hatten das Glück, aber nicht die Gelegenheit, das fotografisch festzuhalten.

Dafür fällt mir gerade auf, dass auf dem Foto der Furtdurchquerung auf dem Armaturenbrett unser (aus dem letzjährigen Reisebericht bekanntes) blaues Reisenilpferd zu sehen ist  :D

Wunderschön Eurer Bericht, und ich bin froh das ich mir mehr Zeit für die Strecke eingeplant habe.

Oh ja, dieser Etappentag war der einzige, an dem wir auch sehr froh gewesen wären, mehr Zeit eingeplant zu haben. Nach dem langen Tag waren die letzten Kilometer im Dunklen nach Fort Bragg für den Fahrer (zu diesem Zeitpunkt also mich) irgendwie nur noch anstrengend. (http://www.smilies.4-user.de/include/Schlafen/smilie_sleep_009.gif)

Mir hat Eureka gut gefallen,allerdings habe ich da mächtig viele Junkies und Alkis gesehen :shock:

Hm, jetzt wo Du es sagst, sehe ich diese komische alte Tante, die Katharina auf dem Marktplatz angesprochen hat, in einem ganz anderen Licht...  (http://www.smilies.4-user.de/include/Trinken/smilie_trink_010.gif) :lol:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 10.02.2009, 13:36 Uhr
Dieses Fern Canyon und die Bäume ....WOW, Oregon macht mich immer neugieriger!


Geheimtipp @ Monika: die Redwoods sind in Kalifornienm also nicht in Oregon danach suchen  :wink:


Mir hat Eureka gut gefallen,allerdings habe ich da mächtig viele Junkies und Alkis gesehen :shock:

Hm, jetzt wo Du es sagst, sehe ich diese komische alte Tante, die Katharina auf dem Marktplatz angesprochen hat, in einem ganz anderen Licht...  (http://www.smilies.4-user.de/include/Trinken/smilie_trink_010.gif) :lol:



 :lol: :lol:

Eureka/Trinidad ist der einzige Freihafen an der Kalifornischen Kueste.
Eureka wird auch of das Drogen Capital Kaliforniens genannt. In den Waeldern werden laufend Majiuana Felder entdeckt und zerstreut, sobald  eins weg ist wird ein anderes gepflanzt.

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 12.02.2009, 08:43 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute geht es nach San Francisco und - oh Wunder - wir haben schönes Wetter!

Mittwoch, 3.9.08: Fort Bragg - San Francisco

Das Frühstück, bestehend aus Maisauflauf, Würstchen und Gebäck ist sehr lecker. Was ein wenig schade ist, ist, dass es nicht wie in den meisten Bed and Breakfasts an einem großen gemeinsamen Tisch eingenommen wird, sondern wie in einem Hotel an vielen kleinen Tischchen. Dies macht das ganze ein wenig unpersönlich. Für Abwechslung sorgt aber der Hotelhund, eine Mischung aus Pudel und Golden Retriever, der ständig hinter seinem Frauchen her zwischen den Tischen herumwuselt.

Nach dem Frühstück folgen wir weiter der Ca1 entlang der Küste. Die Küste gefällt uns hier viel besser als weiter nördlich. Es ist hier viel weniger touristisch und wirkt trotz einiger offensichtlicher menschlicher Eingriffe, zum Beispiel Unmengen von Eukalyptusbäumen, wesentlich ursprünglicher. Während die Oregonküste eher auf Actionurlauber ausgerichtet zu sein scheint, besteht die hier angesprochene Klientel wohl eher aus Rentnern und Esoterik-Freaks - zumindest den Auslagen der Geschäfte nach zu schließen.

In Mendocino machen wir einen kurzen Abstecher in den Ort um die schönen Häuser und vor allem das berühmte Hotel zu bewundern. In Point Arena erleben wir eine Enttäuschung: Der schöne Leuchtturm, unter anderem bekannt aus dem Film „Forever Young“ ist nicht nur wegen Renovierung gesperrt, - nein er ist auch noch bis zur Unkenntlichkeit eingerüstet und gleicht eher einer Rakete.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_03_01.jpg)
Das Mendocino Hotel

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Eingerüsteter Leuchtturm in Point Arena

Die Straße folgt weiter der wunderschönen Küste. Teilweise ist es schon fast übertrieben, wie sie jede kleine Ausbuchtung mitmacht. Immer wieder halten wir an um die schöne Aussicht zu genießen.

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Felsige Küste in Kalifornien

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Auf dem Highway 1

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Auf dem Highway 1

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_03_06.jpg)
California Coast

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Eukalyptus-Allee in Kalifornien

Bei Olema fahren wir zum Visitor Center der Point Reyes National Seashore. Nachdem wir einen Parkplatz erobert haben, gehen wir zunächst den Earthquake Trail. Auf mehreren Schautafeln wird die Entstehung von Erdbeben erklärt. Höhepunkt des Trails ist ein Zaun, der angeblich von dem großen Erdbeben 1906, das auch für den großen Brand von San Francisco verantwortlich war, über einen Meter weit auseinander geschoben wurde. Blaue Pfosten kennzeichnen die damalige Verwerfungslinie. Auch wenn dies, seinem Zustand nach zu schließen, wohl nicht mehr der originale Zaun ist, macht er doch auf eindrucksvolle Weise die Gewalt von Erdbeben deutlich.

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Verschobener Zaun auf dem Earthquake Trail

Auf dem Sir Francis Drake Boulevard fahren wir zum Leuchtturm auf der Spitze der Halbinsel. Drake soll hier 1579 auf seiner Weltumseglung angelandet sein. Ihren Namen hat Point Reyes aber etwa 20 Jahre später von einem spanischen Seefahrer erhalten, der hier am Dreikönigstag (spanisch Día de los Reyes Magos) 1603 ankerte.

Das Point Reyes Lighthouse liegt auf der äußersten Spitze der Halbinsel auf einer Felsklippe. Heute hat es leider auch geschlossen, so dass wir nur von oben auf die unzähligen Stufen blicken können, die zu dem sehr hübschen Turm herabführen. Am oberen Ende der Treppe befindet sich eine Zisterne, die die Wasserversorgung des Leuchtturmwärters sicherstellen sollte. Außerdem gibt es hier einige alte Walknochen zu bewundern. Die Sicht nach Norden und Süden entlang der Küste ist überwältigend. Mit etwas Phantasie kann man erahnen, wo sich die Einfahrt zur Bucht von San Francisco befindet. Allerdings wird von hier aus auch klar, warum dieser ideale natürliche Hafen erst 1769 auf dem Landweg entdeckt wurde: vom Meer aus wirkt das schmale Golden Gate nur wie eine weitere Flussmündung.

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Point Reyes Lighthouse

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Blick von Point Reyes zum Golden Gate

In der Nähe des Leuchtturms gibt es auch einen Sea Lion Overlook. Der Felsen, auf dem die Seelöwenkolonie angesiedelt ist, ist aber so weit entfernt, dass man kaum etwas sieht. Die Küste ist aber auch hier sehr eindrucksvoll.

Wir fahren wieder zurück nach Olema. Die Point Reyes Halbinsel ist fast vollständig mir Milchfarmen aus dem 19. Jahrhundert bedeckt, so dass man, untypisch für eine Art Nationalpark, die meiste Zeit zwischen Kuhherden hindurchfährt. Allerdings gibt es auch Wildtiere. Zumindest Deers bekommen wir einige zu Gesicht.

Hinter Olema folgt die Straße weiter der Küste. Bald kann man wirklich das Golden Gate (nicht die Brücke) sehen. Dann biegt die Straße ab und führt lange Zeit in vielen Windungen durch Eukalyptushaine und Gebüsch - und plötzlich ist man in einem Vorort von San Francisco.

Eigentlich wollen wir dem Bay Model in Sausalito einen Besuch abstatten, aber als wir an der Halle ankommen, müssen wir feststellen, dass dieses schon um vier Uhr zu macht - jetzt ist es halb fünf…

Wir kehren also wieder zurück auf die US101 und fahren auf dieser Richtung Golden Gate. Es ist sehr beeindruckend, wie nach einer Tunneldurchfahrt plötzlich der riesige rote Pylon der wohl berühmtesten Brücke der Welt vor einem auftaucht. Kurz vor der Brücke biegen wir auf die Conzelman Road ab und folgen dieser den Berg hinauf bis zum Hawk Hill, wo sie einspurig wird. Hier halten wir an und genießen den eindrucksvollen Blick auf die Bucht, die Brücke und die Skyline San Franciscos, die sich hinter beiden erhebt.

Auf der Fahrt nach unten halten wir noch zwei Mal an: Einmal auf halben Weg und dann noch einmal direkt oberhalb der Brücke bei der Battery Spencer, einer ehemaligen Geschützstellung zur Verteidigung der Bucht. Von hier aus sieht man genau von hinten auf die Pylone - einfach wunderbar!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_03_11.jpg)
Golden Gate Bridge

Nun fahren wir schließlich doch über die Brücke hinüber in die Stadt. Die Überfahrt wird von uns natürlich gebührend gewürdigt. Von unserem Navi-System lassen wir uns zum Hotel navigieren. Als wir merken, dass wir gerade die Lombard Street entlang fahren und dass wir direkt vor dem gewundenen Stück abbiegen sollen, können wir unsere Neugier nicht verkneifen und beschließen spontan, wenigstens einmal die Serpentinen herunterzufahren. Auf wie vielen fremden Urlaubsfoto nun unser Auto auftaucht, können wir nicht sagen…

Wir biegen nach links in die Leavenworth Street ab und schon wieder verschlägt es uns den Atem: Die Straße führt genau auf Alcatraz zu, das von der Abendsonne angestrahlt mitten im Bay liegt. San Francisco ist überhaupt schon auf den ersten Blick wunderschön. Irgendwie hat es das Flair einer italienischen Stadt.

Wir checken in dem bei Priceline geschossenen Holliday Inn Fishermans Wharf ein, beziehen unser Zimmer und ziehen dann noch einmal los, um die Stadt noch ein wenig zu Fuß erkunden. Wir laufen zu den Piers, schlendern dort ein wenig herum und gehen dann zu Bubba Gump essen. Wir bekommen einen Fensterplatz mit Blick auf die Bay Bridge. Hier können wir die vorbeifahrenden Schiffe beobachten. Ein Schwarm Pelikane befindet sich wohl in irgendeiner Art Warteschleife und zieht die ganze Zeit während dem Essen immer wieder vorbei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_03_12.jpg)
Am Pier von San Francisco

Nach dem Essen ist es schon fast ganz dunkel. Wir gehen noch kurz bei den Seelöwen von Pier 39 vorbei und beobachten, wie diese sich gegenseitig ins Wasser schmeißen. Ruhe geben die wohl nie… Dann kehren wir zum Hotel zurück, denn im Gegensatz zu den niedlichen Meeressäugern brauchen wir Schlaf.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: baumlaeufer am 12.02.2009, 20:03 Uhr
Hallo Dirk,
schon wieder was zum Merken: die Abfahrt " Kurz vor der Brücke biegen wir auf die Conzelman Road ab " für die spektakuläre Sicht zur Golden Gate Bridge.
Wart ihr eigentlich in Fort Bragg in der Brauerei - North Coast Brewing Company - kann ich nur empfehlen....leckeres Bier und super Essen !!!
ich freu mich schon auf die Fortsetzung ....
Grüße vom
Baumlaeufer
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 12.02.2009, 20:46 Uhr
schon wieder was zum Merken: die Abfahrt " Kurz vor der Brücke biegen wir auf die Conzelman Road ab " für die spektakuläre Sicht zur Golden Gate Bridge.

Eine tolle Beschreibung (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=25832.0), wie man (von San Francisco aus - von Norden aus ist nur das letzte der Bilder relevant) zu dem Aussichtspunkt auf Brücke und Stadt kommt, hat vor einiger Zeit Scooby Doo ins Forum gestellt. Allerdings ist diese Straße schon lange kein Geheimtip mehr, es kann teilweise ziemlich problematisch sein, einen Stellplatz fürs Auto zu finden.

Wart ihr eigentlich in Fort Bragg in der Brauerei - North Coast Brewing Company - kann ich nur empfehlen....leckeres Bier und super Essen !!!

Nein, da waren wir leider nicht. Wir sind ja erst relativ spät in Fort Bragg angekommen und sind zum Essen in den erstbesten Fast-Food-Laden gegangen. Aber danke für den Tip, das merke ich mir fürs nächste Mal, wenn wir dort sind :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Fistball am 13.02.2009, 08:06 Uhr
Da ist es kein Wuender wenn man beim Rätsel vorne landet.

Gott sei Dank hast Du den Reisebericht erst jetzt eingestellt sonst wäre der ganze Rätselspass weg gewesen.

Claus
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 13.02.2009, 08:41 Uhr
Gott sei Dank hast Du den Reisebericht erst jetzt eingestellt sonst wäre der ganze Rätselspass weg gewesen.

Irgendwie haben wir da so ein Talent mit dem Einstellen der Reiseberichte: Letztes Jahr haben wir den Grand-Canyon-Tag genau an dem Tag eingestellet, als im Bilderrätsel der Watch-Tower gesucht war...  :roll:

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 14.02.2009, 09:49 Uhr
Guten Morgen! Heute erleben wir einen wunderschönen Tag in San Francisco:

Donnerstag, 4.9.08: San Francisco

Heute haben wir vor, den 49-Mile-Drive abzufahren. Diese 49 Meilen bzw. 78,5 km lange Rundfahrt führt durch ganz San Francisco, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. 49 ist für San Francisco eine bedeutende Zahl, da die Stadt durch den Goldrausch 1848/49 erst wirklich entstand.

Vom Hotel aus fahren wir erst einmal Richtung Norden zu den Piers der Fisherman’s Wharf und dann entlang der Bayküste nach Westen. Wir kommen vorbei an Fort Mason, einem ehemaligen Militärstützpunkt, in dem heute ein Kulturzentrum und eine Jugendherberge untergebracht sind. Weiter geht es auf den Marina Green Drive, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf den Bay und die Golden Gate Bridge hat. Hier halten wir an und laufen ein wenig herum. Fast kommt es uns so vor, als täten wir seit gestern Nachmittag nichts anderes mehr, als die Brücke aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren…

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Golden Gate Bridge von Fort Mason aus gesehen

Als nächstes halten wir am Palace of the Fine Arts. Die Kuppel dieses Überbleibsels von der Panama Pacific Exposition von 1915 ist leider eingerüstet. Die Anlage beeindruckt uns aber auch so. Wir spazieren einmal um den Teich herum und durch die Säulengänge und beobachten Enten, Gänse und chinesische Touristen.

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Palace of the Fine Arts

Wir durchqueren den Presidio, ebenfalls eine ehemalige Militärbasis, nun unter Obhut der Nationalparkverwaltung, und fahren weiter hinaus nach Fort Point auf der äußersten Landspitze unterhalb der Golden Gate Bridge. Dieser Ort ist unter anderem bekannt aus dem Film „Vertigo“. Wir gehen in das Innere des alten Forts, das noch von den Spaniern gebaut wurde, und steigen erst einmal hinauf auf das Flachdach, direkt unterhalb des Brückengestänges. Dieses bietet von hier aus einen faszinierenden Anblick. Im Inneren des Forts sind einige interessante Ausstellungen untergebracht. Wir sehen uns die über Frauen im Krieg und die über die „Buffalo Soldiers“ an. Es gibt auch eine Ausstellung über den Bau der Brücke - die verantwortlichen Ingenieure waren hier untergebracht - aber, wie sollte es anders sein, diese Ausstellung wird gerade renoviert.

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Fort Point

Wir beschließen, den Scenic Drive erst einmal zu verlassen und noch einmal nach Sausalito hinüber zu fahren. Auch beim zweiten Mal ist das Überqueren der Brücke wieder ein aufregendes Erlebnis. Auf der anderen Seite halten wir am offiziellen Brückenaussichtspunkt, dann fahren wir weiter zum Bay Model. Hier führt der Weg zunächst durch eine Ausstellung über den Wasserkreislauf. Ein kurzer Videofilm mit Untertiteln in fünf oder sechs Sprachen gibt eine Einführung zu dem Modell und seiner Bedeutung. Dann darf man endlich in die Halle mit dem Model selber. Gegen dieses wirken die Versuchsstände der TU München in Obernach geradezu winzig. Wir sind gebührend beeindruckt. Heute dient das Modell allerdings nur noch der Öffentlichkeitsarbeit, Strömungssimulationen werden mittlerweile am Computer durchgeführt. Wir laufen um das Modell herum, lesen die vielen Infotafeln und beobachten die nachgebildeten Gezeiten, die dem Maßstab entsprechend wesentlich schneller ablaufen als in der Natur.

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Golden Gate Bridge von Norden

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Bay Model

Wir fahren wieder über die Golden Gate Bridge und kehren zurück auf den 49-Mile-Drive. Nächster Programmpunkt ist der Baker Beach, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf die Golden Gate Bridge hat. Allerdings handelt es sich bei diesem Strand um einen FKK Strand, so dass man ständig auch einige etwas weniger schöne Nackte im Blick hat.

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Golden Gate Bridge vom Baker Beach

Weiter geht es zum Cliff House am westlichsten Punkt der Stadt. Der Blick auf den Pazifik und den langen Sandstrand nach Süden ist überwältigend. Für die Seehunde auf den der Küste vorgelagerten Seal Rocks haben wir leider aber wohl entweder die falsche Jahreszeit oder die falsche Gezeit, denn wir bekommen keine zu Gesicht.

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Ocean Beach

Wir folgen dem Ocean Beach nach Süden, umrunden den Zoo und fahren durch den Golden Gate Park zurück nach Norden. Sonderbarerweise ist hier plötzlich ein Teil des 49-Mile-Drives durch eine Schranke abgesperrt. Wir müssen also eine Alternative suchen und verfahren uns dabei beinahe.

Schließlich stellen wir unser Auto in der Nähe des Rose Garden ab und gehen ein wenig spazieren. Wir laufen vorbei am Japanese Tea Garden, dessen Pagode weithin sichtbar ist, zum Music Concourse. Auf dessen einer Seite liegt das De Young Museum, gegenüber wird gerade dem Gebäude der Acedemy of Science der letzte Schliff verpasst. Dieses Gebäude ist ganz nach ökologischen Gesichtspunkten erbaut, Architekt ist Renzo Piano. Leider ist die Eröffnung des Museums erst am 27. September.

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Baustelle des Academy-of-Science-Gebäudes

Wir umrunden den Stow Lake. Dieser ist voll mit Möwen, Enten, Gänsen und Schildkröten. Auch Squirells huschen immer wieder über den Weg. In einem Grasstreifen neben dem See beobachten wir auch ein sonderbares Tier. Dieses hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Hamster, lebt in einem Erdloch, aus dem es immer wieder für kurze Zeit seinen Kopf steckt, ringsum Gras abweidet und dann wieder verschwindet nur um gleich wieder aufzutauchen. Was das für ein Tier ist wissen wir nicht, aber es ist niedlich und es macht Spaß ihm zuzusehen.

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Brücke am Stow Lake

Wir fahren weiter hinauf auf die Twin Peaks, von denen aus man eine wunderbare Sicht auf die Stadt hat. Noch einmal verlassen wir nun den Scenic Drive, denn wir wollen bei Rosamunde eine Bratwurst essen. Die Wurstbraterei Rosamunde liegt mitten im Szeneviertel Haight Ashbury. Wir sind so ziemlich die einzigen weder tätowierten noch gepierceten Besucher des Ladens. Die Wurst ist ein wenig teuer, aber sehr lecker. Dazu gibt es einheimische Biolimonade.

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Aussicht von den Twin Peaks

Wieder zurück auf dem 49-Mile-Drive fahren wir vorbei an der Mission Dolores, sozusagen der Keimzelle der Stadt durch das Latinoviertel und dann auf der I280 wieder nach Norden. Da wir für heute Abend Karten für Alcatraz haben, verschieben wir den Besuch der Innenstadt auf morgen und kehren ins Hotel zurück.

Nachdem wir uns dort eine Stunde lang ausgeruht haben, gehen wir zur Anlegestelle der Alcatrazfähre. Wir müssen relativ lange anstehen. Natürlich wir in der Schlange auch das obligatorische Souvenirfoto gemacht (kauft die eigentlich irgendjemand?). Endlich sind wir auf dem Schiff und können uns sogar noch einen Platz auf dem Oberdeck sichern. So können wir auf der Fahrt den Blick auf die Stadt und die beiden Brücken im Abendlicht genießen.

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Alcatraz in der Abendsonne

Auf der Insel folgen wir einer Führerin hinauf zum Hauptgebäude. Dort bekommen wir Audiotouren in die Hand gedrückt. Mit diesen kann man sich frei auf der Insel bewegen. Die Tour ist sehr interessant, erzählt aber fast nur über die Geschichte der Insel als Gefängnis, über berühmte Gefangene, Ausbruchversuche und Gefängnisaufstände, dagegen so gut wie nichts über die Geschichte davor, als indianische Kultstätte, später als Fort, oder die spätere Verwendung als Quasi-Nationalpark. Die Audiotour nimmt fast die ganze Zeit in Anspruch, die wir bis zur Abfahrt der ersten der beiden Abendfähren zurück in die Stadt. Da die zweite sehr spät fährt, nehmen wir dennoch die erste.

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Zellen auf Alcatraz

Durch die sternenklare Nacht fahren wir auf die hellerleuchtete Stadt zu, eine sehr romantische Szenerie. Vorbei an den Piers spazieren wir zum Hotel zurück und gehen schlafen.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 14.02.2009, 10:12 Uhr
 :D  Wenn man nicht wüßte, daß Alcatraz ein Gefängnis ist, sieht das in der Abendsonne ja richtig romantisch aus!  :lol:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 14.02.2009, 14:42 Uhr
Fabelhafte Bilder und Beschreibung des 49Mile Drive. :groove:

Obwohl der Sealrock beim Cliffhouse heute noch so heisst befinden sich heute dort keine Seehunde mehr. Vor ungefaehr 20 bis 25 Jahren haben die schlauen Viecher entdeckt, dass das Wasser im SF Bay waermer war als das Wasser des Pacific, so sind sie also kurzerhand umgezogen.

Zuerst haben sie sich auf den dort verankerten Booten breit gemacht, worueber sich die Besitzer natuerlich aufgeregt haben, denn die Tiere wollten einfach nicht weichen. Nach einiger Zeit hat die Stadt SF dann die Floosse gebaut, auf denen man heute die Seals und Sealions am Pier 39 bewundern kann.

Schoen, dass ihr das Bay Model besucht habt, es wird leider von den meisten Touristen links liegen gelassen.

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: tigger70 am 14.02.2009, 17:08 Uhr
Schoen, dass ihr das Bay Model besucht habt, es wird leider von den meisten Touristen links liegen gelassen.

Wahrscheinlich weil die meisten gar nicht wissen, dass es sowas überhaupt gibt. Ich höre heute auch zum ersten Mal davon...ist aber für den nächsten SF Besuch im April fest vorgemerkt.

Schöner Bericht - ich freue mich schon auf die Weiterfahrt  :D

Claudi
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 14.02.2009, 18:44 Uhr
Schoen, dass ihr das Bay Model besucht habt, es wird leider von den meisten Touristen links liegen gelassen.

Wahrscheinlich weil die meisten gar nicht wissen, dass es sowas überhaupt gibt.


So isses, die meisten Leute informieren sich einfach  nicht.
Zudem wissen sie von der Haelfte was sie sehen garnicht was es ist.

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 14.02.2009, 18:55 Uhr
:D  Wenn man nicht wüßte, daß Alcatraz ein Gefängnis ist, sieht das in der Abendsonne ja richtig romantisch aus!  :lol:

Hochzeitsnacht in so ner Zelle waere doch was, da bekommt man dann einen guten Vorgeschmack des Gefuehls  verheiratet zu sein.  :-) :-)



Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: baumlaeufer am 14.02.2009, 23:02 Uhr

Hochzeitsnacht in so ner Zelle waere doch was, da bekommt man dann einen guten Vorgeschmack des Gefuehls  verheiratet zu sein.  :-) :-)

Hy Palo, ich hoffe, deine anderen 5427 Beiträgen hier waren etwas niveauvoller ! :(
Baumlaeufer-Wolfgang
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 15.02.2009, 15:55 Uhr
:D  Wenn man nicht wüßte, daß Alcatraz ein Gefängnis ist, sieht das in der Abendsonne ja richtig romantisch aus!  :lol:

Noch schöner war dann der Blick auf die Skyline von San Francisco während der Rückfahrt zwei Stunden später, nach Sonnenuntergang. Wer sich Alcatraz anschauen will, dem würde ich so eine Abendfahrt sehr empfehlen, auch wenn sie ein klein wenig mehr kostet als die Touren tagsüber.

Schoen, dass ihr das Bay Model besucht habt, es wird leider von den meisten Touristen links liegen gelassen.
Wahrscheinlich weil die meisten gar nicht wissen, dass es sowas überhaupt gibt. Ich höre heute auch zum ersten Mal davon...ist aber für den nächsten SF Besuch im April fest vorgemerkt.

Wir haben das Modell während der Reiseplanung im Grundman gefunden. Ist sicherlich nicht das Top-Highlight für den Standardtouristen, aber die riesige Halle ist doch sehr beeindruckend - vor allem, wenn man ein klein wenig geographisch oder ingenieurwissenschaftlich interessiert ist.

Die Adresse ist übrigens 2100 Bridgeway, Sausalito 94965. Liegt direkt an der Hauptstraße durch Sausalito, auf der rechten Seite wenn man von der Innenstadt aus nach Norden fährt. Die Halle ist auch sehr schön in Google Earth zu erkennen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 16.02.2009, 07:57 Uhr
Guten Morgen allerseits! Weiter geht es mit unserer Tour durch San Francisco:

Freitag, 5.9.08: San Francisco

Den heutigen Tag wollen wir etwas ruhiger angehen. Wir schlafen lang aus und gönnen uns dann ein leckeres Frühstück im IHOP ein paar Blocks vom Hotel entfernt.

Von dort aus gehen wir zu Fuß weiter hinauf zum Coit Tower auf dem Telegraph Hill. Hier ist erstaunlich wenig los, sogar einzelne Plätze auf dem Parkplatz wären noch zu haben. Leider ist die Treppe auf den Turm gesperrt, so dass wir mit dem relativ teuren Aufzug vorlieb nehmen müssen, der sich in der Obhut eines sehr lustigen chinesischstämmigen Fahrstuhlführers befindet. Der Blick von oben ist wunderbar, sogar die Seelöwen von Pier 39 lassen sich von hier aus erkennen. Auf der Fahrt nach unten wird fast der gesamte Fahrstuhl von einer sehr lautstarken Gruppe aus South (oder North?) Carolina in Anspruch genommen. Sie versuchen vom Fahrstuhlführer in Erfahrung zu bringen, was die chinesischen Zeichen auf einer ihrer Kappe bedeuten, haben aber keinen Erfolg.

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Bay Bridge vom Coit Tower

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Blick vom Coit Tower nach Westen

Wir gehen nun die Lombard Street entlang, bis wir die gekrümmte Stelle erreichen. Wir gehen diese nach oben und können beobachten, wie eine junge Frau die Serpentinen mit einem Segway hinunter fährt.

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Lombard Street

Mit der Cable Car fahren wir wieder hinunter an die Küste. An der Endhaltestelle am Cannery schauen wir dem Wenden der Bahn zu, das auch heute noch von Hand geschieht.

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Ein Cable Car wird gewendet

An der Küste entlang laufen wir Richtung Osten. Am Pier 45 besuchen wir das Museé Mechanique. Sobald man dieses betreten hat, wird schnell klar, warum dieses Museum keinen Eintritt verlangt: Unzählige Spielautomaten schreien geradezu danach, ausprobiert zu werden - und bei jedem muss man einen Quarter einwerfen. Die Bandbreite der ausgestellten Automaten ist umwerfend. Hier gibt es alles, von mechanischen Bauernhöfen und Jahrmärkten über Kickertische bis hin zu Autorennen und Pacman. Einige Automaten entpuppen sich zwar als Enttäuschung, so zum Beispiel der gestrandete Planwagen, bei dem nur eine Windmaschine anspringt, andere Automaten sind dafür aber um so lohnenswerter und wir verbringen viel Zeit mit Autorennen, Indiana-Jones-Flipper und ähnlichem.

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Im Museé Mechanique

Danach kehren wir erst einmal ins Hotel zurück um uns ein wenig auszuruhen. Nach kurzer Pause brechen wir aber wieder auf, diesmal mit dem Auto, um den 49-Miles-Drive zu beenden.

Vorher ist aber noch ein Abstecher zum Alamo Square mit seinen berühmten viktorianischen Häusern, den Painted Ladies, fällig. Diese gefallen uns sehr gut. Unser Reiseführer schreibt, dass die Schnitzereien an diesen Häusern auf die illegalen Geschäfte hindeuteten, die hier früher stattfanden: Herzen standen für Bordelle, Spaten für Spielhöllen. Wir können diese Zeichen aber an keinem der Häuser entdecken, nur an einem finden wir Eicheln, was auch immer die zu bedeuten haben…

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Painted Ladies am Alamo Square

An der Mission Dolores nehmen wir den 49-Miles-Drive wieder auf. Die ursprüngliche Missionskirche wurde beim Erdbeben 1906 zerstört. An ihrer Stelle steht heute ein Bau aus dem Jahr 1918, den man auch aus dem Film „Vertigo“ kennt. An der selben Kreuzung wie die katholische Missionskirche befinden sich auch noch eine Synagoge und eine evangelisch-lutherische Kirche, die auch deutschsprachige Gottesdienste abhält - eine sehr fromme Kreuzung…

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Mission Dolores

Wir durchqueren das Latinoviertel und fahren dann auf der I280 wieder nach Norden nach Downtown. Wir lassen das Auto in einem Parkhaus stehen und laufen ein wenig herum. Zuerst gehen wir zum Ferry Building, das bis zum Bau der Brücken der Verkehrsknotenpunkt der Stadt war. Danach spazieren wir durch den Financial District zur Transamerica Pyramide. Die Gegend hier erinnert uns mit ihren vielen Banken und Bürogebäuden sehr an New York.

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Ferry Building

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Transamerica Pyramide

Die Weiterfahrt mit dem Auto gestaltet sich recht abenteuerlich, dank Unmengen von Radfahrern, Bussen und anderen Autos. Die Gegend hier erinnert sogar noch stärker an New York. Vorbei an den eindrucksvollen Gebäuden von Rathaus und Oper geht es nach Japantown, wo wir eine kleine Runde drehen. Katharina ist begeistert von den japanischsprachigen Straßenschildern.

Weiter geht es nach Chinatown. Hier suchen wir wieder ein Parkhaus. In diesem sind die Stockwerke nach chinesischen Tierkreiszeichen benannt, die Reihen nach den diesen Tieren zugeordneten Eigenschaften. Der Aufzug des Parkhauses spuckt uns direkt am Denkmal für Robert Lewis Stevenson, dem Autor unter anderem der „Schatzinsel“, aus. Dieses Denkmal ist ein kleines Segelschiff. Der exotische Flair Chinatowns gefällt uns sehr gut und wir spazieren einige Zeit durch die engen Gassen.

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Stevenson-Denkmal in Chinatown

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In Chinatown

Dann kehren wir zum Hotel zurück und gehen von dort aus noch einmal zum Pier 39 um die Seelöwen auch einmal bei Tageslicht zu sehen. Wir schauen den Tieren eine Zeitlang zu.

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Seelöwen am Pier 39

Da wir in den letzten Tagen so oft an der Showbäckerei von Boudin vorbeigelaufen sind und die Brote immer so gut aussahen, wollen wir als krönenden Abschluss unseres Aufenthalts dort zu Abend essen. Katharina isst eine Muschelsuppe in einer Schüssel aus Brot, Dirk eine Sauerteigpizza. Beides ist sehr lecker. Um Dirks restlichen Hunger zu stillen machen wir noch einen Abstecher zu In-n-out Burger und kehren dann ins Hotel zurück.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 16.02.2009, 16:43 Uhr
wunderschoene Bilder von San Francisco, da werden wieder tolle Erinnerungen wach.  :D
Interessant, dass das Academy od Science Gebaeude immer noch eine  Baustelle ist. Ich waere da gerne in das Aquarium gegangen, aber das war leider zu der Zeit nicht moeglich.  :(

Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: tigger70 am 16.02.2009, 17:08 Uhr
wunderschoene Bilder von San Francisco, da werden wieder tolle Erinnerungen wach.  :D
Interessant, dass das Academy od Science Gebaeude immer noch eine  Baustelle ist. Ich waere da gerne in das Aquarium gegangen, aber das war leider zu der Zeit nicht moeglich.  :(

Greetz,


Yvonne

Das neu eröffnete Aquarium steht auch auf unserer Liste für April, muss schon allein architektonisch eine Augenweide sein. Leider ist wohl jeden Tag die Besucherschlange seeeehr lang...

Zitat
Um Dirks restlichen Hunger zu stillen machen wir noch einen Abstecher zu In-n-out Burger und kehren dann ins Hotel zurück.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

In-n-out Burger ist meine absolute Lieblings-Fast-Food-Kette. Die Pommes dort sind einfach genial lecker  (http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/e060.gif)

Claudi
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: americanhero am 16.02.2009, 18:27 Uhr
wunderschoene Bilder von San Francisco, da werden wieder tolle Erinnerungen wach.  :D
Interessant, dass das Academy od Science Gebaeude immer noch eine  Baustelle ist. Ich waere da gerne in das Aquarium gegangen, aber das war leider zu der Zeit nicht moeglich.  :(

Greetz,


Yvonne

Das neu eröffnete Aquarium steht auch auf unserer Liste für April, muss schon allein architektonisch eine Augenweide sein. Leider ist wohl jeden Tag die Besucherschlange seeeehr lang...



Vielleicht gibt es ja die Moeglichkeit, sich online Tickets zu besorgen. ich hoffe, ich komme in den naechsten Jahren noch einmal nach SFO, denn dieses Aquarium fehlt mir noch in meiner Aquarium Sammlung. :roll: Nehme ja eigentlich immer alle mit, die sich so anbieten. Bin ein Aquarien Fan, bzw. ich mag einfach gerne Fische und die ganzen Spezies ansehen :zwinker:


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 17.02.2009, 07:40 Uhr
Das neu eröffnete Aquarium steht auch auf unserer Liste für April, muss schon allein architektonisch eine Augenweide sein.

Ich finde vor allem das Dach des Gebäudes, das eine hügelige Graslandschaft nachbildet, sehr interessant. Wer sich das mal anscheuen will, kann es hier auf der Homepage der Academy of Science tun:  http://www.calacademy.org/academy/building/

In-n-out Burger ist meine absolute Lieblings-Fast-Food-Kette. Die Pommes dort sind einfach genial lecker  (http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/e060.gif)

Oh ja, wem erzählst Du das. Auch dass man zuschauen kann, wie die Pommes aus der ganzen Kartoffel geschnitten werden, fand ich richtig klasse. Leider gibt es auf unserer diesjährigen Route (fast) keine Filialen von In-n-Out Burger :(

Vielleicht gibt es ja die Moeglichkeit, sich online Tickets zu besorgen. ich hoffe, ich komme in den naechsten Jahren noch einmal nach SFO, denn dieses Aquarium fehlt mir noch in meiner Aquarium Sammlung. :roll: Nehme ja eigentlich immer alle mit, die sich so anbieten. Bin ein Aquarien Fan, bzw. ich mag einfach gerne Fische und die ganzen Spezies ansehen :zwinker:

Online-Tickets scheint es hier zu geben: https://www.calacademy.org/tickets/admission.php

Das Aquarium sieht auf der Homepage sehr interessant aus. Die scheinen auch so etwas wie "Tidepools zum Anfassen" zu haben. Das kenne ich bisher nur vom Aquarium in Seattle und fand es dort prima, dass nicht nur exotische Dinge gezeigt werden sondern auch relativ viel zur einheimischen Meereswelt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: michaels-pictures am 17.02.2009, 07:54 Uhr
Leider gibt es auf unserer diesjährigen Route (fast) keine Filialen von In-n-Out Burger :(

Moin Dirk,
gibts irgendwo nen Link zu Eurer diesjährigen Route? (Nur, damit ich weis auf was für einen Reisebericht ich mich freuen darf)

Die scheinen auch so etwas wie "Tidepools zum Anfassen" zu haben. Das kenne ich bisher nur vom Aquarium in Seattle und fand es dort prima, dass nicht nur exotische Dinge gezeigt werden sondern auch relativ viel zur einheimischen Meereswelt.
Die gibt es im Monterey Bay Aquarium auch. Ist sehr interessant und kann auch ganz lustig werden. Wir haben dort beispielsweise rausgefunden, daß meine Frau rückwärts höher und weiter springen kann als vorwärts. Zumindest dann, wenn sie Seetang zur Seite schiebt und darunter sowas wie eine handteller große Meeresspinne sitzt. :grins:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 17.02.2009, 08:13 Uhr
gibts irgendwo nen Link zu Eurer diesjährigen Route? (Nur, damit ich weis auf was für einen Reisebericht ich mich freuen darf)

Ja, einen Link gibt es und zwar hier: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36604

Wir haben dort beispielsweise rausgefunden, daß meine Frau rückwärts höher und weiter springen kann als vorwärts. Zumindest dann, wenn sie Seetang zur Seite schiebt und darunter sowas wie eine handteller große Meeresspinne sitzt. :grins:

Tolle Beschreibung, das kann ich mir richtig bildhaft vorstellen. Katharina hätte wohl ähnlich reagiert, wenn eine der vielen Taranteln, die wir auf der Route 66 gesehen haben, zu nahe gekommen wäre...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 18.02.2009, 08:26 Uhr
Guten Morgen allerseits! Heute geht unsere Fahrt weiter, unter anderem zu einem schönen Vulkan:

Samstag, 6.9.08: San Francisco - Old Station

Heute müssen wir das schöne San Francisco leider schon wieder verlassen. Wir stehen gegen 6 Uhr auf und fahren über die Bay Bridge Richtung Osten aus der Stadt.

Auf Treasure Island legen wir noch einen Zwischenstopp ein und schauen ein letztes Mal zurück. Nach den vielen Tagen unglaublich schönen Wetters ist heute zum ersten Mal ein wenig Nebel um die Golden Gate Bridge zu erkennen. - Vielleicht ist es doch ganz gut, dass wir heute fahren… Auf jeden Fall werden wir aber eines Tages wiederkommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_06_01.jpg)
Blick von Treasure Island zurück auf San Francisco

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_06_02.jpg)
Golden Gate Bridge im Morgennebel

Am anderen Bayufer angekommen biegen wir Richtung Norden ab. Über die I880 und die I80 erreichen wir die Carquinez Bridge, überqueren diese und fahren weiter auf der Ca29 vorbei an der Stadt Napa in die berühmte Weinbauregion Napa Valley.

Die Landschaft erinnert hier sehr an Italien, schon allein durch die vielen Oleanderbüsche und Palmen am Straßenrand. Der Eindruck verstärkt sich noch als wir die ersten Weinberge und Weingüter in pseudo-italienischer Architektur erreichen. Je weiter wir in das Tal hineinkommen desto edler werden diese Weingüter.

Hier im Tal scheint heute ein Radrennen oder eine Sternfahrt stattzufinden denn es kommen uns Unmengen von Radfahrern mit teamweise gleichen Trikots entgegen.

Für die Besichtigung eines Weinguts oder gar eine Weinprobe ist es definitiv noch zu früh am Morgen. Dennoch machen wir einen kurzen Abstecher auf den Parkplatz einer Winzerei um sie etwas näher in Augenschein zu nehmen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_06_03.jpg)
Weingut im Napa Valley

In dem Städtchen St. Helena halten wir an und schlendern ein wenig herum. Es gibt hier keine besonderen Sehenswürdigkeiten aber die Stadt an sich ist, besonders an einem so schön sonnigen Wochenendmorgen, sehr nett mit einigen schönen alten Häusern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_06_04.jpg)
In St. Helena

Hinter Calistoga endet das Tal plötzlich. Die Straße führt zunächst noch durch einige Walnussplantagen, dann hinauf in eine immer karger werdende Hügellandschaft. Das saftige Grün der Weinberge weicht dem Gelb von trockenem Gras, nur vereinzelt gesprenkelt von Büschen und kleineren Bäumen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_06_05.jpg)
Rückblick ins Napa Valley

Bei Clearlake fahren wir auf die Ca20 und auf dieser hinab in das Tal des Sacramento River. Diesem folgen wir ab Williams auf der I5 nach Norden. Das Tal ist recht langweilig: sehr flach, die Bergketten zu beiden Seiten sind nur zu erahnen.

Bei Red Bluff verlassen wir wieder die Interstate und folgen der Ca36 nach Osten. Diese windet sich mit vielen Kurven durch ausgedehnte Nadelwälder hinauf auf die Höhen der Sierra Nevada. Die Außentemperaturanzeige unseres Autos sinkt von nahezu 40°C im Tal auf nahezu erträgliche 28°C.

Leider ist sie nicht die einzige Anzeige, die heruntergeht: auch unsere Tankstandsanzeige sinkt langsam auf ein beunruhigendes Niveau. Wir erwarten jedoch, in Mineral am südlichen Eingang des Lassen Volcanic National Park tanken zu können. Ein Ort mit diesem Namen muss doch eine Tankstelle haben! - Hat er auch - oder vielmehr hatte: Die Tankstelle ist pleite und steht zum Verkauf. Wir fragen im General Store gegenüber nach. Die nächsten Tankstellen sind mehr als 30 Meilen nach Süden oder Osten entfernt. Allerdings gibt es am nördlichen Ende des Nationalparks, am Lake Manzanita, auch noch eine Tankstelle. Die macht aber schon um 5 Uhr zu.

Wir fürchten sowieso, das Auto nach einem Halt nicht mehr zum Laufen zu kriegen. Also durchqueren wir den Park im Schnelldurchgang. Als wir am Trailhead zum Lassen Peak den höchsten Punkt der Straße erreicht haben, atmen wir auf: Von jetzt an können wir das Auto spritsparend bergab rollen lassen. Tatsächlich erreichen wir so die Tankstelle und können unser braves Auto füttern.

So, und jetzt wird der Park angeschaut! Also zurück. Allerdings haben wir recht viel Zeit verloren. Um nicht in der Mittagshitze auf den Lassen Peak steigen zu müssen, beginnen wir unseren Besuch bei den Sulphur Works wieder fast am südlichen Parkeingang. Bei diesen handelt es sich um zwei Fumarolen. An sich nicht besonders eindrucksvoll, wenn man schon im Yellowstone war. Was sie aber auszeichnet ist ihre Lage mitten in einer wunderschönen Hochgebirgslandschaft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_06_06.jpg)
Sulphur Works

Eine Schautafel macht noch auf einen weiteren bemerkenswerten Umstand aufmerksam: Die Gipfel der umliegenden Berge waren einst die Flanken eines viel größeren Vulkans, noch einmal 1000 Fuß höher als der heutige Mount Lassen. Die Vorstellung dieses riesigen Kegels und vor allem der Explosion, die ihn einst zerstörte, jagt einem einen Schauder über den Rücken.

Unser nächstes Ziel ist Bumpass Hell. Beim schönen Lake Helen startet der 1,5 Meilen lange Trail dorthin. Man läuft längere Zeit durch eine eindrucksvolle Gebirgslandschaft.

Schließlich kann man Big Boiler, die größte Fumarole der Welt, hören; kurz darauf öffnet sich der Blick auf das von Schwefel und Sinter gelb und weiß gefärbte Talbecken. Seinen Namen hat es von dem Trapper Kendall Vanhook Bumpass, der hier 1865 in den Sinterboden eingebrochen ist und im kochenden Wasser ein Bein verlor. Außer Big Boiler befinden sich hier noch einige andere Fumarolen, ein paar Mud Pots und ein oder zwei heiße Quellen. Ein wenig ist es wie Yellowstone in klein aber doch ganz anders und nahezu ebenso beeindruckend.

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Erster Blick auf Bumpass Hell

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In Bumpass Hell

Wieder zum Auto zurückgekehrt stellen wir fest, dass die Zeit nun doch schon recht fortgeschritten ist. Gehen wir zu zweit schaffen wir es nie vor dem Dunkelwerden auf den Lassen Peak und wieder hinunter. Doch wie schon gesagt: Wir sind stur. Nach einigem Überlegen beschließen wir, dass Dirk, der der wesentlich schnellere Bergsteiger (und auch der sturere) von uns beiden ist, allein zum Gipfel hinauf steigen soll. Katharina macht es sich derweil mit ihrem Buch in der Nähe des Parkplatzes gemütlich.

Offiziell braucht man für die Wanderung auf den Lassen Peak und zurück 4 - 5 Stunden - Dirk schafft es in etwa 1,5 Stunden. Der Weg führt zunächst in flachen Serpentinen durch den Wald, dann steiler mal durch ein offenes Kar dann wieder an der Kante des Kars entlang. Vom Gipfel aus bietet sich ein grandioser Ausblick auf scheinbar endlose Wälder mit einzelnen Seen. Der Krater des Ausbruchs von 1915, des zweitjüngsten Ausbruchs auf dem amerikanischen Festland, ist deutlich zu erkennen, ebenso die Überreste des einstigen Supervulkans.

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Krater des Lassen Peak

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Ausblick vom Lassen Peak

Nachdem Dirk wieder unten angekommen ist, fahren wir weiter. Die tiefstehende Sonne bewirkt fantastische Farbenspiele auf dem kahlen Kegel des Lassen. Wir halten mehrmals an, unter anderem am Hat Lake und am Manzanita Lake. An letzterem beobachten wir den Sonnenuntergang - eine herrlich romantische Stimmung: der stille Waldsee, aus dem von Zeit zu Zeit ein Fisch hüpft, dahinter der rot glühende Berg und oben am Himmel der Mond…

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Abendstimmung am Hat Lake

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Abendstimmung am Manzanita Lake

Nachdem die Sonne versunken ist und die Farbenpracht des Lassenglühens langsam nachlässt verlassen wir auf der Ca89 den Park Richtung Norden. Die Straße führt hier durch unendliche Wälder. Wir fürchten schon, das Motel, das wir für heute vorgebucht haben, nicht zu finden - und etwas zu essen schon gleich zweimal nicht.

Doch endlich erreichen wir Old Station und finden dort auch das Rim Rock Resort, eine eigentümliche Mischung aus Motel, Campinglatz und Tante-Emma-Laden. In letzterem kaufen wir uns ein kleines Abendessen und beziehen dann unsere Cabin im Motel-Stil (oder war es andersrum?), ein winziges Zimmer mit Bad und Mikrowellenherd in einer Holzhütte.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 20.02.2009, 07:45 Uhr
Guten Morgen allerseits! Bitte einsteigen, es geht weiter! Wir besuchen einen etwas abgelegenen aber sehr schönen Teil des Lassen Volcanic NP und erforschen mehrere Lavahöhlen. Viel Spaß!

Sonntag, 7.9.08: Old Station - Fort Klamath

Über Nacht ist es in der Cabin empfindlich kalt geworden. Es kostet eine große Überwindung aufzustehen und sich im Bad mit dem auch nicht gerade warmen Wasser zu waschen.

Irgendwie schaffen wir es aber schließlich doch und befinden uns kurze Zeit später auf der Ca44 Richtung Osten um den zweiten Vulkan des Lassen Volcanic National Parks zu besteigen. Der 2105m hohe Cinder Cone heißt nicht nur so - es handelt sich bei ihm wirklich um einen nahezu perfekten Kegel aus schwarz-brauner Asche.

Der Trail auf den Cinder Cone startet am Campingplatz am Butte Lake und führt dann als Lehrpfad durch einen lichten Pinienwald. Auch hier besteht der Boden schon aus schwer gangbaren Aschesand. Zur Linken erhebt sich bald der erstarrte Lavastrom des letzten Ausbruchs vor ca. 350 Jahren. Dieser Lavastrom ist nicht etwa glatt, wie man vermuten könnte, sondern besteht aus vielen bröseligen schwarzen Felsbrocken.

Schließlich taucht der Cinder Cone selber zwischen den Bäumen auf. Die Flanken wirken recht steil. - Wie wollen wir da rauf kommen!? Der Trail ist durch den Aschesand wirklich nicht gerade leicht zu gehen: Für zwei Schritte vorwärts rutscht man einen wieder zurück. Endlich kommen wir aber doch oben an und die Aussicht entschädigt für alle Strapazen: Im Westen steht der Lassen Peak, im Osten glitzert der Butte Lake, im Süden sind die bunten Lavaströme der Painted Dunes und ringsherum erstrecken sich endlose Wälder mit Bergen, deren Kegelform man entnehmen kann, dass es sich bei ihnen ebenfalls um schlafende Vulkane handelt.

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Cinder Cone

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Painted Dunes

Dirk steigt den Trail hinunter in den Krater während Katharina oben bleibt, um die Aussicht zu genießen - und natürlich das Beweisfoto zu machen. Erst jetzt wird klar, wie tief der Krater eigentlich ist.

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Lassen Peak vom Cinder Cone aus

Nachdem Dirk wieder oben angekommen ist, machen wir uns gemeinsam an den Abstieg. Dieser ist wesentlich einfacher als der Aufstieg, da man im weichen Sand gut abfahren kann, und bald sind wir wieder unten beim Auto angekommen.

Wir fahren nun zurück nach Old Station und dann weiter auf der Ca89 nach Norden. Die Strecke führt zunächst recht unspektakulär durch den Wald, doch bald taucht Mount Shasta vor uns auf.

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Erster Blick auf Mount Shasta

Kurz vor McCloud biegen wir auf den River Loop ein, der zu drei kleinen Wasserfällen des McCloud River führt. Die Picknickplätze dort sind zu Recht sehr stark frequentiert.

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Auf dem River Loop

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Auf dem River Loop

Zurück auf der Landstraße wollen wir aber auch einen nicht von Bäumen verstellten Blick auf den majestätischen Mount Shasta werfen. Zu diesem Zweck folgen wir der Straße zum Mount Shasta Skigebiet. Der Blick von dort ist wirklich sehr schön. Leider ist aber die Durchfahrt zur Ortschaft Mount Shasta im Sommer gesperrt. Also fahren wir wieder zurück und umrunden auf der I5 den Vulkan und seinen kleinen Bruder, die Black Butte.

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Mount Shasta von Süden

Bei Weed verlassen wir wieder die Interstate und folgen nun der Ca87 nach Norden. Hier gibt es noch einen letzten schönen Aussichtspunkt auf Mount Shasta. Die Straße führt nun weiter durch eine vulkanische Hügellandschaft, der Wald wird aber zunehmend karger.

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Mount Shasta von Norden

Da es noch relativ früh ist, beschließen wir spontan, einen Abstecher zum Lavabeds National Monument zu machen. Dazu biegen wir kurz bevor wir die Grenze nach Oregon erreichen auf die Ca161 durch das Tule Lake National Wildlife Refuge ab. Auffällig sind hier die riesigen Mengen an kleinen weißen Schmetterlingen, die anscheinend Selbstmordabsichten hegen, denn sie stürzen sich immer genau vor unserem Auto auf die Straße. - Hoffen wir mal, dass nicht sie die Tiere waren, die hier geschützt werden sollten…

Durch den Nordeingang erreichen wir das National Monument. Vor kurzem hat hier ein heftiges Feuer gewütet und mehrere Trails sind daher noch immer gesperrt. Wir laufen den kurzen Gillems Camp Trail. Dieser Trail führt über die Stelle, wo sich im Krieg mit den Modoc Indianern 1872/73 das Lager der amerikanischen Armee befand. Die Modoc, die sich in dem unwirtlichen Lavaland gut auskannten, leisteten hier unter ihrem Anführer Captain Jack erbitterten Widerstand gegen ihre Deportation nach Oklahoma. Erst nach mehreren blutigen Schlachten mussten sie sich schließlich geschlagen geben. Captain Jack und zwei weitere Anführer wurden zum Tode verurteilt, die restlichen 160 Modoc nach Oklahoma deportiert. Sieht man das Land um das dieser Krieg ging, fällt es erst recht schwer zu verstehen, warum man dies den Indianern nicht einfach überlassen konnte: Diesen ist es heilig, doch aus weißer Sicht, zumindest des 19. Jahrhunderts, ist es eigentlich wertlos…

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Auf dem Gillems Camp Trail

Nach diesen traurigen Eindrücken fahren wir weiter nach Süden. Bekannt ist das National Monument vor allem für seine vielen Lavahöhlen. Diese darf man ohne Führer auf eigene Faust erkunden. Im Visitor Center erstehen wir noch schnell eine Taschenlampe, dann lenken wir unser Auto auf die Cave Loop Road, die an den meisten der Höhlen vorbei führt.

Auf gut Gück entscheiden wir uns für die Catacombs. Durch ein Loch erreichen wir ein Labyrinth von Gängen. Da unsere Taschenlampe nur sehr schwach ist, wir Angst haben uns zu verlaufen und zudem keinen Helm auf haben, kehren wir bald wieder um. Wir sind froh, als wir das Licht des Höhleneingangs wieder vor uns sehen, möchten die Erfahrung allein in einer Höhle gewesen zu sein aber nicht missen.

Zwei der Höhlen des National Monuments, Skull Cave und Merrill Cave sind Eishöhlen. Diese wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zuerst fahren wir zur Skull Cave. Diese ist besser ausgebaut als die Catacombes. Licht gibt es zwar auch hier nicht, aber durch den riesigen Höhleneingang führen Stahltreppen und -geländer in die Tiefe und helfen bei der Orientierung. - Allerdings sind die Handläufe der Treppen auch empfindlich kalt, Handschuhe wären keine schlechte Idee… Der Icefloor der Höhle ist leider gesperrt, da er durch die vielen Besucher zu stark verschmutzt wurde, daher beschließen wir, auch die Merrill Cave aufzusuchen.

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In der Skull Cave

Diese Höhle hat sogar zwei natürliche Eingänge. Durch einen der beiden kann man über Stahltreppen hinunter in die Höhle steigen. Über weitere Stahltreppen und Holzbohlen kommt man noch weiter hinunter zum Icefloor - oder vielmehr dahin, wo er einmal war, denn vor ca. 10 Jahren ist dieser eingestürzt. Im Licht der Taschenlampe können wir einige winzige Fleckchen Eis erkennen - oder glauben dies zumindest.

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Eingang der Merrill Cave

Wieder zurück am Tageslicht verlassen wir das National Monument wieder Richtung Norden, halten unterwegs aber noch an dem einen oder anderen Aussichtspunkt. Dann überqueren wir die Grenze nach Oregon und fahren weiter nach Klamath Falls. Dies scheint ein sehr nettes Städtchen zu sein. Tankstellen allerdings sind hier sehr dünn gesät und unser Auto hat langsam wieder Durst. Nach langer Suche finden wir aber doch noch eine und können dann am Ostufer des Upper Klamath Lake weiter nach Norden fahren. Die tiefstehende Sonne macht den wunderschönen See noch eindrucksvoller.

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Im Lava Beds National Monument

Kurz vor Fort Klamath sorgt eine Baustelle noch einmal für ein wenig Verwirrung, sperrt diese doch die gesamte Straße und zwingt uns auf eine Umleitung durch einsame Kuhweiden. Fast können wir das Aspen Inn, unser Motel für diese Nacht, nicht finden, entdecken aber nach einer kurzen Irrfahrt doch das Hinweisschild.

Von der Wirtin Heidi werden wir überschwänglich begrüßt und gleich mit Informationen für den morgigen Tag versorgt. Sie spricht auch ein paar Brocken Deutsch und ist froh, dies an uns üben zu können. Schließlich können wir uns loseisen und beziehen unsere gemütliche A-shaped Cabin, wo wir uns von dem ereignisreichen Tag erholen.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 20.02.2009, 10:50 Uhr
Schöne Bilder!
Aber ist dieses Bild nicht spiegelverkehrt??

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Erster Blick auf Mount Shasta

Wir haben doch keinen Linksverkehr in den USA???

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 20.02.2009, 12:31 Uhr
Wir haben doch keinen Linksverkehr in den USA???

Wenn das Bild spiegelverkehrt wäre, würden wir aber hinter einem Geisterfahrer herfahren :wink:

Ich vermute mal, dass der Fahrer unseres Autos (ich verrate jetzt nicht, wer das sehr wahrscheinlich war :oops:) versucht hat, das Bild während der Fahrt selber aufzunehmen und sich dabei sehr bemühen musste:

a) Den Horizont möglichst horizontal hinzubekommen (darum heißt er ja auch so :lol:)
b) Nicht die Motorhaube mit aufs Bild zu bekommen

Was ein Cop, der diese Aktion mitbekommen hätte, dazu sagen würde, möchte ich gar nicht wissen. Immerhin sind die Straßen im Westen der USA abseits der Ballungsgebiete ja meistens recht leer :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 20.02.2009, 12:42 Uhr
Ok, ich dachte, dass andere Auto kommt euch entgegen und der Beifahrer, so wie es ordnungsgemäß gewesen wäre  :wink: hätte das Foto aufgenommen.
Nach deiner Erklärung macht es aber doch Sinn...
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 21.02.2009, 09:28 Uhr
[...] und der Beifahrer, so wie es ordnungsgemäß gewesen wäre  :wink: hätte das Foto aufgenommen.

Da ich inzwischen auf DSLR umgestiegen bin, wird das im kommenden Urlaub auch so ablaufen. Ganz lebensmüde bin ich dann doch nicht... :lol:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: tigger70 am 21.02.2009, 14:09 Uhr

Tolle Beschreibung, das kann ich mir richtig bildhaft vorstellen. Katharina hätte wohl ähnlich reagiert, wenn eine der vielen Taranteln, die wir auf der Route 66 gesehen haben, zu nahe gekommen wäre...


Ich hoffe, ihr habt unter irgendwelche Steine geschaut, um diese Entdeckung zu machen... :?

Lassen Volcanic hat uns super gut gefallen, ein toller NP der auch überhaupt gar nicht überlaufen ist !!! Allerdings waren wir bisher noch nicht in Yellowstone, evtl. ist man sonst eher enttäuscht.

LG

Claudi
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 22.02.2009, 14:17 Uhr
Ich hoffe, ihr habt unter irgendwelche Steine geschaut, um diese Entdeckung zu machen... :?

Aber nein, die Tarantelmännchen liefen in größeren Mengen quer über die Route 66. Da auf dieser Straße außer ein paar Touristen niemand mehr unterwegs ist (der große Rest fährt auf der benachbarten Autobahn), konnten wir auch einfach mitten auf der Straße anhalten, um die Tiere zu beobachten. Am Tag vorher hatten wir am Midpoint Cafe in Adrian, TX ein totes Exemplar gesehen und halb im Scherz noch an ein entlaufenes Haustier gedacht...

Lassen Volcanic hat uns super gut gefallen, ein toller NP der auch überhaupt gar nicht überlaufen ist !!! Allerdings waren wir bisher noch nicht in Yellowstone, evtl. ist man sonst eher enttäuscht.

Es wird ja vereinzelt die Meinung geäußert, man könne sich den Lassen Volcanic NP sparen, wenn man schon im Yellowstone NP war. Wenn man nur die geothermal aktiven Stellen vergleicht, ist der Yellowstone natürlich viel beeindruckender, das ist klar. Ich denke auch mal, dass Ihr von diesem Park beeindruckt sein werdet. Aber wer in der tollen Bergumgebung des Lassen ein paar Trails läuft und dann diesen Park immer noch weglassen will, der ist selber schuld...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 22.02.2009, 14:29 Uhr
So, und hier kommt schon die nächste Etappe:

Montag, 8.9.08: Fort Klamath - The Dalles

Auch heute Früh ist es wieder empfindlich kalt in der Cabin, doch da wir heute noch viel vorhaben überwinden wir uns und schaffen es, um halb sieben aufzustehen. Eine halbe Stunde später stehen wir im Office des Motels und wärmen uns mit heißer Schokolade auf, bis wir fit sind zu starten.

Dann geht es nach Norden in Richtung Crater Lake Nationalpark. Da wir uns noch außerhalb der Calderakante befinden, sehen wir längere Zeit über nichts als waldige Berge. Kurz hinter dem Eingang des Nationalparks taucht rechter Hand der Annie Creek mit seinem spektakulären Canyon auf. Diesen lassen wir aber links - äh, Verzeihung rechts - liegen: Wir haben ein anderes Ziel.

Wir folgen also der Straße zum Rim Village und biegen dort auf den Parkplatz der Crater Lake Lodge ein und stellen dort unser Auto ab. Die Lodge wirkt übrigens genauso edel und vornehm wie ihr Preis vermuten lässt, eine Kreuzung aus Alpenhütte und Luxushotel.

Hier haben wir zum ersten Mal Blick auf den See und sind begeistert von seiner tiefblauen Farbe. Mit steigender Sonne wird diese sich sogar noch verstärken.

Hinter der Lodge beginnt der Trail auf den Garfield Peak, einen der Berge, die den Krater bilden. Wie Lassen und Yellowstone war auch Crater Lake einst ein riesiger Supervulkan. Ein Ausbruch vor etwa 7000 Jahren sprengte den Gipfel weg, ein weiterer Ausbruch erzeugte den kleineren Vulkankegel, der heute Wizard Island bildet. Seitdem ist der Vulkan ruhig. Da der Krater keine natürlichen Abflüsse hat, lief er mit der Zeit voll Wasser und hat heute eine Tiefe von bis zu 593m.

Nachdem der Trail kurz einer Uferpromenade gefolgt ist, führt er als schöner Bergweg weiter nach oben. Immer wieder bieten sich neue atemberaubende Ausblicke auf den See aber auch nach Süden auf ein vulkanisches Hügelland und den Upper Klamath Lake. Laut der Nationalparkzeitung soll es hier auch Pikas geben, aber außer ein paar Chipmunks bekommen wir keine Tiere zu Gesicht.

Auch der Ausblick vom Gipfel ist ebenfalls sehr schön, wird allerdings von einem Paar von Joggern getrübt, die ihrer Begeisterung sehr lautstark Luft machen. Glücklicherweise brechen die beiden vor uns wieder auf.

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Ausblick vom Garfield Peak

Beim Abstieg erleben wir dann, dass dieser Trail wohl wirklich zu den beliebtesten des Parks zählt: Wahre Menschenmassen kommen uns entgegen, während wir, von den beiden geschwätzigen Joggern abgesehen, fast allein am Gipfel waren. Da hat sich das frühe Aufstehen also schon bezahlt gemacht…

Wir fahren nun weiter auf dem West Rim Drive um den See herum und halten dabei an mehreren Aussichtspunkten, darunter auch Discovery Point. Von dort aus hat John Wesley Hillman 1853 als erster Weißer den See erblickt. Die Indianer kannten den See allerdings schon lange vorher und betrachteten ihn als heiligen Ort. Einige ihrer Legenden berichten sogar aus der Zeit, als der Krater noch trocken war.

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Am Discovery Point

Von den Aussichtspunkten bieten sich immer neue wunderbare Aussichten auf den See und auf Wizard Island. Vom Watchman Point hat man einen besonders schönen Blick in den Krater des „kleinen“ Vulkans.

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Wizard Island vom Watchman Point

Da die Straße häufig außerhalb der Gipfel des Kraterrandes entlang führt hat man häufig auch einen guten Blick auf die anderen Vulkane des Nationalparks. Unter diesen sticht besonders der 2245m hohe Red Cone heraus.

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Red Cone

An der North Junction folgen wir weiter der Straße entlang des Seeufers. Der nächste Aussichtspunkt, Grouse Hill, zeichnet sich vor allem durch Unmengen von Chipmunks aus. Diese sind wohl von verantwortungslosen Parkbesuchern etwas zu oft gefüttert worden, denn sie haben sämtliche Scheu verloren und kommen bettelnd bis auf wenige Zentimeter heran.

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Freches Chipmunk

Die Ausblicke vom Ostrand des Kraters sind fast noch beeindruckender als die von der Westseite. Da wir für eine Schifffahrt leider keine Zeit haben fahren wir an der Cleetwood Cove vorbei, halten aber sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit und bewundern die Aussicht.

Die Straße führt nun geradewegs auf Mount Scott, den mit 2721m höchsten Punkt des Parks, zu. Direkt zu dessen Füßen führt eine Stichstraße zum Cloudcap Overlook, der höchsten Stelle des Rim Drives.

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Mount Scott

Der nächste Aussichtspunkt befindet sich am Pumice Castle, einer leuchtend gelben Bimssteinformation an der steilen Kraterinnenwand, die einem wunderbaren Kontrast zum tintenblauen Wasser bildet. Der hiesige Parkplatz wird von drei Wohnmobilen, dem Kennzeichen nach aus Florida, fast ganz in Anspruch genommen. Deren Insassen sind gerade damit beschäftigt, die Tonspur ihres Camcorders in breitestem Fränkisch zu besprechen.

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Pumice Castle

Nun umrundet die Straße einen der Kraterrandberge und trifft am Phantom Ship Overlook wieder auf den See. Phantom Ship, die zweite Insel im See, ist der Überrest eines älteren Vulkans, der durch den großen Ausbruch wieder freigelegt wurde. Die Felsstruktur erinnert an ein wettergegerbtes Piratenschiff, schlechtes Wetter und Nebel müssen diesen Eindruck noch zusätzlich verstärken, - bis man ein wirkliches Schiff vorbeifahren sieht und erkennt, dass das Ding die Größe eines 16-stöckigen Gebäudes hat.

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Phantom Ship

Am Aussichtspunkt versucht ein junger Vater gerade ein Foto von Frau und Kind zu machen, doch der Kleine, zwei oder drei Jahre alt, findet uns Fremde wesentlich interessanter als seinen Papa und will partout nicht in die Kamera schauen. Das Foto gelingt erst, als wir uns hinter den Fotografen stellen.

Gegenüber des Phantom Ship Overlook geht die Straße ins Pinnacle Valley ab. Diese führt durch den Wald entlang des Canyons des Sand Creeks zu den Pinnacles. Diese Versteinerten Überreste einstiger Fumarolen stehen wie einbetonierte Weihnachtsbäume am Rand einer Schlucht. Von einem Trail aus kann man sich diese wunderbar surreale Landschaft genauer betrachten.

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Die Pinnacles

Auf dem Parkplatz der Pinnacles machen wir eine traurige Entdeckung: Haben uns gestern noch die Schmetterlinge leid getan, die unserem Auto zum Opfer fielen, sehen wir hier, was anderen Autos so in die Quere kommt: Im Kühlergrill eines dicken, fetten SUV stecken die Überreste eines kleinen Singvogels!

Zurück auf dem Rim Drive umrunden wir die Dutton Cliff und kommen bei Sun Notch wieder ans Seeufer. Von dem wunderschönen Sun Notch Trail hat man noch einmal einen schönen Blick auf das Phantom Ship. Hier ist man sogar noch ein Stückchen näher daran, als vom offiziellen Aussichtspunkt aus, dafür ist die Ähnlichkeit mit einem Schiff nicht mehr ganz so stark.

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Phantom Ship vom Sun Notch Trail

Bevor sich unsere Runde um den See schließt, entfernt sich die Straße noch ein letztes mal vom Ufer, diesmal um die Vidae Ridge zu umfahren. An deren Fuß stürzen die schönen Vidae Falls direkt neben der Straße in die Tiefe.

Im Rim Village machen wir noch einen kurzen Besuch im Souvenirladen und im Visitor Center, die beide heute Vormittag noch nicht geöffnet hatten. Dann fahren wir wieder den West Rim Drive am See entlang und weiter nach Norden aus dem Park.

Bis Bend führt die Straße nun meistens schnurgerade und ein wenig langweilig durch den Wald. Eigentlich wollen wir die Lava Butte im Newberry National Volcanic Monument besuchen, doch wir müssen feststellen, dass das Monument montags und dienstags geschlossen hat, was in keinem Reiseführer erwähnt wurde. Wir versuchen einen Parkplatz zu finden, um wenigstens zu Fuß ein wenig zu der Butte zu laufen, geben das Unterfangen aber bald auf und begnügen uns mit dem Blick von der Straße.

Quasi als Ersatz fahren wir nun weiter zum Smith Rock State Park. Dieser ist zwar winzig, zeichnet sich aber durch wunderschöne Felsen entlang des schön mäandernden Crooked River aus. Die steilen Felswände sind bei Kletterern sehr beliebt und ein paar sind auch heute dabei, die Wände zu erklimmen.

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Im Smith Rock State Park

Als wir uns an den Felsen satt gesehen haben, fahren wir auf der US97 und der US197 durch zunehmend unwirtlicheres Hügelland nach Norden. Nur in den Flusstälern können sich hier noch Bäume halten, der Rest ist gelbes, dürres Gras und vereinzelte Wachholderbüsche auf schwarzem Lavaboden. Am Horizont sehen wir die weißen Gipfel von Mount Jefferson und Mount Hood.

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Auf der Fahrt nach The Dalles

In der Abenddämmerung erreichen wir schließlich The Dalles. Wir werfen noch einen kurzen Blick auf den Damm, der den Columbia River östlich der Stadt aufstaut, und fahren dann durch die Stadt zu deren westlichen Ende, wo wir im Super 8 ein Zimmer vorgebucht haben. Wir besorgen uns noch etwas zum Abendessen und gehen dann nach dem langen Tag bald ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: nordlicht am 23.02.2009, 18:29 Uhr
Ich war ja bisher ein sehr stiller Mitreisender, aber sowohl der Crater Lake als auch Eure Bilder von dort gefallen mir so gut, dass ich mich mal melden muss.
Besonders dieses Bild mit dem etwas diesig verschwommenen Kraterrand und Mt.Scott im Hintergrund und Wizard Island im Vordergrund ist klasse. Ich wuerde das Bild glaube ich unten etwas beschneiden, so dass die Steine im Vordergrund wegfallen und das Bild nur noch in blaugruen-weiss ist. Dann als Poster gross abziehen, rahmen und mitten ins Wohnzimmer haengen. Toll!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_08_03.jpg)
Wizard Island vom Watchman Point
Auf jeden Fall vielen Dank fuer den schoenen Reisebericht, freue mich schon auf die Fortsetzung.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 23.02.2009, 22:10 Uhr
Ich war ja bisher ein sehr stiller Mitreisender, aber sowohl der Crater Lake als auch Eure Bilder von dort gefallen mir so gut, dass ich mich mal melden muss.

Hallo Nordlicht, schön dass Du noch mitfährst!

Besonders dieses Bild mit dem etwas diesig verschwommenen Kraterrand und Mt.Scott im Hintergrund und Wizard Island im Vordergrund ist klasse.

Danke für das Lob! Klasse finde ich, dass das eines von Katharinas Bildern ist - sie behauptet nämlich immer, dass ihre Bilder nicht so gut wären. Ist doch Blödsinn - wer von uns beiden produziert denn die komischen und schiefen Geisterfahrer-Fotos...  :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Micha73 am 23.02.2009, 22:15 Uhr
Bin etwas länger in San Francisco geblieben und nun hinterhergedüst - ihr habt vielleicht ein Tempo drauf. :)

Sehr schöner Urlaubsbericht, habe tatsächlich vieles aus meinem Urlaub wiedererkannt und gleich mal wieder meine Urlaubsfotos rausgeholt.

Interessant auch die Info vom Feuer im Lavabeds NM - als wir 3 Wochen vor euch da waren, war es extrem diesig und wir hatten schon vermutet, daß es in der Nähe brennt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16415/11-13.jpg)


gibts irgendwo nen Link zu Eurer diesjährigen Route? (Nur, damit ich weis auf was für einen Reisebericht ich mich freuen darf)

Ja, einen Link gibt es und zwar hier: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36604

Das ist aber witzig - das ist ja fast genau unsere Route für dieses Jahr! Nachdem ihr uns also 2008 durch den Nordwesten gefolgt seid, werden wir euch bald im Südwesten nachreisen, allerdings mit 1,5 Monaten Abstand - kann ich euch also vorher noch nach Tips fragen. :)

Und 2010 klappts dann vielleicht auch mal mit einem gemeinsamen Treffen im Urlaub.  :lol:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 24.02.2009, 07:47 Uhr
Interessant auch die Info vom Feuer im Lavabeds NM - als wir 3 Wochen vor euch da waren, war es extrem diesig und wir hatten schon vermutet, daß es in der Nähe brennt.

Sehr interessant. Dafür war bei Euch der schöne Leuchtturm von Point Arena noch nicht eingerüstet. Irgendwie findet sich wohl immer ein Grund, warum man ein paar Wochen früher oder später hätte unterwegs sein sollen :D (im Moment hoffe ich bezüglich unserer nächsten Reise mal stark, dass sich in den kommenden Wochen der Straßenzustand einiger Gravelroads im Südwesten noch deutlich bessert...)

Aber auf das Treffen im Urlaub 2010 freue ich mich jetzt schon :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 24.02.2009, 07:52 Uhr
Guten Morgen allerseits,

so ganz langsam neigt sich unsere Reise dem Ende entgegen. Aber ein paar schöne Tage kommen noch. Heute besichtigen wir ein schönes Flusstal mit tollen Wasserfällen sowie den beeidruckenden Ort einer riesigen Naturkatastrophe:

Dienstag, 9.9.08: The Dalles - Salkum

Nachdem wir das Super-8-Frühstück inklusive Selber-Back-Waffeln ausgiebig gewürdigt haben, begeben wir uns auf die Suche nach der US30. Wir benötigen mehrere Anläufe bis wir endlich die richtige Straße gefunden haben und auf dieser die Stadt Richtung Westen verlassen können.

Da die Schlucht des Columbia River Gorge vor den diversen Regulierungsmaßnahmen der 30er- bis 60er-Jahre nicht passierbar war (die Pioniere des Oregon Trail durchquerten sie auf Flößen), führt die historische Straße durch die Hügel oberhalb der Schlucht, während die neue Interstate I84 unten parallel dem Fluss folgt.

Leider ist die alte Straße nicht mehr überall befahrbar doch von The Dallas bis Mosier können wir dieser folgen, wie sie sich in abenteuerlichen Kurven zwischen den dunklen Lavafelsen durch die, hier auf der Westseite des Küstengebirges noch recht kahle, Landschaft windet. Immer wieder gibt es schöne Aussichtspunkte auf die Schlucht und die gewundene Straße.

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Straße durch die Columbia Gorge

Bei Mosier müssen wir dann ein Stück der Interstate folgen. Bei Hood River überqueren wir den Columbia und folgen ihm nun einige Zeit auf dem Washingtoner Ufer. Die Gegend wird hier immer grüner und erinnert zunehmend an das Rheintal, nur die mittelalterlichen Burgen fehlen. - Schon die ersten Siedler hatten anscheinen diesen Gedanken, denn die erste Stadt am nördlichen Flussufer heißt - Bingen!

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Überquerung des Columbia River

Auf der Fahrt entlang des Flusses können wir nun am südlichen Ufer den eindrucksvollen Mount Hood stehen sehen.

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Mount Hood

Über die Bridge of the Gods fahren wir etwa fünf Meilen weiter wieder zurück nach Oregon. Der Name dieser schönen Stahlbrücke von 1925 kommt daher, dass indianische Legenden von einer natürlichen Brücke an dieser Stelle berichten, die aber bei Kämpfen zwischen den Göttern zerstört wurde. Tatsächlich konnten Geologen nachweisen, dass vor etwa tausend Jahren das Tal hier durch einen Erdrutsch blockiert wurde und dieser Damm wohl langsam so unterspült wurde, dass sich tatsächlich eine Art Brücke bildete, die irgendwann aber einstürzte. Auf den Brückenpfeilern der Oregonseite sind schöne Murals angebracht, die von den Indianern, die hier früher lebten und der Lewis-und-Clark-Expedition berichten.

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Bridge of the Gods

Etwas flussabwärts der Brücke erreichen wir den Bonneville Dam, einen der vielen Dämme, die mittlerweile die gewaltige Kraft des viertgrößten Flusses der USA nutzbar machen. Der Damm hat ein schönes Visitor Center, dessen Ausstellung sich nicht nur mit dem Damm selber, sondern auch mit der Geschichte der Gegend, vor allem Lewis und Clark und dem Oregon Trail, beschäftigt. Im Souvenirshop erstehen wir eine Woody-Guthrie-CD - ab jetzt bildet "Roll on Columbia" den Soundtrack unserer weiteren Reise.

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Der Bonneville Dam

Im Keller kann man durch große Fenster in die Fischtreppe hinausschauen und beobachten wie sich die teilweise recht riesigen Fische gegen die Strömung nach oben kämpfen. Im Nebenzimmer sind Fischzähler damit beschäftigt aufzuzeichnen, wie viele Fische von welcher Art hier vorbei kommen. Durch die starke Regulierung des Flusses und Überfischung hat leider die Zahl der Fische dramatisch abgenommen. Lewis und Clark berichten von solchen Mengen von Lachsen, dass man den Columbia beinahe trockenen Fußes überqueren konnte. Die Yakima und Klickitat Indianer, die hier lebten, trockneten die Lachse und handelten damit, so dass einzelne Fische sogar bis auf die andere Seite der Rocky Mountains gelangten.

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Fischtreppe des Bonneville Dam

Kurz hinter dem Damm gibt es wieder ein Stück der alten Straße. Diese führt nun vorbei an mehreren schönen Wasserfällen. Nach einem kurzen Stop bei den Horsetail Falls erreichen wir die wohl bekanntesten davon, die Multnomah Falls. In zwei Stufen fällt das Wasser hier insgesamt 189m in die Tiefe. In 32m Höhe überquert eine Fußgängerbrücke im Art-deco-Stil die Abbruchkante des unteren Falls. Da die Fälle so bekannt sind herrscht unten und bis zur Brücke ein ziemlicher Rummel. Erst als wir hinter der Brücke den steilen Fußweg nach oben erklimmen wird es etwas ruhiger. Nach längerem Anstieg erreichen wir eine Aussichtsplattform oberhalb der Abbruchkante des oberen Falls: Ein eindrucksvoller Blick!

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Multnomah Falls

Nach dem Abstieg folgen wir weiter dem alten Columbia Highway. Nächste Attraktion ist das Vista House, ein ehemaliges Rasthaus von 1916, das 2005 aufwändig renoviert wurde. Wüsste man nicht, um was es sich hier handelt, man könnte es für einen kleinen Tempel oder ein Mausoleum halten. - Was waren das für Zeiten als man noch solche Raststätten baute…

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Im Vista House

Einen Hügelrücken weiter befindet sich auf Chanticleer Point ein State Park, der vom Portland Women's Forum gegründet wurde. Von hier aus haben wir noch einen letzten schönen Blick auf die Schlucht und das Vista House.

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Ausblick vom Chantecleer Point

Bei Troutdale fahren wir dann wieder auf die Interstate und fahren nun auf der I84 und der I5 durch Portland hindurch und dann weiter nach Norden. Bei Castle Rock verlassen wir diese wieder und folgen nun der Wa504 Richtung Mount St. Helens.

Schon von weitem können wir den enthaupteten Berg sehen. Je näher wir diesem kommen, desto deutlicher wird das Ausmaß der Zerstörung durch den Ausbruch 1980: Die Wälder, durch die wir fahren wirken sehr jung, teilweise verkünden auch Schilder, wann sie gepflanzt wurden, die Straßenbrücken sind alle neu, schließlich stehen tote Baumstümpfe zwischen den nachwachsenden jungen Bäumchen. Wir halten an und starren in die Schlucht neben uns, in der sich noch fast 30 Jahre später die Wucht der Schlammlawine deutlich abzeichnet.

Beim Visitor Center auf der Johnston Ridge gibt es nur noch tote Bäume, dafür riesige Mengen bunter Wildblumen. Benannt sind Ridge und Visitor Center nach einem Geologen, der hier beim Ausbruch 1980 ums Leben kam. Insgesamt fielen dem Ausbruch 75 Menschen zum Opfer, da niemand mit einer derart verheerenden Gewalt rechnete. Vor allem die gewaltigen Schlammlawinen hatte man nicht vorausgesehen.

Der Berg selber ist sehr eindrucksvoll. Besonders die kleine Kuppel, die sich im alten Krater bildet wirkt nicht gerade vertrauenerweckend… Der letzte (kleinere) Ausbruch liegt gerade zwei Monate zurück. Wir hören ein wenig einem Ranger Talk über die vulkanische Aktivität hier in den Cascades zu. Dann steigen wir hinauf zu einem etwas erhöhten Aussichtspunkt. Von dort aus kann man Mt. Adams im Osten, vor allem aber die von toten Bäumen übersäten Hänge ringsherum sehen.

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Mount St. Helens

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Zerstörter Wald bei der Johnston Ridge

Wir steigen wieder hinab und gehen in das Visitor Center. Wir kommen gerade rechtzeitig für die letzte Filmvorführung des Tages. Der viertelstündige Film zeigt Bilder vom großen Ausbruch. Höhepunkt ist aber, als sich am Ende die Leinwand hebt - und dahinter eine große Fensterwand den Blick auf den Berg freigibt - vor allem, da dieser mittlerweile beschlossen hat, sich dramatisch in Wolken zu hüllen. Die Ausstellung im Visitor Center enthält viele eindrucksvolle Augenzeugenberichte von Überlebenden des Ausbruchs und ein Modell an dem man sich die einzelnen Phasen des Ausbruchs darstellen lassen kann.

Zurück am Auto packen wir unser Navi aus, um unser Bed & Breakfast für heute Nacht  zu finden, das etwas abgelegen liegt. Womit wir nicht gerechnet haben: Das Tomtom-Kartenmaterial für diese Gegend stammt anscheinend von vor 1980! Zumindest existiert weder der Parkplatz an der Johnston Ridge, noch die Wa504 dorthin. Auf der Karte des Navis hüpfen wir lustig von Waldweg zu Waldweg und fahren zeitweise auch einfach querfeldein. Dafür tauchen dort Straßen auf, wo in Wirklichkeit keine sind (vielleicht gab es hier mal welche). Manchmal kommt eine Anweisung: "Links abbiegen!" wenn sich links gerade eine tiefe Schlucht öffnet… Erst als wir wieder unten im Tal sind, stimmen Karte und Realität wieder überein, wir können erleichtert aufatmen.

Und so erreichen wir schließlich doch noch das Sheperd's Inn, das bei Salkum, zwischen Mount St. Helens und Mount Rainier, mitten im Wald liegt. Wir werden vom Wirtsehepaar Ellen und Richard freundlich empfangen und bekommen gleich noch einen leckeren Blaubeerkuchen serviert. Dann beziehen wir unser Zimmer, das ganz mit Schafen dekoriert ist: Von Plüschschafen auf dem Bett bis zu Wandbildern mit kleinen Schäferinnen.

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Unser Zimmer im Shepherd's Inn

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 24.02.2009, 08:42 Uhr

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_09_10.jpg)
Mount St. Helens

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Zerstörter Wald bei der Johnston Ridge


So bekomme ich auch mal den Mt. St. Helens in voller Pracht zu sehen. Bei unserem besuch in 1995 war ja leider nix mit guter Sicht!

Tolle Fotos. Schade, dass der bericht bald vorbei ist.

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: Nekochan am 24.02.2009, 08:46 Uhr
Tolle Fotos. Schade, dass der bericht bald vorbei ist.

Ein paar Tage kommen ja noch - und der nächste Reisebericht folgt bestimmt  :wink:

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Angie am 25.02.2009, 15:06 Uhr

Toll, dass noch ein paar Tage folgen :D Hier beim Mt. St. Helens gefällt es mir ausgesprochen gut! Das Foto vom Mt. St. Helens ist einfach fantastisch :daumen:

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 25.02.2009, 17:18 Uhr
Hallo Angie, schön, dass Du auch noch mit eingestiegen bist! :winke:

Hier beim Mt. St. Helens gefällt es mir ausgesprochen gut! Das Foto vom Mt. St. Helens ist einfach fantastisch :daumen:

Danke für das Lob!

Bei dem Foto zahlt sich aus, dass dieser Tag relativ voll war und wir somit erst spät am Mount St. Helens ankamen. Ohne die tiefstehende Sonne wären die Furchen in den Ascheschichten niemals so schön durch die Schatten betont worden. Tja, manche Dinge funktionieren halt im Nordwesten genauso wie im Südwesten  :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Raigro am 25.02.2009, 18:17 Uhr
Hallo,

so sah es am Mt. St. Helens vor etwa 10 Jahren aus. Ist es Heute auch noch so, oder ist alles mit jungen Bäumen zugewachsen?

Rainer
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Angie am 25.02.2009, 18:34 Uhr

Ohne die tiefstehende Sonne wären die Furchen in den Ascheschichten niemals so schön durch die Schatten betont worden. Tja, manche Dinge funktionieren halt im Nordwesten genauso wie im Südwesten  :D

Also gewusst wie :wink: Oder: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort :daumen:

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 25.02.2009, 22:22 Uhr
so sah es am Mt. St. Helens vor etwa 10 Jahren aus. Ist es Heute auch noch so, oder ist alles mit jungen Bäumen zugewachsen?

Wo wurde das Bild denn aufgenommen? Wir waren ja an der Johnston Ridge und da sah es definitiv nicht mehr so schlimm aus wie auf Deinem Bild. Es liegen zwar noch jede Menge umgefallener Bäume herum, aber an denen nagt auch der Zahn der Zeit. Zudem wachsen an der einen oder anderen Stelle auch schon neue Bäume nach. Folgendes Bild ist mehr oder weniger direkt am Visitor Center entstanden:

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Toter und nachwachsender Wald am Mount St. Helens

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Raigro am 25.02.2009, 22:28 Uhr
Hallo Dirk,

ich kann nicht mehr genau sagen, wo die Aufnahme gemacht wurde, aber es sah überall ähnlich aus. Ich glaube, das Bild wurde in der Nähe des Visitor Centers gemacht.

Rainer
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 26.02.2009, 08:38 Uhr
Guten Morgen! - Und weiter geht's:

Mittwoch, 10.9.08: Salkum - Seattle

Das Frühstück ist sehr gut und sehr reichhaltig: Obstsalat, Croissants, Brombeerpfannkuchen, Würstchen und Kartoffel-Ei-Auflauf. Ellen, die Wirtin, erkundigt sich nach unseren Plänen für heute. Nachdem wir darüber Auskunft gegeben haben, gibt sie uns viele wertvolle Tipps für den Mount Rainier National Park. Wir erfahren von ihr auch, dass die Verbindungsstraße vom Stevens Canyon Entrance nach Sunrise wegen Bauarbeiten gesperrt ist und man nach Sunrise einen weiten Umweg nehmen muss.

Wir verabschieden uns und fahren in Richtung des westlichen Nisqually Entrance des Parks. Schon von weitem grüßt uns der weiß-vergletscherte Gipfel des Mount Rainier. Direkt am Parkeingang fahren wir erst einmal durch dichten Wald.

Unseren ersten Halt machen wir bei Longmire. Hier unternahm James Longmire 1883 die ersten Versuche die Gegend touristisch zu erschließen. Hauptaugenmerk galt damals den Mineralquellen, die hier reichlich sprudeln und denen heilende Kräfte zugeschrieben wurden. An der Stelle des alten Longmire'schen Hotels wurde später die Nationalpark-Lodge errichtet.

Wir gehen den Trail of the Shadows. Dieser führt über ausgedehnte Feuchtwiesen zu den ehemaligen Kureinrichtungen Longmires. Durch den starken Mineraliengehalt des Wassers können sich hier keine größeren Pflanzen halten. Dadurch bieten sich ständig grandiose Ausblicke auf den Mount Rainier.

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Hütte von James Longmire auf dem Trail of the Shadows

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Longmire Meadows

Hinter Longmire schlängelt sich die Straße bergauf. Auch hier gibt es immer wieder wundervolle Ausblicke - und natürlich laden ständig ausgebaute Viewpoints dazu ein anzuhalten, was wir auch ausgiebig wahrnehmen. Besonders eindrucksvoll ist hier der Blick auf den Nisqually Gletscher, einen der 26 benannten Gletscher des Parks.

Weiter geht es zu den Narada Falls. Die Straße führt oberhalb der Wasserfälle vorbei und so sieht man vom Parkplatz aus erst einmal nichts. Erst wenn man einen kurzen Trail hinabsteigt kann man die Fälle in ihrer ganzen Schönheit bewundern.

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Narada Falls

Die Straße windet sich nun weiter hinauf bis nach Paradise. Dieser Ort soll seinen Namen durch Longmires Tochter bekommen haben, die, als sie das erste Mal hier hinaufkam, gesagt haben soll: "So wie hier muss es im Paradies aussehen!" - Nach unserer Ansicht hat sie nicht übertrieben…

Wir gehen den Nisqually Vista Trail. Über bunte Blumenwiesen, die vorherrschende Farbe ist allerdings das Blau-Violett der Lupinen, und immer mit Blick auf den gewaltigen Gipfel gelangt man an den Rand der Schlucht, den sich der Nisqually Gletscher einst gegraben hat.

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Auf dem Nisqually Vista Trail

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Mount Rainier mit Nisqually Gletscher

Von Paradise aus folgen wir weiter der Paradise Road. Diese Einbahnstraße führt durch saftige Almwiesen wieder bergab. Dabei bieten sich schöne Ausblicke auf die umliegenden kleineren Berge.

Bald nachdem wir wieder auf die Hauptstraße des Parks getroffen sind, erreichen wir Reflection Lake. Dieser See ist ein beliebtes Fotomotiv, da sich in seinem Wasser der Mount Rainier perfekt spiegelt. Gerade ist das Wasser zwar stark geriffelt, der Effekt ist dennoch phantastisch. Wir wandern am Ufer des Sees entlang und gewinnen immer neue Perspektiven von Berg und Spiegelbild.

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Am Reflection Lake

Im weiteren Straßenverlauf folgen mehrere schöne Aussichtspunkte - nicht nur auf Mount Rainier sondern auch auf die südlich gelegene Tatoosh Range.

Einen letzten Halt bevor wir dem Park erst einmal den Rücken kehren legen wir am Box Canyon ein. Bei diesem handelt es sich um eine etwa 30m tiefe, aber nur 5 bis 10m breite Schlucht, die sich der Colwitz River hier durch die Felsen gegraben hat. Von einer Straßenbrücke aus hat man einen wunderbaren Blick hinab in die Schlucht und nicht nur dort hin: am südlichen Horizont können wir den Kegel des Mount Adams erkennen.

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Box Canyon

Vorbei am Stevens Canyon Entrance und dem Ohanapecosh Visitor Center verlassen wir nun den Park auf der Wa123 nach Süden. Weiter geht es auf der US12 nach Osten. Hier ist die Landschaft plötzlich nicht mehr so grün und waldig wie bisher. Stattdessen tauchen zu beiden Seiten der Straße dunkle Basaltfelsen auf, die von gelbem Gras umgeben sind. Am Naches River biegen wir auf die Wa410 ab und kehren auf dieser wieder nach Westen zurück.

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Auf der US12 nach Osten

Nach diesem langen Umweg erreichen wir endlich über den Chinook Pass, einen schönen Gebirgspass, wieder den Nationalpark. Hinter dem Pass führt die Straße in vielen Windungen hinab zum Nordende der von uns umfahrenen Baustelle in einem waldigen Tal. Diesem folgen wir nun nach Norden und biegen dann auf die Straße Richtung Sunrise ab. Auf dieser gewinnen wir schnell wieder an Höhe.

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Am Chinook Pass

Jetzt am späten Nachmittag sind die Lichtverhältnisse hier an der Ostseite des Berges nicht gerade günstig - dem Eindruck, den Rainier auf uns macht, tut dies aber keinen Abbruch. Auf dieser Seite noch stärker vergletschert als im Süden, erhebt er sich wie ein riesiger Schneeball aus der Landschaft, die hier auch um einiges hochalpiner wirkt, als in Paradise.

Wir gehen hier den Nature Trail, durch bunte Blumenwiesen und schroffe Felsen. Neben Rainier im Westen bietet das Panorama hier auch dessen kleine Vorberge im Süden und Osten und im Norden die North Cascades und Mount Baker. Auf der Fahrt wieder nach unten halten wir noch einmal am Sunrise Point. Zum vorher beschriebenen Panorama gesellt sich hier auch noch Mount Adams im Süden.

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Auf dem Nature Trail

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Blick vom Nature Trail nach Nordosten

Auf der Wa410 fahren wir weiter nach Norden und verlassen den Park nun endgültig. Über Wa410 und Wa169 erreichen wir Snoqualmie, eine kleine Stadt etwa 40km östlich von Seattle.

Hier befinden sich die Snoqualmie Falls, bekannt unter anderem aus der Fernsehserie Twin Peaks. Dieser 82m hohe Wasserfall, wäre 1898 fast einem Wasserkraftwerk zum Opfer gefallen, doch die Planer brachten es fertig, Wasserfall und Kraftwerk unter einen Hut zu bringen und bauten das weltweit erste unterirdische Kraftwerk. Am Rand der Schlucht, in die der Wasserfall stürzt, befindet sich ein kleiner, hübscher Park mit einer Aussichtsplattform.

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Snoqualmie Falls

Über die I90 fahren wir in der nun einsetzenden Dämmerung Richtung Seattle. Am westlichen Horizont heben sich die Silhouetten der Olympic Mountains ab. - Warum eigentlich konnten wir vor zwei Wochen kein solches Wetter haben?!

Unser erster Eindruck von Seattle mit dem Gewirr von zwischen Hochhäusern über- und untereinander laufenden Straßen erinnert uns an Gotham City aus Batman-Filmen.

Endlich erreichen wir das Best Western bei der Space Needle und wollen, müde wie wir sind, eigentlich nur noch einchecken. Wir bekommen ein Zimmer im dritten Stock mit Blick auf die Space Needle - wie gewünscht. Also: Auto in die Tiefgarage fahren, Gepäck ausladen, hoch zum Zimmer. Das Zimmer ist wunderschön und geräumig - doch: Wo ist das zweite Bett? Wir brauchen zwei Betten, damit Dirk trotz unruhig schlafender Katharina auch genügend Schlaf bekommt. Also schauen wir noch einmal in unsere Reservierungsbestätigung: Eindeutig - zwei Queen Size Betten. Dirk geht wieder nach unten um sich zu beschweren. Wir bekommen nun ein Zimmer im vierten Stock, ohne Space-Needle-Blick und längst nicht so schön renoviert wie das vorige, aber das soll uns nun egal sein: Immerhin hat es zwei Betten!

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 26.02.2009, 09:08 Uhr
Wieder ein toller Tag! Und das Wetter war ja nun auch phantastisch!

Der Gletscher hat aber auch schonmal bessere Tage gesehen...

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Mount Rainier mit Nisqually Gletscher

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: wuender am 27.02.2009, 07:27 Uhr
Der Gletscher hat aber auch schonmal bessere Tage gesehen...

Das stimmt allerdings. Ich würde mal gerne Bilder sehen, wie es dort vor einhundert Jahren ausgesehen hat - oder vor noch längerer Zeit, als das ganze Tal mit Eis ausgefüllt war.

Wobei der Gletscher schon noch ein wenig größer ist, als man bei ersten fllüchtigen Hischauen vermuten mag: der graue, zungenförmige Bereich mit dem dunkelgrauen Abschluss am rechten Bildrand in der Mitte gehört auch noch dazu. So etwas gibt es auch öfters in den Alpen: Auf dem ersten Blick ein Schotterfeld aber darunter ist jede Menge Eis.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 27.02.2009, 18:11 Uhr
 :D  Hallo Dirk!

Es ist schön, die Gegend um Paradise und am Mt. Rainier auf Euren Bildern mal mit blauem Himmel zu sehen, sogar den Berg selber kann man dann sehen!  :lol: :wink: !

Wir haben uns an damals an den "Regenwald" gehalten beim Fotografieren, und das im doppelten Sinne!  :wink:

Bei uns hat es dermaßen stark geregnet, tagelang, daß sogar überall die Straßen weggespült waren! (2005!)

Umso mehr kann ich die schönen Bilder genießen!  :groove:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 28.02.2009, 12:44 Uhr
Hallo allerseits,

heute schauen wir uns ausgiebig in Seattle um. Vorher schafft es unser Hotel tatsächlich, uns das von uns gebuchte Zimmer zu geben. Spätfolge der Geschichte war übrigens die mir von Best Western International als Reaktion auf meine Beschwerde zugeschickte Gutscheinkarte, die unser aller Lieblings-BW in Rodgau nicht einlösen konnte (weil sie angeblich das Lesegerät noch nicht da hatten) :lol:

Donnerstag, 11.9.08: Seattle

Wir machen uns nun doch Sorgen, dass wir gestern im Zimmertausch-Chaos gar nicht auf unsere Buchung und unter unserem Namen eingecheckt haben. Also fragen wir noch einmal an der Rezeption nach - und bekommen prompt ein neues Zimmer angeboten: Zwei Betten und Space-Needle-Blick diesmal.

Nach dem Umzug in das neue Zimmer bleibt uns gerade noch Zeit für ein schnelles Frühstück, dann müssen wir auch schon los, denn wir haben für heute Früh eine Tour bei Ride the Ducks gebucht. Bei diesen Ducks handelt es sich um nachgebaute Amphibienfahrzeuge aus dem 2. Weltkrieg.

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Ride the Ducks

Um zehn Uhr geht es los, zuerst kreuz und quer durch die Innenstadt, dann nach Norden über die Queen Ann Bridge nach Freemont. Höhepunkt der Fahrt ist es dann, als das Fahrzeug das feste Land verlässt und eine Runde auf dem Lake Union dreht. Insgesamt ist die Fahrt ein sehr lustiges Erlebnis, auch wenn die Witze des Fahrers bzw. "Kapitäns" zum größten Teil sehr flach sind und wir uns als steife Mitteleuropäer auch ein wenig schwer tun mit der amerikanischen Mitmach-Mentalität.

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Auf dem Lake Union

Wieder zurück an der Space Needle angekommen, nehmen wir die Monorail in die Innenstadt. Diese Hochbahn wurde, wie auch die Space Needle, zur Weltausstellung 1962 gebaut und verkehrt regelmäßig zwischen dem ehemaligen Ausstellungsgelände und der Innenstadt.

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Monorail Station

Die Station in der Innenstadt liegt in einem schönen Einkaufszentrum. In diesem entdecken wir einen echten japanischen 100-Yen- - äh, Verzeihung - 1-Dollar-Shop. Dieser Laden hat etwas von einem Japan-Urlaub inklusive japanischer Popmusik und exotischer Süßigkeiten. Katharina kauft sich zwei Tüten Bonbons, eine mit Essig, die andere mit Rettich-Ingwer-Geschmack.

Wir laufen die Pike-Street entlang bis zum berühmten Pikes Market. In dieser mehrstöckigen Markthalle gibt es alles von Kunsthandwerk über Obst und Gemüse bis zu Fischen und Meeresfrüchten. Einer der Fischstände ist berühmt dafür, dass sich die Verkäufer dort gegenseitig die Fische zuwerfen. Wir schauen diesen Fischwerfern längere Zeit zu, die sich einen Spaß daraus machen, auch mal einen Stofffisch zu werfen und diesen bewusst nicht aufzufangen, so dass er ins kreischende Publikum fliegt.

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Fisch-Stand auf dem Pikes Market

Um einen besseren Blick auf die Olympic Mountains zu haben, die heute unglaublich gut zu sehen sind, steigen wir hinunter auf die Seafront und laufen auf dieser nach Süden bis zum Aquarium und steigen dann wieder hinauf zum Pikes Market.

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Blick über den Pudget Sound

Am selben Platz wie die Markthallen, dem Pikes Place, befindet sich auch der erste Starbucks der Welt. Er sieht eigentlich gar nicht aus, wie ein Starbucks, sondern erinnert viel mehr an die Kaffeetheke bei Dallmayer. Allerdings herrscht innen so ein großes Gedränge, dass wir schnell wieder das Weite suchen. Ein paar Läden weiter finden wir aber eine nette Eisdiele, in der wir uns eine kleine Pause gönnen.

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Die älteste Starbucks-Filiale

So gestärkt steigen wir wieder hinauf zur First Avenue. Dort gibt es neben Edelkaufhäusern wie Macy's und Nordstrom auch ein weiteres Einkaufszentrum und in diesem einen Barnes & Nobles. - Die nächste Zeit wird also erst einmal ausgiebig geshoppt.

Wir laufen die First Street nach Süden bis zum Pioneer Square. Um diesen Platz herum befindet sich das Altstadtviertel Seattles. Der Platz selber ist schön mit Bäumen und in der Mitte steht ein Totem Pole, der an die Ureinwohner der Gegend erinnern soll.

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Hammering Man vor dem Seattle Art Museum

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Totem Pole auf dem Pioneer Square

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Am Pioneer Square

Nach einem Abstecher in ein wunderschönes Antiquariat, aus dem wir uns nur schwer wieder losreißen können, besuchen wir das Klondike Visitor Center. Dort wird die Geschichte des Klondike Goldrush, der Seattle den Aufschwung brachte, schön aufbereitet. Man folgt dem Weg eines typischen Glückssuchers nach Alaska und kann am Ende mit einem Glücksrad anschaulich nachvollziehen, wie verschwindend gering die Chance war, durch das Gold tatsächlich reich zu werden.

Nun gehen wir wieder Richtung Norden zu dem hypermodernen Gebäude der Seattle Central Library. Vom Architekten Rem Koolhaas entworfen, verkörpert der Glasbau perfekt das Prinzip der "Bibliothek für alle". Das Gebäude lädt richtig dazu ein, sich hinzusetzen und zu schmökern. Wir fahren mit der Rolltreppe hinauf bis in den 10. Stock und genießen von dort aus den Ausblick. Immer wieder stoßen wir in der Architektur auf neue Spielereien und Überraschungen.

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Seattle Central Library

Mit dem Bus fahren wir zurück zur Monorail-Station. In dem Einkaufszentrum dort gibt es auch einen wunderschönen Food Court, wo wir zu Abend essen. Dessen einziges Problem ist, dass es dort so viel verschiedenes Essen gibt, dass die Entscheidung sehr schwer fällt: Will man nun chinesische Wan Tans, französische Crepes oder vielleicht doch lieber eine Pizza?

Mit der Monorail fahren wir zurück nach Norden und kaufen uns zwei Day & Night Tickets für die Space Needle. Mit diesen Tickets darf man innerhalb von 24 Stunden zwei mal nach oben, einmal tagsüber, einmal abends.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_11_11.jpg)
Space Needle

Wir fahren gleich nach oben und genießen von dort aus einen fantastischen Blick auf die Stadt, den Sound, Mount Rainier, die Olympic Mountains und die North Cascades. Bis weit nach Sonnenuntergang bleiben wir oben und kehren danach ins Hotel zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_11_12.jpg)
Blick von der Space Needle nach Süden

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 28.02.2009, 15:55 Uhr
Das war ein toller Tag in dem schoenen Seattle.
Irgendwann muss ich auch mal so ne Duck Tour machen.

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 28.02.2009, 22:26 Uhr
Wenn Ihr mal Sehnsucht nach dem tollen Ausblick haben solltet, dann könnt Ihr den jederzeit genießen....wenn es nicht regnet.... :lol:

http://www.spaceneedle.com/view/webcam.html
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 01.03.2009, 15:45 Uhr
Irgendwann muss ich auch mal so ne Duck Tour machen.

Kann ich nur empfehlen. Wie Katharina geschrieben hat, hat der Humor zwar keinen Preis verdient, aber es war dennoch einfach super-spaßig. Und es ist eine tolle Vorbereitung zum Sightssing zu Fuß, weil man die relavanten Ecken ja schon mal kurz gesehen hat und nun gezielt vertiefen kann.

Wenn Ihr mal Sehnsucht nach dem tollen Ausblick haben solltet, dann könnt Ihr den jederzeit genießen....wenn es nicht regnet.... :lol:

Danke für den Link. Momentan sieht es dort ja sehr Seattle-typisch wolkenverhangen und regnerisch aus.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Raigro am 01.03.2009, 17:43 Uhr
Hallo,

wenn ihr aber auch noch die Space Needle in der Skyline haben wollt, dann fahrt zum Kerry Park. Dort hat man einen wunderbaren (kostenlosen) Ausblick.

Rainer
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: mrh400 am 01.03.2009, 18:06 Uhr
Hallo,
wie wart Ihr denn mit dem BW in Seattle zufrieden (ich vermute mal, Ihr wart im Loyal)? In Tripadvisor wird neben etlichen sonstigen Mäkeleien u.a. die Gegend als nicht allzu gut beschrieben.
Ich plane nämlich gerade für meine Nordwesttour im August.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 01.03.2009, 18:38 Uhr
wenn ihr aber auch noch die Space Needle in der Skyline haben wollt, dann fahrt zum Kerry Park. Dort hat man einen wunderbaren (kostenlosen) Ausblick.

Hallo Rainer, das ist ja wirklich eine tolle Location, die merke ich mir für unseren nächsten Aufenthalt dort. Wir waren am letzten Tag noch vor der Abreise im Gas Works Park spazieren, von wo aus man auch einen schönen Blick über den Lake Union auf die Skyline hat. Aber das von Dir angehängte Bild ist schlicht der Hammer :daumen:

wie wart Ihr denn mit dem BW in Seattle zufrieden (ich vermute mal, Ihr wart im Loyal)? In Tripadvisor wird neben etlichen sonstigen Mäkeleien u.a. die Gegend als nicht allzu gut beschrieben.

Nein, mit dem BW Loyal Inn hast Du daneben getippt, aber nicht sehr weit. Wir waren ein paar hundert Meter weiter im BW Executive Inn. Das steht in der Tripadvisor-Rangliste immerhin 13 Plätze oberhalb des Loyal Inn - wobei diese Verbesserung auch nicht viel rausreißt (62. statt 75. von 128) :lol:

Die Gegend um das Weltausstellungs-Gelände ist in der Tat nicht so der Hit. Ich erinnere mich an äußerst seltsame Gestalten, die wir am ersten Abend aus dem Zimmerfenster beobachten konnten. Wir hatten allerdings, wenn wir abends heimgekommen sind, niemals Angst oder ein ungutes Gefühl. Ein Vorteil vom Executive Inn gegenüber dem Loyal Inn ist die Lage, da man in nur fünf Minuten an der Space Needle und der Station der Monorail ist. Im nächsten Urlaub würde ich wieder in diese Gegend gehen, da die Hotels dort um einiges preisgünstiger sind als in der Innenstadt und die Fahrt mit der Monorail nach Downtown sehr schnell geht (und sowieso ein Erlebnis für sich ist).

Die Angestellten vom Hotel waren von vorne bis hinten einfach unfähig und planlos. Wir mussten - wie im Bericht beschrieben - mehrfach das Zimmer tauschen. Richtig als vollwertiger Gast oder Kunde bin ich mir dabei nie vorgekommen, daher bin ich halt so oft wieder hingegangen, bis alles so war, wie gebucht.

Das Frühstück findet im Restaurant des Hotels statt und ist für US-Hotelverhältnisse relativ gut. Die Tiefgarage kostet 15 $ pro Nacht.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 02.03.2009, 08:57 Uhr
Guten Morgen! - Einen kompletten Tag Seattle haben wir noch:

Freitag, 12.9.08: Seattle

Da wir für heute Karten für eine Future-of-Flight-Tour bei Boeing haben, stehen wir früh auf und fahren nach Norden in Richtung Everett. Hier liegt noch alles im Nebel aber der Tag verspricht ähnlich schön wie der gestrige zu werden. Als wir die ersten Werkshallen von Boeing erreichen, sehen wir davor streikende Arbeiter. - Das wird doch keine Auswirkungen auf die Werksführungen haben? - Ach nein, sicher nicht…

Wir sind etwa 45 Minuten bevor unsere Führung starten soll im Besucherzentrum, empfohlen sind 30 bis 45 Minuten. Außer uns ist kaum jemand da. Wir schauen uns die sehr interessante Ausstellung in der Galerie an und stöbern ein wenig im Souvenir-Shop.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_01.jpg)
Ausstellungs-Galerie bei Boeing

Als die Tour dann starten soll, erfahren wir, dass wegen des Streiks die Werkshallen nicht betreten werden können. Wir erhalten unser Geld zurück und eine abgespeckte Version der Tour: Nach einem kurzen Film fahren wir mit dem Bus über das Flugfeld, wo die fertigen Flugzeuge darauf warten getestet oder ausgeliefert zu werden. Die Führerin ist sehr nett und fängt sofort an, vom Deutschen Museum zu schwärmen, als sie hört, dass wir aus München kommen. Wer will, erhält die Gelegenheit, das Flight Heritage Museum zu ermäßigtem Eintritt zu besichtigen. Wir entscheiden uns aber dagegen und wollen die Zeit lieber in Seattles Innenstadt nutzen.

Wir fahren also wieder zurück zum Hotel und beschließen, nun den zweiten Teil unseres Space Needle Tickets zu nutzen. Heute ist hier viel mehr los, als gestern und die Aussicht ist auch nicht ganz so gut, da ringsherum Dunst aufzieht. Wir nehmen uns diesmal allerdings Zeit, die Ausstellung im Inneren über die Space Needle und die Weltausstellung 1962 anzuschauen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_02.jpg)
Blick von der Space Needle über den Pudget Sound

Wieder unten angelangt, nehmen wir die Monorail nach Downtown. Dort fahren wir mit dem Bus weiter zum Columbia Center, dem höchsten Wolkenkratzer der Stadt. Im 73. Stock dieses 76 Stockwerke hohen Gebäudes gibt es eine halboffizielle Aussichtsplattform. Wir müssen uns erst am Informationsschalter in der Lobby erkundigen um den Weg nach oben zu finden. Die komplizierte Fahrt mit zwei verschiedenen Aufzügen lohnt sich aber: Der Ausblick ist fantastisch! Die Space Needle im Norden wirkt von hier aus plötzlich winzig klein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_03.jpg)
Blick vom Columbia Center nach Norden

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_04.jpg)
Blick vom Columbia Center nach Südosten

Wir nehmen den Bus zurück zur Pike Street und laufen am Pikes Market vorbei zum Seattle Aquarium. Dessen Schwerpunkt sind vor allem die einheimischen Gewässer. So gibt es hier spezielle Pudget Sound Becken, eine Unterwasserkuppel, um die herum einheimische Fische schwimmen, ein riesiges Aquarium mit Namen Window to Washington's Waters und Tide Pools bei denen das Berühren der Tiere ausdrücklich erlaubt ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_09.jpg)
Im Seattle Aquarium

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_05.jpg)
Tide-Pools im Seattle Aquarium

Daneben gibt es natürlich auch die üblichen Korallenriff-Fische und eine Abteilung speziell zu Kuriositäten wie Seepferdchen. Eindrucksvoll ist auch der Riesen-Oktopus, der sehr aktiv durch eine Röhre zwischen zwei Becken hin und her schwimmt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_06.jpg)
Riesen-Oktopus im Seattle Aquarium

Absolutes Highlight des Aquariums ist jedoch die Meeressäuger-Abteilung. Wir kommen gerade rechtzeitig zur Fütterung der Seeotter und können zusehen, wie diese niedlichen Tiere sich um ihr Futter balgen. Außer diesen gibt es hier auch noch verschiedene Robben und einen Flussotter. Letzterer schläft allerdings gerade, zu einer kleinen Kugel zusammengerollt und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_07.jpg)
Seeotter im Seattle Aquarium

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_08.jpg)
Schlafender Flussotter im Seattle Aquarium

Wir bleiben im Aquarium bis dieses schließt. Danach gehen wir noch ein bisschen einkaufen und essen dann im gleichen Food Court wie gestern zu Abend. (Die Entscheidung ist nicht wirklich einfacher geworden…)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_10.jpg)
Rückseite des Pikes Market

Mit der Monorail fahren wir zurück und schlendern noch ein wenig über das ehemalige Weltausstellungsgelände. Im Central House erstehen wir eine Portion sehr leckeres Fudge. Wir setzen uns an die International Fountain um dieses zu verzehren. Der Brunnen tanzt, ähnlich dem Bellagio-Brunnen in Las Vegas, zu wechselnder Musik. Anders als dieser ist er aber direkt zugänglich, so dass sich viele Kinder und Jugendliche einen Spaß daraus machen, mit den scheinbar willkürlichen Wasserstrahlen zu spielen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_11.jpg)
International Fountain mit Space Needle

Wir schauen diesem Schauspiel längere Zeit zu, ein wenig wehmütig, dass dies schon der letzte Abend unserer Reise ist. Dann kehren wir ins Hotel zurück um unsere Koffer für morgen zu packen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_12_12.jpg)
Spiegelung der Space Needle im Experience Music Project

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Lisa78 am 02.03.2009, 19:48 Uhr
Hallo Dirk und Katharina!

Dem Ende entgegen, oute ich mich auch mal als Mitleser... Aufgrund einiger Reiseberichte hier im Forum stand für mich innerlich schon länger fest, dass die nächste Reise auf jeden Fall "rund um den Yellowstone" sein muss, und euer Bericht hat diesen Entschluss nur noch bestärkt!

Vielen Dank schon mal für den schön geschriebenen Bericht und die tollen Fotos  :D

Lisa
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 02.03.2009, 21:20 Uhr
Dem Ende entgegen, oute ich mich auch mal als Mitleser... Aufgrund einiger Reiseberichte hier im Forum stand für mich innerlich schon länger fest, dass die nächste Reise auf jeden Fall "rund um den Yellowstone" sein muss, und euer Bericht hat diesen Entschluss nur noch bestärkt!

Vielen Dank schon mal für den schön geschriebenen Bericht und die tollen Fotos  :D

Hallo Lisa, schön dass Dir der Bericht soweit gefallen hat. Gibt es denn schon einen Termin, wann es für Dich Richtung Yellowstone gehen wird?

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Lisa78 am 03.03.2009, 19:40 Uhr
Hallo Dirk!

Wir haben den August / September 2010 ins Auge gefasst - so gesehen, noch lang hin, aber man kann ja schon mal planen... das steigert die Vorfreude!  :wink: Und wir sind ja auch gerade erst aus dem diesjährigen Urlaub wieder da, im Januar waren wir drei Wochen in Florida!

Schöne Grüße
Lisa
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 04.03.2009, 16:14 Uhr
So, hier kommt nun endlich die letzte Etappe unserer Reise:

Samstag, 13.9.08 / Sonntag, 14.9.09: Seattle - München

Ein dichter Morgennebel verdeckt heute Früh die Spitze der Space Needle vor dem Fenster. Ein letztes Mal nutzen wir ausgiebig das Frühstücksbüffet des Hotels, dann checken wir aus.

Über die Astoria Bridge fahren wir nach Norden nach Freemont. Dieses Künstlerviertel ist bekannt für seine Street Art: Unter der Aurora Bridge haust ein Troll, der ganze VW-Käfer verspeist, an einer Bushaltestelle warten Aluminiumfiguren mit einem Hund mit menschlichem Gesicht und auf einem Platz steht eine überlebensgroße Lenin-Statue, die nach der Wende aus der Slowakei importiert wurde. - Dies nur, um einige der hier befindlichen Kunstwerke und Kuriositäten zu nennen…

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_13_01.jpg)
Freemont Troll

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_13_02.jpg)
?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_13_03.jpg)
Lenin-Statue

Nach dem Spaziergang durch Freemont fahren wir weiter zum Gasworks Park. Bei diesem handelt es sich um eine ehemalige Industriebrache am Nordufer des Lake Union, die in den 70ern zu einem Park umgewandelt wurde. Die verrosteten Kessel und Rohre der ehemaligen Fabrik wurden jedoch als eine Art Kunstwerk stehen gelassen. Von dem Park hat man einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Seattle - auch auf die Hausboote auf dem Lake Union, die spätestens seit "Schlaflos in Seattle" weltbekannt sein dürften. Der Park ist außerdem sehr beliebt bei Modellfliegern, Drachensteigern und anscheinend auch bei Hochzeitsgesellschaften, denn von letzteren finden sich hier heute gleich zwei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_13_04.jpg)
Im Gasworks Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_13_05.jpg)
Blick über den Lake Union

Wir fahren wieder zurück zum Seattle Center und stellen unser Auto noch einmal im Schatten der Space Needle ab. Unser Ziel ist das Science Fiction Museum. Ob 15$ Eintritt dafür angemessen sind, darüber lässt sich streiten. - Tatsache ist aber, dass das Museum sehr gut gemacht ist. Entgegen unserer Befürchtungen setzt es nicht auf bloße Show-Effekte, sondern beleuchtet auf eher (literatur-)wissenschaftlicher Basis die verschiedenen Aspekt der Science Fiction, von Sozialkritik über Philosophie zur bloßen Unterhaltung. Dabei bleibt es aber nicht bei trockenen Abhandlungen, sondern diese werden durch Filmausschnitte, -kostüme und -requisiten anschaulich untermalt. Eindrucksvoll ist zum Beispiel das Original-Modell des Todessterns aus Star Wars: eine erstaunlich kleine Kugel aus Plexiglas, die von innen mit einer Glühbirne beleuchtet wird. Zusätzlich liefern unzählige Bücher mit knappen Inhaltsangaben Anregungen, was man noch alles so lesen könnte…

Nach mehreren Stunden im Museum wieder auf die Erde zurückgekehrt fahren wir Richtung Flughafen. Unterwegs gönnen wir uns noch ein letztes Highlight, was das Essen angeht: Einen Besuch in Katharinas Lieblingsrestaurantkette Chipottle.

Die Autorückgabe verläuft diesmal problemlos. Eingedenk unserer Erfahrungen vom letzten Jahr atmen wir aber erst auf, als sich die Aufzugtür hinter uns geschlossen hat.

Auf dem Flug über den Atlantik haben wir heute leider Plätze in der Mitte. Zwei Außenkameras, die man von den Sitzbildschirmen verfolgen kann, entschädigen aber fast für den Blick aus dem Fenster. Zudem vertreiben einige nette Filme und Spiele die Zeit, vor allem aber versuchen wir zu schlafen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_13_06.jpg)
Unser Flugzeug wartet schon

Dennoch sind wir sehr müde, als wir in Kopenhagen ankommen. Der Flughafen dort gleicht eher einer Mall. Doch wir haben nur wenig Zeit bis zum Weiterflug (und davon abgesehen auch keine dänischen Kronen).

Auf dem Flug nach München haben wir  zwar einen Fensterplatz, aber ganz Deutschland ist wolkenverhangen, dass wir wenig davon haben.

In München angekommen begeben wir uns zum Gepäckband. Katharinas beide Koffer kommen sehr schnell, danach kommt lange Zeit gar nichts. - Dann: ein einzelner Koffer, zum Glück einer von Dirks beiden. - Und dann steht das Band endgültig still. Außer uns wartet noch eine große Menge, eigentlich fast unser gesamtes Flugzeug. Schließlich entscheiden wir uns dafür, nachzufragen: Anscheinend ist eine große Menge Koffer, aus welchem Grund auch immer, in Kopenhagen hängen geblieben. Wir geben also wieder mal eine Vermisstmeldung für unseren Koffer auf.

Dann nehmen wir die S-Bahn nach Hause und kommen dort schließlich übermüdet an. - Und ab morgen müssen wir dann wieder arbeiten…

P.S: Der vermisste Koffer wurde uns am nächsten Tag zugestellt. - Also: Ende gut - alles gut!

Fortsetzung folgt nun keine mehr. Ich werde aber versuchen, noch ein kurzes Fazit zu schreiben, welches dann in zwei Tagen hier erscheinen wird.

Ich hoffe, es hat Euch allen Spaß gemacht. Bei Interesse wird es auch in diesem Board einen Bericht zu unserer morgen startenden Südwestreise geben...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: nordlicht am 04.03.2009, 17:38 Uhr
Vielen Dank, Ihr Beiden, fuer den schoenen Bericht, ich bin gerne "mitgefahren".
Warum habt Ihr bloss nicht laenger Urlaub gemacht, dann waere der Reisebericht nicht jetzt schon zu Ende. ;-)
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Heiner am 04.03.2009, 17:53 Uhr
Hi Katharina und Dirk!

Recht herzlichen Dank für Euren hervorragenden Reisebericht.
Wenn ich noch nichts für 2009 geplant hätte, würde ich jetzt sofort damit anfangen.
Habe mir viele Notizen gemacht, und hoffe vieles davon im Juni anzufahren.
Kommt man auf dem Columbia Center so ohne weiteres rauf?

Gruß Heiner
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: dashy am 04.03.2009, 18:05 Uhr
So, dann oute ich mich mal auch als stiller Mitreisender :oops:

Vielen Dank an Euch 2 für diesen tollen Reisebericht, den vielen Informationen und den wunderschönen Fotos! :clap:

Ich wünsche ich Euch schon mal einen genauso tollen Urlaub und freue mich dann auf den nächsten Reisebericht!

Grüße
Sherry
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 04.03.2009, 19:40 Uhr
Klasse, dass ihr auch nach Fremont gekommen seid, da hat es mit sehr gut gefallen. Und den Troll habt ihr auch unter der Bruecke entdeckt :groove:

Danke fuer einen sehr schoenen Reisebericht.

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 04.03.2009, 23:26 Uhr
Hallo an alle,

schön, dass es Euch gefallen hat :D

Kommt man auf dem Columbia Center so ohne weiteres rauf?

Absolut problemlos. Die "offiziellen" Aussichtsplattformen auf Hochhäusern (a la Sears Tower oder Empire State Building) sind im Vergleich wesentlich zeitaufwendiger, wegen vielen Besuchern und Sicherheitskontrollen. Im Columbia Center haben wir nur unten an der Info nachgefragt, wo wir hinmüssen und sind dann selber mit dem Aufzug hochgefahren. Die Aussichtsplattform besteht aus einer Art leergeräumten Büro, wo am Eingang ein Mensch am Schreibtisch sitzt und den Eintritt abkassiert.

So, dann oute ich mich mal auch als stiller Mitreisender :oops:
Vielen Dank an Euch 2 für diesen tollen Reisebericht, den vielen Informationen und den wunderschönen Fotos! :clap:

Schön, dass Du auch mitgefahren bist! Ich hatte mich schon insgeheim gewundert, wo Du bist, da Du mich ja schon im November ungeduldig gefragt hast, wo denn der Reisebericht bleibt :D

Klasse, dass ihr auch nach Fremont gekommen seid, da hat es mit sehr gut gefallen. Und den Troll habt ihr auch unter der Bruecke entdeckt :groove:

Das stimmt, Fremont ist wirklich klasse. Den Troll findet man ja in fast jeden guten Reiseführer. Die Lenin-Statue und die Rakete eventuell auch noch. Was mich aber überrascht hat, wie viele andere ähnlche Kreationen es da gibt (es gab so "self-guided-Tour"-Zettel mit Karte und Beschreibung der Kunstwerke).

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Woch
Beitrag von: USAflo am 05.03.2009, 11:02 Uhr
Vielen dank auch von mir für den schönen Bericht!
Habe ich es richtig gelesen, ihr seit jetzt schon im Südwesten unterwegs???

Und seit ihr euch sicher in einem Flugzeug gesessen zu haben und nicht im Science Fiction Museum in einer Zeitmaschine :D :D :

Samstag, 13.9.08 / Sonntag, 14.9.09: Seattle - München
:D :D :D :D

Tschau
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Sammy06 am 05.03.2009, 11:23 Uhr
So, hier kommt nun endlich die letzte Etappe unserer Reise:

Samstag, 13.9.08 / Sonntag, 14.9.09: Seattle - München


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008_09_13_02.jpg)
?



Hallo Dirk,
habe gerade Deinen RB am Stück gelesen, :lesend: sehr schön und interessant. :daumen: :applaus:
Ich habe auch sehr viel wieder erkannt. :D
Als ich in Fremont war haben gerade 2 Frauen die Figuren angezogen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13354/normal_dscn0143.jpg)

ist doch eine tolle Idee, das geht nur dort.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: ilnyc am 05.03.2009, 12:32 Uhr
Vielen Dank für den Bericht und die schönen Fotos. Fernweh!!
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: mrh400 am 05.03.2009, 12:50 Uhr
Hallo,

auch von mir nochmals vielen Dank für den informativen Bericht.

Ich bin mir sicher, dass Dir von der ersten Hälfte der Reise einiges bekannt vorkommen wird.
Ja, es waren schöne Erinnerungen dabei.

Deine Reiseberichte und Beiträge haben teilweise sehr zu unserer Reiseplanung beigetragen.
Das kann ich zurückgeben. Ich denke, daß mir aus der zweiten Hälfte einiges aus Deinem Bericht bekannt vorkommen wird, wenn ich im August den Nordwesten angehe.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: helny am 05.03.2009, 13:46 Uhr
Hi Katharina und Dirk!

Vielen Dank für den tollen Bericht mit vielen Details und schönen Fotos!
Bei der Ankündigung habe ich mich erst etwas gewu(e)ndert, wie Ihr die Strecke schafft, denn ich habe dafür zwei Urlaube gebraucht, aber Ihr habt das sehr gut hingekriegt.
Schönen Urlaub! Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht.  :D
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 05.03.2009, 14:54 Uhr
Ich hoffe, es hat Euch allen Spaß gemacht. Bei Interesse wird es auch in diesem Board einen Bericht zu unserer morgen startenden Südwestreise geben...

Na, da hast Du den Bericht ja gerade noch rechtzeitig beendet, Dirk.
Vielen Dank Euch beiden für den interessanten und informativen Bericht. Ich dachte auch schon bei Eurer Planung, daß Ihr Euch da eine zu große Strecke vorgenommen habt. Aber ganz offensichtlich habe ich mich da geirrt.
Ich habe Euern Bericht jedenfalls mit großem Interesse verfolgt und die vielen ausführlichen Beschreibungen sowie die tollen Bilder genossen.

Wenn ich darf, bin ich beim nächsten mal gern wieder mit dabei.

Jetzt wünsche ich Euch aber erst mal einen angenehmen Flug und einen tollen, erlebnisreichen Urlaub.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: faulpelz am 05.03.2009, 16:44 Uhr
Hey Dirk!

Vielen Dank für den schönen und informativen Reisebericht! Wir werden im Sommer bis Herbst u.a. fast die identische Tour fahren (ohne das Landesinnere an der Westcoast). Freue mich noch mehr darauf!  :applaus:
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 05.03.2009, 21:33 Uhr
 :|  Hmmmm, ............schaaaaade.................. :D aber es kommt ja sehr bald ein neuer Bericht!  :wink:

Es war wunderschön, bei Euch mitzufahren, und ich hatte an einigen Ecken das Gefühl, ich wäre mitgefahren!  :wink:

Vielen Dank für den sehr schönen, informativen und kurzweiligen Reisebericht!  :groove: :respekt: :usa: :usa: :clap: :clap: :clap:

Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: wuender am 07.03.2009, 06:14 Uhr
Danke für all die netten Rückmeldungen. Hier nun das angekündigte

Fazit.

Muss es immer der Südwesten sein? Ist der Nordwesten langweilig? Auch wenn hier im Forum der Schwerpunkt tendenziell eher auf den roten Felsen liegt, können wir nach unserer letztjährigen Reise beide Fragen mit einem lauten und deutlichen Nein beantworten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit1.jpg)
Mount Rushmore

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit2.jpg)
Devils Tower

Die Menge und vor allem der Abwechslungsreichtum an Naturwundern, die wir bewundern durften, seien es Berge, Wasserfälle, Bisonherden, geothermal aktive Stellen, die Küste in Oregon und Kalifornien oder Vulkane, ist einfach beeindruckend. Teilweise haben sich gerade Dinge, die wir zu Beginn der Planung gar nicht mal so sehr in den Fokus gestellt hatten - wie die Vulkane im  Norden Kaliforniens und in Oregon - als absolute Höhepunkte
herausgestellt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit3.jpg)
Old Faithful am Abend

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit4.jpg)
Grand Canyon of the Yellowstone

Alles in allem können wir jeden Naturliebhaber empfehlen, eine ähnliche Tour auszuprobieren, denn enttäuscht wird mit Sicherheit niemand sein. Im Gegenteil, wer einmal dort war, will wieder hin. Bei uns im Hinterkopf spukt momentan eine Tour herum, die uns wieder in den Nordwesten führt, aber dieses Mal mit viel mehr Zeit zum Hiken (z.B. Bechler Area im Yellowstone National Park, Mt. St. Helens, Olympic Mountains, ...). Schauen wir mal, ob und wann diese angedachte Tour Wirklickeit wird...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit5.jpg)
Mündung des Columbia River bei Astoria

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit6.jpg)
Crater Lake National Park

Nachdem hier von anfänglichen Befürchtungen die Rede war, man könne diese Strecke nicht in
vier Wochen schaffen, noch ein paar Worte zur Etappeneinteilung: Wir haben davon profitiert, dass im August die Tage noch relativ lang sind, sind immer relativ früh aufgestanden
und trotzdem mehrfach erst nach Sonnenuntergang angekommen. Im großen und  ganzen waren wir mit der Einteilung glücklich. Trotzdem sollte jemand, der eine ähnliche Route fahren will, aber einen etwas geruhsameren Reisestil vorzieht, entweder nur eine Teilstrecke fahren, oder mehr Zeit einplanen. Sonst schafft man es nämlich wirklich nicht...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit7.jpg)
Golden Gate Bridge mit San Francisco

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2008Fazit8.jpg)
Seattle mit Mount Rainier

Am Ende eines Fazits wird gerne die Frage gestellt und beantwortet, ob man wieder einen Urlaub in den USA verbringen will und wird. Diese Frage lässt sich in unserem Fall recht leicht beantworten, denn ich schreibe - wie schon angedeutet - dieses Fazit im Terminal 5 von London Heathrow, wo wir auf unsere 747 nach Phoenix warten.  Denn nachdem wir uns auf unseren bisherigen Reisen mehr oder weniger um den Südwesten herumgedrückt haben, ist jetzt eine volle Portion Wüste, Berge und rote Felsen fällig.

Ob es uns auch so gut gefällt, wie auf unserer North-by-Northwest-Tour? Das werdet Ihr spätestens im nächsten Reisebericht erfahren...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Palo am 07.03.2009, 10:19 Uhr
Ob es uns auch so gut gefällt, wie auf unserer North-by-Northwest-Tour? Das werdet Ihr spätestens im nächsten Reisebericht erfahren...


Es wird ganz anders sein, aber ich hoffe euch wird es gefallen. Ich wuensche euch viel Spass im Suedwesten.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: michaels-pictures am 07.03.2009, 12:24 Uhr
Muss es immer der Südwesten sein? Ist der Nordwesten langweilig? Auch wenn hier im Forum der Schwerpunkt tendenziell eher auf den roten Felsen liegt, können wir nach unserer letztjährigen Reise beide Fragen mit einem lauten und deutlichen Nein beantworten.

Hallo Dirk,
an dieser Stelle auch noch mal von mir einen herzlichen Dank für Euren wunderbaren Reisebericht.
Die oben zitierte Frage haben wir (Frau, Sohn und meiner einer) für uns schon vor geraumer Zeit beantwortet: Der Nordwesten ist eindeutig "unsere" Gegend. Warum es uns dann ab und zu doch mal wieder in den Südwesten zieht? Weil es da auch sehr schöne Ecken gibt und wir den Nordwesten danach wieder um so mehr schätzen.

Auf Eurer nun beginnenden Tour in den Südwesten wünsche ich Euch viel Spaß und ich bin schon sehr auf Euren Bericht gespannt.  :D
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Gandalf am 30.03.2009, 11:59 Uhr
Vielen Dank für den wunderbaren Bericht - hat Spaß gemacht, diesen zu lesen, bin halt spät aufgesprungen...

Viel Spaß im "neuen" Urlaub, hoffentlich gibt es wieder so einen tollen Bericht.
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Nekochan am 30.03.2009, 14:00 Uhr
Viel Spaß im "neuen" Urlaub, hoffentlich gibt es wieder so einen tollen Bericht.
Danke! Leider ist der "neue" Urlaub nun auch schon wieder vorbei...

Bericht wird es aber sicher einen geben!  :D

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Susan26 am 30.03.2009, 14:04 Uhr
Viel Spaß im "neuen" Urlaub, hoffentlich gibt es wieder so einen tollen Bericht.
Danke! Leider ist der "neue" Urlaub nun auch schon wieder vorbei...

Bericht wird es aber sicher einen geben!  :D

Viele Grüße,
Katharina

Katharina, wie die Zeit vergeht :-( Zumindest wir können uns freuen ... auf einen neuen, schönen, interessanten Bericht von euch. Hoffentlich war der Urlaub trotzdem schön ;-)
Susan
Titel: Re: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen
Beitrag von: Sunnydale am 01.04.2009, 11:57 Uhr
Habe mich zwischendurch zwar etwas ruhíger verhalten, war aber die ganze Zeit voll dabei... :lol:

Daher auch von mir nochmals ein HERZLICHES DANKESCHÖN für den super Bericht und die tolle Einstimmung für unseren nächsten Urlaub.


Zitat
Danke! Leider ist der "neue" Urlaub nun auch schon wieder vorbei...
Bericht wird es aber sicher einen geben! 

Das ist ja kaum zu glauben. Hoffe ihr hattet viel Spaß und freue mich natürlich auch auf den neuen Bericht.. :wink:

Gruß Sunnydale