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Autor Thema: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen  (Gelesen 62112 mal)

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Palo

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Schade, dass das Wetter nicht mitgemacht hat, sogar der kleine Chipmunk sieht aus als ob ihm kalt ist. Trotzdem sind dir sehr schoene Bilder gelungen
Gruß

Palo

Nekochan

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Schade, dass das Wetter nicht mitgemacht hat, sogar der kleine Chipmunk sieht aus als ob ihm kalt ist.
Gerade in den Bergen hatten wir dieses Mal wirklich Pech mit dem Wetter. - Es kommen noch einige verregnete Gebirgs-Nationalparks - dafür aber auch noch viele schöne Sonnentage im "Flachland"...
Trotzdem sind dir sehr schoene Bilder gelungen
Danke  :oops:. - Allerdings zur Klarstellung: Die Bilder stammen etwa zu Hälfte von mir, zur anderen Hälfte von Dirk - also gebührt ihm mindestens genauso viel Lob (wenn nicht mehr, denn die schöneren Bilder sind von ihm   :wink:) - Dafür stammt dieses Jahr der gesamte Text von mir  :P

Viele Grüße,
Katharina
The best creator next to God is a civil engineer

Crimson Tide

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 :oops:  Hallo Ihr Zwei!

Ist inzwischen der Anhänger angekoppelt?

Dann würd ich gleich noch mit aufspringen!  :lol:  Bei einer Nordwest-Tour komme ich gerne mit!  :wink:

Und das schlechte Wetter, das noch kommen wird....soll ich mal raten....war das in Seattle?  :lol:

[size=04pt]Da war ich mal 5 Tage und hatte 5 Tage Regen![/size]

L.G. Monika

Nekochan

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Hallo Monika,

schön, dass du auch noch zu uns gefunden hast. Willkommen an Bord!  :D

Und das schlechte Wetter, das noch kommen wird....soll ich mal raten....war das in Seattle?  :lol:

Hmm... abwarten!  :P

Viele Grüße,
Katharina
The best creator next to God is a civil engineer

faulpelz

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Hab zwar den Start verpasst, aber ich bin gut im aufholen! *schnauff* *schnauff* :shock:

Bin gespannt, wie es weitergeht. Diesen Sommer werde ich fast zur selben Zeit wie ihr eine ganz ähnliche Strecke fahren.

wuender

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Hallo Thom,

Hab zwar den Start verpasst, aber ich bin gut im aufholen! *schnauff* *schnauff* :shock:

Und du hast uns schon aufgeholt... Schön, dass Du auch dabei bist!

In einer Stunde oder so fahren wir weiter. Die heutige Etappe führt durch eine vom Klischee her recht langweilige Gegend (Westnebraska), die wir aber äußerst schön und spannend fanden.

Schöne Grüße,
Dirk

wuender

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Hallo allerseits,

hier - wie versprochen - unser Streckenabschnitt quer durch den Westteil von Nebraska:

Montag 18.8.08: Kimball - Hot Springs

Als wir am Morgen aufwachen, ist draußen alles in dichten Nebel gehüllt. Während wir frühstücken, reißt dieser ein wenig auf, doch wird er uns noch den ganzen Vormittag mehr oder weniger dicht begleiten.

Wir verlassen Kimball nach Norden und fahren durch eine wunderschöne Prärielandschaft, die sich als wesentlich weniger flach und langweilig erweist als erwartet. Immer wieder tauchen Hügel und schöne Sandsteinformationen auf. An den Wildcat Hills fahren wir nur vorbei doch auch von der Straße aus wirken sie sehr eindrucksvoll mit ihren kiefernbestandenen Karsthöhen.

Schließlich erreichen wir das Scottsbluff National Monument. Bei diesem handelt es sich ebenfalls um eine schöne Karstformation etwas außerhalb der gleichnamigen Stadt. Benannt wurde es nach einem Trapper, der von seinen Begleitern in der Nähe nach einem Indianerangriff schwer verletzt zurück gelassen wurde und sich dann noch bis hier her geschleppt hat, wo seine Leiche später gefunden wurde.

Bedeutung erlangte Scottsbluff dann als Station des Oregon Trail und des Ponyexpress. Im Visitor Center beschäftigt sich eine sehr interessante Ausstellung mit den Pionieren des Oregon Trails.


Planwagen am Scottsbluff National Monument als Erinnerung an den Oregon Trail

Auf das namensgebende Bluff führt eine Straße durch zwei Tunnels. Oben gibt es zwei kurze Trails, die wunderbare Ausblicke auf die immer noch leicht im Nebel liegende Prärie, den North Platte River und die Stadt Scottsbluff bieten.


Ausblick vom Scottsbluff National Monument

Nachdem wir uns von dem Anblick losreißen konnten, fahren wir weiter Richtung Osten über die Prärie zum Chimney Rock, ebenfalls einer sehenswerten Karstformation, die durch ihre markante Form auch zu einer Station des Ponyexpress und zu einem Orientierungspunkt des Oregon Trails wurde. Auf Empfehlung aus dem Forum halten wir nicht am Visitor Center sondern fahren an diesem vorbei bis zu einem kleinen Friedhof aus der Pionierzeit. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf den Felsen.


Chimney Rock


Chimney Rock Cemetery

Weiter geht es über Bayard, wo wir den North Platte überqueren, nach Alliance. Dort besuchen wir Carhenge, einen Nachbau von Stonehenge aus alten Autos. Neben dieser Skulptur befinden sich auf dem Gelände noch viele andere Kunstwerke aus alten Autos oder Autoteilen.


Carhenge


Skulpturen aus Autoteilen bei Carhenge

Unsere Weiterfahrt führt uns über die Pine Ridge, eine stark bewaldete Hügelkette. Nach der langen Fahrt durch die Prärie kommen die vielen Bäume sehr überraschend. Auch nachdem wir auf die US 20 nach Westen abgebogen sind begleiten uns die Hügel noch lange am südlichen Horizont.

Unsere nächste Station ist Fort Robinson State Park. In den Gebäuden des Forts aus den Indianerkriegen ist heute ein Hotel untergebracht. Hier fanden zwei bedeutende Ereignisse der Indianerkriege statt: Der Sioux-Krieger Crazy Horse wurde hier gefangen gehalten und bei einem Fluchtversuch am 5. September 1877 erstochen. Etwa eineinhalb Jahre später, am 9. Januar 1879, führte ein Ausbruchversuch der ebenfalls hier gefangengehaltenen Cheyenne, die fürchteten wieder nach Oklahoma zurück geschickt zu werden, zu einer der letzten Schlachten der Indianerkriege, bei der der Stamm der Cheyenne fast ausgelöscht wurde.


Blockhütten in Fort Robinson - Ort von Crazy Horse' Tod

Neben den historischen Gebäuden bietet das Fort auch noch eine sehr schöne Landschaft mit waldigen Hügeln, in denen noch deutlich die Spuren eines Waldbrandes von 1989 zu erkennen sind. Die Bisonherde des Parks bekommen wir leider nur von ferne zu sehen.


Im Fort Robinson State Park

Weiter geht es über eine Gravel Road nach Norden. Durch das Oglala Grassland erreichen wir schließlich den Toadstool Geologic Park. Die eindrucksvolle Landschaft hier erinnert sehr stark an die Painted Desert in Arizona oder die Badlands in South Dakota. Ein self-guided Trail führt mitten durch die Bentonithaufen und erklärt sehr gut die geologische Entstehungsgeschichte der Formationen. Hier wurden und werden immer noch sehr viele Fossilien gefunden. Selber können wir leider keine Knochen entdecken, mit Hilfe des Trailguids sehen wir aber wenigstens die sehr interessanten versteinerten Fußabdrücke von Riesenschweinen und -nashörnern.


Toadstool Geologic Park


Toadstool Geologic Park

Über die Gravel Road fahren wir weiter nach Norden. Kurz von der Grenze nach South Dakota erreichen wir wieder eine Asphaltstraße und atmen eingedenk der letztjährigen Reifenpanne erst einmal auf. Unser Navi tut sich hier allerdings etwas schwer, da die große und gute Straße anscheinend nicht, dagegen einige Privatstraßen als vollwertig eingetragen sind.

Bald kommen wir in die ersten Ausläufer der Black Hills, die ihren Namen von den dichten Kiefernwäldern haben, die sie bedecken. Schließlich erreichen wir Hot Springs und besuchen gleich als erstes die Mammoth Site. Hier wurden 1974 bei Bauarbeiten zufällig Mammutknochen gefunden. In einer großen Halle kann man die Knochen von 55 Mammuts an ihren originalen Fundorten betrachten.


Mammoth Site in Hot Springs

Wir fahren zu unserem Motel, checken ein und fahren dann noch einmal in die Stadt um diese genauer in Augenschein zu nehmen. Diese liegt malerisch eingeklemmt zwischen steilen Hügeln. Davon abgesehen hat sie sehr große Ähnlichkeit mit europäischen Kurstädten. Die Häuser der Innenstadt bestehen alle aus schönem rosafarbenen Sandstein. Was uns aber besonders beeindruckt ist ein kleiner Wasserfall mitten in der Stadt.


Sandsteinarchitektur in Hot Springs

Übermorgen geht's weiter.

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Guten Morgen! Sind noch alle da? - Ihr seid so still...
Heute gibt es einen Tag mit vielen schönen Tierbegegnungen:

Dienstag, 19.8.08: Hot Springs - Wall

Heute stehen wir recht früh auf und fahren direkt nach dem Frühstück nach Norden zum Wind Cave National Park. Gleich beim Eingangsschild treffen wir auf das erste Bison und sind natürlich begeistert. Auf unserer Weiterfahrt Richtung Visitor Center sehen wir ganze Bisonherden, eine Pronghorn Antilope und Unmengen von Präriehunden. Diese niedlichen Tierchen haben es uns besonders angetan, sind aber sehr scheu und lassen niemand nahe an sich heran.


Präriehund im Wind Cave National Park

Am Visitor Center informieren wir uns über die angebotenen Touren durch die Höhle, von der der Nationalpark seinen Namen hat, und entscheiden uns für die Natural Entrance Tour. Die Touren folgen alle unterschiedlichen Routen.

Da wir noch ein wenig Zeit haben, bis die Tour losgeht, beschließen wir, noch einen Abstecher zur Prairie Dog Town zu machen. Diese ist angeblich seit mehreren Jahren verlassen, doch auch hier wimmelt es nur so von Präriehunden.

Die Höhlentour führt zunächst zum natürlichen Eingang der Höhle. Dieser ist nicht mehr als ein kleines Loch im Boden. Da in der Höhle ein anderer Luftdruck herrscht als draußen „atmet“ die Höhle abwechselnd aus und ein, woher sie ihren Namen hat. Betreten tun wir die Höhle dann doch durch einen etwas größeren künstlichen Eingang. Die Wind Cave ist riesengroß und immer noch erst zu einem kleinen Teil erforscht. Tropfsteine gibt es hier kaum, dafür Kristallstrukturen, die nur hier vorkommen, mit den Namen Boxwork, Popcorn und Frost.


Natural Entrance der Wind Cave

Nach etwa 1 Stunde in der doch recht kühlen Höhle sind wir froh wieder ans warme Sonnenlicht zu kommen. Wir fahren nun nach Norden Richtung Custer State Park, vorbei an weiteren Bisons, Pronghorns, Präriehunden und einem Kojoten. Bevor wir den Park verlassen halten wir noch an der Rankin Ridge. Hier führt ein schöner Naturlehrpfad durch dichten Kiefernwald hinauf zu einem ehemaligen Feuerturm. Von dort oben hat man eine sehr schöne Aussicht. Als wir gerade wieder ins Auto steigen wollen, sehen wir eine Herde Truthähne, die seelenruhig die Straße überquert.


Kojote im Wind Cave National Park


Ausblick von der Rankin Ridge


Truthähne im Wind Cave National Park

Nun fahren wir in den Custer State Park und geraten gleich in unseren ersten Bison-Stau: Eine Herde Bisons überquert die Straße vor uns. Die gewaltigen Tiere kommen bis auf wenige Meter ans Auto heran. - Ein beeindruckendes Erlebnis.


Bisons auf der Straße im Custer State Park

Wir fahren zunächst den Wildlife-Loop aber bis auf ein paar wilde Esel, einige sehr weit entfernte Pronghorns und einen einsamen Präriehund bekommen wir hier keine Wildlife zu sehen. Die wunderschöne Landschaft wirkt aber als gute Entschädigung.

Nach Beendigung des Loops nehmen wir die Gravelroad auf den Mount Coolidge. Von dem ehemaligen Feuerturm hat man eine wunderbare Sicht. Mit einem Fernglas und etwas Phantasie kann man in der Ferne sogar Mount Rushmore und Crazy Horse erkennen.

Über den Needles Highway verlassen wir den Park. Diese Straße führt zunächst durch ein friedliches Tal mit gemütlich plätscherndem Bach, dann windet sie sich zwischen dramatischen Felsnadeln nach oben, teilweise durch sehr schmale, niedrige Tunnel. Am Sylvan Lake, einem sehr schönen aber auch sehr überlaufenen See, vorbei verlassen wir schließlich den Park.


Felsnadeln am Needles Highway

Nun fahren wir zuerst nach Süden zum Crazy Horse Memorial. Aus Zeitmangel und wegen der hohen Eintrittspreise schauen wir dieses aber nur von der Straße aus an und fahren gleich zurück nach Norden und weiter zum Mount Rushmore.

Es ist sehr beeindruckend, dieses berühmte Monument einmal in Wirklichkeit zu sehen. Wir laufen die Avenue of the Flags nach vorne. Hier hängen die Flaggen der 50 Bundesstaaten sowie diejenigen der sechs Territorien. Auf dem Presidential Trail kommt man dann durch ein schönes Kiefernwäldchen bis direkt unter die Büsten und sieht diese so aus vollkommen ungewohnten Perspektiven.


Mount Rushmore vom Presidential Trail

Die Bildhauerwerkstatt hat leider schon zu. Also fahren wir erst einmal nach Rapid City zum Abendessen. Auf dem Weg dorthin müssen wir Keystone durchqueren, eine der schrecklichsten Ansammlungen von Hotels und Touristen-Kitsch-Läden, die wir je gesehen haben.

Rapid City selber wirkt auf den ersten Blick ebenfalls sehr hässlich. Wir spazieren ein wenig durch die Innenstadt um die bronzenen Präsidentenstatuen anzuschauen, die hier an den Straßenecken aufgestellt sind und finden dabei mehr oder weniger durch Zufall den ziemlich hübschen historischen Stadtkern.


Ronald-Reagan-Statue in Rapid City


Innenstadt von Rapid City

Rapid City beherbergt auch noch eine Besonderheit: Eine echte norwegische Stabkirche. Diese liegt etwas außerhalb in einem Wohngebiet und wäre ohne Navi wohl nur sehr schwer zu finden. Der Besuch lohnt sich aber auf jeden Fall.


Stabkirche in Rapid City

Nun fahren wir wieder zurück zum Mount Rushmore um uns die Beleuchtungszeremonie anzuschauen. Eine junge Rangerin veranstaltet mit dem Publikum zuerst ein Quiz über die vier dargestellten Präsidenten, erzählt dann die Entstehungsgeschichte der Nationalhymne und trägt alle vier Strophen vor. Danach klärt ein Film über die Geschichte des Monuments und die Bedeutung gerade dieser vier Präsidenten (Beginn, Erweiterung, Einigung und Bewahren) auf. Der Film endet mit dem gemeinsamen Singen der Hymne. Danach dürfen alle Veteranen und aktiven Militärmitglieder nach vorne kommen und helfen die Flagge für die Nacht einzuholen, während oben am Berg die Lichter angehen.


Beleuchtungszeremonie am Mount Rushmore

Wir sind nach dem langen Tag sehr müde, doch wir müssen noch bis nach Wall, wo wir für heute Nacht ein Motelzimmer vorreserviert haben. Von Rapid City aus führt die I90 schnurgerade über die Prärie in Richtung Osten. Obwohl dies der Wachheit nicht unbedingt zuträglich ist, erreichen wir wohlbehalten unser Ziel, checken ein und fallen in unser Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
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Susan26

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Hallo Katharina,

also ich bin so still, weil ich einfach nur die tollen Fotos bestaune ;-) Aber jetzt meld ich mich mal wieder, nicht, dass ihr die Lust am RB-Schreiben verliert ;-)

Was es nicht alles in Amerika gibt: Brücken aus London und nun auch noch Stabkirchen aus Norwegen ... diese Amerikaner wollen wohl gar nicht in andere Länder reisen, was? ;-)
Bin gespannt, was ihr au eurer Tour noch so entdeckt!
Susan
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man-of-aran

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Die Stabkirche hat mich doch auch sehr überrascht... und die Statue von Ronny auch - das Lächeln ist doch von Harrison Ford abgekupfert...
und täglich träume ich vom Juli 2008...

Nekochan

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Was es nicht alles in Amerika gibt: Brücken aus London und nun auch noch Stabkirchen aus Norwegen ... diese Amerikaner wollen wohl gar nicht in andere Länder reisen, was? ;-)
Bin gespannt, was ihr au eurer Tour noch so entdeckt!

Ohne gleich zuviel verraten zu wollen: Es kommen noch ein Nachbau der Trajanssäule in Rom und eine echte Lenin-Statue...

und die Statue von Ronny auch
Rapid City hat vor, in seiner Innenstadt and den Straßenkreuzungen die Statuen aller Präsidenten aufzustellen. 27 davon stehen schon. Auf dem zweiten Bild aus Rapid City in unserem Reisebericht kann man unten vor dem Haus Jefferson beim Unterzeichnen der Unabhängigkeitserklärung erkennen.

Viele Grüße,
Katharina
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Susan26

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Was es nicht alles in Amerika gibt: Brücken aus London und nun auch noch Stabkirchen aus Norwegen ... diese Amerikaner wollen wohl gar nicht in andere Länder reisen, was? ;-)
Bin gespannt, was ihr au eurer Tour noch so entdeckt!

Ohne gleich zuviel verraten zu wollen: Es kommen noch ein Nachbau der Trajanssäule in Rom und eine echte Lenin-Statue...

Eine Weltreise sozusagen ;-)
Susan
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americanhero

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so, jetzt bin ich auch wieder auf dem neuesten Stand der Dinge und total begeistert. Diese Toadstool Geological Area ist schon mal gleich auf die To Do Liste fuer naechstes Jahr gelandet. KLasse :daumen:
Und dann die ganzen Tierbegegnungen. Gerade die Praerie Dogs finde ich so knuffig. Die haben wir ja auch mal am Bryce erwischt, da mussten wir uns auch ganz vorsichtig ranpirschen.
Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt :winke:


Greetz,


Yvonne

wuender

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Hallo Yvonne, schön, dass Du nach den wichtigen bei Dir anstehenden familiären Angelegenheiten wieder zu unserer Reisegruppe gestossen bist :winke:

Diese Toadstool Geological Area ist schon mal gleich auf die To Do Liste fuer naechstes Jahr gelandet. KLasse :daumen:

Das Tolle an diesem Gebiet ist, dass man aufgrund der abgelegenen Lage (lange Gravel Road) fast völlig alleine dort ist. Und dann führt der Lehrpfad noch direkt durch die Karstlandschaft hindurch, kleine Klettereinlagen inklusive. Super!

Und dann die ganzen Tierbegegnungen. Gerade die Praerie Dogs finde ich so knuffig. Die haben wir ja auch mal am Bryce erwischt, da mussten wir uns auch ganz vorsichtig ranpirschen.

Wenn Du mal in der Gegend bist, unbedingt die Präriehunde am Devils Tower besuchen. Das sind die am wenigsten scheuen, die wir gefunden haben :wink:  Diejenigen im Wind Cave NP funktionieren ja so ähnlich wie eine Einparkhilfe bein Auto: Wenn man näher kommt, fangen sie an zu pfeifen und zwar mit kleiner werdender Entfernung immer schneller. So lange, bis (bei immer noch einiger Entfernung) der Klügere (in dem Fall scheinbar der Präriehund) nachgibt und einfach in seinem Loch verschwindet.

Schöne Grüße,
Dirk

wuender

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Guten Morgen allerseits,

sind alle bereit? Dann bitte zusteigen, denn es geht weiter!

Mittwoch 20.8.08: Wall - Devils Tower

Gleich nach dem Aufbruch in der Früh fahren wir zu dem berühmten Drug Store von Wall. Wir wissen nicht so recht, ob wir diese Ansammlung von schrecklichem Kitsch, die sich über einen gesamten Straßenblock erstreckt, nun cool oder doch eher abschreckend finden sollen und fahren bald weiter.


Wall's Drug Store

In einem großen Bogen fahren wir zum Osteingang des Badlands National Parks. Kurz hinter dem Eingang bietet der Big Badlands Overlook die erste eindrucksvolle Aussicht über die Karstlandschaft. Nur der starke Wind macht Kontaktlinsenträgern wie Katharina das Leben etwas schwer.


Big Badlands Overlook

Die sogenannten Badlands sind eigentlich eine Abbruchkante zwischen zwei Höhenstufen der Prärie, deren obere hier langsam wegerodiert. Die Straße durch den Park folgt dieser Kante, mal oberhalb, mal unterhalb. Für die ersten Siedler stellte diese „Wall“ ein großes Hindernis dar. Die Stellen an denen man sie durchqueren kann heißen auch heute noch „Passes“.

Beim Rückweg zum Auto haben wir auch unsere erste „Wildbegegnung“ für heute: Ein kleines Kaninchen sitzt seelenruhig direkt neben dem Weg.

Wir fahren weiter zum Door Trail. Die Door ist einer der zuvor erwähnten Passes. Der Weg führt zunächst auf sehr rutschigen Holzbohlen durch die erste Reihe von Bentonithaufen, dann kann man auf unbefestigten Wegen mitten durch die Karstgebilde durch laufen, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen.


Auf dem Door Trail

Der nächste Trail, den wir uns herausgesucht haben, bietet ein ganz anderes Szenario: Der Cliff Shelf Nature Trail liegt windgeschützt in einer kleinen Senke. In diesem geschützten Klima konnte hier ein kleines Wacholderwäldchen Wurzeln schlagen. Dieses saftige Grün bietet in der sonst so kargen Landschaft einen vollkommen unerwarteten Anblick. Auf dem Trail sehen wir ein weiteres Kaninchen und zwei Schlangen. Eine der beiden letztgenannten können wir ausführlich dabei beobachten, wie sie rückwärts aus einem Loch herauskriecht.


Auf dem Cliff Shelf Nature Trail


Schlange am Cliff Shelf Nature Trail

Im Visitor Center, in dem vor allem Fossilienfunde aus dem Nationalpark ausgestellt sind, haben wir dann eine Begegnung mit der Familie von Bill, dem kleinen Plüschbison aus Scooby Doos Reisebericht.


Bills Familie im Visitor Center

Unser nächster Halt ist der Fossil Exhibit Trail. Dort kommen wir gerade rechtzeitig, um ein Rangerprogramm verfolgen zu können: Eine Rangerin erklärt die Fossilienfunde, die hier gemacht wurden. Da das Gelände des heutigen Parks zur Kreidezeit von einem Meer bedeckt war, gibt es hier keine Dinosaurierfunde, dafür viele versteinerte Meerestiere, vor allem aber Säugetiere aus späteren Zeiten, als das Meer bereits ausgetrocknet war. Auf dem Trail selber gibt es einige Schaukästen in denen Replika der Fossilien ausgestellt sind.

Entlang der weiteren Strecke gibt es keine Trails mehr, dafür aber viele schöne Aussichtspunkte, die immer neue Ausblicke eröffnen. Statt den Park schon am Pinnacles Entrance zu verlassen, entscheiden wir uns dafür, auf der Sage Creek Road weiter nach Westen zu fahren. Diese sehr gute Gravel Road führt durch eine wunderschöne Landschaft. Wir sehen auch ein paar Bisons und eine Prairie Dog Town, allerdings von beidem nicht so viel wie im Wind Cave National Park.


Aussicht im westlichen Teil des Badlands National Park

Bei Scenic erreichen wir wieder eine asphaltierte Straße. Auf dieser fahren wir zurück nach Rapid City und von dort aus auf der I90 weiter Richtung Westen bis nach Deadwood. Dieses ehemalige Goldgräberstädtchen lebt heute vor allem vom Tourismus und seinen vielen Kasinos. Trotz des ganzen Touristenrummels hat es sich aber viel historisches Flair bewahrt. Besonders auffällig ist, wie sehr man hier das wohl einzige halbwegs bedeutsame Ereignis betont, dass hier jemals stattgefunden hat: Der Tod des Revolverhelden Wild Bill Hickock, der hier 1876 beim Pokerspielen hinterrücks erschossen wurde.


Main Street in Deadwood

Wir fahren weiter über Lead, die „kleine Schwester“ Deadwoods, ebenfalls ein hübsches Städtchen aber wesentlich heruntergekommener, und weiter durch den Spearfish Canyon, ein hübsches Tal, nach Spearfish. Nachdem wir dort gegessen haben geht es weiter auf der Interstate bis nach Sundance.


Post Office in Lead


Im Spearfish Canyon

Da wir gern etwas von dieser Stadt sehen wollen, verlassen wir die Interstate eine Ausfahrt vor der, die unser Navisystem empfiehlt - und geraten gleich in eine Baustelle. Der Umweg durch die Stadt hat sich auch so nicht wirklich gelohnt…

Kurz hinter Sundance können wir dann schon unser heutiges Ziel am Horizont erkennen: den Devils Tower. Dieser Felsen, bekannt aus dem Film „Unheimliche Begegnung der Dritten Art“, sieht ein wenig aus wie ein gigantischer Baumstumpf. Daher kommt auch die indianische Legende zu seiner Entstehung:

Sieben Schwestern wurden von einem Bären verfolgt. In ihrer Not flüchteten sie auf einen Baumstumpf und wunderbarerweise wuchs dieser, um sie dem Bären zu entziehen. Doch auch der Bär wuchs und hinterließ Kratzspuren auf dem Baumstumpf. Da wurden die Mädchen als Sterne an den Himmel versetzt und bilden nun den Großen Wagen. Der Baumstumpf aber steht immer noch da…

In Wirklichkeit ist der Devils Tower der erstarrte Lavaschlot eines Vulkans, der selber inzwischen wegerodiert ist.

Wir übernachten heute in einem kleinen Bed and Breakfast fast direkt am Devils Tower. Dieses ist ein wenig schwer zu finden: Ein schmaler Feldweg führt einige Kilometer lang über eine Kuhweide. Als wir gerade aufgeben wollen, finden wir es doch noch und werden von der freundlichen Besitzerin Dee und ihrem Hund Maggie begrüßt. Da gerade die beiden Söhne Dees zu Besuch sind, bekommen wir nicht das gebuchte Zimmer im Hauptgebäude sondern statt dessen das gemütliche Apartment im Nebengebäude, komplett mit Küchenzeile, eigenem Bad und wunderschöner Terrasse.

Nachdem wir das Zimmer bezogen haben fahren wir zurück zum Devils Tower. Wir entscheiden uns dort für den längeren der beiden Trails, auf denen man den Felsen umrunden kann, da wir uns von dort die schöneren Blicke auf diesen erhoffen. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht. Besonders bei der tief stehenden Sonne wirkt die Formation noch eindrucksvoller. Da wir fast allein unterwegs sind haben wir außerdem viele Begegnungen mit wilden Tieren, vor allem Weißwedelhirschen. Gegen Ende des Trails fällt Katharina auf, dass der Boden hier ganz mit weißen Flaumfedern bedeckt ist. Wir schauen nach oben und sehen, dass die umliegenden Bäume von Geiern voll besetzt sind.


Der Devils Tower

An der Straße auf der wir das National Monument nun wieder verlassen, gibt es noch eine Prairie Dog Town. Die Präriehunde hier sind viel zutraulicher als die in den Nationalparks und kommen bis auf wenige Zentimeter an einen heran. Wir verbringen viel Zeit damit, diese niedlichen Tiere zu beobachten, bevor wir zu unserer Unterkunft zurückkehren. Hier lassen wir den Abend auf der Terrasse ausklingen, bis uns die Mücken ins Haus treiben.


Präriehund am Devils Tower

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk